MVG prüft Einsatz von Batteriebussen

  • In einer Stellenausschreibung auf der MVG-Seite wird momentan ein Student gesucht, der heraus finden soll in wiefern Busse mit Alternativen Antrieben in Mainz eingesetzt werden. Dort wird auch erwähnt, das die MVG aktuell wohl die Beschaffung von "Batteriebussen" prüft.

  • Auf welchen Linien könnten die denn eingesetzt werden? Wenn schon der Hybridbus schwächer ist (wo gammelt der eigentlich wieder rum?), schafft dann ein Elektro-/Batteriebus die Steigungen und langen Linien in Mainz?

  • Zitat von der MVG-Seite ;)

  • Auf welchen Linien könnten die denn eingesetzt werden? Wenn schon der Hybridbus schwächer ist (wo gammelt der eigentlich wieder rum?), schafft dann ein Elektro-/Batteriebus die Steigungen und langen Linien in Mainz?

    Steigungsarme, vergleichsweise kurze Linien: 45 und 76... :huh:

  • Wenn schon der Hybridbus schwächer ist (wo gammelt der eigentlich wieder rum?), schafft dann ein Elektro-/Batteriebus die Steigungen und langen Linien in Mainz?


    Der Betrieb eines Hybridbusses ist in den meisten Konstruktionsvarianten eine schlechte Idee. Häufig wird dabei der bisherige Ölbrenner-Antriebsstrang nur um einen Elektroantrieb ergänzt, so dass die Masse des Fahrzeugs zunimmt und damit Leistung/Masse schlechter wird.


    Ein reiner Elektroantrieb kann durch den Wegfall von Verbrennungsmotor und Getriebe kräftiger ausfallen (mehr Platz für Akkus, mehr Gewichtsreserve und/oder anderes Antriebskonzept (sind Allrad-Nabenmotoren auch in dieser Gewichtsklasse verfügbar?).
    Und dass es interessante Schnelladesysteme gibt, hatten wir schon in einem anderen Strang, daher ist die Reichweite für Busse im Linienverkehr m.E. ein gelöstes Problem.

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  • Steigungsarme, vergleichsweise kurze Linien: 45 und 76... :huh:

    Und dann scheitert die Wiederverlängerung der 45 nach Wiesbaden am zwischenzeitlich verfügten Einsatz der Batteriebusse...

  • Steigungen sind für solche Fahrzeuge inzwischen ohne Probleme fahrbar. Voriges Jahr im September bin ich in Prag selber mal probehalber mit einem solchen Bus mitgefahren: ein SOR EBN 11, der fährt / fuhr Montag - Freitag auf der Linie 213 Želivského - Jižní město und Samstag / Sonntag auf der 163 Želivského - Sídliště Rohožník. Die Fahrzeit auf der 213 liegt pro Richtung zwischen 25 und rund 30 Minuten, auf der 163 sogar bis zu 40 Minuten. An der Endstelle Želivského gibt es eine Ladestation: auf einer Länge von vielleicht 10 - 15 m hängt dort eine zweipolige Oberleitung, sieht fast aus wie für einen O-Bus gedacht, nur ist die Strecke natürlich zu kurz zum Fahren. Der Bus selber hat einen herkömmlichen Halbscheren-Einholmstromabnehmer mit zwei kurzen Schleifleisten auf dem Dach, während der Fahrt ist dieser natürlich abgesenkt. Während der Wendezeit an seiner Endstelle Želivského (nur die ist so ausgerüstet) kann der Bügel gehoben und nachgeladen werden: 750 V sind angesagt (die Straßenbahn fährt nur mit 600), diese Ladestation wurde extra gebaut.


    Zumindest auf der Strecke der 213 gibt es auch ordentliche Steigungen, was ja auch klar ist: Prag hat allgemein eine sehr anspruchsvolle Topographie und alleine innerhalb des Stadtgebietes über 150 m Höhenunterschied, da bleibt es gar nicht aus, daß man in seinen Linien (sowohl Bahn als auch Bus) Steigungen drin hat - geht gar nicht anders, die Stadt ist sehr "uneben", eine Linie, die ohne nennenswerte Höhendifferenzen auskommt, wäre schlicht nicht sinnvoll machbar.


    Bin, wie gesagt, selber mitgefahren und habe nicht schlecht gestaunt: der Wagen schnurrte die Steigungen hoch, als wären sie gar nicht da. Gerade bei der Runde, von der ich ein Stück mitgefahren bin, wurde in Želivského nicht mal zwischengeladen - offenbar waren die Akkus noch voll genug für die folgende Runde.


    Das geht also durchaus... wie lang genau die Linien sind, weiß ich nicht, aber pro Richtung zwischen (je nach Linie) 25 und 40 Minuten Fahrzeit sind schon ein Stück.


    Geräuschkulisse: während der Fahrt durch das Abrollgeräusch der Reifen nicht viel anders als im Dieselbus, etwas leiser vielleicht. Im Stand wäre theoretisch Ruhe gewesen, allerdings lief immer, kaum daß der Wagen stand, irgendein Aggregat ein, was ziemlich nervtötend war... keine Ahnung, was das war, das lief auch nur im Stillstand. Insgesamt würde ich das Mitfahrgefühl nicht wesentlich anders als in einem vergleichbar kräftigen Dieselbus bezeichnen.


    Und auch der (dem Verkehrsfluß entsprechende :D ) sehr zügig-flotte Fahrstil scheint die Akkus nicht in die Knie zu zwingen ;)


    Ach so, fast vergessen: hier der direkte Link zu den Prager Verkehrsbetrieben zum Testeinsatz des Wagens (tschechisch). http://www.dpp.cz/elektrobus-s…ho-provozu-s-cestujicimi/

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

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