DB verliert RMV-Automatenzuständigkeit

  • Heute wieder was von Transdev:
    Am Bahnhof Hanau-Nord wurde der ehemals vorhandene Automat am Gleis 2 ersatzlos abgebaut. Es gibt nur noch den Automaten am Gleis 1. Und ausgerechnet der ist defekt, er nimmt weder Bargeld noch Karte, sondern will nur ein komisches "eTicket" (was zum Teufel ist das denn?). Man kann da seine EC-Karte drauflegen und es passiert... nichts. Überhaupt nichts. Auch mit Hilfe anderer Reisender habe ich es nicht geschafft aus dem Automaten einen Fahrschein zu bekommen. Tja, blieb dann nur noch "schwarzfahren".

  • Das E-Ticket ist keine Bezahlmöglichkeit, sondern ein Speichermedium für Zeitkarten. Da passiert auch nichts, wenn man eine EC-Karte drauf legt.
    Und wenn der einzige Automat nicht funktioniert, ist es, zumindest bis zum nächsten Umstieg, kein Schwarzfahren. ;)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zitat

    ist es, zumindest bis zum nächsten Umstieg, kein Schwarzfahren.


    Und auch hier sei einmal die Frage gestellt, ob das Nachlösen dort noch zumutbar ist, wenn die Zeit zum Umsteigen sehr knapp ist und der nächste Anschluss - ggf. auch ein Folgeanschluss - mit längerer Wartezeit verbunden ist.


    Das Argument, der Fahrgast habe rechtzeitig an der Abfahrtshaltestelle zu erscheinen, um sich noch einen Fahrschein zu kaufen, ist ja wohl bei Umsteige-Haltestellen hinfällig. Dort hat der Fahrgast ja keinen Einfluss mehr auf Ankunft- und Abfahrtszeiten. Und es gibr ja durchaus - sogar sehr komfortable - Anschlüsse mit zeitnahen bahnsteiggleichen Anschlüssen, ich denke, z.B. in Nidderau, wo die Automaten nicht am Bahnsteig stehen und auf den nächsten Anschluss eine halbe oder ganze Stunde gewartet werden muss.

  • Da stimme ich Dir zu, je nach Reisekette mag es da durchaus Ausnahmen geben, wobei mit steigender Länge die Argumentation und der Nachweis gegenüber dem Prüfdienst schwieriger wird. Bis zum ersten Umstieg ohne Fahrkarte fahren, wenn dort, wo man einsteigt, keine Fahrkarte erhältlich ist (und es nicht Schuld des Fahrgasts ist, weil er nur nen Hunderter einstecken hat) ist es auf jeden Fall unbehelligt möglich und kann nicht als schwarzfahren ausgelegt werden. Ich bin auch schon vom Flughafen zum Südbahnhof ohne Fahrkarte gefahren, weil der Drucker im Bus nicht ging und der Fahrer nichts verkaufen konnte. Am Südbahnhof war es dann zwar nur noch PS3 bis nach Hause, aber egal. ;)


    Bei der HLB habe ich letztens sogar erlebt, daß der Prüfdienst Fahrgästen, die beim Einstieg wegen eines defekten Automaten keine Fahrkarte bekommen haben, zum regulären Preis Fahrkarten ausgestellt hat - auch wenn offiziell in den Zügen keine Fahrkarten verkauft werden.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Und wenn der einzige Automat nicht funktioniert, ist es, zumindest bis zum nächsten Umstieg, kein Schwarzfahren.


    Ohne Volljurist zu sein: "Schwarzfahren" ist es nur, wenn Vorsatz vorliegt, d.h. man wollte den regulären Fahrpreis nicht bezahlen und eventuellen Schwierigkeiten nicht aktiv entgegenwirken.
    Hä? ?(
    Ist der Automat defekt oder fallen alle Münzen durch oder nimmt er bei PS5 keine Scheine etc. pp., dann ist es kein schwarzfahren. Allerdings muss man sich nunmehr aktiv (!) auf die Suche nach dem Zugbegleiter machen, um dort eine Fahrkarte nachlösen zu können. Setzt man sich hin und wartet auf sein Glück, könnte es haarig werden.


    In der S-Bahn sieht die Welt anders aus: Da es dort nur den eher zufällig aufschlagenden Prüfdienst gibt, kann man erst mal nichts machen. Bemerkt man aber die Fahrkartenkontrolle, gilt auch hier wieder: Aktiv auf die Mitarbeiter zugehen und den Sachverhalt schildern. Die stellen dann einen 36 cm langen Beleg 8| über eine Fahrpreisnacherhebung aus, auf den aber in aller Regel nie wieder ein Schreiben mit einer Zahlungsaufforderung kommt.
    Woher ich das weiß? Ich habe beim Aufräumen hier noch so ein Teil aus dem Jahr 2016 gefunden. Bei Gelegenheit scanne ich das ein und stelle es hier online. Damals habe ich 2,80 € bezahlt und die Fahrpreisnacherhebung lautete dann auf 57,20 € - die ich aber nie bezahlen musste.


