massive Fahrtausfälle im Stadtbus Bad Homburg /Oberursel

  • als Wehnert Pleite ging und RKH als ehemaliges Bahnbusunternehmen ab Montags dann einspringen musste


    Weißt Du, wann das war? Ich kann mich jetzt nur noch an den Sippel-Gelenkbus Nummer 123 auf der Linie 653 durch ein Bild hier im Forum erinnern.

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  • Der Ausschreiberei muss man anlasten, dass man ein bis dato gut funktionierendes Unternehmen wie Alpina gegen ein Unternehmen wie VM ausgetauscht hat. Wobei ich der Politik zu Gute halte, dass dieses Ende so nicht absehbar war.


    Da muß ich widersprechen. Das Ausschreibungssystem ist absichtlich so gehalten, daß der billigste gewählt wird. Dadurch gibt es Wettlauf in den Ruin der Unternehmen, denn der einzige Faktor an dem sie "optimieren" können ist der Lohn. Somit sind Personalprobleme vorprogrammiert.


  • Weißt Du, wann das war? Ich kann mich jetzt nur noch an den Sippel-Gelenkbus Nummer 123 auf der Linie 653 durch ein Bild hier im Forum erinnern.

    Da ist damals erstmal Sippel gefahren?


    Der Vertrag mit Wehnert ETI wurde damals am 31.01.2009 beendet.

    Ich kann mich noch damals an die Situation mit der OF-30 erinnern, dass Wehnert die Leistung bis zum 31.01.2009 vollbracht hat und dann ab 01.02. direkt First Group GmbH (heute ViaBus), bzw. die Subunternehmer Hain und Lang gefahren sind. Damals natürlich noch direkt mit 45 Minuten Verspätung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • OT Wehnert: Da hat damals RKH übernommen. Da sie aber nicht genug Busse hatten, fuhr auch Sippel. Von RKH fuhr glaube ich u. a. ein S315NF im typischen RKH-rot. Auf dem OF-30 übernahm glaube ich Bonifer. OT Ende.



    Habe heute mal auf der RMV-Seite gestöbert. Dort wird auf die Seiten der Stadtwerke Bad Homburg bzw. Oberursel verlinkt. Dort steht, dass von heute mittag bis einschl. kompletter Sonntag der Busverkehr wohl vollständig ruht. Ab Montag versucht man die Schulfahrten sowie einen Notfahrplan für die übrigen Linien mit anderen Unternehmen aufrechtzuerhalten.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Da muß ich widersprechen. Das Ausschreibungssystem ist absichtlich so gehalten, daß der billigste gewählt wird. Dadurch gibt es Wettlauf in den Ruin der Unternehmen, denn der einzige Faktor an dem sie "optimieren" können ist der Lohn. Somit sind Personalprobleme vorprogrammiert.


    Dass der Preis das ausschlaggebende Vergabekriterium ist, trifft zu, aber dass der Lohn der einzige optimierbare Faktor ist, stimmt nicht. Beim Lohn ist der LHO-Tarif die Untergrenze, den zahlen alle. Und zur Erinnerung: die BVH hat das Linienbündel B nicht wegen noch niedrigerer Gehälter bekommen, sondern wegen geringerer Betriebskosten infolge von Rabatten, die sie als DB-Tochter in Anspruch nehmen kann.

  • Und ich erwähne es nochmal:
    Kein Unternehmen wird dazu gezwungen die Fahrer auszubeuten. Im Gegenteil müsste es eigentlich besonders in der Busbranche klar sein, dass nur zufriedene Fahrer einen guten Job leisten. Einen schlechten Tag kann jeder mal haben. Mit Ausbeutung schafft man keine zufriedene Stimmung im Unternehmen. Und schon steht da schon wieder: Es entscheidet zu 100% das Unternehmen, wie sie mit ihrem Fahrpersonal umgeht.
    Noch deutlicher: Ich find es absurd, wenn Geschäftsführer denken, dass sie mit minimalen Lohnkosten das Maximum an Zuverlässigkeit bei den Fahrern erwarten. :rolleyes:

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  • Es läuft aber immer auf einen Preiskampf hinaus, und das bedingt nun einmal das am Ende nicht der beste Anbieter gewinnt sondern der billigste. Daher werden Kalkulationen zwangsweise so knapp kalkuliert, daß es immer das Potential für Probleme gibt. Die Qualität der Versorgung nimmt daher ab, und das wird solange so bleiben wie man in den Ausschreibungen nicht ausdrücklich Qualitätsmaßnahmen einfordert.

