Ständige Verspätungen und Fahrtausfälle [ursprünglich: Ständige Verspätungen S1]

  • Auf der S8/S9 gesellt sich noch eine Signalstörung in Bischofsheim dazu, in Hanau und F-West Notarzteinsätze.


    Jede Dritte-Welt-Stadt würde sich schämen für einen solch erbärmlichen Zustand ihres wichtigsten Nahverkehrsträgers.

  • Auf der S8/S9 gesellt sich noch eine Signalstörung in Bischofsheim dazu, in Hanau und F-West Notarzteinsätze.


    Jede Dritte-Welt-Stadt würde sich schämen für einen solch erbärmlichen Zustand ihres wichtigsten Nahverkehrsträgers.

    Und wo genau ist jetzt der Nahverkehr erbärmlich, wenn es Notarzteinsätze gibt und deswegen Strecken gesperrt werden?

  • Da es mir berichtet wurde und ich es auch schon live miterleben konnte, ist ein Teil der Fälle nicht unbedingt ein Fahrgast im Sinne der Befördungsbedingungen. In meinem Fall hatte die Person sich den Fußboden lediglich zum Schlafen ausgesucht.

  • Nachtrag zu gestern: Eine Kollegin berichtete mir auch noch von einem Oberleitungsschaden auf der S 6. Bis dahin nhatte ich auch nur im Radio vom Schienenbruch zwischen Bockenheim (Westbahnhof) und Rödelheim gehört.


    Zur Diskussion zwischen Dodo und sdni: Es dürfte klar sein, dass Polizei-, Feuerwehr- und Notarzteinsätze Vorrang haben und nicht in der Verantwortung des Verkehrsunternehmens liegen.


    Allerdings habe ich den Eindruck: Obwohl ich häufiger mit der VGF unterwegs bin, erlebe ich bei der S-Bahn mehr Störungen. Und da ich bekannterweise auch öfters im europäischen Ausland Bahn fahre - allerdings natürlich seltener als in Deutschland :) - erlebe ich den Bahnbetrieb außerhalb Deutschlands als zuverlässiger. Nein, von Streiksituationen abgesehen, aber die gibt es auch bei uns.


    Boshaft gesagt: Es kann der französischen Bahn passieren, dass sie sich mit zu häufigen längeren Streiks zerlegt. Die Deutsche Bahn schafft das bereits ohne Streiks. Sollten Katzen und Autos wegen ihrer Gefahren für die Umwelt Stubenarrest bekommen :P, wäre das für Flixbus die große Stunde.


    Und ich plädiere mittlerweile dafür, das Karlsruher Modell für das Rhein-Main-Gebiet neu zu prüfen :P.Notfalls auch in Verbindung mit einem 4-gleisigen Ausbau der Stadtbahn-Stammstrecken :P.

  • erlebe ich den Bahnbetrieb außerhalb Deutschlands als zuverlässiger. Nein, von Streiksituationen abgesehen, aber die gibt es auch bei uns.

    Boshaft gesagt: Es kann der französischen Bahn passieren, dass sie sich mit zu häufigen längeren Streiks zerlegt.

    Darf ich mal laut lachen? Offensichtlich bist Du nicht ausreichend im Ausland unterwegs. Und zu Frankreich am Rande: Wenn ich auf den meisten Strecken den Güterverkehr quasi auf Null runtergefahren habe und auch sonst praktisch keinen Personenverkehr anbiete, ist es keine Kunst "pünktlich" (oder zumindest ohne Produktion von Folgestörungen) zu fahren. Wenn Züge um 8.27, 14.31 und Freitags um 19.22, sonst 17.49 fahren, mit was sollen die Folgestörungen erzeugen?


    Schauen wir mal auf die Abfahrtstafel von Marseille-St Charles z. B. . Der nächste Zug der fährt, ist der Thello um 15.28 (und der fährt dann noch als Bus...). Bis dahin fällt erst mal gemütlich alles aus.


    Schauen wir mal auf die Abfahrtstafel von Bruxelles-Midi: Thalys Amsterdam +9, IC Blankenberge +7, S6 Alost +7, dann kommen ein paar pünktliche Züge, IC zum Flughafen +28, ein paar pünktliche, IC Saint-Nicolas +21, usw. usw. Ach ja, der 14.30 IC nach Binche fällt aus.


