Zu zwei Themen:
Zunächst einmal möchte ich noch einmal diese Überlegungen aufgreifen:
Alles anzeigenDas hat Araali nicht geschrieben. Sollte er es trotzdem so gemeint haben, wäre das unrealistisch. Denn wie Du selbst schriebst, wäre es kaum möglich von Preungesheim dort hin zu kommen. Zumindest fände sich keine stadtbahntaugliche Trasse. Wenn du mit 25 km/h um die Ecken schleichen musst, kannste es gleich vergessen.
Aha? Ich dachte die soll zum Hauptbahnhof?
Wo denn? Davor, dahinter, daneben? Glaubst Du man würde die Zerschneidung der Marktfläche zulassen, nachdem man erst letztes Jahr die Arkaden fertig gestellt hat?
Sicher nicht wenn das der von Araali vorgesehene Weg sein soll. Ich darf mal zusammen rechnen: FB - PH 4 min., PH - GP 4 Min., GP - Fried. Ld. 5 Min., Fried. Ld. - Seck Ld. via Seckbach (Atzelberg oder wo?) 5 Min., U4-Strecke 9 Min. Summe 27 Minuten. Die U5 braucht 22, mit der Verlängerung 26. Was hätte man unter Inkaufnahme der immensen Kosten nun gewonnen?
So unrealistisch erscheint mir eine Verbindung von der U5-Strecke zum Gravensteiner-Platz entlang der A661 nicht. Eine Notwendigkeit für eine enge Kurve sehe ich nur beim Abzweig. Direkt östlich davon wird man einen Bahnsteig haben wollen, gebremst wird also sowieso, bloß früher. Das macht vielleicht 20 Sekunden aus. Ansonsten hat man enge Kurven im Bestand entlang der Autobahnauffahrt Friedberger Landstraße, aber auf denen landet man auch, wenn man um die Bebauung herumfährt. Von der Station gerechnet liegt die Fahrzeit bei 3 Minuten (2 Minuten für 1 km bei durchschnittlich 30 km/h - entlang der Autobahn schneller, über den Gravensteiner-Platz noch etwas langsamer, so dass man sich eine dezente Abgrenzung der Trasse erlauben kann; 1 Minute an einer Station inkl. Zeitverlängerung für Bremsen/Anfahren).
Doppelte Bahnsteige sind tatsächlich schlecht unterzubringen, aber eine Umstellung sollte möglich sein. Das heißt, die U4-Verlängerung müsste die 18 ab Bodenweg ersetzen. Wenn man Unfallklinik und Seckbach weglässt, sondern auf der Westseite der A661 bleibt, ist die Fahrzeit Bodenweg - Seckbacher Landstraße (60 km/h mit einem Zwischenhalt) ca. 2½ Minuten, mit der Haltezeit Seckbacher Landstraße 3 Minuten.
Rechnen wir also noch einmal, auch mit korrigierter Fahrzeit auf der 18-Strecke (hier stehen im Fahrplan stadteinwärts 3 Minuten, stadtauswärts 5; eine Minute wird Rundungseffekt sein, die andere Langsamfahrt vor dem Prellbock und etwas Pufferzeit - mit 4 Min. wird man also auf der sicheren Seite sein): FB - PH 4½ min. (wegen der engen Kurve), PH - GP 3 Min., GP - Fried. Ld. 4 Min., Fried. Ld. - Seck Ld. 3 Min., U4-Strecke 9 Min., um ½ Minute aufgerundet, Summe 24 Minuten. Das ist nicht viel unter der U5-Fahrzeit, aber etwas. Der Vergleich mit der 18 fällt deutlicher aus: GP - Fried. Ld. 4 Min., Fried. Ld. - Seck Ld. 3 Min., U4-Strecke bis Konsti 5 Min., Summe 12 MInuten, aktuell 16 Minuten; außerdem Direktverbindung zum Hbf und - wie schon in anderen Beiträgen erwähnt - zur Berger Straße.
Die 18 kann man dann zur Unfallklinik weiterführen.
Nur wegen der paar Minuten und wegen der Anbindung des Neubaugebiets am A661-Deckel wird sich das nicht lohnen. Aber es kann zugleich eine effiziente RTO-Trasse sein (wobei die RTO an den Stationen Walter-Kolb-Siedlung und Alkmenestraße durchfahren sollte). Außerdem, falls auf die Dauer eine weitere Kapazitätssteigerung der U5 nötig ist, kann man sie so entlasten und statt dessen jede zweite U5 an der Konstablerwache enden lassen, um 3 U4-Fahrten pro 10 Minuten hinzubekommen.
