Ausschreibung über die Lieferung von 14 Straßenbahnen (Typ ST15)

  • Die HEAG mobilo GmbH schreibt die Lieferung von 14 neuen Straßenbahnen aus:



    Weitere Informationen hier: http://ted.europa.eu/udl?uri=T…4-2016:TEXT:DE:HTML&src=0

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  • Sehr schön :thumbup: .


    Habe mal was ergänzt:


    Zitat

    IV.3.4)Schlusstermin für den Eingang der Angebote oder Teilnahmeanträge
    29.4.2016 - 10:00


    II.3)Vertragslaufzeit bzw. Beginn und Ende der Auftragsausführung
    Beginn 16.1.2017 Abschluss 31.12.2019


    Der 31.12.19 ist dann der Termin, an dem die ST15 ausgeliefert sein müssen?


    Im Vergleich mit dem ST14 + SB 9 soll der ST15 etwa die gleiche Länge haben. Allerdings wird die Kapazität wohl um 29 Plätze geringer sein.

  • Zitat

    — Multigelenk-Niederflurstraßenbahnneufahrzeug


    Ah, der Gleisbau hat also nicht genug zu tun und wünscht sich mehr Arbeit...


    Zitat

    — Wagenkastenrohbau: vorzugsweise geschweißt, keine Klebeverbindung;


    — Außenbeblechung: vorzugsweise geschweißt, keine Klebeverbindung;


    Variobahnen fallen also raus.


    Zitat

    IV.2.1)Zuschlagskriteriendas
    wirtschaftlich günstigste Angebot in Bezug auf die Kriterien, die in
    den Ausschreibungsunterlagen, der Aufforderung zur Angebotsabgabe oder
    zur Verhandlung aufgeführt sind

    Viel Spaß mit Pesa! Oder ist man etwa wenigstens etwas vernünftig und bewertet auch gute Technik? Dann reicht es vielleicht immerhin zum Flexity...

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  • Ist die Angebotsfrist mit einem Monat nicht sehr kurz? Gab es schon Vorab-Bekanntmachungen?
    Da zweimal auf die deutsche Sprache hingewiesen wurde, vermute ich auch, das es auf einen ausländischen Anbieter hinauslaufen soll.


    Ich vermute mal Solaris, CAF, oder Vossloh Espana falls die noch anbieten?


    Oder kann man Anhand der Vorgaben schon einen Fahrzeugtypyp herauslesen bzw. ausschließen?

  • Ist die Angebotsfrist mit einem Monat nicht sehr kurz? Gab es schon Vorab-Bekanntmachungen?

    Es handelt sich zunächst um die Frist der Präqualifikation. Bieter geben also zunächst nur Unterlagen ab, die aufweisen, dass sie in der Lage sind, den Auftrag zu bewältigen. Anschließend beginnt ein Verhandlungsverfahren, in dem aus dem vorausgewählten Kreis in mehreren Verhandlungsrunden ein Bieter ausgewählt wird.

  • — Pflichtenheft, Dokumentation, Schulungsunterlagen, Ersatzteil- und Werkzeugbezeichnungen ausschließlich in deutscher Sprache;
    — in allen Phasen der Leistungserstellung muss sichergestellt sein, dass die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ausschließlich auf deutsch erfolgt.

    So viel zum Thema globalisierte Wirtschaft. Wir schreiben das Jahr 2016 und Darmstadt nennt sich Wissenschaftsstadt...

  • So viel zum Thema globalisierte Wirtschaft. Wir schreiben das Jahr 2016 und Darmstadt nennt sich Wissenschaftsstadt...


    Wissenschaftsstadt heißt aber doch noch lange nicht, dass jeder einfache Mechaniker - ich meine das nicht abwertend - quasi verhandlungssicher Englisch kann.

  • So viel zum Thema globalisierte Wirtschaft. Wir schreiben das Jahr 2016 und Darmstadt nennt sich Wissenschaftsstadt...


    Naja, man kann das auch "entspannter" sehen. Es muss ja kein Ausschluss anderssprachiger Firmen sein, nur wird damit quasi gesagt:
    - der Auftragnehmer muss sicherstellen, dass seine Kommunikation auf seine Kosten rechtssicher auf Deutsch übersetzt wird :whistling: ;)

  • Naja, man kann das auch "entspannter" sehen. Es muss ja kein Ausschluss anderssprachiger Firmen sein, nur wird damit quasi gesagt:
    - der Auftragnehmer muss sicherstellen, dass seine Kommunikation auf seine Kosten rechtssicher auf Deutsch übersetzt wird

    Da ausdrücklich von der "Kommunikation in allen Phasen der Leistungserstellung" gesprochen wird, gehe ich davon aus, dass eine Übersetzung schriftlicher Unterlagen nicht ausreichend wäre. Telefonische Nachfragen müssten demnach auch ausschließlich in deutscher Sprache jederzeit fließend möglich sein, was für ein ausländisches Unternehmen durchaus problematisch sein könnte.


