Eurowings kann es also auch...

  • Hallo,


    Dieses mal hat es Eurowings geschafft, genau das Gegenteil von dem zu machen, was man einem verantwortungsvollem Unternehmen zutrauen würde:


    http://www1.wdr.de/nachrichten…bleiben-am-boden-100.html



    Eigentlich ganz nett, dass es nicht immer nur im Schienenverkehr zu solchen Vorkommnissen kommt.


    Ich behaupte, dass ein Verstoß gegen das Nachtflugverbot (Bußgeldhöchstgrenze 10.000 Euro) dem Unternehmen besser bekommen wäre als die Hälfte der Fluggäste zu vergraulen (inklusive Hotel-,Taxi- und Buskosten usw.) Ob sich die Fluggäste daran gestört hätten beispielsweise erst nach 22:00 Uhr abzufliegen - dafür aber komplett?


    Wirtschaftlich war die Entscheidung sicherlich nicht...


    (Schade, dass nicht dabei steht, was die Unternehmensführung von der Entscheidung ihres Piloten hält.)


    Wie lange es wohl dieses Mal dauert, bis jemand den Fluggästen, die randaliert haben, die Schuld unterstellt?

  • Ich denke mal, daß das Nachtflugverbot von seitens der Fluglotsen eingehalten wird.
    Meldet sich ein Pilot beim Tower nach 21:50 bekommt dieser keine Startfreigabe
    erteilt. (existierendes) Bußgeld hin oder her......

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Gravierender dürfte sein, dass das Flugzeug am anderen Tag nicht dort hätte eingesetzt werden können, wo es eingeplant war. Die Folgen eines gestörten Umlaufs dürften auch teuer sein.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Falls du von mir erwartest, nun Applaus dafür zu bekommen, dass du mal was nicht gegen die Bahn sagst... vergiss es :P


    Ich behaupte, dass ein Verstoß gegen das Nachtflugverbot (Bußgeldhöchstgrenze 10.000 Euro) dem Unternehmen besser bekommen wäre als die Hälfte der Fluggäste zu vergraulen (inklusive Hotel-,Taxi- und Buskosten usw.)


    Die Logik ist aber wirklich traurig. Warum gibt es noch gleich Nachtflugverbote? Achja genau, bloß um die arme kleine Wirtschaft zu behindern und zu gängeln, es geht ja nie um die Menschen und ihren Schutz... :rolleyes:


    Wo kommen wir denn da hin? Als nächstes fahren dann übermüdete LKW- und Busfahrer einfach weiter, wenn sie keine Ablösung haben bzw. keinen freien Stellplatz finden, denn das Bußgeld wäre ja billiger als Verspätungskosten? 8| Man denke nur, was für Unfälle dann passieren würden... ups, kommt ja wirklich dauernd vor :whistling:

  • Falls du von mir erwartest, nun Applaus dafür zu bekommen, dass du mal was nicht gegen die Bahn sagst... vergiss es

    Ich dachte, du antwortest nicht mehr auf meine Beiträge? :P


    Dafür hast du mir nun bereits das erste Schmunzeln des Tages beschert.


    ups, kommt ja wirklich dauernd vor

    Das kommt wirklich dauernd vor, ich hatte mal eine entsprechende Reportage im TV gesehen. Was da die Polizei alles von den Straßen gefischt hat...

    Die Logik ist aber wirklich traurig. Warum gibt es noch gleich Nachtflugverbote? Achja genau, bloß um die arme kleine Wirtschaft zu behindern und zu gängeln, es geht ja nie um die Menschen und ihren Schutz...

    Es drehte sich um ein einzelnes Flugzeug und um eine willkürliche Zeitgrenze - ja das könnte man tatsächlich gängeln nennen. Schaue mal in Flightradar24.com was sich alles in mehreren Kilometern Höhe (selbst jetzt um kurz nach drei Uhr nachts) abspielt. Da schert sich auch niemand um den Schutz der Menschen - wenn so ein Teil mitten in der Nacht vom Himmel fallen würde.


    Ich fand an diesem Bericht eigentlich nur erwähnenswert, dass - mal wieder - die Polizei anreisen musste, weil man die Kundschaft so verärgert hat, dass diese ihre gute Kinderstube vergessen haben. Die haben ja nichts falsch gemacht: Flug gebucht, bezahlt, pünktlich am Flughafen angekommen usw. Die verehrten Fluglotsen haben ihren "Arbeitskampf" geführt, Verspätungen hervorgerufen, die ganze Misere dadurch erst angerichtet, und nachher auf die Einhaltung von Regeln bestanden, die ohne ihre "aktive Mitarbeit" gar nicht erst für diesen Flug hätten relevant werden müssen.


    Waren diese Leute nun genau so selbst schuld an ihrer Situation wie damals die im Spessart?


    Mich beunruhigt nur, dass die Gewaltschwelle in der Gesellschaft offenbar sinkt...

  • Es drehte sich um ein einzelnes Flugzeug und um eine willkürliche Zeitgrenze - ja das könnte man tatsächlich gängeln nennen. Schaue mal in Flightradar24.com was sich alles in mehreren Kilometern Höhe (selbst jetzt um kurz nach drei Uhr nachts) abspielt. Da schert sich auch niemand um den Schutz der Menschen - wenn so ein Teil mitten in der Nacht vom Himmel fallen würde.