Vergleich mit der Variante um Preungesheim Ost herum: Die Neubaustrecke ist 1,3 km kürzer (=> weniger Landschaftsverbrauch, Kosten für Umbau von 3 Stationen mehr als ausgeglichen). Davon sind 300 m echte Streckenverkürzung (d.h. mitgenutzte Bestandsstrecke ist nur 1 km länger). Dadurch verlängert sich die Fahrzeit trotz geringerer Geschwindigkeit nicht oder unwesentlich, abgesehen vom zusätzlichen Halt Walter-Kolb-Siedlung.
Themenwechsel:
Alles anzeigenIch möchte einmal Metropolits Vorschlag eines "Westkreuzes" in modifizierter Form aufgreifen. ...
Grundgedanke der "City-Tangente West" ist, eine durchgehende Verbindung von der Galluswarte in Richtung Main-Neckar-Brücke bzw. Flughafen zu schaffen. ...
Klar ist, dass die entsprechenden Gleisverbindungen im Bereich der Mainbrücken und der entsprechenden heute oft nur 1-gleisigen Verzweigungsstrecken erweitert werden müssten.
Es gäbe allerdings - abweichend von Metropolits Idee - keinen neuen Turmbahnhof "Westkreuz", Verknüpfungspunkte wären die bestehenden Bahnhöfe Niederrad bzw. Neu-Isenburg oder Louisa im Süden und Gallus bzw. Westbahnhof oder Rödelheim und Griesheim im Norden.
Die S-Bahn-Linien S 3 - S 6 würden im gewohnten Takt über die Stammstrecke fahren. Neu hinzu kämen dann die über Westtangente fahrenden Züge, die jeweils eine der Liniennummer vorgestellte "1" erhalten würden, wenn sie über die Westtangente direkt in Richtung Neu-Isenburg und eine vorgestellte "2", wenn sie über die Westtangente in Richtung Niederrad / Flughafen fahren.
Das sähe dann z.B. so aus:
S 3 Bad Soden - Hauptwache - Darmstadt
S 13 Bad Soden - Westtangente (Gallus - Neu-Isenburg direkt) - Darmstadt
S 4 Kronberg - Hauptwache - Langen
S 14 Kronberg - Westtangente - Langen
S 5 Usingen - Friedrichsdorf - Hauptwache - Hanau
S 25 Friedrichsdorf - Westtangente - Niederrad - Stadion - Goddelau-Erfelden
S 6 Friedberg - Hauptwache - Südbahnhof
S 26 Friedberg - Westtangente - Flughafen ( - Mainz)
Bewusst habe ich in diesem Beispiel die über die RTW direkt angebundenen S-Bahn-Linien nicht in Richtung Flughafen, sondern in Richtung Langen bzw. Goddelau-Erfelden geführt.
Ich hatte ja zunächst bezweifelt, dass man den Abzweig an der Galluswarte hinbekommt. Es könnte aber gehen, wenn man nach Norden über dem Bahnsteig entlangfährt (wie ich es bei Metropolits Vorschlag als eingleisige Möglichkeit erwähnt habe), nach Süden eine Rampe westlich daneben anlegt (die also erst ziemlich kurz vor dem Bahnsteig beginnt). Das bedeutet natürlich, dass man zumindest in Richtung Süden die Station Galluswarte nicht bedienen kann. Voraussetzung ist, dass man diese Viadukte im „2. Stock“ von der Statik hinbekommt (Platz für Säulen bei der Überquerung der Bestandsgleise ist ziemlich begrenzt) und dass man an geeigneter Stelle auf die Gleise nach Westen einfädeln kann. Auch noch einen Abzweig nach Süden zur Main-Neckar-Brücke anzulegen wird eher nicht gehen, aber es macht wohl sowieso Sinn, Niederrad auf jeden Fall noch mitzunehmen (natürlich außer bei Linien nach Höchst, falls vorhanden – kommen in deiner Konkretisierung nicht vor, aber vorher schreibst du von Umstieg in Griesheim).
