Straßenbahn über den Rhein?

  • Die Idee mit der erneuten Straßenbahn über den Rhein ist ja schon ein paar Tage alt, deswegen ist es erfreulich, dass sie jetzt von Frau Eder etwas näher ausgeführt wurde.
    Aus meiner Sichtweise ist ein Straßenbahnausbau nach Hessen aber nur möglich, wenn MVG und ESWE vollständig fusionieren - ähnlich dem RNV Rhein-Neckar.
    Vor dem Baustart müsste allerdings auch die Schiersteiner Brücke fertiggestellt sein und spätestens seit dem BER weiß man da nie :D

  • Tja, es ist Komunal-Wahlkampf in Hessen:
    Allgemeine Zeitung:

    Zitat

    Die Überlegungen für eine interstädtische Trambahn, die nach Wiesbaden führt, sind offenbar nicht aus der Luft gegriffen. „Lustigerweise“ fänden sie sich im Kommunalwahlprogramm der Wiesbadener CDU wieder, sagte der Stadtverordnete Claus-Peter Große (Grüne).


    Und, wie soll ein "Metropolen Bewusstsein" Länderübergreifend entstehen, wenn es nicht einmal auf der hessischen Seite vorhanden ist:


    Nochmal die "Allgemeine Zeitung":


    Zitat

    Versuche einer Zusammenarbeit endeten oft an Landesgrenzen und Planungsgebieten. Dass „da drüben“ in Rheinland-Pfalz auch noch was sei, wüssten manche nur am Rande, sagte Große. Das Arbeitsklima zwischen den beiden Oberbürgermeistern sei besser geworden. Doch die Zeiten, in denen man im Städteausschuss den Eindruck habe gewinnen können, als herrsche der Kalte Krieg zwischen Mainz und Wiesbaden, lägen auch noch nicht lange zurück. Richtig „grottig“ sei das gewesen, sagte Große.


    Es gibt halt auch im 21. Jh. immer noch die Stadt und Landesfürsten, die eine gedeihliche Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verhindern wissen. :(

  • Aus meiner Sichtweise ist ein Straßenbahnausbau nach Hessen aber nur möglich, wenn MVG und ESWE vollständig fusionieren - ähnlich dem RNV Rhein-Neckar.

    Warum? Früher gab es in Ludwigshafen auch die VBL und in Mannheim die MVV Verkehr. Funktionierte trotzdem.
    Immer wieder traurig finde ich, wie jede Idee pro Tram in sozialen Medien (etwa auf Facebook) totgeschrien wird. Wie dumm manche sind!

  • Aus meiner Sichtweise ist ein Straßenbahnausbau nach Hessen aber nur möglich, wenn MVG und ESWE vollständig fusionieren - ähnlich dem RNV Rhein-Neckar.


    Der Vollständigkeit halber: Die RNV ist nicht "vollständig fusioniert". Die RNV ist eine von den Muttergesellschaften gemeinsam ausgegründete Betriebsgesellschaft. Die Muttergesellschaften VBL, MVV, MVV OEG, HSB, RHB und ZWM existieren weiter und stellen der Betriebsgesellschaft ihre jeweilige Infrastruktur zur Verfügung.


    Warum? Früher gab es in Ludwigshafen auch die VBL und in Mannheim die MVV Verkehr. Funktionierte trotzdem.


    Die MVV und VBL trennten sich erst 1964, der übergreifende Betrieb ging hauptsächlich aus dem vorher gemeinsam geführten hervor.

  • Es muss niemand fusionieren. Es kommt drauf an, wer Vorhabenträger würde. Natürlich könnte die MVG in Wiesbaden Tramlinien betreiben. Nur müsste die Stadt Wiesbaden das wollen und "bestellen", d.h. entsprechende Beschlüsse fassen, ohne zugleich Betreiber zu sein. Eine vergleichbare Situation gibts in F und OF, wo die Nachbarstadt eben nicht will und es deshalb b.a.w. keinen interkommunalen Straßenbahnverkehr mehr gibt.

