ZitatAlles anzeigenFreistaat verbessert Regionalverkehre am Bayerischen Untermain
Staatssekretär Eck: „Besseres Angebot am Bayerischen Untermain ab Dezember 2015. Bund muss langfristig seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen.“
MÜNCHEN. „Gemeinsam mit Hessen werden wir im Dezember 2015 den Regionalverkehr am Bayerischen Untermain verbessern“, erklärt Bayerns Verkehrsstaatssekretär Gerhard Eck. Auch sehen die langfristigen Regionalverkehrsplanungen für die Region Verbesserungen vor. „Die Strategie der nächsten Jahre heißt: Mehr Qualität, mehr Kapazität und schnelle Züge im Taktverkehr. Allerdings muss hier der Bund bei Infrastrukturausbau und Finanzierung der Verkehre seinen Beitrag dazu zu leisten“, so Eck. Die Eckpunkte der Planungen wurden dem Ausschuss für Umwelt und ÖPNV des Landkreises Aschaffenburg heute von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums den Regionalverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, vorgestellt.
Auch Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback begrüßt die geplanten Verbesserungen im Regionalverkehr: "Für uns am Bayerischen Untermain ist insbesondere eine gut funktionierende Verzahnung mit dem Rhein-Main-Gebiet essentiell wichtig. Tausende Pendler, Schüler und Studenten sind tagtäglich in beide Richtungen unterwegs und auf zuverlässige, eng getaktete Verbindungen angewiesen. Es freut mich daher sehr, dass es Freistaat und Bahn gemeinsam mit der Region gelungen ist, das bestehende Angebot auszubauen und zu optimieren", so der Aschaffenburger Bausback weiter.
Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 startet der Main-Spessart-Express im Auftrag des Freistaats mit zusätzlichen Verbindungen insbesondere in den Tagesrandlagen. Geplant sind zudem vier zusätzliche Ausflugsexpress-Verbindungen an Wochenenden zwischen Bamberg und Aschaffenburg, die im Sommerhalbjahr ab/bis Frankfurt (Main) verlängert werden sollen. Die BEG hat barrierefrei erreichbare, leistungsfähige Neufahrzeuge und eine deutliche Ausweitung der Sitzplatzkapazität während der Hauptverkehrszeiten gefordert.
Auch soll der Regionalbahnverkehr Frankfurt (Main) Süd – Aschaffenburg ab Dezember 2015 neu geordnet werden. „Moderne und leistungsfähige Elektro-Triebzüge der Baureihe ET 425 werden ab Fahrplanwechsel künftig täglich im Stundentakt pendeln und die alten lokbespannten Wagenzüge ersetzen“, erklärt Eck. Die bisherigen langen Standzeiten der Regionalbahnen in Hanau entfallen künftig. Außerdem wird ein Großteil des Regionalbahnverkehrs zwischen Aschaffenburg, Heigenbrücken und Gemünden (Main) mit ET 425-Zügen bedient.
Im Kahlgrund übernimmt die Westfrankenbahn mit umfassend modernisierten Dieseltriebzügen des Typs Desiro den Regionalverkehr zwischen Hanau und Schöllkrippen von der Hessischen Landesbahn – mit mehr Kapazitäten in den Hauptverkehrszeiten, mehr Zugbegleitern und einer umfassenden Fahrgastinformation.
Langfristige Planungen
Wenn DB Netz voraussichtlich 2017 den Ausbau der neuen Spessart-Strecke zwischen Heigenbrücken und Laufach abgeschlossen hat, soll die Regionalbahn Frankfurt (Main) Süd – Aschaffenburg im täglichen Stundentakt bis Laufach weiterfahren. „Laufach und Hösbach erhalten damit umsteigefreie Zugverbindungen nach Frankfurt am Main“, so der Staatssekretär. Zusätzlich zu den Expresszügen verkehren weiterhin einzelne Züge im Berufsverkehr zwischen Aschaffenburg und Gemünden. Darüber hinaus sollen mittelfristig im Zuge der Stationsoffensive die neuen Stationen Aschaffenburg Ost und Mainaschaff Nord – als Ersatz für den schwach genutzten und gut durch Busse erschlossenen Halt Rückersbacher Schlucht – in Betrieb genommen werden. „Fahrgäste am Bayerischen Untermain profitieren dann von kürzeren Wegen und einer noch besseren Erschließung durch die Bahn“, sagt Eck. Zudem vergeben Hessen und Bayern derzeit die Regionalverkehre auf den Strecken Aschaffenburg – Darmstadt – Mainz – Wiesbaden und Laufach – Aschaffenburg – Hanau – Frankfurt (Main) neu. Gefordert wird im gesamten Netz der Einsatz neuer, barrierefrei ausgestatteter Elektrozüge. „Wir streben gemeinsam mit Hessen Angebotsausweitungen insbesondere auf der Strecke Aschaffenburg – Darmstadt – Wiesbaden an“, erklärt Eck.
