Veränderungen im Jahresfahrplan 2015

Noch MItte Mai feierte traffiQ, dass 2013 1,5 Prozent mehr Fahrgäste in Frankfurt im ÖPNV unterwegs waren und keinen Monat später gibt es eine Vorlage die einem mit dem Kopf schütteln lässt. Einerseits will man das die Menschen mehr den ÖPNV umsteigen, aber auf der anderen Seite streicht man tagsüber am Samstag auf fünf und am Sonntag auf sechs Straßebahnlinien eindrittel der Fahrten. Da passt doch was nicht? Das es zu Einschnitten kommen wird, hatte ich erwartet und war abzusehen. Aber ganz ehrlich: den (Einkaufs-)Samstag hatte ich dabei nicht im Blick. Da hatte ich erwartet, dass man zumindest tagsüber bei einem 10-Minuten-Takt bleiben wird. Ich bin echt gespannt, wie traffiQ das den Fahrgästen verkaufen und schön reden wird, insbesondere im Zusammenhang mit der alljährlichen Fahrpreiserhöhung des RMV.

Ich stimme Tommy zu, gerade am Samstag sind die Kürzungen problematisch. Letztlich wird man sich immer darauf berufen können, dass man defizitär arbeitet und deshalb sparen muss. Irgendwann wird dem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei tendenziell weiter steigenden Fahrgastzahlen aber nicht mehr mit diesem Argument zu begegnen sein. Trotz aller Privatisierungen fasse ich den ÖPNV immer noch als Teil der Daseinsvorsorge auf und schon aus diesem Grund darf ein solches System nicht kaputtgespart werden. Es kann keine Lösung sein, dass man die umweltpolitisch immer wieder geforderte Verlagerung von der Straße auf den ÖPNV dadurch künstlich begrenzt, dass man das Angebot einschränkt und die Kapazitäten verknappt.

Ich muss meinen Vorrednern ebenfalls zustimmen. Die Ausdünnung des Taktes am Samstag ist ein Armutszeugnis. Meiner Meinung nach hätte es auch andere Lösungen geben können als hier auf den 15er-Takt auszudünnen, z.B durch den Einsatz von Kurzpendeln, sodass wenigstens im Zentrum ein besserer Takt entsteht. Ich nahm die Angebotskürzungen im letzten Jahr als Anpassung an die Nachfrage auf, jetzt jedoch denke ich, dass dies hauptsächlich aus Spargründen erfolgt.
Naja, bis zum Fahrplanwechsel ist es ja nun noch ein halbes Jahr, vielleicht wird Traffiq dies nochmal überdenken.
Zu guter letzt: ich finde es dennoch gut, dass nun abends vom 20er-Takt auf den 15er-Takt verdichtet wird. Dadurch lassen sich endlich bessere Anschlüsse zur S-Bahn herstellen und wir kommen nach 19 Jahren mal von FVV-Zeiten weg.

Ich stimme ebenfalls meinen Vorrednern zu.
Gibt es öffentlich Fahrgastzahlen, die Belegen, dass die Nachfrage so gering sein soll?
Der 15er Takt ist sicherlich für die meisten auch abschreckend, da "mal eben 15 Minuten warten" wieder etwas anderes sind als eben 10.

Desweiteren finde ich die Einsparungen für Niederrad mal wieder sehr extrem, die Linie 15 erschließt den Stadtteil in seinem Zentrum und ist vor allem Fr/Sa und Sa/So zur SVZ gut gefüllt, warum spart man hier obwohl es für Niederrad-Nord keine sinnvolle Alternative gibt?
Der 51er Bus fährt im Anschluss an die 15, dadurch hat man einen 27/3 Takt.

Außerdem sollte vielleicht darüber nachgedacht werden, dass es Freitags und Samstags im Spätverkehr durchaus voller ist als unter der Woche, auch hier sollte man Maßnahmen treffen und einen dichteren Takt / länge Züge fahren.