  • Unabhängig von der Straßenbahn-Idee, die ich gut finde, sollte für den städteverbindenden und regionalen Verkehr auch über eine Intensivierung des S-Bahn-Verkehrs nachgedacht werden. Es gibt gerade mal die S 8 im Halbstunden-Takt, ergänzt durch einige Regionalzüge. An beiden Hauptbahnhöfen enden verschiedene Regionalzug-Linien bzw. passieren diese, ohne jeweils die andere Stadt anzubinden. Erinnert an das einst dänische Altona und das einst preußische bzw. "Freie und Hansestadt" Hamburg :D:D . Dafür gab es dann die im dichten Takt befahrene Verbindungsbahn. :)


    Eine Straßenbahn ist eine gute Lösung, aber für die 10 km zwischen beiden Stadtzentren braucht die auch eine halbe Stunde und ist deshalb eher geeignet, Mainz mit seinen einstigen nord-rheinischen Stadtteilen zu verbinden bzw. diese mit ihrem jetzigen Stadtzentrum.

  • Unabhängig von der Straßenbahn-Idee, die ich gut finde, sollte für den städteverbindenden und regionalen Verkehr auch über eine Intensivierung des S-Bahn-Verkehrs nachgedacht werden. Es gibt gerade mal die S 8 im Halbstunden-Takt, ergänzt durch einige Regionalzüge. An beiden Hauptbahnhöfen enden verschiedene Regionalzug-Linien bzw. passieren diese, ohne jeweils die andere Stadt anzubinden.


    Jein. Das Mainzer Rathaus ist nicht unbedingt schlechter an den Bf Kastel angebunden als an den eigenen Hauptbahnhof. Wünschenswert wäre eine Intensivierung der Bedienung Worms <-> Wiesbaden und eine Ausweitung des Halbstundentakts auf der RB 75, die im Zweifel schon bestellt sein dürfte.


    Wiederherstellung der Durchbindung Mainz <-> Rüdesheim wäre nett, würde aber mit den Durchbindungen Neuwied - Frankfurt im Zweifel nicht gut harmonieren oder aber Rangieraufwand in Wiesbaden Hbf verursachen oder Umfahrung von Wiesbaden Hbf bedingen.

  • AZ:

    Zitat

    Die Busse seien überlastet und unwirtschaftlich eingesetzt. Um einen 7,5-Minuten-Takt zu halten, liefen mehr Fahrzeuge als notwendig.


    Warum lässt man die denn auch von 9-12/15 Uhr in diesem Takt weiterfahren, obwohl die Fahrgastzahlen in dieser Zeit niedriger sind? Liegt das wirklich nur an der ESWE, die ihre Linien den ganzen Tag in ein und demselben Takt fahren lässt oder ist das einfach ein zu großer planerischer Aufwand?

    Einmal editiert, zuletzt von FabiMZ ()

  • AZ:


    Warum lässt man die denn auch von 9-12/15 Uhr in diesem Takt weiterfahren, obwohl die Fahrgastzahlen in dieser Zeit niedriger sind? Liegt das wirklich nur an der ESWE, die ihre Linien den ganzen Tag in ein und demselben Takt fahren lässt oder ist das einfach ein zu großer planerischer Aufwand?

    Das dürfte auf der 6 mit ihrer sehr langen Laufstrecke nicht so einfach sein. Ich lese den Satz aber anders: Die 6 ist so überlastet, dass hier der Einsatz von Bussen in einem so dichten Takt sich nicht wirtschaftlich darstellen lässt und eine Straßenbahn die einzige Alternative ist.


    Auch interessant ist die Feststellung, man sei von Wagen 788 enttäuscht.

  • AZ:

    Warum lässt man die denn auch von 9-12/15 Uhr in diesem Takt weiterfahren, obwohl die Fahrgastzahlen in dieser Zeit niedriger sind? Liegt das wirklich nur an der ESWE, die ihre Linien den ganzen Tag in ein und demselben Takt fahren lässt oder ist das einfach ein zu großer planerischer Aufwand?


