Ständige Verspätungen und Fahrtausfälle [ursprünglich: Ständige Verspätungen S1]

  • Hallo.


    Seit gestern ist Gleis 3 am Bahnhof Frankfurt-Höchst wieder in Betrieb. Der Bahnsteig am Gleis 4 ist noch Großbaustelle, ebenso ist nur ein Abgang zur Unterführung frei.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Die Verspätungen sind nicht wesentlich weniger geworden.


    Naja, zumindest sind die deutlichen Verspätungen > 5 Minuten nicht mehr ganz so häufig. > 10 Minuten waren ja auch keine Seltenheit, sondern schon fast die Regel. Auf der S2 sind es bei meiner üblichen morgendlichen bzw. spätnachmittäglichen Fahrt die üblichen Verspätungen < 5 Minuten. Ausnahme heute morgen: 6:36 Uhr ab Kriftel fällt aus, 6:51 mit ca. 30 Minuten angekündigt, waren aber dann doch nur +23. Grund: Verzögerungen im Betriebsablauf (Wie ich diese Begründung hasse, da wäre ich nicht drauf gekommen) bzw. laut DB Navigator Signalstörung zwischen Niedernhausen und Eppstein. Naja, da ich etwas spät dran war, war die Wartezeit nicht ganz so lang. :D So konnte ich die selbstverschuldete Verspätung, wenigstens auf die Bahn schieben. :D

    Gruß Tommy

  • Ich kann da jetzt nur für meine Fahrten montags bis freitags Kriftel ab 6:36 Uhr und Hauptwache ab 16:48 Uhr oder 17:03 Uhr sprechen. Die Verbindungen die ich letzte Woche Freitag spätabends und am Wochenende genutzt hatte, waren durchweg pünktlich.

    Gruß Tommy

  • Kannte ich noch nicht, daher danke für den Link!


    Als pünktlich gilt doch nur noch, was maximal drei Minuten verspätet ist und nicht mehr maximal sechs wie früher. Wenn das tatsächlich unterschiedlich ermittelt wurde, ist es naheliegend, dass die Quote schlechter ist. Weiß da jemand mehr?


    Ansonsten fallen mir natürlich die Probleme mit dem 430er ein, Rollitaster etc. Die Frage ist dann nur, was mit der S2 passiert ist!

  • Habt Ihr sicher alle schon gelesen, aber der Vollständigkeit halber sei es hier erwähnt,


    der HR berichtet hier über die unpünktlichen S-Bahnen im RMV, dieser kritisiert hier auch die DB. Von dort, wie üblich, nur der Verweis auf Baustellen und "technische Störungen".


    http://www.hr-online.de/websit…tandard_document_55274145


    Wobei hier ja mal interessant wäre, von welcher Statistik für die 85% hier genau ausgegangen wird, sprich: 3-Minuten- oder 6-Minuten-Pünktlichkeit?
    Die nächste Frage ist, ob Züge über einer halben Taktfolge (=7,5Min zur HVZ) in der Statistik enthalten sind.
    Der RMV zählt diese in der Regel nämlich als ausgefallen und nicht als verspätet.
    Verspätete Züge tauchen bei RMV gar nicht in der Pünktlichkeitsstatistik auf.


    Zusammenfassung: Im schlimmsten Falle sind die 85% so schön gerechnet, dass nur Züge zwischen 3 bzw. 6 und 7,5 Minuten Verspätung enthalten sind und alle Zugausfälle / vorzeitige Wenden / Verspätungen über 7,5 Min gar nicht berücksichtigt werden.


    Off-Topic: Übrigens ist der RMV nicht in der Lage, eine Plausible Erklärung zu liefern, warum Zugausfälle nicht in der Pünktlichkeitsstatistik auftauchen....

  • Ach nee. Der RMV ist also so gar nicht zufrieden? :evil: Buuu-huuu. I cri evritiem.


    Wer wollte denn unbedingt die Computer-Hightech-Neubaugurken mit ihrem ganzen Schnickschnack und Firlefanz, häh? :evil: Und wer beharrt denn gerade bei der S1 in der Werktags-HVZ auf dem permanenten Ab- und Angehänge in Ober Roden und läßt darüber so gut mit sich verhandeln wie ein Felsmassiv, huh? :evil: Fehlte bloß noch, daß irgendsoein Schlipsfuzzi noch uns Lokführern die Schuld zuweisen würde.