    Einen Ausschluss "exotischer", bzw. in unserem Kulturraum "unüblicher", Sprachen kann man noch leicht nachvollziehen (Spanisch, Polnisch oder Chinesisch verstehen hier nicht viele), aber hiermit wird beispielsweise selbst Englisch ausgeschlossen. Und jeder, der schon einmal mit einer zwangsweise eingedeutschten technischen Dokumentation zu tun hatte, weiß, dass man damit oftmals genau das Gegenteil eines leichteren Verständnisses erreicht. Viele Begriffe der modernen Technik sind wohlbekannte Anglizismen und deren deutschsprachige Entsprechungen, falls überhaupt existent, sind deutlich weniger verbreitet oder gar mehrdeutig.

  • In anderen Ländern wird ebenfalls so verfahren. Ich weiß nihc twarum wir immer glauben englisch sprechen zu müssen, aber andere überhaupt keinen Anlass sehen sich auch nur ein Stück weit zu bewegen. Du darfst das in England oder Frankreich gerne mal probieren. Ich habe selbst französische Wurzeln und muss dir sagen du machst so was auf französisch oder gar nicht. Was bringt es denn, wenn man Probleme mit einem Fahrzeug hat und jedes Mal einen Dolmetscher braucht. Globalisierung heißt auch, dass der Anbieter alles tut um seinen Kunden ausreichend zu betreuen. Alle Hersteller die in den Betrieben vor Ort gehen haben Mitarbeiter, die der deutschen Sprache mächtig sind. Die Gewährleitungen etc. laufen eh meist über Mitarbeiter die in Deutschland stationiert sind.

  • zip-drive:

    Zitat

    Und jeder, der schon einmal mit einer zwangsweise eingedeutschten technischen Dokumentation zu tun hatte, weiß, dass man damit oftmals genau das Gegenteil eines leichteren Verständnisses erreicht.


    Wir reden hier nicht über einen DVD Player für 3,50 sondern von einem hochkomplexen Produkt in dessen Dokumentation sicherlich einige Fachausdrücke vorkommen.
    Da finde ich es völlig in Ordnung, wenn verlangt wird, dass diese in deutscher Sprache ist.
    Alternativ müsste das Werkstattpersonal ein hochqualifiziertes Englisch sprechen.
    Idealerweise hat ein Unternehmen auch Niederlassungen in mehreren Ländern, in denen zweisprachiges Personal beschäftigt ist und dieses die Kommunikation übernimmt. I.d.R. nennt man solch eine Person Projektleiter(in).
    So hat Bombardier bekanntlich in vielen Ländern Niederlassungen und Produktionsstätten.
    Nicht zuletzt kann man eine Ausschreibung auch so gestalten, dass eh nur die Unternehmen ein Angebot abgeben können, die man bereits im Focus hat.


    Selbst im IT Bereich werden teilweise deutsche Dokumentationen angemahnt, wobei die IT Sprache doch eher englisch ist.

  • Zum Thema Sprachen: Nur weil Begriffe gleich übersetzt werden, müssen sie nicht das Gleiche bedeuten. Z.B. Sicherheit -> Security oder Safety. Aus meiner beruflicher Erfahrung kenne ich genügend unterschiedlich Interpretationen der Begrifflichkeiten der Übersetzungen. Geht sogar (schief), wenn zwei deutschsprachige Firmen englischsprachigen Schriftverkehr verwenden. Vor allem, wenn das noch juristisch wasserfest sein muss.


    Noch ein Punkt:
    Die Zulassungsbehörde ist bestimmt nicht von englischer Doku begeistert.

  • Zwei Fragen:
    1) Wie geht die Werkstatt am Böllenfalltor mit über 40 m langen Triebwagen um ?
    2) Ist diese Ausschreibung schon eine Entscheidung über die Einstellung des Beiwagenbetriebses nach Ausmusterung der SB 9 ?