    Zunächst einmal klingt es sogar leicht widersprüchlich. Die Busse sind überlastet, also überfüllt. Dann gibt es aber zu viele Umläufe oder zumindest zu viele Fahrzeugkilometer.


    Nun gut, bald kommt wieder (bis Oktober oder so ähnlich) die Taktdehnung auf 10 Minuten, aber nicht nur in den schwachen Vormittagsstunden.

  • Sinnvoll wäre das nur, wenn man es als Art RegioTram Ri. Aartalbahn z.b. ausbauen würde. Das war ja der ursprüngliche Plan mal...


    Die "Fusion" MVG/ESWE wird irgendwann ähnlich der RNV Rhein-Neckar stattfinden, wenn nicht wäre man doof. Was man hier an Synergien nutzen könnte etc. Wirklich was hören tut man da aber auch nicht mehr...


    Für eine Straßenbahn müsste die Brückenkopf-Haltestelle wieder aufwendig umgebaut werden und endlich eine Ampel für die Überfahrt Ri. Mainz her.

  • KevinSchöffler:

    Zitat

    Sinnvoll wäre das nur, wenn man es als Art RegioTram Ri. Aartalbahn z.b. ausbauen würde. Das war ja der ursprüngliche Plan mal...


    Da war doch ein Stück Bahnstrecke nach Bad Schwalbach vorgesehen,- diese müsste dann umgespurt werden,- ist dise aber nicht auch eine Dampf-Museumsbahnstrecke?
    Daher wird eine Lösung á la Mannheim / Ludwigshafen (RNV) wahrscheinlicher.

  • AZ:


    Warum lässt man die denn auch von 9-12/15 Uhr in diesem Takt weiterfahren, obwohl die Fahrgastzahlen in dieser Zeit niedriger sind? Liegt das wirklich nur an der ESWE, die ihre Linien den ganzen Tag in ein und demselben Takt fahren lässt oder ist das einfach ein zu großer planerischer Aufwand?


    Ich finde es gerade gut, dass man in Wiesbaden den Takt vormittags nicht ausdünnt, da es im Sinne der Kunden ist.

  • Die AZ fasst heute in einem Artikel die Kommentare der Facebook-User zusammen (Sinnhaftigkeit sei mal dahingestellt). Dort ist unter anderem davon die Rede, dass die Streckenführung unsinnig sei.


    Meiner Meinung nach ist der einzige neuralgische Punkt hier der Kreisel unter der A671 und die Mainzer Straße. Hier würde ich die Trasse aus Richtung Mainz vor dem Kreisel links entlang der A671 bis zur alten Bahntrasse zur SFS, mit ihr die Mainzer Straße überqueren, die SFS unterqueren und dann parallel zur Mainzer Straße durch Konradinerallee und Wittelsbacherstraße zur Berliner Straße führen. Hier lässt sich auch ein freigehaltener Mittelstreifen erkennen, und die Stadtbahn sollte auch in diesem Gebiet enden.

  • Die AZ fasst heute in einem Artikel die Kommentare der Facebook-User zusammen (Sinnhaftigkeit sei mal dahingestellt). Dort ist unter anderem davon die Rede, dass die Streckenführung unsinnig sei.


    Meiner Meinung nach ist der einzige neuralgische Punkt hier der Kreisel unter der A671 und die Mainzer Straße. Hier würde ich die Trasse aus Richtung Mainz vor dem Kreisel links entlang der A671 bis zur alten Bahntrasse zur SFS, mit ihr die Mainzer Straße überqueren, die SFS unterqueren und dann parallel zur Mainzer Straße durch Konradinerallee und Wittelsbacherstraße zur Berliner Straße führen. Hier lässt sich auch ein freigehaltener Mittelstreifen erkennen, und die Stadtbahn sollte auch in diesem Gebiet enden.

    Dann kann man es auch lassen. Die Kasteler müssen ge3legentlich zur Konradinerallee oder zur Hasengartenstraße, die Mainzer Einwohnerschaft schon einmal nicht mit Kundenstatus, und daß die Linie 28 jetzt mit Mainzer Fahrgästen zur Berliner Straße überlastet sei, kann ich auch nicht erkennen.