    Ordentlich gewartete und gepflegte 420er OHNE elektronischen Firlefanz darin und ein ordentliches, durchführbares Betriebskonzept, und der Betrieb würde deutlich pünktlicher laufen!

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Ach nee. Der RMV ist also so gar nicht zufrieden? Buuu-huuu.


    Und die Kunden erst. Die ständigen Verspätungen der Bahn, die extrem schlechte Information bei Störungen und der in meiner Wahrnehmung leider nicht so Fahrgastorientierte Umgang mit der Störung nerven mich sehr. Bei aller Liebe zum Thema Bahnfahren, insbesondere mit schönen alten Schienenbussen :D

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Schreibt der RMV das Konzept wirklich so kleinlich alles vor? Oder sagt es nur Was, das Wie ist dann Sache der DB?
    Langzüge auf dem Kurzpendel wäre eine Möglichkeit, zusätzliche Kurse ebenfalls. Was umzusetzen geht, wie oder warum nicht, ist meiner Meinung nach Sache der DB. Auch wenn die Vorgaben des RMV fragwürdig sein sollten.

  • Hallo.


    Ober-Roden hat zwei S-Bahn-Gleise, und bei planmäßigem Betrieb wäre es ein leichtes, durch Einsatz eines zusätzlichen Zuges mit zwei Einheiten eine Wendezeit von 25 Minuten ohne Stärken und Schwächen von Zügen statt von 10 Minuten mit Stärken und Schwächen zu erreichen, wie es zur Zeit praktiziert wird. Dieser zusätzliche Zug würde die Verstärker zwischen Ober-Roden und Hochheim abdecken. Diese Verstärker verkehren mit zwei Wagen, während die Züge nach Wiesbaden durchweg als Langzug verkehren.


    Bei Störungen auf der Strecke ist dieses Konzept natürlich nicht haltbar.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.


  • Das gab es ja damals vorübergehend, als die Langpendel mit 423, die Kurzpendel aber noch mit 420 gefahren wurden. Die Wende Langpendel auf Kurzpendel und umgekehrt war da natürlich nicht möglich (da die Langpendel mit 423 fahren sollten).


    Das wäre auch jetzt denkbar, nur braucht man dafür wieder 1 Umlauf mehr, das macht 2x BR 430 + die entsprechenden Tf. Das ist aber im Verkehrsvertrag nicht drin und der RMV zahlt das nicht. Und die DB wird es nicht aus eigener Tasche bezahlen können/wollen.
    Natürlich könnte man den Verkehrsvertrag entsprechend nachverhandeln (vielleicht geschieht das ja bereits und wir wissen es noch nicht). Die Erfolgsaussichten halte ich aber eher für gering zumal der RMV auf Grund der knappen Bundesmittel für den ÖPNV wohl schauen muss, wo er zu den nächsten Fahrplanwechseln das Angebot (allgemein, nicht speziell S-Bahn) zusammenstrafft wegen der finanziellen Situation.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Ich sehe das so: Die DB hat die Wahl, einen zusätzlichen Umlauf zu fahren mit den von vöv2000 genannten Kosten oder mehr Pönalen für Verspätungen zu zahlen. Anscheinend hat man sich für letzteres entschieden, was dann dafür spricht, dass die Pönalen zu gering sind.

  • Im allgemeinen hat man sich bei der Fahrplanerstellung seitens der Aufgabenträgers schon was gedacht (wenn auch nicht immer) - aber was dann das jeweilige Verkehrsunternehmen draus macht, ist eine andere Geschichte ...


    Und wenn manche Dinge nicht explizit in den Ausschreibungsfahrplänen festgehalten sind, kann - und darf - das VU nunmal machen, was es will, solange die Vorgaben erfüllt (oder übererfüllt) sind. Bei traffIQ-Ausschreibungen weiss ich, dass auf einigen Linien z. B. Mindestwendezeiten vorgegeben werden, um zu verhindern, dass sich aufgrund zu knapp gestalteter Umläufe Verspätungen aufschaukeln.

