Straßenbahn in Offenbach (War: Ginnheimer Kurve)

  • Als Frankfürter Bürger frage ich mich aber, was haben die Koalitionäre geraucht als sie sich die Verlängerung der Strab von Oberrad nach Offenbach für den Kolalitionsvertrag ausgedacht haben?


    Nix haben die geraucht, sondern einfach nur Zeitung gelesen. Denn dass die VGF das plant, stand in der FNP, der FAZ, der Rundschau und der OP und es wurde hier im Forum diskutiert.

  • Nix haben die geraucht, sondern einfach nur Zeitung gelesen. Denn dass die VGF das plant, stand in der...


    Was nichts an der Tatsache ändert, dass es Offenbacher Gemarkung betrifft und die Kosten damit nichts im Haushalt der Stadt Frankfurt zu suchen haben. Einerseits fehlt Geld, um die wirklich wichtigen ÖPNV Projekte zügig weiter planen zu können, andererseits will man für eine Straßenbahn in Offenbach Geld ausgeben. No way. Wenn Projekte wie Ginnheimer Kurve, U5 Verlängerung, Verlängerung der 11 nach Höchst planfestgestellt sind, können wir über solche Planungskosten reden. Vorher ist das ein Unding, weil Projekte auf städtischen Hoheitsgebiet Priorität geniessen müssen.

  • Es sei denn, dass eine Verlängerung auf "feindlichem Gebiet" wohltuende Auswirkungen auf die Betriebskostensituation der Linien 15/16 hätte; muss ja nicht gleich bis zum Marktplatz verlängert werden, könnte ja an der Kaiserstraße enden (also hier ) Dann sprächen wir über knapp 1.000 m. Dafür, dass das eine Schnapsidee sein soll, wird erstaunlich viel drüber geredet, verdächtig, oder?

  • Hatte nicht sogar irgendjemand mal vor kurzem über eine engere Zusammenarbeit zwischen Frankfurt und Offenbach gesprochen ? Warum soll es gut 26 Jahre nach der Deutschen Einheit nicht auch die Frankfurt-Offenbacher Einheit geben ? :thumbsup:
    Bis vor 90 Jahren war auch Höchst selbständig, und bis vor 121 Jahren sogar Bockenheim! :D Offenbach würde dann bei der neuen Einheit nicht, wie Höchst, nur 1 Ortsbezirk erhalten, sondern gleich 5 und würde unser "Neu-Fünfland" sein. :thumbsup:
    Vor dem Hintergrund erklärt sich auch die geplante Tarifreform des RMV :thumbsup: .

  • Hatte nicht sogar irgendjemand mal vor kurzem über eine engere Zusammenarbeit zwischen Frankfurt und Offenbach gesprochen ? Warum soll es gut 26 Jahre nach der Deutschen Einheit nicht auch die Frankfurt-Offenbacher Einheit geben ? :thumbsup:
    Bis vor 90 Jahren war auch Höchst selbständig, und bis vor 121 Jahren sogar Bockenheim! :D Offenbach würde dann bei der neuen Einheit nicht, wie Höchst, nur 1 Ortsbezirk erhalten, sondern gleich 5 und würde unser "Neu-Fünfland" sein. :thumbsup:
    Vor dem Hintergrund erklärt sich auch die geplante Tarifreform des RMV :thumbsup: .


    Ich halte Deine - analytisch formulierten - Aussagen zur gemeinsamen Zukunft der beiden Städte für richtig. Der scheidende Bürgermeister der Grünen in Frankfurt - Olaf Cunitz - war in diesem Zusammenhang mit seinen Äußerungen einer der größten Treiber dieser Entwicklung. Die Frankfurter Neue Presse berichtete vor nicht allzu langer Zeit, dass über eine verstärkte Zusammenarbeit von Frankfurt und Offenbach, am Ende eine Fusion der beiden Städte angestrebt wird. Das Wort Eingemeindung wurde dabei bewusst vermieden, da es am Ende zu einer Vernunftehe der beiden Städte kommen könnte. Außerdem - mit derzeit 136.000 Einwohnern - ist Offenbach auch kein Dorf, dass mal eben so vom großen Nachbarn geschluckt wird. Auch wenn manch einer das - hochnäsiger Weise - so betrachten will. Bis dahin wird der Main aber noch einiges an Wasser bergab fließen lassen müssen (meine persönliche Einschätzung).