Ansonsten habe ich folgende notwendige Baumaßnahmen identifiziert (über die sowieso geplanten, insbesondere die 3. Niederräder Brücke, hinaus):
- In Rödelheim hat man eine Taktdichte, die nicht mehr höhengleich zu bewältigen ist (bei deinem Vorschlag mit halbstündlicher S25 und halbstündlicher Taunusbahn 16 Züge pro Stunde, mit meiner unten beschriebenen Modifikation immer noch 14). Vom Platz her wohl das einzige, was gehen müsste, ist: Gleis 1 wird hochgelegt (ähnlich Westbahnhof, aber Gleis 2 bleibt unten), wobei die Verzweigung direkt hinter dem Bahnsteig sein muss. Die Gleise gehen zwar noch ein Stück parallel, aber nach HG muss man schon mit der Rampe beginnen, um unter der Lorscher Str. hindurchzukommen. Die Nordspitze des Bahnsteigs Gleis 2/3 wird dafür ein Stück (so weit wie möglich) nach Westen verschoben.
- Eine höhenfreie Einfädelung der Rebstockkurve wäre eigentlich auch nötig, aber bei dem geringen Verkehrsaufkommen unverhältnismäßig. Stattdessen kann man die Taunusbahn zumindest stadtauswärts über Westbahnhof führen, indem man das Gleis, das unter der Strecke nach Rödelheim hindurchgeht und derzeit neben dem Ende der Rampe endet, an die S-Bahn-Strecke anschließt.
- In Niederrad wird die Kurve nach Osten zweigleisig ausgebaut. Idealerweise berücksichtigt man diese Option bereits beim Bau der Überwerfung mit den Ferngleisen zur 3. Niederräder Brücke. Wahrscheinlich muss diese Verbindung auch bezüglich des Gleises vom Stadion höhenfrei sein (vgl. die Bemerkung unten zur Streckenauslastung).
- Im weiteren Verlauf muss die Kurve nach Neu-Isenburg dort in beide Richtungen an die S-Bahn angeschlossen werden. Für die RTW ist ja nur eine Verknüpfung zum Gleis Richtung DA vorgesehen.
- Zum Teil zweigleisiger Ausbau eingleisiger S-Bahn-Strecken (welche genau, hängt vom Fahrplan ab).
In Niederrad wird es bei diesem Konzept ziemlich voll. Es sollte aber machbar sein, wenn man die Äste Richtung Biblis und Richtung Mainz schon am Hbf sortiert – also S7, RE70 und die Westtangente-Züge Richtung DA und ggf. Richtung Riedstadt über die alte Brücke, S8/S9 und der Regionalverkehr Richtung Mainz über die S-Bahn-Brücke.
Zur Zweckmäßigkeit der Lösung: Eine Direktverbindung Flughafen – Messe/Westbf klingt interessant. Für den Darmstädter Ast (insbesondere die Stationen, die nicht vom RE bedient werden) ist es eine erhebliche Abkürzung zu vielen Zielen, also auch attraktiv. Die S6 hat, wie bereits verschiedentlich festgestellt, diverse Anbindungen vor Erreichen des Hbf, aber keinen RTW-Ast. Hier mag das Angebot ebenfalls sinnvoll sein. Bei der S3/S4 geht bis Eschborn Süd viel Verkehr gegen die normale Lastrichtung. Das entspannt sich zwar mit der RTW etwas, aber es sind immer noch diverse Ziele der Westtangente nur über den Hbf zu erreichen (oder sind schneller per Umstieg am Hbf als per RTW und Umstieg in Neu-Isenburg). Zudem ist es auf den S3/S4 Außenästen eine Möglichkeit, den mageren 30-Min-Takt zu verdichten. Für die S7 ist es eher eine Notlösung, aber wenn man den 30-Min-Takt verdichten möchte, ohne den Hbf zu belasten, ist es eine Möglichkeit. Bei der S5 sehe ich die Attraktivität nicht so sehr. Hier könnte es interessanter sein, die RTW auf viertelstündlich zu verdichten und/oder einen Zweisystemzug auf die C-Strecke zu schicken. Für Letzteres braucht man an der RTW-Einfädelung noch einen Abzweig zur anderen Seite und am Praunheimer Gewerbegebiet ebenfalls. Einen RTW-Verdichter müsste man direkt vor oder hinter der Praunheimer Linie (wohin auch immer sie irgenwann weitergeführt wird) fahren und IPH Süd zusammenkuppeln. Die Bad Sodener Linie flügelt dann vom Haupttakt ab. Am anderen Ende kann man nach Frankfurt Süd flügeln. Alternativ, wenn diese Kapazität nicht benötigt wird, kann der Verdichter in Eschborn enden, mit direktem Anschluss an die Praunheimer RTW-Linie.