  • Und ich erwähne es nochmal:
    Kein Unternehmen wird dazu gezwungen die Fahrer auszubeuten.


    Die Ausschreibung in der aktuellen Form erzwingen Großfirmen, weil diese geringer Systemkosten haben und günstiger Fahrzeuge beschaffen können und sie drücken systematisch die Löhne auf ein Minimum herunter. Dazu wird mit der minimalst möglichen Personaldecke gerechnet. Gerade kleinere Unternehmen haben keinerlei Wahl, sie müssen jeden Trick anwenden um überhaupt noch eine Ausschreibung gewinnen zu. Wer das nicht macht, kann seinen Laden gleich zusperren.

  • Es läuft aber immer auf einen Preiskampf hinaus, und das bedingt nun einmal das am Ende nicht der beste Anbieter gewinnt sondern der billigste. Daher werden Kalkulationen zwangsweise so knapp kalkuliert, daß es immer das Potential für Probleme gibt. Die Qualität der Versorgung nimmt daher ab, und das wird solange so bleiben wie man in den Ausschreibungen nicht ausdrücklich Qualitätsmaßnahmen einfordert.


    Selbst Qualitätsmaßnahmen helfen nicht. Vielfach wird bewußt unterboten, um an einen Auftrag zu kommen, u.a. in der Hoffnung einen Aufschlag mit anderen Methoden zu erzwingen. Nur müßte es geschehen, dass der Ausschreiber sich die Mühe macht, das Angebot selbst so durchzurechnen, ob das Gebot einigermaßen plausibel sein kann. Nür scheint das bei öffentlichen Aufträgen -nicht nur ÖPNV- nicht so zu funktionieren.
    Ein befreundeter Bauingeneur hat mir mal ein Beispiel gegeben, in der ein Angebot einer Baufirma günstiger war, als der Einkaufspreis des geforderten Matreials (in Qualität! und Menge ) eigentlich gewesen wäre. Das da etwas faul war, lag auf der Hand. Ab einenem Zeitpunkt ist der Auftraggeber dann einem Auftragnehmer einigermaßen ausgeliefert.
    Wie es in diesem Fall gelaufen ist, weiß ich natürlich nicht. Nur sehen wir das Ergebnis und das Opfer ist der ÖPNV Nuzter, dessen Bus eben nicht kommt.

  • >Kein Unternehmen wird dazu gezwungen die Fahrer auszubeuten.


    Wir haben Marktwirtschaft, nicht Planwirtschaft.....
    (deswegen suchen sich ja die Fahrer neue Jobs)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Ich habe gerade mal auf der Homepage der Stadt Bad Homburg nachgesehen:


    https://www.bad-homburg.de/leb…usverkehr_30454_30483.php


    in dem dort verlinkten PDF-Dokument


    https://www.bad-homburg.de/med…ng_zu_Stadtbusverkehr.pdf


    steht, dass die VM ab 23.11. den Schulbusbetrieb prioritär aufrechterhalten wird und den weiteren Busbetrieb mit möglichst wenig Ausfällen weiterzuführen, während für einen Betrieb bis Ende des Jahres noch eine "einvernehmliche Regelung" gesucht wird.


    Über Unternehmen, die kurzfristig einspringen steht da jetzt nichts deutlich. Könnte eventuell zu der "einvernehmlichen Regelung" ab Anfang Dezember gehören.

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  • Über Unternehmen, die kurzfristig einspringen steht da jetzt nichts deutlich. Könnte eventuell zu der "einvernehmlichen Regelung" ab Anfang Dezember gehören.