Quelle: Pressemitteilung BEG
Die DB vermeldete schon Ende Februar folgendes:
ZitatAlles anzeigenMain-Spessart-Express geht im Dezember 2015 an den Start
Angebotsverbesserungen können umgesetzt werden - Lieferverzögerungen der neuen Doppelstockzüge von Bombardier Transportation - Verkehrskonzept mit vorhandenen Zügen
(Würzburg, 24. Februar 2015) Im Dezember dieses Jahres ist es so weit. Der Main-Spessart-Express (MSX) geht auf die Schiene. DB Regio Franken hat 2013 die europaweite Ausschreibung auf der Strecke Bamberg – Schweinfurt – Würzburg – Gemünden – Aschaffenburg – Frankfurt (Main) gewonnen. Der MSX sollte mit 12 vierteiligen Doppelstocktriebzügen (48 Wagen) der neuesten Generation des Herstellers Bombardier Transportation ab 13. Dezember 2015 gefahren werden. Diese stehen laut Aussage des Herstellers zum Start des MSX leider nicht zur Verfügung.
Zu der bevorstehenden Verspätung sagte Volker Kregelin, Leiter Einkauf in Deutschland: „Die Anforderungen an die Sicherheit im Schienenpersonenverkehr haben sich seitdem wesentlich erhöht. Neue nationale und europäische Normen und Standards haben entsprechende strukturelle Projektanpassungen erfordert.
Hinzu kommt ein erhöhter Aufwand im Entwicklungsprozess der TWINDEXX Vario Plattform, der nicht von Beginn an in dieser Form absehbar war. Diese Punkte führen in ihrer Gesamtheit dazu, dass die TWINDEXX Vario Doppelstockzüge für den MSX erst in der zweiten Jahreshälfte 2016/Anfang 2017 ausgeliefert werden und dann 2017 zum Einsatz kommen können.“
„Die gute Nachricht ist: Wir können trotzdem unseren Fahrgästen das komplette, verbesserte Fahrplanangebot mit attraktiven Verbindungen und mehr Service im und am Zug, bei einer gleichbleibenden Qualität der Fahrzeuge anbieten“, so Hilmar Laug, Geschäftsführer DB Regio Franken.
Fahrplanvorteile MSX:
- Sechs zusätzliche Züge im Abendverkehr zwischen Frankfurt und Aschaffenburg sowie zwischen Aschaffenburg und Würzburg gegenüber dem heutigen Fahrplan
- zusätzliche Züge im Ausflugsverkehr: ganzjährig an den Wochenenden zwischen Frankfurt – Gemünden – (über die Werntalbahn) – Bamberg
- Zweistündliche Direktverbindung von Frankfurt über Würzburg nach Bamberg
- Stabilerer Fahrplan durch längere Wendezeiten an den Endpunkten
Darüber hinaus wird jeder Zug mit einem Kundenbetreuer besetzt. Bei stark nachgefragten Leistungen und in den Ausflugszügen während der Fahrradsaison wird DB Regio Franken zusätzliches Personal einsetzen. Neben der Einrichtung eines Kundencenters für den Main-Spessart-Express in Würzburg wird es in Würzburg Hbf, Aschaffenburg Hbf, Schweinfurt Hbf, Bamberg, Gemünden (Main), Karlstadt (Main) und Lohr Bahnhof personenbediente Verkaufsstellen mit garantierten Öffnungszeiten geben.
Für die Regionalexpress-Verbindung des MSX von Frankfurt über Würzburg nach Bamberg kommen die aktuell verkehrenden Doppelstockzüge bzw. einstöckige Regionalzüge sowie Elektrotriebzüge der Baureihe ET 425 und 426 zum Einsatz, die alle klimatisiert sind.
Zusätzlich zum Main-Spessart-Express könnte von der Lieferverzögerung auch der Regionalverkehr Nürnberg-Altmühltal-München (Ringzug West) mit Start im Dezember 2016 betroffen sein. Auch hier sollen die Doppelstocktriebzüge der Firma Bombardier Transportation zum Einsatz kommen.
Bei verspäteter Auslieferung der Neufahrzeuge werden die bisher eingesetzten Doppelstockzüge weiter verkehren, das heutige Angebot könnte damit unbeschränkt fortgesetzt werden. Eine konkrete Aussage dazu kann erst getroffen werden, wenn der genaue Lieferverzug feststeht und eine Abstimmung mit der BEG stattgefunden hat.
Quelle: Pressemitteilung DB