RMV: Ankündigung der verbundweiten 10-Minuten-Garantie

  • Guten Morgen,


    ich hatte gestern ein wirklich schönes Heiligabend-Erlebnis. Ich bin mit einem Tagesticket von Rödermark nach Aschaffenburg gefahren und abends um 22:47 Uhr habe ich mich auf den Rückweg gemacht. Leider hat die RB 75 (HLB) aus mir unbekannten Gründen bis Dieburg eine Verspätung von 4 Minuten eingefahren (Ankunft dann 23:13 Uhr) und in Dieburg wollte ich die RB 61 (DB) mit Abfahrt um 23:14 Uhr nutzen. Diese ist mir trotz Rennen vor der Nase weggefahren, meiner Meinung nach war es da auch noch nicht 23:14 Uhr. Im alten Fahrplan ist sie ja auch noch :13 abgefahren, vielleicht deshalb ja...
    Nachdem mir am Telefon vom RMV gesagt wurde, dass mir trotzdem keine Taxikosten erstattet werden, habe ich eine Stunde auf den nächsten Zug in der Kälte gewartet.


    Nun wollte ich hier mal fragen, ob ihr eine Idee habt, wie ich hier Beschwerde einreichen kann bzw. wenigstens ein wenig Geld zurück erhalten könnte. Denn das Problem ist ja, dass die Fahrt nicht allein im RMV-Gebiet stattfand, daher wird das mit der 10 Minuten Garantie ja schon schwer, oder?


    Viele Grüße und noch schöne Weihnachten!

  • Die frage ist, ob die Verbindungssuche deinen Anschluss in der "Umsteigezeit" (Thema für sich) akzeptiert. Probiere es aus.
    Ansonsten dürfte das relativ egal sein, wo ein Zuglauf oder die Reisekette beginnt oder endet. Im Zweifel eben an der Tarifgrenze.
    Für die 10 min Garantie zählt ja deine Verspätung am Ziel, nicht die 4 min der RB am Umsteigenbahnhof.

  • Wenn die RB61 tatsächlich zu früh abgefahren ist, zählt das als ausgefallene Leistung.
    Wenn Du jetzt 60 Minuten oder später am Zielbahnhof angekommen bist, kannst Du die normalen Fahrgastrechte probieren.

  • Mit dem Schienenverkehr hab' ich es nicht so, daher folgende Zwischenfrage:
    Ist es den Tf's strikt untersagt, etwa 1 Minute später abzufahren, um Fahrgästen einen Anschluss zu gewährleisten?
    Die zur Abfahrt bereite RB 61 steht ja im Dieburger Bahnhof so, dass deren Tf die einfahrende RB 75 gar nicht übersehen kann. Warum dann nicht noch ein paar Augenblicke warten? Hätte der Tf dann disziplinarische Maßnahmen (Abmahnung o.ä.) zu erwarten?
    Klar, bei großen Bahnhöfen können die Tf's sowieso nicht alle möglichen Umsteigeverbindungen im Kopf haben. Aber bei einer Hundehütte wie Dieburg finde ich es einfach doof, wenn Fahrgäste der einzigen zwei sich dort kreuzenden RB's von ihrer Umsteige-RB nur noch die Rücklichter sehen, weil der TF auf die Sekunde genau abfahren will/soll/muss.


  • Nun wollte ich hier mal fragen, ob ihr eine Idee habt, wie ich hier Beschwerde einreichen kann bzw. wenigstens ein wenig Geld zurück erhalten könnte. Denn das Problem ist ja, dass die Fahrt nicht allein im RMV-Gebiet stattfand, daher wird das mit der 10 Minuten Garantie ja schon schwer, oder?


    Wo liegt jetzt genau Dein Problem? Gib Deinen Fall in das 10-Minuten-Formular ein und fertig. Entweder er wird akzeptiert, ansonsten nimmst Du Deine Rechte als Eisenbahnfahrgast wahr. Alternativ startest Du Deine Reise halt in Babenhausen oder Hergershausen, dann bist Du ausschließlich im RMV unterwegs.

