Ständige Verspätungen und Fahrtausfälle [ursprünglich: Ständige Verspätungen S1]

  • Wenn ich fahre, gibt es auch dementsprechende Fahrgastinformationen...


    Da gibt es einen ganz speziellen auf einer Regionalbahn. Der erklärt sehr gerne die Verspätungen, welche die Fahrgäste verursachen. Soweit OK. Was aber nicht geht, wenn Verzögerungen beim Ein- und Ausstieg moniert werden, aber fehlende Wagen oder mehrere defekte Türen unerwähnt bleiben. :thumbdown:


    PS
    Ich gehe davon aus, dass Tatrafan solche von mir hier beschriebene Fälle angemessen berücksichtigt ;)

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  • Hallo.


    Am späten Mittwochabend kam es, bedingt durch eine Streckensperrung zwischen Offenbach Ost und Rodgau, auf der S1 zu größeren Verspätungen und Ausfällen.
    So wurden Züge in Offenbach Ost und Obertshausen gewendet, andere Bahnen fielen komplett aus. So hatte die S1 nach Wiesbaden, die um 22:12 in Frankfurt Hbf tief nach Wiesbaden abfahren sollte, 26 Minuten Verspätung, eine andere Zugnummer (erkennbar am S ohne 1 an den Anzeigen und am Display auf den neuen Automaten), und begann in Offenbach Ost. Die nachfolgende S1 fiel komplett aus.


    Die Sperrung hatte auch in der Gegenrichtung bereits ab Wiesbaden Folgeverspätungen zum Anlass.


    Grüße ins Forum
    Helmut

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  • Hallo.


    Seit ca. 3 Stunden ist der S-Bahn-Tunnel wegen eines Notarzteinsatzes am Gleis gesperrt.


    Für meine Fahrtrichtung bedeutet das:
    Die S1 fährt Umleitung von Ober-Roden und Offenbach Ost über Frankfurt Süd (Halt) nach Griesheim, von dort nach Wiesbaden und umgekehrt.
    Die S2 aus Niedernhausen endet und wendet in Griesheim.


    Die Verkehrseinschränkungen bei den anderen S-Bahnlinien im Tunnel entziehen sich meiner Kenntnis.


    Ich saß in der 12, stieg an der Konstablerwache nicht um, fuhr bis Schwanheim und mit der 51 nach Höchst. Es war im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn um 21:30 dauerte die Sperrung noch an.


    Grüße ins Forum
    Helmut

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  • Falsch. Etwa 20:50 ist die Sperrung aufgehoben worden, aber natürlich kommt es noch zu erheblichen Folgeverspätungen.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Es betraf auch gegen 20:30 Uhr den Tunnel der C-Strecke. Dort fuhren heute Abend die Stadtbahnen in beiden Richtungen vom nördlichen Gleis (Ost-West-Richtung). Auf dem S-Bahnsteig Hauptwache sah ich im Abfahren mit der U-Bahn einiges Hilfspersonal; und ein Fahrgast erklärte mir, dass es einen Personenunfall gegeben hätte. Mein Mitgefühl mit der betreffenden Person und mit dem Fahrer des betreffenden Zuges.

  • FAZ: Ärger mit dem RMV


    Eine FAZ Redakteurin richtet eine Brandrede an den RMV in Bezug auf die andauernden Verspätungen bei der S-Bahn und insbesondere den fehlenden Fahrgastinformationen. Passt thematisch hierher und beschreibt es aus Fahrgastsicht ziemlich treffend.

  • Die FAZ bringt es auf den Punkt. Was den Fahrgästen der Frankfurter S-Bahn tagtäglich geboten wird, ist eine Katastrophe. Es vergeht kaum ein Tag mehr ohne Großstörung: Personen im Gleis, Stellwerkstörung, Weichenstörung, Luftballons oder Kräne in der Oberleitung, Stromausfall, was auch immer.