    Es geht um Betriebsauflagen der Flughäfen mit Nachtruhefenster (und zwar nicht, weil Flugzeugabstürze nachts etwa schädlicher wären als tagsüber) für die Anwohner. Ist auch in Frankfurt bei Abweichung mittlerweile verschärft begründungspflichtig, wenn man Ausnahmen zulassen will. Gründe des Typs "Zwei von drei Check-in-Mitarbeitern waren krank" werden mitlerweile mangels Akzeptanz nicht einmal mehr vorgebracht.


    Was Dich in ca. zehn Kilometern Höhe an Verkehrsflugzeugen überfliegt, dröhnt Dich nicht zu.

  • Die Polizei wurde gerufen, weil sich Passagiere geprügelt haben sollen, "als die Beamten vor Ort eintrafen, war die Menge zwar aufgebracht, aber es hat sich für uns nicht bestätigt, dass es tatsächlich zu Prügeleien oder gar Körperverletzungen gekommen ist," wird die Sprecherin der Bundespolizei zitiert.


    Wer allerdings gewalttätig wird (unabhängig davon, ob das hier aufgetreten ist oder nicht), macht etwas falsch, egal, wie sehr diese Person vorher geärgert wurde. An der Situation waren die Nichtfluggäste nicht Schuld (so scheint's), aber an Gewalt ist immer der Gewalttuende Schuld.


    Was die Flugzeuge im Himmel angeht und den Schutz der Menschen vor abstürzenden Flügen, zip-drive, gehe ich davon aus, dass das nicht ernst gemeint ist? Das Nachtflugverbot ist ein Nacht-Lande-und-Abhebe-Verbot, denn das sind die Dinge, die die Nachtruhe stören; Flugzeugabstürze sind zu jeder Zeit katastrophal und mit Einschränkungen für diejenigen, auf die das Flugzeug gefallen ist, verbunden.


    Ich weiß nicht… hätten die Passagiere eine basisdemokratische Abstimmung halten dürfen sollen, ob das Nachtflugverbot wirklich für sie gilt? Ich glaube nicht.


    Und noch eines zum Streik: Du meinst also, wenn jemand streikt, solle er nachher keine Regeln mehr einhalten? Darf ein Fluglotse dann auch zwei Flugzeuge kürzer als erlaubt hintereinander landen lassen, weil er so ja die Verspätung abarbeiten kann, die "sein" Streik vorher verursacht hat? Oder, darf ein Lokführer nach einem Warnstreik rote Signale überfahren?

  • Ich dachte, du antwortest nicht mehr auf meine Beiträge? :P


    Dafür hast du mir nun bereits das erste Schmunzeln des Tages beschert.


    Na, nur in dem Thema. Und prima mit dem Schmunzeln, denn auch wenn ich hier wieder mal kritisch auf deinen Beitrag eingehe, soll's doch eine angenehme Atmosphäre sein und keine "Forenfeindschaft" ;)



    Es drehte sich um ein einzelnes Flugzeug und um eine willkürliche Zeitgrenze - ja das könnte man tatsächlich gängeln nennen.


    Hatten wir neulich schon im anderen Thema – das hat nichts mit Willkür zu tun, sondern dass man eben irgendwo eine klare Linie braucht, damit jededer sie kennt. Ansonsten gibt es 100% Auslegung, und die Grenze ist sinnlos. So hat man einen gewissen Anteil an Auslegung, den bei uns vornehmlich Gerichte übernehmen (die sich meistens objektiv und interessenfrei mit dem Thema auseinandersetzen).


    Dass es um die Nachtruhe geht (die in großer Höhe nicht betroffen ist) und nicht Abstürze, haben Ulf und baeuchle ebenfalls erkannt.


    Das letzte, was ich zur Nachtruhe in FRA gelesen habe, war übrigens irgend ein Bericht mit der Rede von einer zweistelligen Zahl an Ausnahmen. (Wie das hier ist und warum es für den konkreten Flug nicht erlaubt wurde, dafür fehlen uns die Hintergrundinfos.)



    Ich fand an diesem Bericht eigentlich nur erwähnenswert, dass - mal wieder - die Polizei anreisen musste, weil man die Kundschaft so verärgert hat, dass diese ihre gute Kinderstube vergessen haben. Die haben ja nichts falsch gemacht: Flug gebucht, bezahlt, pünktlich am Flughafen angekommen usw. Die verehrten Fluglotsen haben ihren "Arbeitskampf" geführt, Verspätungen hervorgerufen, die ganze Misere dadurch erst angerichtet, und nachher auf die Einhaltung von Regeln bestanden, die ohne ihre "aktive Mitarbeit" gar nicht erst für diesen Flug hätten relevant werden müssen.


    Die haben nichts falsch gemacht – stimmt nur, wenn man sich auf ihre Ausgangssituation bezieht. Um mal die Analogie mit der Bahn zu ziehen, das wäre wohl wie ein verpasster Anschlusszug trotz ausreichender Umsteigezeit, wenn der vorherige Zug, in dem man saß, zu große Verspätung hatte.



    Waren diese Leute nun genau so selbst schuld an ihrer Situation wie damals die im Spessart?


    Auch das Stranden in Dettingen hatten die Fahrgäste nicht zu verantworten – wohl aber alles weitere, was sie dann selbst aktiv verursachten. Vielleicht solltest du mal von der primitiveren Anschauung "es gibt nur Gute und Böse" abkehren. Jeder hat seinen Anteil, für den er verantwortlich ist, und glücklicherweise hat die Menscheit erkannt, dass auch Dinge wie das Talionsprinzip überholt sind und somit keine Schuldfreiheit für Ärger gestatten. Aber ich glaube, das allein hatten wir schon oft genug... :rolleyes:



    Mich beunruhigt nur, dass die Gewaltschwelle in der Gesellschaft offenbar sinkt...