  • Klar, bei großen Bahnhöfen können die Tf's sowieso nicht alle möglichen Umsteigeverbindungen im Kopf haben. Aber bei einer Hundehütte wie Dieburg finde ich es einfach doof, wenn Fahrgäste der einzigen zwei sich dort kreuzenden RB's von ihrer Umsteige-RB nur noch die Rücklichter sehen, weil der TF auf die Sekunde genau abfahren will/soll/muss.

    Arbeitsrechtlich kann ich Dir Deine Frage nicht beantworten. Ich weiß allerdings am Beispiel von Rödermark Ober-Roden (S1), dass dort pünktlich(st) abgefahren werden soll oder gar muss.


    Angeblich - inoffiziell, bitte! - soll es einen klaren Vertrag zwischen der DB und der Stadt Rödermark geben, dass die Abfahrtzeiten der S1 penibel(st) einzuhalten sind. Das soll, so vermeldet es der Bahnsteigfunk, mit dieser vermaledeiten Bahnschranke in der City zu tun haben. Alles, was verspätet abfährt und die Schranke länger geschlossen hält, könnte der Bahn Ärger bereiten.
    - Bitte als Gerücht betrachten, ich kann es derzeit nicht verifizieren, weiß aber, dass die Bahnschranke in Ober-Roden schon immer ein großer Streitpunkt war. -


    Tatsächlich fährt die S1 meist super-pünktlich ab - ganz gleich, ob da ein paar Leute aus Dieburg mit der RB 61 noch rennen oder ob der Bus OF-95 (mal wieder) kurz auf knapp in den Bahnhof einschaukelt. Tür zu und weg.
    Das Argument der Eingleisigkeit bis Rollwald kann ich nicht so ganz glauben - klar, das ist ärgerlich, schaukelt aber bei den Wendezeiten der S1 keine massiven Verspätungen auf. Das ist nämlich bei der S3 ab Darmstadt via Arheilgen noch viel intensiver; also bitte!


    Bei der RB61 selbst ist es schwierig: Da hier praktisch der gesamte Streckenverlauf eingleisig ist, macht sich jede Verzögerung an den Begegnungs-Haltepunkten deutlicher bemerkbar (zumal die Züge ja nun alles andere als Sprinter sind :rolleyes: ). Andererseits meine ich, dass in Ober-Roden Richtung Buchschlag / Frankfurt immer noch ein paar Minuten Halt (als Puffer?) eingebaut sind. Allerdings habe ich mich mit dem neuen Fahrplan noch nicht beschäftigt.
    - Randnotiz: Ich war gestern positiv überrascht, dass die Züge von und nach Frankfurt jetzt auch in Neu-Isenburg halten. :thumbup: -


    Tatsächlich hat die RB61 zwischen Dieburg und Ober-Roden keine weitere Begegnung, also von daher... hm. ?(

  • Die S1 ist durchweg zweigleisig.


    Bahnübergangschliesszeiten kurz halten dadurch dass pünktlich gefahren wird ist
    schon nachvollziehbar.
    Die Fahrzeitenlage der Dreieichbahn köntne man so verlegen, daß die Kreuzungspunkte
    zu den Zeiten stattfinden, wenn auch die anderne Züge sich kreuzen (00/15/30/45), dann
    sieth es auch besser mit den Anschlüssen aus. Zusätzlich müsstem an auf der Strecke Bau-
    maßnahmen durchführen, damit durch die PZB90 weniger geschlichen werden muss - durch
    die kürzere Fahrzeit hätte man an den Knotenpunkten dann auc mehr (Puffer)Zeit.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Ich habe eine Frage zum oben geschilderten Fall von DBFan:


    Wenn ich von Frankfurt nach Mainz Laubenheim mit Umstieg in Mainz Römisches Theater fahre, habe ich 5 Minuten Umsteigezeit. Die Verbindung wird mir in der Fahrplanauskunft so angezeigt.