    Und in diesem Jahr kommen auch noch fast 9 Wochen Streckensperrung im Innenstadttunnel hinzu, was den RMV aber keineswegs veranlasst, für diese Minderleistung die happigen Preise ein wenig zu mindern. In wenigen Tagen können wir den 40. Jahrestag dieses DB-Desasters feiern. Was die Fahrgastinformation angeht, so hat die DB in diesen 40 Jahren nichts, aber auch gar nichts dazu gelernt. Klar, es gibt inzwischen Apps, aber was hilft das, wenn die keine oder falsche Informationen anzeigen?


    Ich habe die Konsequenzen gezogen, mein Jahresabo gekündigt und fahre jetzt an den meisten Tagen mit dem Auto. Da gibt es auch mal einen Stau, aber im großen und ganzen komme ich wesentlich pünktlicher und entspannter an Ziel.

  • Was mich am meisten stört, sind noch nicht mal die Verspätungen selbst, sondern die unzuverlässigen Infos dazu. Die Redakteurin beschrieb sehr prägnant die Informationslage.


    Als guter Kenner des Netzes kann ich bei einigermaßen zuverlässiger Info entsprechend reagieren: Warten, auf die VGF ausweichen, die wesentlich zuverlässiger sowohl mit ihren Fahrplänen als mit ihren Infos ist ! Lob ! :) , oder laufen oder Fahrrad fahren.


    Das Fahrrad ist als potentieller SEV immer ein wichtiger Begleiter in der S-Bahn Rhein-Main. :D

  • Hallo.


    Alle Tage wieder ...


    Wie mir gerade mitgeteilt wurde, wurde die S1, die heute um 9:05 in Wiesbaden nach Ober Roden abfuhr, wegen Personen im Gleis zwischen Höchst und Hauptbahnhof umgeleitet. Nach mehreren Zwangsaufenthalten erreichte die Bahn um 10:17 statt um 9:55 die Kontablerwache.


    Grüße ins Forum
    Helmut

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  • Wie ich schon so oft geschrieben habe, schafft es die DB nicht, die Störung auf den Punkt zu bringen. Mit Hilfe der deutschen Sprache ist das möglich.


    Ich war am Dienstag nur am Rande (kaum) betroffen. Bei dem kryptischen Notarzteinsatz am Gleis und dem angekündigten Nicht-Verkehr durch den Tunnel kam ich ganz automatisch auf den Gedanken:
    "Durch den Tunnel laufen, bis der Arzt kommt".


    Es wäre so einfach, zu sagen: "Personenunfall auf der Stammstrecke, keine S-Bahnen zwischen ..." ...der Rest war ja gut beschrieben und angesagt worden.


    Denn unter Notarzteinsatz kann man auch Einsätze verstehen, wo ein Fahrgast einen Herzinfarkt erleidet und die Lebensrettung vorgeht, vor dem Bahnbetrieb, wenn der Fahrgast ungünstig in der Lichtschranke liegt.

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  • Das ist der immer mehr überschwappenden political correctness zuzuschreiben. Angeblich würde das benennen eines Personenunfalls zu Nachahmern führen. Man kann trotzdem erkennen, um was es sich handelt: "Notarzteinsatz am Gleis" ist ein Personenunfall, "Ärztliche Versorgung eines Fahrgastes" dein beschriebener Herzinfarkt. Wenn man 3 mal die beiden Meldungen gehört / im Navigator gelesen hat, hat jeder durchschnittliche Mensch den Unterschied erkannt. Das selbstmordgefährdete Personen durch die Vermeidung durch dieses Wording wirklich geschützt werden, wäre mal ein Thema für eine wissenschaftliche Untersuchung. (Allerdings ist es sprachlich durchaus korrekter, da zum jeweiligen Einsatzzeitpunkt oft nicht klar ist, ob es ein Unfall, (versuchter) Mord, Totschlag, Suizid oder Fehlalarm ist, ein Notarzteinsatz am Gleis ist es aber auf jeden Fall)