    Ist eben kein Wunder, wenn man so wie du "freien Frust für freie Bürger" fordert :P

    Einmal editiert, zuletzt von MdE ()

  • Was ist besser: Allen Passagieren eine weitere Nacht auf dem Flughafen bescheren oder wenigstens einem Teil die Weiterreise ermöglichen und so die Anzahl derer minimieren, die von den Nachteilen betroffen sind?

    Jakkeline, nich den Marzel mit die Schüppe auf'n Kopp kloppen!
    ________ _ _ _ _ _ _


    Freundliche Grüße!

  • Was die Flugzeuge im Himmel angeht und den Schutz der Menschen vor abstürzenden Flügen, zip-drive, gehe ich davon aus, dass das nicht ernst gemeint ist?

    Natürlich war das nicht ernst gemeint. Das sollte nur die Absurdität dieses Verbots aufzeigen. Ich höre beispielsweise jede Nacht Flugzeuge fliegen, die sind zwar nicht so laut wenn sie weit oben fliegen, aber ein empfindliches Gemüt stört sich daran sicherlich genau so.

    Und noch eines zum Streik: Du meinst also, wenn jemand streikt, solle er nachher keine Regeln mehr einhalten? Darf ein Fluglotse dann auch zwei Flugzeuge kürzer als erlaubt hintereinander landen lassen, weil er so ja die Verspätung abarbeiten kann, die "sein" Streik vorher verursacht hat?

    Ich finde: "Wer A sagt muss auch B sagen." Wenn die Fluglotsen streiken wollen - nun gut, so ist das Recht. (Ich finde zwar, dass das ein Unding ist, so etwas gehört nicht privatisiert - aber egal.) Nachher sollten die Fluglotsen dann aber auch entsprechende Kulanz walten lassen um die selbst verursachte Situation wieder aufzulösen.

    Das letzte, was ich zur Nachtruhe in FRA gelesen habe, war übrigens irgend ein Bericht mit der Rede von einer zweistelligen Zahl an Ausnahmen. (Wie das hier ist und warum es für den konkreten Flug nicht erlaubt wurde, dafür fehlen uns die Hintergrundinfos.)

    Richtig, es gibt viele Ausnahmen und - genau wie von dir erwähnt - frage ich mich, wieso ausgerechnet hier keine Ausnahme gemacht wurde, obwohl das Problem nicht selbst verschuldet ist.


    Stellen wir uns einmal folgende Situation vor: Es ist 21:45 Uhr im Flugzeug und ein Fluggast bekommt einen Herzinfarkt, der Notarzt kommt usw. Es dauert bis 22:10 Uhr bis sie den aus dem Flugzeug bringen konnten. Nun werden alle anderen Heim geschickt, weil es zehn Minuten zu spät ist?!


    Oder noch schlimmer: Ein Flug, der normalerweise gar nicht den Flughafen tangieren würde, muss notladen weil es ein Problem an Bord gibt. Das ist auch eine völlig akzeptierte und legitime Ausnahme. Die Anwohner haben dann trotzdem den Lärm, selbst wenn es zwei Uhr nachts ist.


    Die haben nichts falsch gemacht – stimmt nur, wenn man sich auf ihre Ausgangssituation bezieht.

    Auch richtig, aber Menschen sind keine Computer. Auf eine Aktion folgt eine Reaktion...

    Ist eben kein Wunder, wenn man so wie du "freien Frust für freie Bürger" fordert

    Ich habe noch nie ein Recht auf körperliche Gewalt gegen Andere für frustrierte Bürger gefordert. Auch war ich noch nie selbst in eine handgreifliche Auseinandersetzung verwickelt.


    Das Verhalten kann ich einfach nur nachvollziehen, ob das Verhalten richtig ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es scheint nur so zu sein, dass diese Verhaltensweise offenbar nicht nur auf Bahnreisende beschränkt ist, sondern auch in anderen Situationen aufkommen kann, sofern entsprechende Grundlagen (wie Verweigerung der Erbringung der bezahlten Dienstleitung, keine Kompromiss- bzw. Diskussionsbereitschaft usw.) geschaffen sind.

    Was ist besser: Allen Passagieren eine weitere Nacht auf dem Flughafen bescheren oder wenigstens einem Teil die Weiterreise ermöglichen und so die Anzahl derer minimieren, die von den Nachteilen betroffen sind?

    Eben dies ist ungerecht. Man sollte schon gleiche Maßstäbe für alle Anwenden: Daher entweder alle bleiben unten oder alle heben ab. Die Ideallösung wäre das Abheben gewesen, egal ob die "magische Grenze" überschritten ist oder nicht. In Anbetracht der, für eine Fluggesellschaft, lächerlichen Höhe des Bußgeldes wäre daher auch ein bewusster Verstoß dagegen abzuwägen.


    Wer nun genau für die Einhaltung des Verbots zuständig ist, weiß ich nicht, aber wenn ein Fluglotse mit Hinweis auf das Verbot den Start verweigern könnte, bräuchte man erstens das Bußgeld nicht und zweitens käme es zu keinen Verstößen gegen das Verbot. Da aber beides in der Realität auftritt, scheint es nicht so zu sein. Ich denke eher, dass das Recht auf die Entscheidung beim Piloten liegt, denn so manche Abschiebung wird auch durch den Piloten unterbunden (da fragt man sich auch, was den Piloten legitimiert Politik zu betreiben!)

