DB verliert RMV-Automatenzuständigkeit

  • Die bundesweiten Ländertickets gibt es auch an den DB Automaten, versteckt irgendwo hinter dem Knopf "alle Angebote". Interassenterweise aber nicht das Hessenticket (außerhalb Hessens), weil es kein DB Angebot ist...

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  • Also eines sind die neuen Automaten schon mal nicht: kratzfest gegen die obligatorischen Münz-Kratzer! Der blaue Streifen scheint die Verarbeitung eines Rubbelloses zu haben (natürlich ausgerechnet da angeordnet wo der Münzeinwurf ist). Dementsprechend werden die Automaten an der Stelle bereits in ein paar Wochen aussehen wie Hund. Testet man so etwas nicht vor Einführung???

  • Vielleicht ging man davon aus, daß die Menschen im 21. Jahrhundert aufgeklärt sind und wissen, daß das nix bringt...

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Hallo.


    Ein kurzer Situationsbericht vom Frankfurter Flughafen, in unmittelbarer Umgebung des Reisezentrums über dem Regionalbahnhof von heute Nachmittag:


    Anzahl Automaten: 12


    Anzahl "alte" DB-Automaten (vorwiegend DB-rot): 0
    Anzahl "alte" DB-Automaten (vorwiegend RMV-"grün"): 5
    Anzahl neue Transdev-Automaten: 7


    Im Reisezentrum waren 2 Schalter besetzt. Dort gab es lange Schlangen, ebenso vor den DB-Automaten. Diese Automaten funktionierten ausnahmslos.


    Von den 7 Transdev-Automaten nahmen vier keine Banknoten an. Damit waren die Automaten von den Reisenden, die meist nur Banknoten hatten, nicht zu nutzen. Bei diesen Automaten ist der Hinweis, dass der Automat keine Banknoten annimmt, nur in deutscher Sprache vorhanden, bei den Übersetzungstasten bleibt der Hinweis leider deutsch.


    Die anderern Transdev-Automaten funktionierten so weit, ebenso die Transdev-Automaten auf den Bahnsteigen.


    Fazit: Die DB-Automaten funktionierten, die Transdev-Automaten nicht immer - gerade am Flughafen muss dies in Stoßzeiten gewährleistet sein.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Neulich am Frankfurter Hauptbahnhof, Anschlussfahrkarte nach Darmstadt:

    • über - ohne Umweg (3500) - 5,45 €
    • über - ohne Umweg (9999) - 5,45 €

    Was zum Henker...?


    Mache ich ja nicht zum ersten Mal, aber die Auswahl war neu.

  • Das Erfolgskonzept "ausschreiben, an Billigheimer vergeben, katastrophalen Start hinlegen, dann im Praxisbetrieb 'reifen' lassen, bis irgendwann bestenfalls der vorherige Zustand wieder erreicht ist". Nach Bus- und Bahn-Linien jetzt auch bei den Automaten. Innovativster Verkehrsverbund Deutschlands!

  • Ein komplett reibungsloser Wechsel war doch eigentlich nicht zu erwarten oder?
    Anfangs habe ich ja wirklich befürchtet, es würde keine Fernverkehrstickets an den Automaten geben und wir würden, wie vielerorts, eine bunte Automatenmischung bekommen.
    Da dies aber nicht der Fall zu sein scheint, bin ich eigentlich ziemlich zufrieden mit den neuen Automaten. Wenn sich alles eingespielt hat, werden die neuen Zahlungsmethoden schon praktisch sein. An der Stresemannallee habe ich mir mal einen der Automaten angesehen, er hat sogar die nächsten Abfahrten angezeigt.
    Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt. Jetzt schon alles schlecht zu reden finde ich etwas verfrüht.

  • Ein komplett reibungsloser Wechsel war doch eigentlich nicht zu erwarten oder?


    Gibt es für diese These auch eine logisch nachvollziehbare Begründung? Meine Argumente dazu gibt es gleich.


    Jetzt schon alles schlecht zu reden finde ich etwas verfrüht.


    Zumindest was mich betrifft, möchte ich entgegnen: Der Hinweis auf die Praxis, die Auflistung von (täglich?) stattfinden Tatsachen ist nun wahrlich kein "schlecht reden". Nein, es ist die tatsächliche Außenwirkung unseres Verkehrsverbundes auf Fahrgäste, speziell von außerhalb (Flughafen!).


    Ich widerspreche Dir auf zwei Ebenen.