  • Das ist der immer mehr überschwappenden political correctness zuzuschreiben. Angeblich würde das benennen eines Personenunfalls zu Nachahmern führen. Man kann trotzdem erkennen, um was es sich handelt: "Notarzteinsatz am Gleis" ist ein Personenunfall, "Ärztliche Versorgung eines Fahrgastes" dein beschriebener Herzinfarkt. Wenn man 3 mal die beiden Meldungen gehört / im Navigator gelesen hat, hat jeder durchschnittliche Mensch den Unterschied erkannt. Das selbstmordgefährdete Personen durch die Vermeidung durch dieses Wording wirklich geschützt werden, wäre mal ein Thema für eine wissenschaftliche Untersuchung. (Allerdings ist es sprachlich durchaus korrekter, da zum jeweiligen Einsatzzeitpunkt oft nicht klar ist, ob es ein Unfall, (versuchter) Mord, Totschlag, Suizid oder Fehlalarm ist, ein Notarzteinsatz am Gleis ist es aber auf jeden Fall)


    Diese Untersuchungen gibt es bereits und daher ist es sehr wichtig, dass diese Entscheidung so getroffen wurde, es nicht zu thematisieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Werther-Effekt

  • ... und heute Abend ist es eine Signalstörung an der Ostendstraße. Wie ich sage, kaum ein Tag vergeht ohne Großstörung.


    Wir haben hier nicht nur ein Kommunikationsproblem. Die Sprachlosigkeit der DB ist schlimm genug, aber schlimmer sind die permanenten Störungen an sich. Die DB ist mit dem Betrieb des Frankfurter S-Bahn-Netzes völlig überfordert. Die Signalstörung fällt womöglich in die Kategorie "verrottete Infrastruktur". Wird das nach der Sanierung ab August wirklich besser?

  • Wir haben hier nicht nur ein Kommunikationsproblem. Die Sprachlosigkeit der DB ist schlimm genug, aber schlimmer sind die permanenten Störungen an sich. Die DB ist mit dem Betrieb des Frankfurter S-Bahn-Netzes völlig überfordert. Die Signalstörung fällt womöglich in die Kategorie "verrottete Infrastruktur". Wird das nach der Sanierung ab August wirklich besser?

    Das Problem mit den Weichen- und Signalstörungen im Tunnel sollte dann besser werden. Selbst wenn es dann wieder passiert, lässt sich mit dem neuen Stellwerk deutlich besser drum herum fahren, da der "GWB"(der eigentlich keiner ist) ausgebaut wird, so dass spontane Gegengleisfahrten auf Hauptsignal, und nicht auf Zs7 möglich sind. Allerdings sollte man in den ersten Monaten keine Wunder erwarten, jedes Stellwerk hat seine Kinderkrankheiten, die halt erst dann wirklich bemerkt werden, wenn der Betrieb brummt; bei den Abnahmefahrten wird ja eig nur die Sicherheit des Stw geprüft, und nicht ob der Laden bei voller Auslastung noch läuft. Das hat man bis jetzt nur mit einer Simulation gemacht, und da hat es mit Ach und Krach geklappt, allerdings schon mit dem vom RMV angepeilten Fahplan, der die HG 80km/h berücksichtigt... Aber ob die Tf's überhaupt so schnell werden, ist eine ganz andere Frage... die schaffen ja zw Taunusanlage und Konsti jetzt ja auch nur selten die 60... Mal sehen, was das noch bringt

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

  • Ich werd mich jedenfalls hüten, dort mit 80 langzukacheln. Erstens sind die Haltabstände dafür zu kurz, zweitens erscheinen mir manche Kurvenradien wie etwa vor/hinter der Taunusanlage zu eng, und drittens sind da ja noch die neuen Geschwindigkeitsprüfabschnitte. An denen wird es anfangs sowieso Zwangsbremsungen hageln ohne Ende... zumal wir als “Einweisung“ wohl nur ein Video (Führerstandsmitfahrt) bekommen sollen. Da sollen dann manche Abschnitte mal scharf sein, mal nicht, je nach dem, wie viele Blöcke vor einem frei sind... wird noch ziemlich spannend. Ehe ich aber eine 2000er Zwangsbremsung fresse, fahre ich lieber etwas vorsichtiger, zumal wie gesagt die Abschnitte einfach zu kurz sind, als daß 80 wirklich was bringen würde.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Die DB ist mit dem Betrieb des Frankfurter S-Bahn-Netzes völlig überfordert.