    Ob so ein Alibimännchen des Sub-Sub-Unternehmers der so genannten "DB Sicherheit" da der richtige Ansprechpartner wäre, wage ich mal zu bezweifeln.
    Fragen kostet in dem Fall allerdings auch nichts.


    Bei der HLB habe ich letztens sogar erlebt, daß der Prüfdienst Fahrgästen, die beim Einstieg wegen eines defekten Automaten keine Fahrkarte bekommen haben, zum regulären Preis Fahrkarten ausgestellt hat - auch wenn offiziell in den Zügen keine Fahrkarten verkauft werden.


    Siehe oben. 8)


    Das Argument, der Fahrgast habe rechtzeitig an der Abfahrtshaltestelle zu erscheinen, um sich noch einen Fahrschein zu kaufen, ist ja wohl bei Umsteige-Haltestellen hinfällig. Dort hat der Fahrgast ja keinen Einfluss mehr auf Ankunft- und Abfahrtszeiten. Und es gibr ja durchaus - sogar sehr komfortable - Anschlüsse mit zeitnahen bahnsteiggleichen Anschlüssen, ich denke, z.B. in Nidderau, wo die Automaten nicht am Bahnsteig stehen und auf den nächsten Anschluss eine halbe oder ganze Stunde gewartet werden muss.


    Hier müssen nun wirklich die spitzfindigen Rechtsbeuger ran, die aus den Beförderungsbedingungen auch noch das letzte Komma zum Punkt machen können.
    Meine - laienhafte! - These: Ist der Anschluss bei dünner Taktung gefährdet, könnte die Zumutbarkeitsgrenze überschritten sein. Ist hingegen genug Wartezeit gegeben: Ab an den nächsten Automaten.


    Streng genommen schreibt der Einzelfahrschein ja vor: Sofortiger Fahrtantritt, keine Unterbrechnungen der Fahrt. Habe ich nun aus von mir nicht zu vertretenden Gründen keinen Fahrschein, müsste (Achtung, Konjunktiv!) ich mich dennoch so verhalten, als ob ich einen hätte und eine auf der Fahrt ohne Unterbrechung verfügbare Verkaufsstelle aufsuchen - sei sie nun human oder automatisiert.
    Ergo: Nur wenn der Fahrplan mir eine Zwangspause auferlegt, die zum Nachlösen am Automaten reicht, muss ich das auch tun. Und: Wenn beim Umstieg eine dichte Taktung an S-Bahnen nur zu einer geringfügigen Verzögerung am Ziel führen würde, wäre der Fahrkartenkauf gleichfalls zumutbar. Sollte ich hingegen durch eine S-Bahn zu spät meinen stündlich fahrenden Bus verpassen, könnte die Welt wiederum anders aussehen (dann wird eben beim Busfahrer gelöst).


    Und warum ist das alles so kompliziert?
    Weil Juristen ja auch ihren Spaß (und ihr Geld) haben wollen. :P

  • Schwierig. I'm Zeitalter der Smartphones würde ich einfach ein Foto mit dem frisch gekauften Fahrschein (steht ja eine Uhrzeit drauf) vor dem Automaten , sodass die Nummer zu erkenne ist, machen. Die Bilder haben ja auch einen Zeitstempel.
    Ob es ein rechtssicherer Beweis wäre, bezweifle ich. Aber es ist eine gute Hilfe bei der Argumentation,die zeigt, daß man den Fehler des Automaten erkannt hat und selbst nichts dafür kann.
    Startort wählen geht ja leider nicht mehr, bei der vgf ging das früher. War immer praktisch für Tageskarten die an vorhandene Monatskarten angrenzen. (da ist der sofortige Antritt der Fahrt ja nicht erforderlich, die werden ja sogar einige Tage im voraus verkauft.)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Auf die Schnelle ein Video. Details folgen.


    Nun denn: Unterwegs quasi "aus der Hüfte" geschossen und kurz vor Abfahrt des Zuges schnell hochgeladen.


    Das Video zeigt einen Transdev-Automaten am Bahnhof von Rödermark-Urberach, an dem ich zufällig jetzt auch das Feld "DB Fernverkehrstickets" entdeckt habe.
    Tippt man es an, lädt ein komplett neuer Bildschirm nach DB-Muster.