  • Wie nennt man das ganze nach eine Fusion....?! Offenfurt oder Frankbach? *gg*

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  • Wie nennt man das ganze nach eine Fusion....?! Offenfurt oder Frankbach? *gg*


    In Zusammenhang mit einer Fusion wären solche Kunstworte zwar denkbar. Ich glaube aber, dass das nur als Begriff gewählt wurde, um mancher eins Befindlichkeiten nicht zu verletzen. Wenn es dann mal so weit ist, wird es wohl weiterhin Frankfurt am Main und für die hinzugekommenen Offenbacher Stadtteile Stadtbezirk Offenbach heißen. Ich glaube nicht, dass man eine international bekannte Stadt wie Frankfurt durch ein Kunstwort verstümmeln würde, wo sich dann hinter jeder fragt, wo liegt denn das eigentlich? Allein wirtschaftliche Gründe werden das schon verhindern!


    Übrigens Köln ist auch nur zur Millionenstadt geworden durch die Eingemeindungen von Porz und Wahn. Das waren immerhin zwei Brocken von etwa jeweils der Größe Hanaus, wenn ich mich recht erinnere!

  • Porz und Wahn wurden 1975 zusammen mit Wesseling eingemeindet und haben
    damit die Einwohnerzahl siebenstellig gemacht, aber 1976 wurde Wesseling wieder
    eigenständig und damit sank die Einwohnerzahl Kölns wieder auf eine sechstellige Zahl.

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  • Köln hat das damals schon richtig gemacht. Die Eingemeindungen durchgeführt (auch im Westen) und am Ende knapp unter einer Million geblieben - und dann die Million durch Wachstum erreicht.


    In Frankfurt ergeben OF und F zusammen heute aber noch keine 900000 - deshalb betrachten Diskussionen zu einer Eingemeindungswelle meist auch die anderen "Dellen" in der Grenzlinie.

  • Ich frage mich nur, was ein Bevölkerungswachstum (mit/ohne Eingemeindung) wirklich bringt. EgoPlus bei den Politikern, nach dem Motto: Bin ich OB von 1000000. Die Infrastruktur hinkt dem ganzen Jahrzehnte hinterher, nicht nur ÖPNV. Dazu zähle ich auch Bildung (KiTa, Schule), Versorgung (Wasser), um nur mal die problematischten Dinge zu nennen.
    Zurück zum Thema: Verlängerung hin oder her, was wäre denn ein sinnvoller Endpunkt für die Tram? Gibt es kurze Umsteigewege zu anderen Öffis oder ein Aufkommensschwerpunkt?

  • Um gescheite ÖPNV-Planung zu machen, braucht man keine Eingemeindungen, sondern andere Strukturen. Während die Straßenplanung von einer Landesbehörde (hessen mobil) gemacht wird, die kraft Gesetzes auch in den Gemeinden planen darf, sind die Strukturen beim ÖPNV kompliziert. Da ist die Trennung von Fernverkehr und Nahverkehr, da ist die Trennung zwischen regionalem SPNV und Busverkehr, die dem RMV obliegt, und dem lokalen Verkehr, der den lokalen Aufgabenträgern wie NIO und Traffiq obliegt. Beim regionalen Schienenverkehr sind die Netzfirmen der Deutschen Bahn mit im Boot (siehe Main-Weser-Bahn, RTW), was die Dine nicht vereinfacht. Was sollen vor diesem Hintergrund Eingemeindungen verbessern, außer dass sie das Problem von der einen Stadtgrenze an eine andere Stadtgrenze verlagern?

  • ich kenne mich zwar in der "verbotenen Stadt", die hoffentlich nie mit Ffm. fusionieren wird, kaum aus, aber gäbe es denn eine (wenigstens theoretische) Möglichkeit eine Straßenbahn zum Offenbacher Hbf zu führen?