    Sorry, das ist kompletter Unsinn. Die Frankfurter S-Bahn ist Teil des deutschen Eisenbahnnetzes, das vor über 180 Jahren entstand und sich vor ca. 160 Jahren zu einem Netz entwickelt hat. Dieses alte Netz wurde in all seinen Teilbereichen in den vergangenen 150 Jahren mehrfach modernisiert, sei es, dass das Signalsystem den Erfordernissen des Betriebs angepasst wurde, sei es, dass Gleiskonstruktionen, Lokomotiv- und Wagenbauarten oder eben auch Stellwerkssysteme dem neuesten Stand der Technik angepasst wurden. Letzteres geschieht derzeit bei der Frankfurter S-Bahn. Alle Maßnahmen der Vergangenheit haben horrende Geldsummen verschlungen und werden es auch künftig tun.


    Wenn die Infrastruktur also Mängel aufweist, ist das nicht Alleinschuld der DB, sondern in erster Linie das Problem ihres Eigners, der Bundesrepublik Deutschland. Deren Prioritäten in der Verkehrspolitik bestanden in der Vergangenheit vorrangig im Ausbau des Straßennetzes zugunsten des Individualverkehrs. Die Mittel zur Instandhaltung, geschweige denn zum Ausbau des Schienennetzes blieben stets hinter dem Bedarf und den Erwartungen zurück. Deshalb fährt die Frankfurter S-Bahn mehr oder weniger auf einem Schienennetz der 60er und 70er Jahre. Dieses Netz wird seit der sogenannten Bahnreform durch DB-Netz verwaltet, die seit der vom Bund verfügten Trennung von Netz und Betrieb vom Bund dazu beauftragt ist.


    Glaubst Du vielleicht, wenn die Deiner Meinung nach so überforderte DB Regio Hessen den Betrieb abgenommen bekäme und er, von mir aus, Netinera Deutschland oder Transdev zugeschlagen würde, dadurch würde sich auch nur irgendetwas verbessern? Vielleicht würde möglicherweise die Fahrgastinformation sich leicht verbessern, eventuell, was allerdings wiederum auf Kosten des Personals ginge, denn über dessen Arbeitsbedingungen bei Privatunternehmen muss man sich in diesem Forum wohl kaum noch unterhalten.


    An den Störungsursachen (u.a. der veralteten Infrastruktur, s.o.), daran, dass heute jeder meint das Recht zu haben, quer über die Gleise latschen zu dürfen mit teilweise entsprechenden, schlimmen Folgen, die Türen für irgendwelche verspäteten Nachläufer blockieren zu müssen oder Suizidkandidaten nichts besseres einfällt, als sich vor die nächstbeste S-Bahn zu werfen, daran könnte auch ein Privatunternehmen nichts ändern, Sicherheit geht in jedem Falle vor Pünktlichkeit und auch in dem Falle bliebe DB-Netz für die Infrastruktur zuständig und könnte aufgrund des alleinigen Betreiberwechsels auch kaum mehr Geld einnehmen als vorher, um es auf der anderen Seite wieder auszugeben. Die Einnahmen bedingen sich letztlich durch die von den Fahrgästen aufzubringenden Fahrgelder, die nicht bis zur vollen Kostendeckung erhöht werden sollen und können.


    Letzten Endes muss man sich als Bürger nicht über diese Zustände beklagen, wenn man jahrelang die politischen Prioritäten in Richtung Förderung der Automobillobby unterstützt hat (kein Vorwurf gegen Dich, sdni, da ich nicht weiß welche Prioritäten Du unterstützt hattest). Das bemängelte Kommunikationsproblem resultiert auch nur daraus, denn durch die Bahnreform wurde - politisch gewollt - der Personalbestand der DB/DR nach der Wende von fast 600.000 auf 170.000 herunter gefahren. Wobei es bei der Reichsbahn sicherlich einen Überbestand an Personal gab, den Verhältnissen in der DDR geschuldet. Allein die Reduktion um 70% zeigt aber, dass damit keineswegs den Bedürfnissen des Gesamtsystems Rechnung getragen wurde, sondern wiederum nur den Ansprüchen der Mehrheit des deutschen Volkes, die nicht bereit ist für die Verluste des SPNV in die Tasche zu greifen.