    Die Ladezeiten - ich tippe hier auf eine Mobilfunkverbindung - variieren. Wurde die Funktion länger nicht genutzt (so kam es mir beim ersten Versuch zumindest vor), ist der Cache leer und es müssen mehr Dateien geladen werden. Beim Erstversuch sah ich kurz mal "Stationsnamen werden geladen" oder so was). Danach ging es etwas schneller.


    Ich habe es bei YouTube mit den entsprechenden Daten und Hintergrundinfos versehen.
    Gibt es weitere Beobachtungen? Eine PM? Einen festen Zeitpunkt für die verbundweite Umstellung aller Automaten auf einmal (Fernwartung)? Oder bin ich der erste, der zufällig darüber gestolpert ist?
    Kaum vorstellbar. So etwas lässt man sich doch nicht einfach heimlich, still und leise durch die Hintertür anschleichen... ?(

  • Bei uns in Rodenbach (50% der Automaten sind noch da ,genauer geschrieben ein Automat ) funktioniert es schon länger, aber die Umschaltzeit ist genauso lang. Bahnbonus sammeln funktioniert (leider) immer noch nicht!

    8)

  • Instinktiv würde ich mal sagen, Bahnbonuspunkte gibt es auch nur beim Kauf über einen der Kanäle von DB Vertrieb. ;) Beim Kauf über Transdev kassieren die ja schließlich noch Provision von der DB.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Guten Morgen in die Runde,


    vor zwei Wochen habe ich einen Ausflug in ein benachbartes Tarifgebiet gemacht. Zu diesem Zweck wollte ich am Fahrkartenautomaten eine Anschlussfahrkarte lösen. Der Automat nahm meinen 20 Euro Schein und gab mir das passende Wechselgeld. Nur eine Fahrkarte habe ich nicht bekommen. Also rief ich die angegebene Servicerufnummer an.


    Nach der Angabe von einer Unmenge persönlicher Daten, damit ich die 3,05 € zurückbekommen kann, wurde mir eine Email binnen weniger Tage zugesichert. Ich erhielt eine Mail, in der geschrieben stand, dass der Vorgang bearbeitet wird. Gestern dann trudelte eine weitere Nachricht ein:


    Zitat

    Es tut uns leid, dass es Ihnen nicht möglich war, Ihren Ticketkauf an unserem Fahrkartenautomaten abzuschließen.

    Unsere Automatentechniker waren inzwischen vor Ort und haben das Gerät überprüft. Eine technische Störung konnte ausgeschlossen werden, der Automat funktioniert einwandfrei. Die von Ihnen beschriebene Situation können wir daher leider nicht rekonstruieren. Externe Ursachen wie äußere Manipulationen können wir nicht vollkommen ausschließen; diese waren jedoch bei der Überprüfung nicht festzustellen.

    Wir müssen Ihnen aus diesem Grund mitteilen, dass wir Ihrem Erstattungswunsch leider nicht entsprechen können.


    Schade. Ich will da heute wieder hinfahren. Ich werde mal versuchen, die Karte bei einem Busfahrer zu bekommen.

  • So eine ähnliche Situation hatte ich vor einem Jahr, Fahrkarte gekauft, Fahrkarte kam raus, Wechselgeld fiehl (man hörte es), kamm aber unten nicht an. :( Die Antwort die ich bekommen hatte, war sinngemäß Deiner. :thumbdown: Zum Glück war es nur wenig Wechselgeld, was verloren ging.

  • Instinktiv würde ich mal sagen, Bahnbonuspunkte gibt es auch nur beim Kauf über einen der Kanäle von DB Vertrieb. ;) Beim Kauf über Transdev kassieren die ja schließlich noch Provision von der DB.


    Bonuspunkte bekommt man dort definitiv nicht, nichtmal wenn man sich eine Fahrkarte für FV mit ICE kauft. Daher einmal und nie wieder Transdev-Automat.


    Normal ziehe ich mir solche Tickets über die DB-App, da kann man sich den ganzen Automatenärger sparen. Nur funktionierte die App damals ausgerechnet nicht. :evil:

  • Zitat

    Wir müssen Ihnen aus diesem Grund mitteilen, dass wir Ihrem Erstattungswunsch leider nicht entsprechen können.


    Wie bitte? Bei einem DB Automaten ist mir so etwas vor langer Zeit einmal passiert und ich habe direkt im Reisezentrum das Geld erstattet bekommen. Wenn ihr nicht lügt, und davon gehe ich mal aus, würde ich die Erstattung direkt beim RMV einfordern. Die sind letztendlich für Ihren Ticketdienstleister verantwortlich.