    Leider ist die S8 oft mehr als 5 Minuten verspätet, so dass ich im Römischen Theater den Anschlusszug nach Laubenheim verpasse. Dann komme ich eine halbe Stunde später am Ziel an. Hier soll die 10-Minuten-Garantie greifen? Wie kann ich diese beantragen? Wenn ich den Antrag auf der Internetseite aufrufe, dann werden beide Fahrten (FF->MZ RT sowie MZ RT -> Laubenheim) angezeigt und ich muss auswählen, welche Fahrt für die Verspätung verantwortlich ist. Dies wäre die S8. Wenn ich dann eine Verspätung von 8 Minuten eingebe (was gereicht hat, um den Anschlusszug zu verpassen), erhalte ich die Meldung, dass die 10-Minuten-Garantie hier nicht greift.

  • Nach einem Bericht in der Bild-Zeitung macht der RMV jagt auf Garantien-Schwindler. Nach Angaben von Ringat gibt es Leute, die Verbindungen angeben, die sie physikalisch gar nicht gefahren sein können. Teils mehr als zehn Verspätungen pro Tag würden manche Zeitkarteninhaber geltend machen und so die Kosten für's Monatskarte wieder rausholen. Einige dreiste Nutzer wurden bereits gesperrt. Man überlegt nun wie man allen Verspätungs-Schwindlern den Geldhahn zudrehen kann. In der Diskussion sind die Deckelung der Erstattung bei Zeitkarten-Besitzern sowie eine Höchstzahl an reklamierbaren Fahrten.


    Damit haben die Schwindler den Ehrlichen wieder einen Bärendienst erwiesen.

    Gruß Tommy

  • Soll man über das überrascht sein?! Es gibt so viele Stellen wo Dinge auch betrügerisch
    benutzt werden..... (zB Verschlüsselung schützt die Opposition autokrater Staaten, aber auch
    illegallen Handel im Internet [Tornetzwerk]; 3D-Drucker können Erstazteile für Maschninen drucken,
    aber auch Schusswaffen; ...)


    Mal sehen wie versucht wird das zu lösen. (Lücken wird es sicherlich dann immer noch haben)

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  • Zwischen Mainz und Frankfurt hat zu den Pendler-Uhrzeiten schätzungsweise 35 % der Züge über 10 Minuten Verspätung. Da kann in einem Monat schon einiges zusammenkommen.


    Eine Deckelung gibt es laut den Regeln sowieso schon:


    Zitat


    Ansprüche auf Fahrpreiserstattungen aufgrund höherer Gewalt sind auf maximal 2 Fahrten am Tag beschränkt. Höhere Gewalt beinhaltet u. a. Suizid, Streiks, Stürme und Unwetter (hierfür ist eine offizielle Warnung des Deutschen Wetterdienstes maßgeblich), Naturgewalten und Bombendrohungen.


    Quelle: RMV-Website


    Die Lösung wird wohl sein, dass wir zukünftig alle getrackt werdem beim fahren. :D

  • Deckelung nur bei höherer Gewalt. Die miese Wartung der HLB Königstein und daraus resultierenden Pannen ihrer Fahrzeuge ist keine höhere Gewalt.
    Zugegeben, ich war heute beim abholen überrascht, wie viel wieder zusammen gekommen ist.
    Als Pendler auf bestimmten Strecken geht das halt schnell.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Zum Thema häufige Inanspruchnahme der 10-Minuten-Garantie nur drei Beispiele, bezogen auf die Odenwaldbahn:


    Eine Bekannte fährt jeden Morgen die Strecke Odenwaldbahn – Darmstadt Hbf. – Umstieg HEAG-Bus – Ankunft am Arbeitsplatz. Zwischen Ankunft der Odenwaldbahn und Abfahrt des HEAG-Busses besteht eine Übergangszeit von 5 Minuten. Es ist ein offizieller Anschluss gemäß Fahrplanauskunft. Nun schafft es die VIAS nur an ganz wenigen Tagen, den Zug mit weniger als drei bis vier Minuten Verspätung nach Darmstadt zu bringen. Der Bus der HEAG ist hingegen zu dieser frühen Stunde noch ziemlich pünktlich. Also kann die Bekannte zwei bis dreimal die Woche die 10-Minuten-Garantie geltend machen, da der Anschluss nicht klappt.