  • Die DB ist mit dem Betrieb des Frankfurter S-Bahn-Netzes völlig überfordert.


    Hatte ich heute auch das Gefühl: Eine S-Bahn hinter den Störbereich fährt im Bahnhof mit +26 Minuten ein und das Ausfahrtsignal ist bereits grün. Nach dem Fahrgastwechsel werden die Türen bei +28 geschlossen, aber die Türfreigabe bleibt. Jetzt könnte man meinen, der Tf wartet noch die +30 ab, damit die Fahrgäste im äußeren Streckenbereich keine S-Bahn "zu früh" davon fahren sehen. So weit nachvollziehbar. Aber er fuhr dann erst bei +32 los.


    Da keine Durchsage kam, warum es zu dem nicht nachvollziehbaren langen Zwischenhalt gekommen ist, kam mir eben auch der oben zitierte Gedanke (in etwas anderer Art).

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  • In welchen Bahnhof ist diese S-Bahn eingefahren? Wenn es Frankfurt Hbf tief oder Offenbach Ost oder Frankfurt Süd war, dann wäre denkbar, daß der Tf dort laut seinem Schichtausdruck abzulösen gewesen wäre - eventuell sogar für die gesetzliche Arbeitsschutzpause. Steht nun aber kein Ablöser da, dürfen wir gar nicht einfach von uns aus "weiterfahren, bis der Arzt kommt" (oder wir die gesetzliche Lenkzeit voll haben) - in unserem Regelwerk steht eindeutig drin, daß jeder Mitarbeiter im Bahnbetrieb nur befugt ist, die Aufgaben auszuführen, die er ausdrücklich angewiesen bekommt, z.B. eben durch den Schichtausdruck. Einfach weiterfahren dürfen wir schlicht nicht - dafür wären wir nicht mehr versichert, das ist dann auf eigenes persönliches Risiko.


    Da bleibt einem also nichts anderes übrig, als die TP anzurufen und zu fragen, wie verfahren werden soll - und das dauert oftmalen seine Zeit, bis man, gerade bei Störungen, da durch kommt. Weist die TP dann an, daß man weiterfahren soll: in Ordnung, dann ist das eine Anweisung des Arbeitgebers und damit rechtlich für uns als Tf abgesichert, dann tun wir das natürlich (sofern wir nicht schon gefährlich nahe an oder gar über den 6 Stunden ohne Pause sind, heißt das; das zu überwachen obliegt aber gerade bei Störungen auch jedem Tf selber - wenn alles planmäßig sind, sind die Schichten schon entsprechend gebaut). Aber diese Anweisung braucht es eben erstmal - und die muß erst eingeholt werden.


    Wäre eine mögliche Erklärung. Ob es im konkreten Fall tatsächlich so war, weiß ich nicht.


    Fehlende Durchsage: in solchen Fällen tue ich mich, ehrlich gesagt, auch immer schwer - was soll ich da sagen? "Wegen fehlendem Lokführer..."? Darf ich nicht wegen Image-Blabla, das braucht nur ein zufällig im Zug sitzender Onkel Schlips-von-Bonz zu hören, schon hab ich am nächsten Arbeitstag wieder Trara mit dem Teamleiter. "Aus betrieblichen Gründen..."? Können die Leute zu Recht nicht mehr hören. "Zug im vorausfahrenden Streckenabschnitt..."? Glatt gelogen, sieht auch jeder, wenn die Ausfahrt grün ist. Ausführliche Erklärung? WIll keiner hören, außerdem muß so eine Ansage ja möglichst kurz sein, kann ja sein, daß im nächsten Moment die TP ans Telefon geht. Deshalb tue nicht nur ich mich da mit einer passenden Information schwer.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.