VLEXX kommt nach Frankfurt

  • In Frankreich fahren doch schon seit Jahren Diesel-/E-Hybriden (sogar zwei verschiedene E-Systeme) mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

    Weil ein Foto vom Führerstand bei Wikipedia zu sehen ist, stelle ich jetzt mal folgende Frage: Für was ist dieser komische Kasten gut, in dem rechts seitlich der Sollwertgeber integriert ist?


    Das ist bei vielen französischen Baureihen der Fall vom Dieseltriebwagen bis hin zum TGV. Ich frage mich das schon längere Zeit.

  • @vöf2000
    Ich schrieb:

    Zitat

    Elektrische Ausführung und Diesel Ausführung sind traktionsfähig.


    Ich verstehe das so, dass ein elektrisch angetriebener Zugteil und ein Diesel angetriebener Zugteil im Zugverband im Regelverkehr eingesetzt werden können.
    Steht die über Oberleitung benötigte Energie nicht mehr zur Verfügung, übernimmt der Diesel angetriebene Zugteil die Traktion.

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • @vöf2000
    Ich schrieb:


    Ich verstehe das so, dass ein elektrisch angetriebener Zugteil und ein Diesel angetriebener Zugteil im Zugverband im Regelverkehr eingesetzt werden können.
    Steht die über Oberleitung benötigte Energie nicht mehr zur Verfügung, übernimmt der Diesel angetriebene Zugteil die Traktion.

    Also beide Komponenten in einem Triebwagen verbaut ? Ja, dann würde das Ganze funktionieren. Wäre dann ja auch eine Art Hybridfahrzeug wie z. B. die Kasseler (Diesel-)RegioTram oder die Straßenbahnlinie 10 in Nordhausen mit ihren Combino Duo.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Also beide Komponenten in einem Triebwagen verbaut ? Ja, dann würde das Ganze funktionieren.

    Wenn die Teile auch hochspannungsseitig gekuppelt werden, dann würde es auch funktionieren, wenn es reine Elektro- und Dieseltriebwagen gäbe. Die Dieseltriebwagen sollten dann natürlich möglichst dieselelektrisch angetrieben werden und die Generatoren entsprechend ausgelegt sein, um zwei Wagen betreiben zu können. Bei den Elektrotriebwagen müsste hingegen die Einspeisung in die Sammelschiene entsprechend leistungsfähig sein.


    Gerade im Straßenbahnbereich gab es das früher oft, dass die E-Aufsätze der Kupplungen richtige Ströme verkraften müssten, als es aufgrund der einfachen Weichensteuerungen nur einen angelegten Stromabnehmer am Zug geben durfte. Bei Betrieben die mit Beiwagen fahren, liegt an der Kupplung eigentlich grundsätzlich die Fahrdrahtspannung an, um die Klimaanlagen/Heizungen der Beiwagen versorgen zu können.


    Manche Fahrzeuge haben auch entsprechende Schütze verbaut, so dass nur im gekuppelten Zustand gefährliche Spannung anliegt und im ungekuppelten Zustand bzw. im Fehlerfalle nur die Steuerleitungen spannungsführend sind.


    Jeder normale Reisezug ist mit der Zugsammelschiene, welche 1 kV 16,6 Hz AC führt, elektrisch durchgekuppelt. Auch Dieselloks wie die 218er speisen hier die Wechselspannung ein, sonst könnte kein Doppelstockwagen angehängt werden.

  • Die Dieseltriebwagen sollten dann natürlich möglichst dieselelektrisch angetrieben werden und die Generatoren entsprechend ausgelegt sein, um zwei Wagen betreiben zu können. Bei den Elektrotriebwagen müsste hingegen die Einspeisung in die Sammelschiene entsprechend leistungsfähig sein


    Warum so umständlich. Es ist ja keine Technik, die es nicht geben schon geben würde, siehe eben Frankreich.
    (etwas OT: Die Vectrons sind schon konstuktiv für den Einbau eines Dieselmotor vorgesehen,, Stichwort Last Mile Diesel", nur noch nicht im großen Stil eingebaut, TRAXX wird jetzt auch damit ausgeliefert)
    Ich schätzte mal, diese Thematik wird in Deutschland noch kommen.


    Größere Leistung = größeres Volumen. Bei D + E Traktionen hättest Du zwei verschieden Baureihen, incl verschiedener Fertigungen und Zulassungen oder modularer Aufbau mit entsprechenen "fehlenden" Modulen.
    Und ob derarige Leistungsübertragung über automatische Kupplungen genemigt werden würde, wage ich zu bezweifeln.
    Also dann schon ein Fahrzeug mit verschieden Antriebsmöglichkeiten, wäre auch betrieblich flexibler, beispielsweise bei Ausfall eines Fahrzeuges.