  • Es wäre mal an der Zeit, bzw. lange überfällig, mindestens die Kommunen, die damals von Frau Roth als Stadtkreis ersonnen wurden (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stadtkreis_Frankfurt) einzugemeinden.


    Meiner Meinung verliert sich Frankfurt mit seinen Umlandgemeinden im Kleinklein und viele sinnvolle Dinge werden nicht umgesetzt oder verzögert, weil jede Kleinstadt eigene finanzielle Prioritäten hat, die Frankfurter Prioritäten meist entgegenstehen (bsp. RTW, S-Bahnen, Straßenbahnen nach BV, NI und OF, Ubahn nach Steinbach usw, Radschnellwege...)


    Ohne Frankfurt würden diese Städte so nicht existieren, vielleicht Wiesbaden oder Darmstadt... Aber das war's...so verliert Frankfurt viel Finanzkraft und vor allem ist es ein machtpolitischer Faktor, der zum Wohle der Region genutzt werden kann.


    Warum müssen mit MTK, HG, FB, HU, OF, OF-Stadt, GG sieben Kreise an Frankfurt grenzen, die in ihrer Verwaltung nur gegenseitig blockieren und eine Menge Geld kosten...


    Ich freue mich auf eine rege Diskussion...

  • Eine Streckenführung zum Offenbacher Hauptbahnhof wäre in meinen Augen auch sinnvoll. Eine Linienführung über die Straßen Dreieichring bzw. Parkstraße/Bismarckstraße oder Frankfurter Straße/Kaiserstraße/Bismarckstraße kämen da in Frage. Ich denke aber nicht, das dies realisiert wird, da der Offenbacher Hauptbahnhof leider zu einem troslosen "Haltepunkt" herabgestuft wurde. Wenn man dorthin wieder eine Straßenbahn führen wollte, müsste man erst die Angebote der restlichen Regionalbuslinien wieder verbessern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Bevor man über Eingemeindungen nachdenkt, muss man sich Gedanken über Verwaltung an sich machen. Der 3-stufige Verwaltungsaufbau (Ministerien, Regierungspräsidien, Kommunen [Kreis & Gemeinden]) stammt aus einer Zeit, da die Gemeinden, von wenigen Städten abgesehen, ehrenamtliche Bürgermeister und praktisch keine Verwaltung hatten; 90% der Bevölkerung wohnten auf dem Land in Gemeinden mit weniger als 1000 oder 2000 Einwohnern. Die Landkreise waren der Schwerpunkt der kommunalen Verwaltung. Heute haben wir Gemeinden, von denen nur noch eine Handvoll weniger als 10.000 EW hat (soviel wie zu Preußens Zeiten die Landkreise), mit hauptamtlichen, sehr leistungsfähigen Verwaltungen, deren Fähigkeiten sich mit den Kreisverwaltungen überschneiden, deren Fahigkeiten sich wiederum teilweise mit denen der RPs überschneiden. Im Ergebnis ist die staatliche und kommunale Verwaltung völlig überbesetzt. Gemeinden gehen zur Einsparung ihrer Geldmittel zunehmend dazu über, ihren Verwaltung zu fusionieren, es werden Bauhöfe, Standesamtsbezirke, Ordnungsamtsbezirke zusammengelegt, andere Funktionen in gemeinsame Eigenbetriebe ausgelagert (Rhein-Main-Abfall GmbH, Hessenwasser usw.). Im Grunde kann man eine Verwaltungsebene, beispielsweise die Landkreise, auflösen und deren Aufgaben den RPs bzw. den Gemeinden zuweisen.


    Die Frage von Eingemeindungen ist nur die Operation an einem sichtbaren Symptom, greift aber zu kurz. Verwaltungsreform heißt die Aufgabe und als deren Folge kann es auch zu kommunalen Grenzänderungen kommen, muss aber nicht. Eingemeindung ist die Folge der Reform, nicht die Voraussetzung.