  • Auch richtig, aber Menschen sind keine Computer. Auf eine Aktion folgt eine Reaktion...


    Absolut falsch! Der Computer kann nur reagieren. Der Mensch dagegen kann nachdenken und abwägen, bevor er reagiert. Er muss sich nicht seinem primitiveren Handlungsschema unterwerfen.



    Eben dies ist ungerecht. Man sollte schon gleiche Maßstäbe für alle Anwenden: Daher entweder alle bleiben unten oder alle heben ab.


    Das ist keine rationale Begründung, sondern bloß Neid.

    Einmal editiert, zuletzt von MdE ()

  • Absolut falsch! Der Computer kann nur reagieren. Der Mensch dagegen kann nachdenken und abwägen, bevor er reagiert. Er muss sich nicht seinem primitiveren Handlungsschema unterwerfen.

    Du hast mich missverstanden, genau das wollte ich damit ja ausdrücken: Den Computer würde man so programmieren, dass er, da er nicht nachdenken und abwägen kann, sich stets vorbildlich verhält. Bei den Menschen kann man eigentlich nur hoffen, dass sie ihren Verstand nutzen, nachdenken und abwägen - aber dies ist, wie man sieht, nicht zwangsläufig so. Ein Computer kann man auch so einstellen, dass er im Fehlerfalle einfach gar nichts mehr macht und auf den Support wartet. Eingefrorene Menschen gibt es aber, Ausnahmen bestätigen die Regel, normalerweise nicht und da deshalb eine Reaktion erfolgt, besteht natürlich die Gefahr, dass es die, als Außenstehender betrachtet, falsche Reaktion ist. Ack?

    Das ist keine rationale Begründung, sondern bloß Neid.

    Der Spruch hätte eigentlich von mir kommen können - viele andere Mitmenschen würden das aber als äußerst unsozial bezeichnen. Das habe ich mich noch nicht einmal bei der Streikdiskussion zu bringen gewagt! Was wohl der streikende Busfahrer/Krankenpfleger/Kitabetreuer zu mir sagen würde, wenn ich ihm auf seine Forderung nach einem gerechten Gehalt zur Antwort gäbe, dass er bloß neidisch auf die Mitmenschen ist, die mehr verdienen als er?! Das sage ich aber deshalb nicht, weil die Forderung an sich ja absolut nachvollziehbar und auch begründet ist - einzig das Mittel zum Protest erscheint mir im höchsten Maße inakzeptabel.


    Die Forderung der Mitnahme, das heißt der Erfüllung der bereits im Vorfeld bezahlten Dienstleistung, erscheint mit auch absolut nachvollziehbar und begründet.



    Außerdem könnte man noch eine Diskriminierung daraus drehen: Angenommen jüngere Männer konnten mitfliegen, weil sie sportlicher und schneller bei der Abfertigung waren, und ältere Damen, die vielleicht schon etwas gebrechlich sind, mussten zurückbleiben? Da würden sich manche Politiker sicherlich die Hände reiben...



    Aber wer ist denn nun eigentlich, deiner Meinung nach, auf wen neidisch?

  • Das Bußgeld betrifft eher landende Flüge als startende, da der Start unterbunden werden kann,
    aber eine Landung obligatorisch ist wegen der begrenzten Lebensdauer eines Fluges.
    Vom Prinzip darf kein Flug gen Frankfurt starten, wenn vorrauszusehen ist, daß das Eintreffen
    während des Nachtflugverbotes stattfinden wird. Macht ein Pilot das trotzdem und besteht auf
    eine Landung wegen niedrigem Kerosinstand kostet das dann halt. Er hätte ja auch (rechtzeitig)
    auf einen anderen Flughafen ohne Verbot ausweichen können.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Du hast mich missverstanden, genau das wollte ich damit ja ausdrücken: Den Computer würde man so programmieren, dass er, da er nicht nachdenken und abwägen kann, sich stets vorbildlich verhält.


    Denke ich nicht. Er würde sich stets an seine programmierte Regel halten, aber ob das dann "vorbildlich" im Sinne von menschlich, oder sagen wir ethisch wäre, das ist die Frage.



    Bei den Menschen kann man eigentlich nur hoffen, dass sie ihren Verstand nutzen, nachdenken und abwägen - aber dies ist, wie man sieht, nicht zwangsläufig so.


    Da kann ich dir ein ack geben, der Unterschied liegt wohl darin, dass ich die Menschen im "nicht-zwangsläufigen Fall" nicht von Ihrer Verantwortung freispreche.



    Was wohl der streikende Busfahrer/Krankenpfleger/Kitabetreuer zu mir sagen würde, wenn ich ihm auf seine Forderung nach einem gerechten Gehalt zur Antwort gäbe, dass er bloß neidisch auf die Mitmenschen ist, die mehr verdienen als er?! Das sage ich aber deshalb nicht, weil die Forderung an sich ja absolut nachvollziehbar und auch begründet ist - einzig das Mittel zum Protest erscheint mir im höchsten Maße inakzeptabel.


    Will denn der Streikende das gleiche Gehalt wie ein Oberarzt? Das wäre wohl ein fehlgelaufener Gerechtigkeitssinn. Nein, er will in seinem Rahmen eine kleine Verbesserung. Kann man durchaus als Neid bezeichnen. Aber Neid an sich muss nicht negativ sein! Hier wird ja niemand anderem etwas aberkannt.



    Aber wer ist denn nun eigentlich, deiner Meinung nach, auf wen neidisch?