Abschließend sollte man bei solchen Einsparungen in Frankfurt mal auf die Idee kommen ein vernünftiges Anschlusskonzept umzusetzen.
In Dresden soll dies so gut klappen, dass das Fahrpersonal auf dem IBIS eingeblendet bekommt, wann der Anschluss kommt und ob das warten sinnvoll ist, außerdem gibt es hier eine Anschlussgarantie.
Mit solch garantierten Verbindungen ist der Takt 30 auch nicht ganz so tragisch, wohl aber wenn man wegen 30 Sekunden 30 Minuten warten muss!

P.S.
Es würde Mich sehr freuen, wenn die Traffiq zu diesen Beiträgen Stellung nehmen würde

Bei Durchsicht des pdf >Anlage Leistungsbeschreibung_2015 (ca. 143 KB) < wird aber deutlich, das die Taktdehnungen am WE-Nachmittag dazu benutzt werden, die Leistungen am Abend (19-23h) entsprechend auf allen Linien auszuweiten.
In der Summe überwiegen die grünen Kästchen (5x für MoFr) die roten deutlich!

Ich denke, daß da entsprechende Fahrgastzählungen dahinterstecken und der abendliche Einkaufs- und Freizeitverkehr inzwischen den Samstagsbetrieb in den Straßenbahnen deutlich übersteigt.

Die Kürzungen hat man sicher nicht gemacht, weil sie gerechtfertigte Anpassungen sind.

Alleine hat die Politik vorgegeben, dass der öffentliche Nahverkehr auf keinen Fall mehr Geld bekommt (schön, schwarz-grün! )

Wenn man jetzt Abends ein drittel mehr Fahrten anbieten will, muss eben andernorts gespart werden. Da ist wahrscheinlich der Samstag der Tag, der am wenigsten Schaden verursacht, denn im Berufsverkehr und in der Mittagszeit kann man den Verkehr sicherlich nicht ausdünnen, ohne dass es zu massiven Kapazitätsproblemen kommt. Die eigentliche Forderung muss daher lauten, dass der Römer mehr Geld zur Verfügung stellt, damit mehr Bahnen fahren können.

Ich finde die Einführung eines 15-Minuten-Takts auch sinnvoll, vielleicht schafft man es ja nochmal, das mit den Anschlüssen sicherzustellen. Ich persönlich muss auch sagen, dass mir lieber wäre, führte man schon ab 23 Uhr den Halbstundentakt mit Anschlüssen ein und fährt dafür bis um 2. Aber da bin ich wahrscheinlich auf einsamem Posten

Als Alternative bleibt auch noch ein 12-Minuten-Takt. Das passt halt leider mal wieder so in gar kein Schema, wäre aber für Samstags vielleicht eine Überlegung wert? Wäre immerhin "nur" eine Verschlechterung von 6 auf 5 Bahnen pro Stunde, anstatt auf 4...

Zitat von FipsSchneider

Alleine hat die Politik vorgegeben, dass der öffentliche Nahverkehr auf keinen Fall mehr Geld bekommt (schön, schwarz-grün! )

Völlig richtig! Es macht daher keinen Sinn, traffiQ für die Angebotskürzungen zu rüffeln, die sind nur ausführendes Organ. Die Einsparsumme wurde von der Stadtverordnetenversammlung vorgegeben. Früher hätten in einem solchen Fall die Stadtwerke die Prügel bezogen, die VGF als Nachfolger ist da heute hübsch aus dem Schneider. Über die Streichung bestimmter Fahrten liesse sich im Einzelfalle sicher streiten, aber irgendwie musste die Summe doch zusammen kommen.

Zitat von S-Wagen 253

In Dresden soll dies so gut klappen, dass das Fahrpersonal auf dem IBIS eingeblendet bekommt, wann der Anschluss kommt und ob das warten sinnvoll ist,

Das ist auch in Hamburg schon seit 15 Jahren der Fall. Den Busfahrern wird es dort über in die Haltestellentafeln integrierte Felder angezeigt, z.B. steht auf auf dem Schild "172 > Mundburger Brücke", im Elektronikfeld darunter "09 / 2,5", was bedeutet, dass Kurs 9 2,5 Minuten über die Soll-Abfahrt hinaus auf die Anschlussbahn warten muss. Die Zeit zählt dann bis auf 0 herunter...