  • Wer wollte denn unbedingt die Computer-Hightech-Neubaugurken mit ihrem ganzen Schnickschnack und Firlefanz, häh? :evil: Und wer beharrt denn gerade bei der S1 in der Werktags-HVZ auf dem permanenten Ab- und Angehänge in Ober Roden und läßt darüber so gut mit sich verhandeln wie ein Felsmassiv, huh?


    Alle Schuld auf den RMV zu schieben finde ich jetzt aber auch so nicht richtig. Die DB wusste seit der Ausschreibung was der RMV von Ihr erwartet. Wenn ich als Firma dazu nicht in der Lage bin das zu leisten beteilige ich mich nicht an der Ausschreibung oder ich verhandele vor der Bewerbung mit dem Auftraggeber zwecks Änderung der Auftragsbedingungen. Erst zu versprechen "Wir schaffen dass" (indem ich mich bewerben) und hinterher die Schuld auf den RMV zu schieben kann es auch nicht sein.


    Und für die teilweise miserabelen Informationen bei Verspätungen und Unregelmässigkeiten kann der RMV fast Nichts. Ständig kommt es vor, dass z.B. eine S1 mit 19 Minuten Ankunftsverspätung in Wiesbaden Hbf im Internet angezeigt wird, der Abfahrt der S1 aber mit pünktlich erscheint. Wie das bei 11 Minuten Wendezeit gehen soll ist fraglich. Teilweise ist es auch so, dass nach der planmässigen Abfahrtszeit die S1 noch nicht in Wiesbaden angekommen ist und trotzdem im Netz steht dass die Gegenleistung pünktlich fährt. Oder wenn am Frankfurter Hbf die S1 nach Wiesbaden als Lnagzug angezeigt wird und dann doch nur als Vollzug fährt. Sowas sollte doch spätestens bei der Abfahrt in Ober-Roden bekannt sein oder hat da kurz nach der Abfahrt an der Taunusanlage der RMV einen Triebwagen geklaut ? :)

    Einmal editiert, zuletzt von Hessen1974 ()

  • Moin,


    Zitat von Hessen1974: " Ständig kommt es vor, dass z.B. eine S1 mit 19 Minuten
    Ankunftsverspätung in Wiesbaden Hbf im Internet angezeigt wird, der
    Abfahrt der S1 aber mit pünktlich erscheint."


    Ja, das ist mir auch schon des Öfteren aufgefallen. Ich gucke nun jeden morgen nicht per Bahn App nach der Abfahrtszeit der S1 in Wiesbaden sondern nach der Ankunftszeit des entsprechenden Zuges.


    Solche Dinge nerven mich wirklich. Das Informationszeitalter ist - zumindest am Wiesbadener Hbf - noch nicht angekommen. Oder es war eine Lawine und hat einen Haufen Chaos zurück gelassen.


    Gruß

  • Zitat von vöv2000

    Das wäre auch jetzt denkbar, nur braucht man dafür wieder 1 Umlauf mehr, das macht 2x BR 430 + die entsprechenden Tf. Das ist aber im Verkehrsvertrag nicht drin und der RMV zahlt das nicht. Und die DB wird es nicht aus eigener Tasche bezahlen können/wollen.
    Natürlich könnte man den Verkehrsvertrag entsprechend nachverhandeln (vielleicht geschieht das ja bereits und wir wissen es noch nicht). Die Erfolgsaussichten halte ich aber eher für gering zumal der RMV auf Grund der knappen Bundesmittel für den ÖPNV wohl schauen muss, wo er zu den nächsten Fahrplanwechseln das Angebot (allgemein, nicht speziell S-Bahn) zusammenstrafft wegen der finanziellen Situation.


    Wenn das so ist, dass der RMV zu kurze Wenden vorschreibt, dann ist/wäre das eine falsche Verteilung der Verantwortung. Der Verkehrsverbund sollte nur den Fahrplan vorgeben, wie dahinter der operative Betrieb gestaltet ist, sollte das Unternehmen entscheiden, dass die Leistung dann erbringt.