    Aus Kundensicht ist es vollkommen inakzeptabel, ein bestehendes, funktionierendes System ohne Not schlechter bzw. kundenunfreundlicher zu machen.
    Wenn eine tatsächliche Systemumstellung (z.B. vom reinen Tastendruck auf Touchscreen, verbunden mit komplett neuem Betriebssystem / Software) vorliegt, kann man das dem Kunden auch vermitteln. Doch das ist hier nicht der Fall. Es haben sich auch keine Tarifgebiete geändert, keine Relationen mussten umgestellt werden - wo genau also liegt das Problem? Das Rad neu erfinden, um Kosten zu sparen? Bei einer gleichzeitigen Preiserhöhung?
    Da wird das Marketing aber bös' Überstunden machen müssen...


    Exkurs: Wenn Dein Mobilfunkanbieter die Wartung seiner Sendemasten an eine andere Firma überträgt, erwartest Du doch auch, dass der Betrieb wie gewohnt weiter geht, oder? Wenn nun aber jedes zweite Gespräch infolge "Umstellungsfehler" aka "nicht reibungslos zu erwarten" nicht zustande kommt, wärst Du doch ziemlich verärgert und würdest Dich nicht mit so Begründungen abspeisen lassen. DU bist der Kunde, und wenn Dein Vertragspartner = Mobilfunkanbieter das Geflecht seiner Subunternehmer nicht im Griff hat, darf das nicht Dein Problem sein.
    Falls Du das anders siehst, bist Du im Vergleich zu mir zu jung und wurdest als zu hörig konditioniert.


    Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es ebenso sinnfrei: Ich hole mir einen neuen Anbieter ins Haus, der entweder billiger anbietet oder fürs gleiche Geld mehr Leistung bietet. Wie schon erwähnt: An der Software erwarte ich keine Änderungen (sonst müsste das verdammt gut begründet werden und würde von mir als Unternehmer höchstwahrscheinlich abgelehnt). Kommt es zu Automatenausfällen, habe ich Einnahmeverluste. Entweder ist das mit Vertragsstrafen abgedeckt und ich bin finanziell fein raus, habe dann aber ein PR-Debakel vor mir - oder ich muss in einen Zivilrechtsstreit mit dem Subunternehmer eintreten und habe dann ein Fiasko à la Toll Collect en miniature.
    So oder so, das Ergebnis ist nicht akzeptabel.


    Hinzu kommt, dass ich u.U. Kunden verärgere, die mit Kontrollpersonal aneinandergeraten, das das nämlich im Eizelfall nicht nachvollziehen kann. Der Verkehrsverbund wiederum hält sich vornehm zurück, weil er auf das Kontrollpersonal der jeweiligen Verkehrsunternehmen bzw. deren Subunternehmer verweist.


    Ich postuliere daher: Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für Anlaufschwierigkeiten, weil mit dem Wechsel des Anbieters keine systemimmanente Veränderung vorlag.

    Einmal editiert, zuletzt von Uli Nobbe ()

  • Weiterhin kan auch erwartet werden, das die Automaten auch getestet wurden. Früher gab es Abschlußkontrollen seitens des Herstellers sowie Eingangskontrollen (Abnahme) seitens des Aufgtraggebers.

  • Gibt es für diese These auch eine logisch nachvollziehbare Begründung?


    Eine logische Begründung gibt es wohl nicht. Eher die Erfahrung, die gezeigt hat, dass es beim Wechsel von Betreibern (sei es jetzt bei Bus- Bahnlinien oder eben auch den Fahrkartenautomaten) meist Probleme im Zeitraum nach der Umstellung gab. Bei der Übernahme der Relation Frankfurt-Saarbrücken durch vlexx gab es große Beeinträchtigungen. Bei der Umstellung von Fahrzeugen der Relation Main-Neckar-Ried gibt es ebenso Störungen und Verspätungen. Aufgrund dieser Erfahrung lag mir die Vermutung nahe, es würde auch beim Betreiberwechsel im Ticket-Vending Probleme geben.


    Aus Kundensicht ist es vollkommen inakzeptabel, ein bestehendes, funktionierendes System ohne Not schlechter bzw. kundenunfreundlicher zu machen.