    Gegen Mitte/Ende Oktober bzw. Anfang November des vergangene Jahres hatte die VIAS leider wieder größere technische Probleme. Hinzu kam die baustellenbedingte Sperrung des Bahnsteigs Gleis 10/11 im Frankfurter Hauptbahnhof und ein ziemlich unpünktlicher Fernverkehr, der dem Regionalverkehr zwischen Hanau und Frankfurt Probleme machte. Folge: Der 17.25 Uhr ab Frankfurt in den Odenwald hatte eine ziemlich miserable Pünktlichkeit und so hatte man in dieser Zeit ebenfalls mindestens zweimal die Woche die 10-Minuten Garantie.


    Und das dritte Beispiel heißt DB Netz, die sind dem Kunden auch gerne bei der 10-Minuten-Garantie behilflich. Klassisches Beispiel: RB Richtung Mannheim und VIAS Richtung Erbach sind in FFM Hbf. beide abfahrtbereit. Die VIAS hat schon fast 10 Minuten Verspätung aus vorheriger Fahrt, dem verspäteten Fernverkehr sei Dank. Was darf in Frankfurt zuerst raus? Richtig – ich hatte es ja auch schon in einem anderen Fred geschrieben – die RB nach Mannheim. Und da diese in Langen hält, läuft die VIAS dann natürlich auf. Folge sind bis Darmstadt Nord bei der VIAS +15 – und das ist nicht nur einmal passiert. Noch besser war es heute Morgen: VIAS kommt mit plus 5 aus dem Odenwald nach Darmstadt Nord. Und dann steht das Fahrzeug erstmal. Denn DB Netz hat die tolle Idee, die stark verspätete RB 75 aus Aschaffenburg zuerst nach Darmstadt Hbf. fahren zu lassen. Die ist zwar noch gar nicht in Darmstadt Nord angekommen, sondern erst in Kranichstein abgefahren – aber das macht ja nichts. Nachdem die stark verspätete RB 75 nach Darmstadt Hbf. weg ist, muss die VIAS noch die ebenfalls stark verspätete RB 75 nach Aschaffenburg passieren lassen. Ankunft in Darmstadt Hbf. schließlich mit plus 15.

  • Zum Thema häufige Inanspruchnahme der 10-Minuten-Garantie nur drei Beispiele, bezogen auf die Odenwaldbahn:


    Ich gehe aber davon aus, daß der RMV das nicht als "häufige" Inanspruchnahme wertet, sondern diejenigen aussortieren möchte, die - wie beschrieben - zehn Fälle pro Tag geltend machen. (Und vermutlich noch so doofdreist sind, um 10 Uhr eine Fahrt von Frankfurt nach Hanau anmelden, aber schon um 10.30 Uhr von Gießen nach Wetzlar gefahren sein wollen)


    Klar kann schon einiges schief gehen, aber daß jemand mehr als vier Fälle pro Tag hat (und das auch noch konstant über einen längeren Zeitraum), ist schon vergleichsweise unwahrscheinlich.

  • Es reicht schon die U-Bahn in Frankfurt. Die U 7 ist seit dem Fahrplanwechsel regelmäßig in Richtung Enkheim mit +5 Minuten und mehr unterwegs, Anschluss auf die 42 sind meistens 4 Minuten. Die 42 wartet natürlich nur in den seltensten Fällen (wenn der Fahrer es mal nicht so genau mit der Abfahrtszeit nimmt und kein weiterer Bus in der Abfahrtposition wartet). Man kann zwar in die Leuchte spurten und sein Glück versuchen, ist aber für die 10er-Garantie nicht relevant. Hier zählt der Umstieg an der U-Bahn Enkheim. Gleiches gilt für die U 4 stadtauswärts nach 20 Uhr und v. a. sonntags. Sobald diese mal Verspätung hat wird es eng, Hauptbahnhof bis Konstabler in 4 MInuten sowie Konstabler bis Seckbacher in 5 Minuten ist nur zu schaffen wenn die Fahrgastwechsel schnell gehen und der Fahrer auf Anschlag fährt (machen geschätzt 5 von 100), ansonsten hat man schnell 2-3 Minuten plus. Wenn dann noch Verzögerungen z. B. an der Messe oder am HBF hinzukommen, ist die 38 bzw 43 weg und die 10er-Garantie greift.