Verkehrsmittel Fahrrad [War: [Bauthread] Linie U5 - Hochbahnsteige]

  • Darauf müsste man auch bei uns unbedingt achten, dass man nicht kilometerlang schnurgerade fährt. Das wirkt auf Radfahrer ganz schnell abstoßend. Also eben nicht einfach gerade die Eschersheimer runter ...


    Hä? Es mag ja sein, dass das Auge mitfährt. Aber eine schnurgerade Straße bedeutet doch auch, dass ein Radfahrer schnell und ohne große Umwege zu seinem Ziel gelang. Aus welchem Grund sollte er etwas dagegen haben? Schließlich bewegt er sich in der Stadt und nicht auf einem touristischen Panoramaweg.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Man sollte also nicht überlegen, wie der Radweg an der Bockenheimer aussehen sollte, sondern eine Route von Ginnheim/Bockenheim in die Innenstadt planen.


    Dann sucht nicht jeder Radfahrer seine eigene abenteuerliche durchgewurstelte Route, sondern nutzt das eigens ausgebaute Netz. Alles andere ist wenig nützlich und rausgeschmissenes Geld.

    Es gibt ja einige wenige Hauptrouten in der Stadt, die mit "F1", "F2" usw. ausgeschildert und auch halbwegs okay ausgebaut sind. Ich würde sie wirklich nicht als Schnellwege bezeichnen und so manche Ampel und mancher Abbiegevorgang macht einem trotzdem noch graue Haare, aber das absolute Minimum, was eine Stadt als Netz ausweisen sollte, ist ja vorhanden.


    Spontan aus dem Kopf kenne ich den "F5", der an der Breitenbachbrücke beginnt, über Schlossstraße und Robert-Mayer-Str., Westendstraße, Moselstraße, Holbeinsteg weiter gen Stadtwald führt, der ist okay ausgebaut, bis auf eine echt unnötige Ampel (Westendstr./Mendelssohnstr.) und eine gute Anbindung Hausens, Bockenheims und des Niddaparks an den Hauptbahnhof und Main.
    Der Weg von Bockenheim nach Bornheim (F2 oder F3?) über Bockenheimer Warte, Eppsteiner/Kronberger Str., Grüneburgweg, Fichardstraße, Friedberger Platz funktioniert auch ganz gut, bis auf das Stück Grüneburgweg und Freitagabends muss man wegen menschlicher Blockade etwas abenteuerlich den Friedberger Platz umrunden...


    Die Strecken sind bis auf ein paar Lücken und nervige Ampelschaltungen schon okay ausgebaut, halbwegs schnell und halbwegs direkt. Sie müssten nur besser beworben werden, evtl. auch noch durch eine bessere Sichtbarmachung und wo möglich eine etwas prominentere Führung auf der Straße (rote Markierungen oder so?).
    Eigentlich kann man derzeit nur zufällig auf die Schilder treffen. Online sind die Routen kaum auffindbar, sofern man sie nicht mühevoll aus dem Radroutenplaner Hessen extrahiert.


    Ich schwöre beim Suchen neuer Radverkehrsverbindungen in der Stadt übrigens auf diesen oldschool-Papier-Stadtplan, in dem die vorgesehenen Routen leuchtend gelb und auch alle anderen Radwege, Radfahrstreifen usw. rot eingezeichnet sind.


    Dass das alles nichts mit Kopenhagen zu tun hat, sondern eher mit einem sinnvollen Mindestangebot, und echte Schnellwege natürlich eine gute Ergänzung wären, will ich nicht in Frage stellen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sebastian ()

  • Ich schwöre beim Suchen neuer Radverkehrsverbindungen in der Stadt übrigens auf diesen oldschool-Papier-Stadtplan, in dem die vorgesehenen Routen leuchtend gelb und auch alle anderen Radwege, Radfahrstreifen usw. rot eingezeichnet sind.


    Bei Openstreetmap kann man als Kartengrundlage die "Radfahrkarte (CycleMap)" auswählen. Dann sieht man in Frankfurt die mit F und Nummer markierten Fahrradrouten. Auch der Grüngürtel und weitere Fernradwege sind eingetragen.

  • Der Radfahrbeauftragte einer Stadt nordöstlich von Frankfurt sieht es ähnlich:


    Radler gehören auf die Straße (Interview in FR)


    Ich teile seine Meinung, dass das Radfahren in der Zukunft aufgrund der höheren Effizienz gegenüber dem MIV (geringerer Platzbedarf und geringere Kosten) bei gleichzeitig hoher Flexibiltät einen größere Anteil am Verkehrsmix haben wird. Realistisch finde ich auch die Einschätzung, dass die Rentner die Bürgersteige für sich haben wollen. Diese werden ja politisch aufgrund des demographischen Effektes eine immer wichtigere Interessensgruppe.


    Nicht zu vergessen ist, dass solche Änderungen nicht revolutionär passieren, sondern einem Paradigmen-Wechsel entspricht. Konkret heißt es , dass die Nutzer nicht umdenken und von Autos auf Fahrrad umsteigen werden. Vielmehr werden die Nutzer der "alten" Mobilität "aussterben" und die Verkehrsplaner, die das alte Paradigma vertreten haben, in Pension gehen. (mehr zu
    paradigm shift auf Wikipedia, der deutsche Eintrag ist leider untauglich.)


    Edits: Formatierung und Tippfehler. :P

    4 Mal editiert, zuletzt von stefan.frey ()

  • Der beim Thema Kopenhagen so locker beiseitegewischte Aspekt, dass sich die Kopenhagener stärker an die Verkehrsregeln halten, hat eine einfache Ursache: Die Masse der Radfahrer. Ab einem bestimmten Punkt, kann der nicht-motorisierte Verkehr, ebenso wie der motorisierte, nur noch funktionieren, wenn sich alle an das gleiche Protokoll, also die Verkehrsregeln halten.


    Ob diese dann noch so lauten wie heute, lass' ich mal dahingestellt sein, aber wer heute, beispielsweise in einer Stadt mit Radfahrermassen wie Schanghai, versucht entgegen der üblichen Fahrtrichtung zu fahren, wird vielleicht nicht von der Polizei aber dafür von seinen Mitradlern deutlich vewarnt.