    Bitte nenne mir jetzt mal deine logische Begründen, weswegen das Angebot 'verschlechtert' bzw. 'kundenunfreundlicher' als das Vorgänger-System ist? Ich sehe nämlich, abgesehen von der Übergangsphase eher Verbesserungen.
    Um ein paar zu nennen:
    - Bezahlung mit größeren Banknoten möglich, da die Automaten auch ebensolche zurück geben können
    - Bezahlung mit Kreditkarten, welche die PayPass-Funktion unterstützen (somit in Zukunft auch Zahlung mit dem Smartphone möglich) insbesondere für Internationale Kunden eine Verbesserung.
    - Die Automaten zeigen Live-Abfahrten an, was speziell an Stationen, die bisher überhaupt keine solchen Anzeigen haben eine Qualitätsverbesserung ist.


    Wenn Dein Mobilfunkanbieter die Wartung seiner Sendemasten an eine andere Firma überträgt, erwartest Du doch auch, dass der Betrieb wie gewohnt weiter geht, oder?


    Sorry aber, wir sind nunmal in Deutschland, in der Schweiz oder in Japan würde es sowas mit Sicherheit nicht geben, aber deren Eisenbahnsysteme werden auch in ganz anderen Maßstäben finanziert.
    Um auf deinen Exkurs einzugehen, ich habe mich schon oft bei meinem Mobilfunkanbieter beschwert wenn die DIenstleistung über einen längeren Zeitraum nicht erbracht wurde und bei den Tarifverhandlungen dabei auch viel raus holen können.
    Jedoch würde ich das nicht tun, wenn es kurzfristig eine Störung gibt, deren Behebung abzusehen ist.


    Natürlich ist es ärgerlich, dass nicht alles sofort einwandfrei funktioniert, aber jetzt schon zu sagen, dass gesamte neue System sei schlecht halte ich für verfrüht.

  • Von den 7 Transdev-Automaten nahmen vier keine Banknoten an. Damit waren die Automaten von den Reisenden, die meist nur Banknoten hatten, nicht zu nutzen. Bei diesen Automaten ist der Hinweis, dass der Automat keine Banknoten annimmt, nur in deutscher Sprache vorhanden, bei den Übersetzungstasten bleibt der Hinweis leider deutsch.

    Das mit dem Hinweis ist blöde, aber vielleicht liegt das ganze ja schlicht und ergreifend erst mal daran, dass die Automaten mit genügend Bargeld gefüttert werden müssen, bevor sie für Scheine rausgeben können? Dann würden sie mit der Zeit immer größere Scheine annehmen. Sicher will man nicht die logistische Herkulesaufgabe stemmen, einen ganzen Verkehrsverbundsatz sofort mit massenweise Klimpergeld auszustatten.



    Innovativster Verkehrsverbund Deutschlands!

    Weil ja allein der RMV Ausschreibungen macht und bestimmt, was ausgeschrieben wird...



    Aus Kundensicht ist es vollkommen inakzeptabel, ein bestehendes, funktionierendes System ohne Not schlechter bzw. kundenunfreundlicher zu machen.

    Ergänzend zu den Punkten meines Vorredners sei noch die automatische und sofortige Störungsmeldung erwähnt, die den alten Automaten fehlte.


    Falls Du das anders siehst, bist Du im Vergleich zu mir zu jung und wurdest als zu hörig konditioniert.

    (OT) Joa, geht dann aber auch in die andere Richtung als zu aufmüpfig, egoistisch, wenig tolerant usw. SCNR.


    Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es ebenso sinnfrei: Ich hole mir einen neuen Anbieter ins Haus, der entweder billiger anbietet oder fürs gleiche Geld mehr Leistung bietet. Wie schon erwähnt: An der Software erwarte ich keine Änderungen (sonst müsste das verdammt gut begründet werden und würde von mir als Unternehmer höchstwahrscheinlich abgelehnt).

    Scheinbar siehst du das ein gutes Stückchen anders als der RMV. Abgesehen von gesetzlichen Pflichten, denen der Hofheimer Laden auch unterliegt, scheinst du es ja nicht ansatzweise in Betracht zu ziehen, dass man diverse Änderungen vielleicht ausdrücklich wünschte?


    Ich postuliere daher: Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für Anlaufschwierigkeiten, weil mit dem Wechsel des Anbieters keine systemimmanente Veränderung vorlag.

    Der Gerätetausch war keine systemimmanente Veränderung?!

  • Also eines sind die neuen Automaten schon mal nicht: kratzfest gegen die obligatorischen Münz-Kratzer! Der blaue Streifen scheint die Verarbeitung eines Rubbelloses zu haben (natürlich ausgerechnet da angeordnet wo der Münzeinwurf ist). Dementsprechend werden die Automaten an der Stelle bereits in ein paar Wochen aussehen wie Hund. Testet man so etwas nicht vor Einführung???