    Sollten aber die kurzen Wenden in der Verantwortung der Deutsche Bahn liegen, dann hat sich diese bei der Planung verkalkuliert haben, und muss sich den Schaden zu rechnen lassen.
    Die Tatsache, dass die Bahn dabei lieber die Ponäle an den RMV zahlt, statt ihre Leistung zu verbessern, zeigt, dass der RMV diese zu niedrig festgesetzt hat, falls die Deutsche Bahn nicht ökonomisch unvernünftig agiert.


    Wie schon so oft, ist das aber für den Verkehrsverbund kurzfristig optimal. Die Fahrgäste haben mittelfristig ihre Monats- und Jahreskarten erworben, bzw. sich gegen das Auto entschieden, d.h. die Einnahmen sind unabhängig von der Schlecht-Leistung. Die Ausgaben für den RMV verringern sich aber um die Ponäle der DB, d.h. es verbessert sich das wirtschaftliche Ergebnis des RMV kurzfristig.


    Wären die Ponäle höher, würde die Bahn die Schlecht-Leistung abstellen, keine Ponäle gezahlt, das wirtschaftliche Ergebnis des RMV wäre schlechter als bei niedrigen Ponälen. 8o


    Wie gesagt, alles nur mal aus der betriebswirtschaftlichen kurzen Frist betrachtet. Mittel- und langfristig kann das ganz anders aussehen. ?(

    3 Mal editiert, zuletzt von stefan.frey ()

  • Wenn das so ist, dass der RMV zu kurze Wenden vorschreibt, dann ist/wäre das eine falsche Verteilung der Verantwortung. Der Verkehrsverbund sollte nur den Fahrplan vorgeben, wie dahinter der operative Betrieb gestaltet ist, sollte das Unternehmen entscheiden, dass die Leistung dann erbringt.


    Sollten aber die kurzen Wenden in der Verantwortung der Deutsche Bahn liegen, dann hat sich diese bei der Planung verkalkuliert haben, und muss sich den Schaden zu rechnen lassen.
    Die Tatsache, dass die Bahn dabei lieber die Ponäle an den RMV zahlt, statt ihre Leistung zu verbessern, zeigt, dass der RMV diese zu niedrig festgesetzt hat, falls die Deutsche Bahn nicht ökonomisch unvernünftig agiert.


    Es gibt da im Allgemeinen unterschiedliche Möglichkeiten.


    Entweder der Besteller (in dem Fall der RMV) gibt nur den Fahrplan vor und der Betreiber (die DB) sagt dann, wie viele Umläufe sie braucht. Das muss sie dann in der Ausschreibung kalkulieren. Problem: Kommt ein Wettbewerber und sagt "wir kriegen das mit einem Umlauf weniger hin bei entsprechend verkürzter Wendezeit" ist der am Ende auch billiger, weil er weniger Fahrzeuge benötigt. Das weiß auch die DB, also überlegt sie sich, ob sie dann mit einem Umlauf mehr kalkuliert (und verliert, weil die HLB mit einem Umlauf weniger billiger ist) oder ob sie von vornherein genauso kalkuliert und dann ihre Gewinnchancen erhöht.


    Es kann aber auch sein, dass der Besteller schon vorgibt, wie viele Umläufe man mindestens braucht. Wenn dann der Gewinner kommt und fragt "können wir auch einen Umlauf mehr nehmen um den Fahrplan zu stabilisieren" kann es sein, dass der Besteller antwortet "Kannst Du gerne machen, bezahl ich Dir aber nicht, weil ich ausgerechnet habe, dass es auch so geht." Und als Zugabe vielleicht noch "wenn Deine Züge dann trotzdem verspätet sind, liegt das nicht an dem Umlauf weniger sondern an was anderem, dessen Ursache Du dann beheben musst".



    Es kommt letzten Endes also darauf an, was genau im Verkehrsvertrag steht und was in der Verantwortung des RMV, was in der Verantwortung von DB Regio und was vielleicht in der Verantwortung von Dritten (DB Netz, Bombardier etc.) liegt.

    Viele Grüße, vöv2000