Sowas wäre gerade bei 30-Minutentakt auch hier überaus sinnvoll, verlässliche Anschlüsse erhöhen die Attraktivität. Aber in solche Systeme zu investieren kostet natürlich auch eine Stange Geld. Daran, dass man das im RMV-Gebiet noch nicht gemacht hat (wahrscheinlich im NVV-Gebiet ebenfalls noch nicht?), kann man nur einmal mehr wieder ablesen, welcher Stellenwert dem ÖPNV hier in Hessen von der Politik eingeräumt wird. Ob sich das unter (Minderheits-)Beteiligung der Grünen nun sehr bald ändern wird, darf bezweifelt werden.

Die VGF hat noch das Problem, dass sie scheinbar selbst nicht genau sagen kann, wo welches Fahrzeug ist. Zum Thema Echtzeitendaten schreibt die VGF im Zusammenhang mit der Anfrage eines Fahrgastes nach einer Echtzeit-App gerade erst heute wieder bei facebook:

Zitat

... Leider ist das mit unserem momentan verwendetem Betriebsleitsystem nicht möglich, da in diesem Informationen verschiedenster Quellen zusammenlaufen und die Daten daher oftmals nicht stimmen. Wir sind an einer Neukonzeption unserer Betriebsleitstelle und der Einführung eines neuen Betriebsleitsystems dran...

Ich weiß. Das musste wegen des vom Land nicht geförderten Kaufs der neuen Fahrzeuge auf die lange Bank geschoben werden, geplant war es schon lange. Eigentlich wäre es aber Aufgabe des RMV das für sein gesamtes Gebiet zu sponsern, der dafür wiederum vom Land keine Unterstützung erhält. Womit wir wieder beim gleichen Punkt wären.

Zitat von FipsSchneider

Als Alternative bleibt auch noch ein 12-Minuten-Takt.

Den kann sich kein Mensch merken. 7/8-Min-Takte sind auch schon unter diesem Aspekt ziemlich blöd, aber da geht es noch gerade so, auf gut Glück zur Haltestelle zu gehen.

Wann werden die neuen Fahrpläne veröffentlicht?

Ich denk mal zum Fahrplanwechsel im Dezember?

Buchmäßig so Anfang Dezember, Online schon früher.
Du kannst dir auf der RMV bzw. traffiq Homepage Linienfahrpläne erstellen lassen (Datum beachten)

Heute kam per Post der Gutschein für das neue frankfurter Fahrplanbuch von der VGF. Abholbar ist es ab 6. Dezember. Also ein Nikolausgeschenk.

Hallo,

seit heute sind beim RMV die Daten für das neue Fahrplanjahr online abrufbar!
Die Linie 21 fährt dann Sonntags Morgens bis bzw. ab Zuckschwerdtstraße!

Gruß
HCW

Hallo.

Der RMV hat heute die Änderungen im Jahresfahrplan 2015 bekannt gegeben.

Alles wichtige steht in der Information zum Fahrplanwechsel.

Grüße ins Forum
Helmut

Hallo,

die Fahrplanbuchtabellen des Frankfurter Buchs sind ab sofort online.
http://www.traffiq.de/10.de.fahrplaene_zum_download

Wie in den letzten Jahren gilt: Die ersten drei, die einen Fehler posten, erhalten ein Fahrplanbuch kostenlos zugeschickt.
Die Haltestellenfahrpläne folgen voraussichtlich im Laufe der Woche.

Viel Spaß beim Suchen

Hallo,

in der Laufleitste der Linie 21 fehlt am Hauptbahnhof die Linie 11 als Anschluß.

Gruß
HCW

Fehlt in der Auflistung bei den Nachtbussen im Internet nicht auch die Linie n72 Neu-Isenburg - Frankfurt Flughafen Terminal 1?