  • VÖV2000:

    Zitat

    Also beide Komponenten in einem Triebwagen verbaut ?


    Ich schrieb "Zugverband". Was ist daran jetzt unklar.
    Stelle er sich vor, ein VT 628 und ein ET 420 könnten problemlos, im Linendienst im ZUGVERBAND fahren.
    Auf elektrifizierten Strecken übernimmt der ET420 die Traktion, auf nicht elektrifizierten der VT 628.
    Jetzt klar?

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • Warum so umständlich. Es ist ja keine Technik, die es nicht geben schon geben würde, siehe eben Frankreich.

    Natürlich, aber hier ist alles ja in einem Fahrzeug integriert.

    Ich schrieb "Zugverband". Was ist daran jetzt unklar.
    Stelle er sich vor, ein VT 628 und ein ET 420 könnten problemlos, im Linendienst im ZUGVERBAND fahren.

    Wie du siehst, sprach er aber von reinen D- und reinen E-Wagen.

    Und ob derarige Leistungsübertragung über automatische Kupplungen genemigt werden würde, wage ich zu bezweifeln.

    Wieso nicht? Früher, als es noch keine ausgeklügelte Steuerungstechnik gab, wurde sogar stellenweiße der gesamte Strom aller Fahrmotoren im Zug durchgekuppelt, weil nur der Fahrschalter im führenden Fahrzeug genutzt wurde (beispielsweise die Baureihe A1 der Berliner U-Bahn, die Halbzüge der OEG usw.).


    Wenn es hier ein Kurzschluss gab, konnte der ganze Fahrschalter zu brennen anfangen.


    So etwas würde heute nicht mehr auftreten, da die Leistungselektronik natürlich dezentral im Fahrzeug verteilt ist. Es handelt sich lediglich um die Sammelschiene, welche durchgehend verfügbar sein muss.


    Bei sämtlichen Fahrzeugen mit Stromschiene* in Deutschland (U-Bahnen Berlin, Hamburg, München, Nürnberg; S-Bahnen Berlin und Hamburg) sind über die Schakus die Stromabnehmer gekuppelt, damit das Fahrzeug nicht ungünstig liegen bleiben kann, da in Weichenbereichen natürlich keine Stromschiene vorhanden sein darf (das Fahrzeug würde sich beim "Abbiegen" sonst die Stromabnehmer abreißen).


    Übrigens sind die Stromabnehmer links und rechts am Fahrzeug parallel geschaltet. Will heißen, wenn links die Stromschiene bestrichen wird, liegt auch rechts die volle Spannung an. (Bei einem Vollzug sind das immerhin acht offen liegende Kontakte, welche prinzipiell eine lebensgefährliche Spannung führen!)


    Wenn das alles genehmigungsfähig ist, sollte eine einfache Sammelschiene wirklich kein Problem darstellen.


    (* Die Wuppertaler Schwebebahn fährt zwar auch mit Stromschiene, dort gibt es aber keine Zugverbände und deshalb auch keine automatischen Kupplungen.)


  • ...


    Stelle er sich vor, ein VT 628 und ein ET 420 könnten problemlos, im Linendienst im ZUGVERBAND fahren.
    Auf elektrifizierten Strecken übernimmt der ET420 die Traktion, auf nicht elektrifizierten der VT 628.
    Jetzt klar?


    Ja, jetzt klar. ;)


    Antwort: Das funktioniert nicht! Wenn der 420 fährt, wird der 628 vollständig abgerüstet mitgeschleppt. Wenn der 628 fährt, wird der 420 vollständig abgerüstet mitgeschleppt. Ohne eine durchgängige Stromleitung a la Zugsammelschiene können (dauerhaft) beim jeweils abgerüsteten Triebwagen keine Dinge wie Türsteuerung, Klimaanlage, Beleuchtung etc. betrieben werden. Auch die ganzen "Betriebsbauteile" wie Trafo(s), Stromrichter, Fahrmotoren, Luftpresser etc. funktionieren im abgerüsteten Fahrzeug nicht (oder würden über die Fahrzeugbatterie laufen, bis diese leer ist). Beim 420 würde auch die elektrische Bremsanlage nicht funktionieren, was entsprechend zu einer Geschwindigkeits-Reduzierung führt. Und wenn das abgerüstete Fahrzeug die Zugspitze ist, wird auch der Führerstand mangels Stromversorgung nicht nutzbar sein.