    Jetzt schauen wir mal auf die Ankunftstafel von Euston: 12.35 von Edinburg +33, 12.59 von Liverpool +11, 13.02 von Manchester +8, 13.08 von Glasgow +9, vier pünktliche, 13.20 von Manchester +4, ein paar halbwegs pünktliche, +2, +3, +5, 13.53 von Blackpool fällt aus, 13.58 von Birmingham unbestimmt verspätetet usw.


    Also was soll in anderen Ländern besser sein?

  • Also was soll in anderen Ländern besser sein?

    pff, du Anfänger*, das ist doch nun wirklich nicht schwer zu beantworten: Der Blick auf Deutschland.


    * bitte beachtet, dass ich Holger persönlich kenne, schätze und mir sicher bin, dass *er* das richtig verstehen wird, nur falls jemand fragt.

  • Zur Diskussion zwischen Dodo und sdni: Es dürfte klar sein, dass Polizei-, Feuerwehr- und Notarzteinsätze Vorrang haben und nicht in der Verantwortung des Verkehrsunternehmens liegen.

    Wahrscheinlich ist "Notarzteinsatz" häufig eine Umschreibung dafür, dass sich mal wieder jemand vor die Bahn geworfen hat. Das ist aber kein unabwendbares Schicksal, sondern hier könnte die Bahn einiges tun:


    1. Zumindest auf die Tunnelstationen der Stammstrecke gehört Personal. Das war bei der S-Bahn Frankfurt bis in die 90er Jahre der Fall. Damit könnte man manchen (sicher nicht jeden) Selbstmörder abschrecken, manchen Besoffenen noch vom Gleis retten und so manchen Luftballon in der Oberleitung verhindern
    2. die Strecken gehören mit Zäunen gesichert - Hamburg scheint das jetzt vorzuhaben


    Darüber hinaus gibt es reichlich Störungsursachen, bei denen das Verkehrsunternehmen voll in der Verantwortung steht: Weichenstörungen, Signalstörungen, Oberleitungsstörungen, Gleisstörungen, Bahnübergangsstörungen haben zum großen Teil etwas mit maroden Infrastrukturen zu tun, die einfach besser instandgehalten oder ausgetauscht werden müssen. Höhengleiche Bahnübergänge müssen verschwinden.


    In dem Maße, wie diese Störungen in Rhein-Main beinahe jeden Tag zu Chaos im S-Bahn-Netz führen, ist das absolut inakzeptabel und eine Zumutung für die Fahrgäste, die für den miesen Service sehr viel Geld zahlen.


    Ich erwarte von den Verantwortlichen bei DB und RMV, dass sie die Probleme angehen und lösen. Es ist ja schön und richtig, von Fernbahntunneln und 2. Stammstrecken zu träumen. Aber bis zu deren Realisierung sollte man doch bitte umgehend die akuten Probleme angehen und lösen.

    Einmal editiert, zuletzt von sdni ()

  • Hallo.

    Notarzteinsätze können auch akute Versorgungen von Fahrgästen im Zug durch Notärzte bedeuten. Also nicht immer das schlimmste annehmen.
    Edit: Dafür gibt es aber auch die Formulierung "Ärztliche Versorgung eines Fahrgasts im Zug".


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

    Einmal editiert, zuletzt von Helmut ()

  • Wie der HR auf seiner Nachrichtenseite meldet bleibt die Stellwerksstörung mit dazugehöriger Oberleitungsstörung bis zum Montagabend bestehen. Die S7 soll ja nun in Groß-Gerau Dornberg wenden und auch der RE70. Von Süden her soll der RE70 in Biebesheim wenden. Gibt es dazwischen einen T30 SEV mit mindestens 2 Gelenkbussen pro Abfahrt? Oder sind die Leute auf sich selbst gestellt?


    Denn in der Meldung steht nur was drinne von Umleitungen auf den Fernverkehrslinien.


    Hier die Meldung: https://www.hessenschau.de/wir…g-bahn-riedstadt-100.html


    Warum wendet die ICE Linie Dortmund Köln Messe Deutz, Frankfurt Flughafen Fernbahnhof Frankfurt Haupt, Mannheim nach Stuttgart nun in Wiesbaden Haupt? Könnte man den Zug nicht über Frankfurt Flughafen Fernbahnhof, Frankfurt Stadion, Darmstadt, Bensheim nach Heidelberg und weiter schicken.


    Und warum müssen die IC und ICE Züge der Main-Weser-Bahn und der Main-Neckar-Bahn zwischen Kassel Wilhelmshöhe und Heidelberg entfallen?