    Derjenige, der eben sagt "wenn ich nicht meine bezahlte Dienstleistung [<- oder ersetze beliebig] erhalte, dann darf das niemand!". Er hätte durchaus Recht, z.B. Ersatz/Rabatt/etc. zu fordern. Aber deshalb eben zu verlangen, dass andere einen Nachteil haben, obwohl man den wenigstens diesem Teil ersparen könnte, das ist nicht rational. Man spricht dann auch von destruktivem Neid.

  • Denke ich nicht. Er würde sich stets an seine programmierte Regel halten, aber ob das dann "vorbildlich" im Sinne von menschlich, oder sagen wir ethisch wäre, das ist die Frage.

    Nun ja, eine unethische Programmierung wäre wohl kaum vermittelbar, davon abgesehen, gäbe es dann sicherlich wieder eine staatliche Instanz, welche da ihre Finger im Spiel hätte...

    Will denn der Streikende das gleiche Gehalt wie ein Oberarzt? Das wäre wohl ein fehlgelaufener Gerechtigkeitssinn. Nein, er will in seinem Rahmen eine kleine Verbesserung. Kann man durchaus als Neid bezeichnen. Aber Neid an sich muss nicht negativ sein! Hier wird ja niemand anderem etwas aberkannt.

    Deshalb schrieb ich, dass die Forderung durchaus akzeptabel ist, eben weil sie nur eine kleine Verbesserung in seinem Rahmen darstellt. Wäre die Forderung die, dass das gleiche Gehalt wie ein Oberarzt verlangt würde, dann wäre aus meiner Sicht selbst die Forderung an sich absolut inakzeptabel.

    Derjenige, der eben sagt "wenn ich nicht meine bezahlte Dienstleistung [<- oder ersetze beliebig] erhalte, dann darf das niemand!". Er hätte durchaus Recht, z.B. Ersatz/Rabatt/etc. zu fordern. Aber deshalb eben zu verlangen, dass andere einen Nachteil haben, obwohl man den wenigstens diesem Teil ersparen könnte, das ist nicht rational. Man spricht dann auch von destruktivem Neid.

    Dies mag ein sehr theoretischer Ansatzpunkt sein. Ich sehe die Sache etwas anders:


    Das wäre kein Agieren auf Augenhöhe! Ich kenne das aus meinem Geschäftsleben anders. Unternehmen schließen untereinander Verträge in der Absicht diese auch einzuhalten, mitunter sind bereits im Vorfeld sehr hohe Strafen vereinbart für den Fall, dass einer der Vertragspartner die zugestandenen Bedingungen nicht einhält (man weiß ja schließlich vorher selbst, was man da unterschreibt.)



    Im Falle eines Fluggastes und einer Fluggesellschaft ist das aber anders! Wenn ein Fluggast seinen Flug nicht antreten kann, verfällt der Beförderungsanspruch entweder völlig, oder sind teilweise sehr höhe Gebühren erforderlich um Umzubuchen usw. Für den Fluggast ist das kein "Pappenstiel". Für die Fluggesellschaft hingegen ist es sehr leicht, Argumente gegen die Vertragserfüllung zu suchen (und gerade solche staatlichen Einmischungen bieten wahrhaft viele Gründe), der mögliche Verlust eines Kunden gemessen am Umsatz ist daher meist geradezu lächerlich gering.


    Das sind zwei völlig unterschiedliche Ausgangssituationen. Du stehst aber gewissermaßen mit deiner Aussage der Fluggesellschaft das Recht zu, dass es völlig legitim sei, einerseits nach Gutdünken auszusuchen, welche Kunden "gut" genug für die bezahlte Dienstleitung sind und welche nicht, und andererseits der Verstoß gegen die vereinbarte Dienstleistung gegen andere Dinge (Ersatz/Rabatt/etc.) akzeptabel sei. Jetzt frage ich aber dich: Was würde es mir bringen, Geld zu erhalten oder eine gratis Hotelübernachtung wenn ich zu der Zeit wo ganz anders sein wollte? Wenn ich eine Hotelübernachtung will, buche ich ein Hotel und keinen Flug!


    In allen Diskussionen, in den wir beide beteiligt waren, hast du bislang immer die "schwächere" Seite als geringerwertig bzw. das Verhalten an sich als akzeptabel erfunden, weil du der Ansicht warst, dass der Nutzen der "anderen Seite" überwiegt (und selbst wenn dieser Nutzen nur in der Erfüllung von Vorschriten ohne wirtschaftlichen Gegennutzen liegt). Wenn dies aber der "Normalfall" sei (also die diversen Zwischenfälle, über die die Medien berichten), wieso findet dann überhaupt die Berichterstattung statt? Doch wohl deshalb, weil in den Augen vieler Mitmenschen, bzw. der Journalisten, dies ebenfalls als unübliches Verhalten gewertet wird, oder siehst du das etwa anders?


    Verbraucherrechte stehst du als "nicht so wichtig" (bzw. im Zweifel für den "höheren Nutzen" opferbar) an, Wirtschaftsunternehmen wissen nicht was sie tun (vgl. Fahrzeugbauer, die deiner Meinung nach zurecht permanent überwacht und gegängelt werden müssen), sich benachteiligt fühlende Mitmenschen sind neiderfüllt usw. Welchen Namen hat diese politische Richtung? Wirtschaftsliberal bist du nicht, denn sonst würdest du staatliche Eingriffe in die Wirtschaft verteufeln, sozial bist du nicht, sonst hättest du nicht das Neidargument gebracht, und konservativ scheinst du auch nicht zu sein, da du sonst das Abgeben der Entscheidungsgewalt an andere Stellen sehr kritisch sehen würdest.