  • Ich kann mich Deiner Meinung anschließen. Beim Beispiel Gewerbesteuer wird doch die Sache sehr deutlich: Eschborn hat einen deutlich geringeren Gewerbesteuersatz als Frankfurt. In der Folge haben viele potente Firmen das Weite gesucht und sind nach Eschborn gezogen. Das konnten sie ja auch guten Gewissens (aus deren Sicht). Schließlich gehört das Gewerbegebiet Eschborn Süd - mit der gleichnamigen S-Bahn Station zum Tarifgebiet Frankfurt, obwohl es auf der Gemarkung Eschborn liegt. Straßenanbindungen sind ebenfalls hervorragend. So kann man dem großen Nachbarn kräftig in die Suppe spucken und hat keine Sorgen für die eigenen Finanzen. Auch Bad Vilbel wollte schon Frankfurt die Binding Brauerei abwerben. Mit dem gleichen Trick. Folge: es wird der am meisten geschwächt, der auch finanzielle Lasten zu Gunsten der Umlandgemeinden zu tragen hat wie z. B. für die Kultur (die Eschborner z. B. zahlen ja auch keine höheren Eintrittspreise für Schauspiel, Alte Oper usw. obwohl deren Betrieb ein Zuschussgeschäft ist). Dann schickt man noch Gastschüler aus dem Umland auf Frankfurter Gymnasien (für die es zwar einen Ausgleichsbetrag gibt, der aber nicht ausreichend ist, wenn man die Zeitungen aufmerksam liest).


    Von der mehrfachen Redundanz der Stadtoberhäupter mal ganz abgesehen. Jede Kommune zumindest über - 50.000 Einwohner - hat nicht nur einen Bürgermeister sondern auch einen Oberbürgermeister. Deren Bezahlung richtet sich zwar nach der Größe ihrer Kommune, kommt aber in Summe teurer zu stehen, als wenn es nur einen OB und einen Bürgermeister einer "Millionenstadt" gäbe. Das geht dann mit den hauptamtlichen Stadträten so weiter. Es geht meiner Meinung nach darum, den Wasserkopf abzutragen, der sich mit seiner Entscheidungskompetenz in der Metropolregion Rhein-Main gegenseitig im Wege steht. Die ausführenden Angestellten und Beamten werden dann nach wie vor gebraucht. Sie sind es ja schließlich, die den Kontakt mit dem Bürger und seinen Anliegen wahren (Bürgerämter in dezentraler Verwaltungsstruktur). Mein Fazit: es ließe sich eine Menge Geld sparen, ohne das es dadurch zu Verschlechterungen für den Bürger käme. Zudem würden sich viele Firmen überlegen, ob sie dann z. B. nach Simmern im Hunsrück flüchten würden nur um Steuern zu sparen. Ich glaube, der Standortvorteil würde dann den Vorzug bekommen. Die Finanzkraft durch zusätzliche Steuereinnahmen würde dadurch m. E. gestärkt und nicht geschwächt. Statt sich gegenseitig "ein Ei ins Nest zu legen" käme unter dem Strich mehr dabei heraus, vor allem für den Steuern und Gebühren zahlenden Bürger. Und last not least: mit mehr finanziellen Mitteln kann sich auch mehr leisten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Öffi Freund ()

  • Die Eingemeindung von Porz & Wahn nach Köln ist Teil der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen
    die in den 60ern/70ern durchgeführt wurde. Da konnten sich Köln und die anderen Gemeinden
    nicht so viel aussuchen. Dementsprechend passt der Satz "Köln hat das damals schon richtig gemacht."
    nicht so recht, weil das Ganze erst zum Ende der Reformperiode stattfand.

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    Einmal editiert, zuletzt von Darkside ()

  • In Rheinland-Pfalz fusionieren 2019 auch diverse Gemeinden z.b. Ingelheim mit Heidesheim, Heidenfahrt und Wackernheim. Budenheim könnte eine Eingemeindung nach Mainz drohen, wogegen sich Budenheim aber entschieden wehrt. In Hessen aber auch durchaus machbar.