  • Notarzteinsätze können auch akute Versorgungen von Fahrgästen im Zug durch Notärzte bedeuten. Also nicht immer das schlimmste annehmen.
    Edit: Dafür gibt es aber auch die Formulierung "Ärztliche Versorgung eines Fahrgasts im Zug".


    in diesem Falle wäre es sicher für alle Beteiligten - und insbesondere den betroffenen Fahrgast - besser, die ärztliche Versorgung in einem Krankenwagen, besser noch in einer nahe gelegenen Klinik durchzuführen.

  • in diesem Falle wäre es sicher für alle Beteiligten - und insbesondere den betroffenen Fahrgast - besser, die ärztliche Versorgung in einem Krankenwagen, besser noch in einer nahe gelegenen Klinik durchzuführen.

    Ich glaube, das wissen die beteiligten Notärzte. Nur manchmal muss man den Patienten wohl erst mal soweit stabilisieren, dass man ihn transportieren kann, ohne ihn gleich umzubringen.

  • in diesem Falle wäre es sicher für alle Beteiligten - und insbesondere den betroffenen Fahrgast - besser, die ärztliche Versorgung in einem Krankenwagen, besser noch in einer nahe gelegenen Klinik durchzuführen.

    Besser als was? Als warten auf den Arzt, der das beurteilt? Als, der dann eingetroffenen Ärztin die Zeit zu geben, dies beurteilen zu können? Besser als die Patientin erstmal transportfähig zu machen? Besser als irgendeinen Blödsinn in ein Forum zu posten?

  • Ich persönlich bin ziemlich froh, das die DB die S-Bahn betreibt! Wenn das jetzt ein anderes EVU fahren würde, wäre bei solchen Störungen wahrscheinlich kompletter Stillstand... Im Kontrast zur Auslastung des S-Bahn Netzes finde ich die Anzahl an Störungen und Verspätungen vielleicht nicht akzeptabel, aber (als Bahninterner) durchaus verständlich. Beispiel Schienenbruch gestern: Ein Schienenbruch lässt sich kaum bis gar nicht vorhersagen, es passiert halt einfach bei solchen Witterungs und Belastungsbedingungen. Und sdni‘s Vorschlag, alles besser in Schuss zu halten, würde in dem Fall andauernde schienenwechsel bedeuten, wofür Fahrgäste auch wieder kein Verständnis hätten.


    Ich als Fdl im Stw Vilbel kann zumindest sagen, dass das ausfallen lassen der Zwischentakte die beste und sinnvollste Maßnahme ist, die es gibt. Das schafft gut Kapazität für die Verspäteten.


    Und wenn ich zähle, für wie viele Bahnübergangsstörungen (ich rede hier von den BÜ in berkersheim und Eschersheim) die DB Netz was kann, komme ich auf unter 40%. Die Hauptursache ist, dass die Mainova der DB nicht bescheid gibt, wenn sie den Strom im Bereich um den BÜ abstellen. Dann fallen die Kameras aus und wir müssen den Zügen Befehle übermitteln. Das die Kammeras nicht an die Batterieversorgung der BÜs gekoppelt ist, liegt daran, dass das Eisenbahnbundesamt das nicht erlaubt! Die letzten 5 Bü-Störungen gehen mir auf die Kappe von mainova, für den Fahrgast ist aber das nicht ersichtlich.

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

  • die Strecken gehören mit Zäunen gesichert - Hamburg scheint das jetzt vorzuhaben

    Träum ruhig weiter. Unter der Maßgabe dürfte es in Großbritannien keinen einzigen Suizid geben, denn dort sind nämlich a) alle Bahnstrecken eingezäunt und b) wesentlich mehr Bahnhöfe mit Personal besetzt. Trotzdem hatten die im letzten Jahr auch 268 Suizide. Das ist zwar etwa nur 1/3 von uns, aber dafür ist das Netz auch nur halb so groß. Das bringt im Endeffekt also rein gar nichts, außer vieler Extrakosten, denn 30.000 km Zaun müssen erst einmal aufgebaut und danach auch regelmäßig gewartet werden. Von der Problemstellung "Fluchtwege" und "Angriffswege" sicherstellen, mal gar nicht zu reden.


    Und zu Deinem schlauen Vorschlag "Bahnübergänge müssen verschwinden": Sag das nicht der Eisenbahn, sondern den Kommunen, die sich an der Beseitigung beteiligen müssen, es aber oftmals nicht tun wollen. Und selbst wenn, dann sorge dafür, daß es keine dämlichen Bürgerinitiativen a la "Bahnane" gibt, die notwendige Infrastrukturausbaumaßnahmen mit irrationalen Argumenten blockieren.