    Auf der anderen Seite stellt, deiner Meinung nach, offenbar der "Status quo" immer bereits den bestmöglichen Zustand dar, Kritik an den Institutionen findest du unberechtigt und falsch usw. Fehler öffentlicher Organe sind daher offenbar nicht existent. Was sagst du zu den vielen Fällen öffentlichen Versagens (Flughafen BER beispielsweise)? Wirtschaftliche Nachteile aufgrund staatlicher Regulation sind "egal", mögliche Arbeitsplatzverluste zu akzeptieren, es zählt nur, dass dem, was auf dem Papier steht, genüge getan wird - koste es, was es wolle usw. Die Aktionäre, die dadurch womögliche Wertverminderungen erleiden, seien neiderfüllt...


    Jetzt sage ich dir, dass genau solche Denkweisen der Grund dafür sind, wieso die Wirtschaftslobby heute unabhängige Schiedsgerichte fordert, für den Fall, dass Staaten der Wirtschaft schaden (siehe die unsägliche Diskussion um TTIP). Investitionsschutz ist heute unabdingbar.

  • Dies mag ein sehr theoretischer Ansatzpunkt sein. Ich sehe die Sache etwas anders:

    Man kann auch alles, was man nicht haben möchte, als Theorie abtun, wenn man sich nicht traut, es mal in die Praxis umzusetzen...


    Das wäre kein Agieren auf Augenhöhe! Ich kenne das aus meinem Geschäftsleben anders. Unternehmen schließen untereinander Verträge in der Absicht diese auch einzuhalten, mitunter sind bereits im Vorfeld sehr hohe Strafen vereinbart für den Fall, dass einer der Vertragspartner die zugestandenen Bedingungen nicht einhält (man weiß ja schließlich vorher selbst, was man da unterschreibt.)

    Möp! Erster Denkfehler. Menschen sind keine Unternehmen. Und es geht um wesentlich geringere Dinge. Oder kannst du einen Fahrschein z.B. gegen 5 Jahre Erbringung von Verkehrsleistungen auf mehreren Linien gleichwertig eintauschen? Das ist übrigens eine rhetorische Frage, wenngleich ich deine Ausweichstrategie inzwischen bestens kenne und die Antwort schon vorhersehen kann.


    Im Falle eines Fluggastes und einer Fluggesellschaft ist das aber anders! Wenn ein Fluggast seinen Flug nicht antreten kann, verfällt der Beförderungsanspruch entweder völlig, oder sind teilweise sehr höhe Gebühren erforderlich um Umzubuchen usw. Für den Fluggast ist das kein "Pappenstiel". Für die Fluggesellschaft hingegen ist es sehr leicht, Argumente gegen die Vertragserfüllung zu suchen (und gerade solche staatlichen Einmischungen bieten wahrhaft viele Gründe), der mögliche Verlust eines Kunden gemessen am Umsatz ist daher meist geradezu lächerlich gering.

    Oh ja, der böse demokratische Staat... :rolleyes:
    Gerade wegen so verantwortungslosen und egoistischen Denkweisen brauchen Unternehmen etwas, das ihnen auch mal nen Riegel vorschiebt, wenn finanzielle Interessen über das Menschenwohl gestellt werden. Da bin ich froh um jede staatliche Einmischung. Die Politiker habe ich schließlich gewählt, die Unternehmen nicht.


    Wie das Fluggastrecht konkret aussieht, da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung von und kann auch nix dazu sagen. Gerade staatliche Einmichung kann aber dafür sorgen, dass der Fahrgast angemessen entschädigt wird, und das Unternehmen eben nicht treibt, was es will.


    Das sind zwei völlig unterschiedliche Ausgangssituationen. Du stehst aber gewissermaßen mit deiner Aussage der Fluggesellschaft das Recht zu, dass es völlig legitim sei, einerseits nach Gutdünken auszusuchen, welche Kunden "gut" genug für die bezahlte Dienstleitung sind und welche nicht, und andererseits der Verstoß gegen die vereinbarte Dienstleistung gegen andere Dinge (Ersatz/Rabatt/etc.) akzeptabel sei.

    Möööp. Was ist das denn für ein Vollblödsinn?! Es ging hier darum, dass wenigstens ein Teil der Fahrgäste seine Leistung erhält. Da gibt es keine irgendwie geartete aktive Auswahl nach Gutdünken oder sonstwas. Du hingegen forderst eben, dass das Unternehmen alle Fahrgäste verprellt. Sinn?!


    In allen Diskussionen, in den wir beide beteiligt waren, hast du bislang immer die "schwächere" Seite als geringerwertig bzw. das Verhalten an sich als akzeptabel erfunden, weil du der Ansicht warst, dass der Nutzen der "anderen Seite" überwiegt (und selbst wenn dieser Nutzen nur in der Erfüllung von Vorschriten ohne wirtschaftlichen Gegennutzen liegt).

    Das ist schon oberdreist. Entweder hast du alle meine Beiträge falsch verstanden oder versuchst auf deine charmant-verdrehende Art mir hier was Falsches zu unterstellen. Beides ist gleichermaßen daneben. Von daher brauche ich mich auch nicht für Unwahrheiten zu rechtfertigen.


    Wenn dies aber der "Normalfall" sei (also die diversen Zwischenfälle, über die die Medien berichten), wieso findet dann überhaupt die Berichterstattung statt? Doch wohl deshalb, weil in den Augen vieler Mitmenschen, bzw. der Journalisten, dies ebenfalls als unübliches Verhalten gewertet wird, oder siehst du das etwa anders?