    Stand da vorher drin. Ich gehe davon aus, dass man den Eintrag nach weiteren Gesprächen mit VM wieder geändert hat und die "anderen Unternehmen" wieder entfernt hat.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Besonders auf der Homepage von Bad Homburg wird zum Stadtbusthema viel hin und her sowie zurück geändert.
    Verlässliche Information sieht anders aus. :(

    Hmm... :huh:


    Wenn Dein Lieferant Dir zuerst sagt die Ware kommt um 12 - später um 17 Uhr - dann wieder früh nachmittags - und am Ende "sorry, heute schaffen wir das gar nicht mehr", was würdest Du dann Deinen Kunden sagen? Vielleicht am besten gar nichts??


    Die Verkehrsabteilung im Rathaus hat das komplette Wochenende durchgearbeitet, um nur zu retten was noch zu retten geht. Hat Betriebe in halb Hessen kontaktiert um ggf. den drohenden Komplettausfall noch zu verhindern. Da wurden Telefonkosten in die Höhe getrieben bis die Drähte geglüht haben. Wo sollen in so einer Situation noch verlässliche Informationen herkommen, wenn man selber keine bekommt?


    Immerhin hatten sie es letztendlich geschafft, die VM von ihrem doch recht gewagten und zweifelhaften Schritt abzubringen und - soweit als möglich - zur Vertragserfüllung zu bewegen (zwingen hört sich so unverschämt an...). Allerdings dürfte da einiges an heftigen Argumenten gefallen sein. Genügt das nicht? Sollten die noch "mal eben nebenbei" (an einem Wochenende das nur 48 Stunden hat) 120 Fahrstunden absolvieren, um sich montags selbst hinter die Lenkräder klemmen zu können? Denn nur so hätte man zumindest eine verlässliche Ausage treffen können - nämlich: wir fahren selbst!

  • was würdest Du dann Deinen Kunden sagen? Vielleicht am besten gar nichts?

    Jede Änderung mit Datum und Uhrzeit versehen.


    Statt dessen bekommt man hier, nachdem am Vormittag neue Informationen preisgegeben wurden, am Nachmittag wieder die Seite vom Vortag vorgesetzt. Was soll man als außenstehender Kunde davon halten? Das ist kontraproduktiv. Hoffentlich läuft es nächste Woche besser.

  • Spricht eigentlich etwas dagegen, übergangsweise Reisebusse zu chartern? Jetzt außerhalb der Haupturlaubszeit müsste da eigentlich etwas zu bekommen sein. Der Fahrkartenverkauf und die Linienbeschilderung laufen dann zwar etwas provisorisch, und barrierefrei sind die Fahrzeuge normalerweise auch nicht, aber besser als nichts ...

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?

  • Kann jemand kurz schildern, wie denn der Betrieb so lief die letzten Tage?
    Habe lange in Bad Homburg gewohnt, doch wegen der Entfernung kann ich mir leider kein eigenes Bild machen.


    Echt schade, was da momentan abgeht. Ich war immer zufrieden mit dem jetzigen Betreiber, kenne auch einige Fahrer persönlich und da sind gewisse Freundschaften entstanden.

  • Es wird von der VM nach Notfahrplan gefahren. Wie es im Schülerverkehr läuft kann ich nicht sagen aber die Abfahrzeiten können besonders in der Spät HVZ nach meinen Erlebnissen bis zu 25 Minuten überschritten werden oder der Bus kommt gar nicht.

    HHS

  • Spricht eigentlich etwas dagegen, übergangsweise Reisebusse zu chartern? Jetzt außerhalb der Haupturlaubszeit müsste da eigentlich etwas zu bekommen sein. Der Fahrkartenverkauf und die Linienbeschilderung laufen dann zwar etwas provisorisch, und barrierefrei sind die Fahrzeuge normalerweise auch nicht, aber besser als nichts ...


    Auf der Mainzer Buslinie 71, damals noch Gemeinschaftslinie MVG/ORN, liefen teils auch auf rein innerstädtischen Kursen sehr hochflurige Reisebusse von Lehr mit Verkaufstechnik. Gut, ist ein paar Jahre her...


    Gruß, ULF