    Mit herkömmlichen Fahrzeugen ist das also nicht machbar. Man müsste extra welche entwickeln, die das können. Die Frage wäre nur, warum man dann nicht gleich solche Hybridfahrzeuge wie den Combino Duo (nur eben als Eisenbahnfahrzeug) nimmt.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Diesel kannste vergessen! Diesel und Hybrid gehören bald schon der Vergangenheit an, der Trend geht zu vollelektrischen Fahrzeugen. In vier Jahren sind die Preise, Kapazitäten und Gewichte der Akkus so gut, dass Dieselantriebe nicht mehr gekauft werden. Hybrid ist nur eine Übergangslösung. Wasserstoffzelle könnte evtl. noch eine Zukunft haben. Öl ist zu schade als dass man es verbrennt. Max. ein Viertel der Energie wird in Bewegung umgesetzt. Weg mit den Rappelkisten!

    Tanz den ÖPNV

  • In vier Jahren sind die Preise, Kapazitäten und Gewichte der Akkus so gut, dass Dieselantriebe nicht mehr gekauft werden.

    Die ETA 176 und ETA 515 sind dir bekannt? Die waren aus den fünfziger Jahren und fuhren auch ganz in der Nähe (Aartalbahn).


    Deren Vorläufer von der Preußischen Staatseisenbahn wurden ab 1907(!) gebaut.

  • Die hatten aber Bleiakkus. Weil sie so wirtschaftlich sind, gibt es jetzt jede Menge Diesel VTs, oder?
    Und bei den heutigen Rüben zählt jeder Cent, der nicht ausgegeben werden muß. Außerdem sind die Leistungsanfordernungen (in Amperestunden bzw KW ) deutlich größer als früher.
    Aber Grundsätzlich stellt sich schon die Frage, warum viele Leistungen unter Fahrdraht mit Diesel erfolgen müssen.
    Und Frankfurt hat sich die "e-mobility" auf die Fahnen geschrieben, kommt nur leider nicht beim ÖPNV an.
    Und was nicht in Ausschreibungen gefordert wird, wird auch nicht angeboten.

  • Blei-Akkus will und brauch niemand mehr. Aber die neuen Akkus sind noch zu teuer bzw. nicht leistungsfähig genug. Doch schon in wenigen Jahren werden Akkufahrzeuge günstiger als Dieselfahrzeuge sein - sowohl in der Anschaffung als auch von den Betriebskosten. Die ersten Elektrobusse sind schon im Test, Hybridbusse stehen schon nicht mehr im Mittelpunkt der Busmessen. Sobald aber der Punkt erreicht ist, dass der Preis stimmt, wird sich Angebot und Nachfrage ändern. Das wird genauso schnell geschehen wie der Übergang vom Röhrenbildschirm zum LED-Bildschirm. Und die Schienentriebwagen werden unmittelbar den Stadtbussen folgen. Es ist sogar zu überlegen, ob man nicht Ausschreibungen verzögert um in die neue Technik zu wechseln. Ist doch ein schöner Gedanke zu wissen, dass die Windräder künftig nachts den Strom für Akkus in Bussen und Bahnen erzeugen. In 10-15 Jahren wird man keine Dieselbusse oder Triebwagen in unseren Städten mehr haben wollen. Das wird politisch schwer zu vermitteln sein.

    Tanz den ÖPNV

  • In 10-15 Jahren wird man keine Dieselbusse oder Triebwagen in unseren Städten mehr haben wollen. Das wird politisch schwer zu vermitteln sein.

    Was soll schwer vermittelbar sein? Dass "man" keine Dieselfahrzeuge mehr haben will? Wenn das "man" wirklich die dann evtl. vorherrschende Mehrheitsmeinung der Bevölkerung darstellt, würde ich darin kein Problem sehen. Oder wie ist das gemeint?

  • In 10-15 Jahren wird man keine Dieselbusse oder Triebwagen in unseren Städten mehr haben wollen.



    Man wird sehen. In den 90er Jahren sind plötzlich überall Erdgasbusse wie Pilze aus dem Boden geschossen. Inzwischen sind sie fast genauso wieder überall verschwunden. Bis jetzt bleibt der Dieselbus die allgemeine Lösung - und die Städte und Betriebe werden am Besten wissen, warum sie die älteren Erdgasbusse wieder durch Dieselbusse ersetzt haben.