    Ich würd jetzt mal ganz spontan sagen, weil mit emotionalen Themen am besten Geld gemacht werden kann. Wer sich da mitreißen lässt, übernimmt aber nur vorgekaute Ansichten anstatt sein eigenes Hirn zu benutzen. Ist eben einfacher. Komm, lass uns mal nach Dresden fahren und über Flüchtlinge diskutieren. Wird sicher ganz sachlich 8o


    Verbraucherrechte stehst du als "nicht so wichtig" (bzw. im Zweifel für den "höheren Nutzen" opferbar) an

    Nope.


    Wirtschaftsunternehmen wissen nicht was sie tun (vgl. Fahrzeugbauer, die deiner Meinung nach zurecht permanent überwacht und gegängelt werden müssen)

    Nope.


    Welchen Namen hat diese politische Richtung?

    Tja ^^ ich hab eben meine eigene, wohlüberlegte Meinung und lasse mich nicht in irgend eine Schublade pressen... Wenn du es dir für dich selbst gerne so einfach machst, bitte :P aber erwarte nicht meine hochachtungsvolle Anerkennung dafür. Das ist eben das blöde (hier: für dich), wenn man sein Gegenüber nicht in eine negativ behaftete Kategorie einteilen und dann mit Vorurteilen draufhauen kann – da muss man sich argumentativ schon ein bisschen anstrengen.


    Daher ist das Ratespiel eigentlich überflüssig – aber erheiternd.


    Wirtschaftsliberal bist du nicht, denn sonst würdest du staatliche Eingriffe in die Wirtschaft verteufeln

    Möglich.


    sozial bist du nicht, sonst hättest du nicht das Neidargument gebracht

    Ahja? Ich dachte, ich hätte eine differenzierte Betrachtung über Neid angeschnitten. Aber bitte, wenn du dich nicht damit auseinandersetzen möchtest, kann das nix anderes als Fehlschlüsse geben.


    Aber vielleicht bin ich ja wirklich doch einfach nur in den Tiefen meines Charakters asozial und abgrundtief böse :cursing::evil::whistling:;)


    Meine Klienten zeigen mir jedenfalls tagtäglich, wie sehr sie mich hassen :D


    und konservativ scheinst du auch nicht zu sein, da du sonst das Abgeben der Entscheidungsgewalt an andere Stellen sehr kritisch sehen würdest.

    Denke auch.


    Auf der anderen Seite stellt, deiner Meinung nach, offenbar der "Status quo" immer bereits den bestmöglichen Zustand dar

    Bestimmt. Aber äh – warum kritisiere ich dann so viel am Status Quo? :thumbsup:


    Kritik an den Institutionen findest du unberechtigt und falsch usw. Fehler öffentlicher Organe sind daher offenbar nicht existent.

    Wat? (siehe oben)


    Was sagst du zu den vielen Fällen öffentlichen Versagens (Flughafen BER beispielsweise)?

    Was soll man dazu noch sagen :huh:


    Wirtschaftliche Nachteile aufgrund staatlicher Regulation sind "egal"

    Nope, aber zum Schutze der Menschen manchmal alternativlos (haha, ich liebe dieses Unwort :D )


    mögliche Arbeitsplatzverluste zu akzeptieren

    Definitiv nicht. Nur zu dumm, dass eben meistens diejenigen betroffen sind, die das geringste Gehalt, die größte Last und die meiste reelle (!) Verantwortung haben...


    es zählt nur, dass dem, was auf dem Papier steht, genüge getan wird - koste es, was es wolle usw.

    Igitt, ich hasse so eine Unflexibilität. Flexibel bis zum Erberechen, koste was es wolle, ist auch nicht besser. Und manchen genügt auch eine Ideologie, an die sie sich ebenso klammern können wie an ein Papier, hauptsache sie haben selbst den größten Nutzen davon.


    Jetzt sage ich dir, dass genau solche Denkweisen der Grund dafür sind, wieso die Wirtschaftslobby heute unabhängige Schiedsgerichte fordert, für den Fall, dass Staaten der Wirtschaft schaden (siehe die unsägliche Diskussion um TTIP). Investitionsschutz ist heute unabdingbar.

    Ohja. Wo kämen wir denn da hin, wenn diejenigen Menschen, die betroffen sind, auch entscheiden könnten? Dann ganz bestimmt lieber vom Volk unabhängige, garantiert interessenfreie Gerichte.


    Man kann viel fordern, aber ob's im allgemeinen (für das Beispiel: gesellschaftlich) sinnvoll ist und erfüllt werden sollte, ist Gott sei Dank eine andere Frage.



    Aber es geht mal wieder ewig weit vom Thema weg... da fliegt nicht mal Eurowings hin :wacko:

    2 Mal editiert, zuletzt von MdE ()

  • Was ist besser: Allen Passagieren eine weitere Nacht auf dem Flughafen bescheren oder wenigstens einem Teil die Weiterreise ermöglichen und so die Anzahl derer minimieren, die von den Nachteilen betroffen sind?

    Wobei ich mich gerade frage, ob keiner der unfreiwilligen Sitzenbleiber Gepäck eingecheckt hatte bzw. ob eingechecktes Gepäck derer, die planmäßig nach Dresden geflogen wurden, mit der gleichen Maschine mitkam.

  • Man kann auch alles, was man nicht haben möchte, als Theorie abtun, wenn man sich nicht traut, es mal in die Praxis umzusetzen...

    Da ich kein Politiker bin besitze ich nicht die Möglichkeit solche Dinge anzupacken.