  • einen Triebwagen trennbar zu gestalten, dann wäre eine Anpassung der Werkstatt nicht notwendig. (rein spekulativ!) Wenn man dem letzten Artikel im Darmstädter ECHO glauben schenken darf ist dies in der Tat die Entscheidung gegen Beiwagen, nach der Ausmusterung der SB9. Allerdings ist noch mindestens bis zur Abstellung der ST 13 mit dem Beiwagenbetrieb zu rechnen, da sonst die Züge keine ausreichende Kapazität haben. Rechnet man jetzt noch solo fahrende Linien heraus, Linie 1 mit zwei Kursen, Linie 3 mit 6 Kursen, hätte man dann immer noch sechs Triebwagen mit 27 m Länge im Solobetrieb. Wenn wir von einer Lebensdauer von 30 Jahren für die ST 13 ausgehen, wäre ihr Ersatz in zwölf Jahren notwendig. So lange wird es wohl auch noch Beiwagen geben.

  • Disponent:

    Zitat

    einen Triebwagen trennbar zu gestalten, dann wäre eine Anpassung der Werkstatt nicht notwendig.


    Also á la U5-50 in Frankfurt. Müsste dies aber nicht Bestandteil der Ausschreibung sein?
    Wie machen dies denn andere Betriebe wie z.B. Dresden oder Ludwigshafen / Mannheim die auch "Extralonge" Fahrzeuge haben?

  • "Trennbar" bedeutet nicht gleich, daß einzelne Fahrzeugteile auch separat fahrbar sein müssen. Die alten Augsburger GT5 waren auch "leicht trennbar", damit sie in die auf die 3-achser augelegte Werkstatt passen. Also einfach den Wagen an einem beliebigen Gelenk trennen, auf Hilfsgestelle wenn nötig setzen und in der Werkstatt bearbeiten.

  • Wie machen dies denn andere Betriebe wie z.B. Dresden oder Ludwigshafen / Mannheim die auch "Extralonge" Fahrzeuge haben?

    Bezogen auf Leipzig: Die Arbeitsstände in der HW Heiterblick sowie in der Betriebshofwerkstatt Angerbrücke sowie künftig auch im modernisierten Strbf. Dölitz können komplette (45,09 m lange) NGT12 aufnehmen; ebenso können diese ungeteilt in Paunsdorf auf der Radsatzdrehbank bearbeitet werden.

    Fág an Bealach!

  • Bin ich eigentlich der Einzige, dem diese Lösung unglaublich unausgegoren (oder absichtlich auf ein bestimmtes Fahrzeug zugeschnitten) vorkommt?


    Ich sehe die Forderung nach 80% Niederfluranteil. Also mehr als im ST13/14, aber nicht 100%. Wofür soll das gut sein? Wollte man Drehgestellfahrzeuge ausschließen aber nicht Vollniederflur fordern?
    Ich sehe die Multigelenkbauweise. Warum will man sich jetzt auch diesen Schuh anziehen? Den wesentlichen Vorteil der Konstruktion sehe ich in 100% Niederflurbauweise, die aber nicht gefordert ist?


    Auch wenn die Forderungen nach der gegebenen Fahrzeuglänge recht zwingend auf Multigelenker hinauslaufen (die ST13-Konstruktion dürfte sich nicht sinnvoll verlängern lassen), musste man es doch eher nicht zwingend fordern, oder?


    Nach den gemachten Erfahrungen der letzten 10 Jahre wundert mich echt, dass man sich als bisher Multigelenkfreier Betrieb da noch herantraut.
    Auch die Verwendung von 45m-Fahrzeugen statt z.B. 22m-Fahrzeugen mit Traktionsfähigkeit versperrt zusätzlich zur Werkstattproblematik den Weg, die Züge um ein sinnvolles Maß zu verlängern, wenn der politische Wille dazu da ist. ST13 und 14 sind nicht mehrfachtraktionsfähig, die (technisch vermutlich einfache) Nachrüstung dürfte Unsummen kosten. Und ja, ich kenne die Forderung nach durchgängig begehbaren Zügen. Aber warum wird ihr stattgegeben? Oder ist die Angst vor den Kontaktproblemen an der Kupplung so groß?


    Ich sehe da noch viel "Spaß" auf Darmstadt zukommen.

  • Ich sehe die Forderung nach 80% Niederfluranteil.

    ...mindestens 80% Niederfluranteil, heißt es. Es dürfen demnach auch 100% sein; vielleicht sollen dadurch nicht Hersteller ausgeschlossen werden, die nicht 100%-Niederfuranteil anbieten. Die Fahrzeuglänge von max. 45 m wird einfach damit zu tun haben, dass derzeit alle Haltestellen auf eine Länge von 45 m barrierefrei umgebaut werden. Würde man längere Züge einsetzen wollen, müsste man auch die Haltestellen verlängern; dem politischen Willen nach längeren Zügen sind demgemäß Grenzen gesetzt. Warum also eine Option auf längere Züge?

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()