    Ich glaube aber, dieser Thread entwickelt sich allmählich zu einer oder mehrerer Grundsatzdiskussionen über den Vergleich Diesel- und Elektro- und Sonstige-Antriebsquellen-Fahrzeuge. Wir sollten jetzt wieder zu VLEXX zurückkommen. ;)

    Viele Grüße, vöv2000

  • Was soll schwer vermittelbar sein? Dass "man" keine Dieselfahrzeuge mehr haben will? Wenn das "man" wirklich die dann evtl. vorherrschende Mehrheitsmeinung der Bevölkerung darstellt, würde ich darin kein Problem sehen. Oder wie ist das gemeint?


    Es wird politisch schwer zu vermitteln sein, in unseren Städten Dieselbusse im Stadtbusbetrieb bzw. Triebwagen mit Dieselantriebe durch Wohngebiete fahren zu lassen.

    Tanz den ÖPNV

  • Blei-Akkus will und brauch niemand mehr. Aber die neuen Akkus sind noch zu teuer bzw. nicht leistungsfähig genug. Doch schon in wenigen Jahren werden Akkufahrzeuge günstiger als Dieselfahrzeuge sein - sowohl in der Anschaffung als auch von den Betriebskosten. Die ersten Elektrobusse sind schon im Test, Hybridbusse stehen schon nicht mehr im Mittelpunkt der Busmessen. Sobald aber der Punkt erreicht ist, dass der Preis stimmt, wird sich Angebot und Nachfrage ändern. Das wird genauso schnell geschehen wie der Übergang vom Röhrenbildschirm zum LED-Bildschirm. Und die Schienentriebwagen werden unmittelbar den Stadtbussen folgen. Es ist sogar zu überlegen, ob man nicht Ausschreibungen verzögert um in die neue Technik zu wechseln. Ist doch ein schöner Gedanke zu wissen, dass die Windräder künftig nachts den Strom für Akkus in Bussen und Bahnen erzeugen. In 10-15 Jahren wird man keine Dieselbusse oder Triebwagen in unseren Städten mehr haben wollen. Das wird politisch schwer zu vermitteln sein.


    Ich frage mich, woher SchienenTanz alle diese Behauptungen aus der Zukunft hat. Kann er in die Zukunft sehen ?
    Woher nimmt er die Überzeugung, daß das alles so kommen könnte ?
    Natürlch könnte es so kommen, aber auch ganz anders. Also doch nur sein persönlichen Wunschvorstellungen... !?

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(

  • Der Zug rast auf uns zu. Die Zukunft kommt auf uns zu. Das geht auch ohne Glaskugel. Vielerorts sind Elektrobusse bereits im Test, wird Knowhow aufgebaut. Akkupreise gehen nach unten. Tesla baut ein neues großes Werk für die Akkuproduktion. Rohöl geht zur Neige und die Preise steigen. Akkuleistungen werden gesteigert. Der Wirkungsgrad von Elektromotoren ist um ein mehrfaches höher als die der Verbrennungsmotoren. Viele (bewegliche) Teile eines Verbrennungsmotors werden bei einem Elektroauto nicht benötigt. Wartungskosten sinken. Doch schon in wenigen Jahren werden Akkufahrzeuge günstiger als Dieselfahrzeuge sein - sowohl in der Anschaffung als auch von den Betriebskosten. Sobald aber der Punkt erreicht ist, dass der Preis stimmt, wird sich Angebot und Nachfrage sich schlagartig ändern. Das wird genauso schnell geschehen wie der Übergang vom Röhrenbildschirm zum LED-Bildschirm. Und die Schienentriebwagen werden unmittelbar den Stadtbussen folgen. Dann werden Neuanschaffungen von Dieselfahrzeugen politisch schwer zu vermitteln sein. Evtl. kann die Brennstoffzelle noch eine Alternative bieten. Da kommt der Zug der Zeit auf uns zu und wird uns treffen. Heute kommt die Zukunft, der Zug der Zeit auf uns zu. Er muss nur noch aufs Gleis gebracht werden. Die Dieselfahrzeuge werden den Elektrofahrzeugen weichen, so wie die Dampfmaschinen den Dieselmaschinen gewichen sind. Die Zukunft ist schon zu sehen. Guck doch! 8o

    Tanz den ÖPNV

  • SchienenTanz: Wow, dein Text hat mich echt begeistert, ja regelrecht bewegt. Und ich stimme dir zu was deine Prognosen angeht.

    Lunatic-Driver/Luna Dorian
    "Das Leben ist ein Schatten und der wandert,
    ein armer Spieler nur, der seine Stunde auf einer Bühne auf- und abgeht und sich quält,
    und dann ist er verscholln.