Was die Leit- und Sicherungstechnik angeht, ist "die Bahn", also im Wesentlichen DB Netz, in weiten Teilen von Siemens abhängig, die Signaltechnik ist weitgehend eine Siemens-Welt.
Ich bitte Dich, nein. Das ist definitiv falsch. Sowohl im Relais- als auch im ESTW-Bereich ist die (Bundesbahn-)Welt zunächst mal zweigeteilt in Siemens und Lorenz (später Alcatel, heute Thales). Im Relaisbereich gab es noch Kleinstanlagen anderer Anbieter, aber die kann man für die Betrachtung ignorieren. Im Relaistechnikbereich ist die Teilung etwa 1/3 (etwas mehr) Lorenz zu 2/3 Siemens, aber das ist mit Sicherheit nicht "weitgehend Siemens". Und Du mußt von Frankfurt aus gar nicht mal weit fahren, um (ehemals) Lorenz zu haben: Die Main-Neckar-Bahn ab Darmstadt südwärts war komplett Lorenz, Richtung Osten hattest Du Offenbach und ab Hanau das Kinzigtal ist heute noch fast komplett bis Bad Soden-Salmünster in Lorenz-Hand. Auch im ESTW-Bereich mußt Du nicht weit suchen, z. B. Offenbach Ost ist Lorenz, Hanau ebenso, die Odenwaldbahn, Niddertalbahn, Friedberg etc.
Im ESTW-Bereich mischen jetzt noch ein paar andere mit, Westinghouse ist aber bislang ein Einzelstück geblieben, über die Qualität der Bombardier-ESTW reden wir auch mal besser nicht (wer über Siemens lästert, sollte sich mal die Inbetriebnahme zu Kreiensen ansehen...) und dann bastelt da noch ein wenig Scheidt&Bachmann mit seinen ESZB-Geräten rum.
Aber im Endeffekt ist das egal, wir reden zwar nicht über ein Monopol, sondern "nur" über ein Oligopol, aber unabhängig davon ist das große Problem, daß Stellwerke egal welcher Bauart keine Massenprodukte (à la Opel vom Fließband) sind, sondern mehr oder weniger Handarbeit. Da bleibt trotz der Preise wenig für die Hersteller hängen.