    Wie erwartet .... 8|


  • Geldstücke scheinen für diese Automaten ein Fremdkörper zu sein. Die kommen unweigerlich wieder über den Ausgabeschlitz zurück. An der Mainkur heute erlebt, die EC-Karte ging dann aber immerhin.

  • Mit Recht, da zumindest für BahnCard50-Inhaber manche Verbindungen wie z.B. zwischen Wetzlar und Frankfurt Hbf zum DB-Fernverkehrstarif günstiger als zum RMV-Tarif sind. Grund dafür ist, dass es zum DB-Tarif mit BC50 natürlich 50 % Ermäßigung gibt, beim RMV-Tarif aber nur 25 %. Der RMV kann dieses Problem natürlich beheben, indem bei der nächsten Tarifänderung BC50-Besitzer für die entsprechenden Strecken auch im RMV-Tarif 50 % Ermäßigung erhalten. :D Oder, da man es ja hierzulande gerne umständlich liebt: Eine RMV-Rabattkarte einführen, die für Einzelfahrkarten im RMV 50 % Ermäßigung gewährt und in Verbindung mit der BC 50 mit Ermäßigung verkauft wird. :D


    Aber grämen wir uns nicht: Auch in Schleswig-Holstein besteht das gleiche Problem. Besonders tückisch erlebte ich vor 1 1/2 Jahren dort die Automaten der Nordbahn: Die verkauften zwar auch DB-Fahrkarten quer durch ganz Deutschland, die aber nur in Regionalzügen gültig sind. Und da sie von der Nordbahn und nicht von der Deutschen Bahn sind, kann man auch nicht gegen einen entsprechenden Aufpreis in die Fernzüge der DB umsteigen, sondern muss für die Fahrt mit dem Fernzug eine neue Karte kaufen oder mit Regionalzügen bis an sein Ziel weiterfahren.

  • Zufalls-Stichprobe am Sonntag Mittag, 04.03.2018, in der B-Ebene des Frankfurter Hauptbahnhofs:


    * Abgang zur U4/U5, nahe der Haupttreppe zur Bahnhofshalle: 3 Stück, alle in Betrieb. Bei 2 Automaten war die Annahme von Scheinen defekt (rot blinkend).
    * Abgang zur S-Bahn, gegenüber der Apotheke: 4 Automaten, davon 2 außer Betrieb. Von den verbliebenen 2 konnte nur einer Scheine annehmen, der andere blinkte am Einzugsschacht rot.
    * Im gleichen Bereich ist zumindest ein Sockel für einen weiteren Automaten erkennbar - aber das nutzt dem Reisenden nun auch nichts.


    Zusammenfassung, zumindest für den am stärksten durchlaufenden Bereich der B-Ebene:
    7 Automaten, 5 in Betrieb, davon nur 2 mit Annahme von Scheinen.
    :S


    Waren im Bereich der Treppen zu Gleis 101 - 104 vor der Umstellung nicht deutlich mehr Automaten der alten Bauart zu finden? Kann mich gar nicht erinnern, dass das nur 4 gewesen sein sollen.

  • Interessant finde ich noch, dass vor einer Woche am Transdev-Automaten ein Hessenticket wie ich es bisher kannte, ohne Namen eintragen, bekommen habe.
    Gestern am "alten" DB-Automaten kam das Hessenticket dann mit Namensfelder raus, wo man Namen eintragen musste (wie bisher nur in Bayern oder anderen Bundesländern)


    Wurde das jetzt gerade umgestellt oder liegt es am Automaten?

  • Vielleicht schafft man es ja mal, ne virtuelle Tastatur einzubauen, um die Namen direkt mit zu drucken. In Niedersachsen stand ich schon doof da, mit einem Ticket, wo ein Name drauf sollte und (natürlich) ohne Stift...

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Werte Gemeinde!


    Wer sich das oben gezeigte Bildchen mal genauer anschaut, wird eine weitere Verbesserung erkennen, mit denen uns der grundgütige RMV beglückt:


    Konnte man früher bei den DB-Automaten eine kostenfreie Störungsheißlinie anrufen, so darf man bei den Transdev-Automaten ein kostenpflichtiges Ferngespräch in die tiefste Ostzone führen.


    Der RMV wird sicher Mitte des Jahres stolz verkünden, daß die Zahl der Anrufe zurückgegangen ist.


    Gruß


    Stationsvorsteher