    Oder kannst du einen Fahrschein z.B. gegen 5 Jahre Erbringung von Verkehrsleistungen auf mehreren Linien gleichwertig eintauschen? Das ist übrigens eine rhetorische Frage, wenngleich ich deine Ausweichstrategie inzwischen bestens kenne und die Antwort schon vorhersehen kann.

    Das ist absurd. Wenn ich einen Fahrschein kaufe und die damit verbundene Dienstleistung erhalten habe, ist der Vertrag beiderseits abschließend erfüllt. Da gäbe es nichts mehr einzutauschen. Für den Fall, dass der Vertrag nicht vollumfänglich erfüllt wurde, kommt es dann natürlich auf den Einzelfall an - nach deutschen Recht sind solche Ansprüche aber bereits nach drei Jahren verjährt, man sollte also etwas schneller agieren... ;)

    Oh ja, der böse demokratische Staat...
    Gerade wegen so verantwortungslosen und egoistischen Denkweisen brauchen Unternehmen etwas, das ihnen auch mal nen Riegel vorschiebt, wenn finanzielle Interessen über das Menschenwohl gestellt werden. Da bin ich froh um jede staatliche Einmischung. Die Politiker habe ich schließlich gewählt, die Unternehmen nicht.

    Es will jeder den Flughafen vor der Tür haben wenn er in Urlaub fliegen will, einen Tag später will ihn jeder weg haben, da man plötzlich bemerkt, dass die Flugzeuge nicht geräuschlos sind. Das weiß man aber vorher! Kein Mensch ist gezwungen die billigen Grundstücke in Flughafennähe zu kaufen und falls man die Situation nicht mehr aushält, kann man natürlich auch wieder wegziehen.


    Du skizzierst hier abstrakte Gefährdungsszenarien - das Menschenwohl ist nicht unmittelbar gefährdet. Und mit den Wahlen fangen wir jetzt nicht auch noch an, sonst sind wir ganz weg vom Thema (siehe Thüringen, die Mehrheit wählt die CDU und nachher regieren Linke, SPD und Grüne).

    Wie das Fluggastrecht konkret aussieht, da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung von und kann auch nix dazu sagen. Gerade staatliche Einmichung kann aber dafür sorgen, dass der Fahrgast angemessen entschädigt wird, und das Unternehmen eben nicht treibt, was es will.

    Das ist jetzt deine Ausweichstrategie. Zunächst hindert man das Unternehmen an der Leistungserbringung, nachher sagt man, dass das Unternehmen selbst schuld ist, man ruft nach noch mehr Staat und dieser sorgt dann für wieder für die Entschädigung...

    Möööp. Was ist das denn für ein Vollblödsinn?! Es ging hier darum, dass wenigstens ein Teil der Fahrgäste seine Leistung erhält. Da gibt es keine irgendwie geartete aktive Auswahl nach Gutdünken oder sonstwas. Du hingegen forderst eben, dass das Unternehmen alle Fahrgäste verprellt. Sinn?!

    Ich sehe hier das Problem, wie der Teil ausgewählt wird, der "wenigstens" seine Leistung erhält. Das Prinzip Zufall kann durchaus diskriminierend sein (siehe meine Beispiele). Nein, ich fordere Gleichbehandlung. Und natürlich am besten in der Art, dass alle ihre Leistung erhalten. Dass keiner die Leistung erhält, wäre der Worst-Case für den Fall, dass es gar nicht anders ginge.

    Das ist schon oberdreist. Entweder hast du alle meine Beiträge falsch verstanden oder versuchst auf deine charmant-verdrehende Art mir hier was Falsches zu unterstellen. Beides ist gleichermaßen daneben. Von daher brauche ich mich auch nicht für Unwahrheiten zu rechtfertigen.

    Die "schwächere Seite" waren beispielsweise die zwei, drei Leute am Fahrkartenautomat versus HLB, die Fahrgäste versus DBAG vertreten durch eine Fahrdienstleiterin, Fahrzeughersteller versus Aufsichtsbehörde usw. Inwiefern habe ich dich da falsch verstanden? Du stimmst immer nur höchstens der Beschreibung der Ausgangslage zu, aber sobald es zur Begründung bzw. einer Art von Erklärung für das weitere Verhalten geht, trennen sich unsere gedanklichen Wege. Es wirklich nicht meine Absicht, dir etwas Falsches zu unterstellen.

    Ich würd jetzt mal ganz spontan sagen, weil mit emotionalen Themen am besten Geld gemacht werden kann. Wer sich da mitreißen lässt, übernimmt aber nur vorgekaute Ansichten anstatt sein eigenes Hirn zu benutzen. Ist eben einfacher.

    Ich glaube, dass wir hier einen Knackpunkt unserer unterschiedlichen Betrachtungsweisen gefunden haben! Du nennst es "sich mitreißen lassen", der Name ist aber egal, denn sobald dies eine Gruppe ist, die einen gewissen prozentualen Anteil hätte, dann kannst du diese doch nicht einfach so zurücksetzen. Ob das nun im Einzelfall richtig sein sollte, was die denken, oder nicht. Das wäre in meinen Augen undemokratisch!

    Komm, lass uns mal nach Dresden fahren und über Flüchtlinge diskutieren. Wird sicher ganz sachlich

    Nein, diesen Schuh ziehe ich mir nicht auch noch an. Ich habe zwar eine klare Meinung zu diesem Themenkomplex (da spielen nämlich Auslandseinsätze der Bundeswehr, Waffenlieferungen an gewisse Staaten, Unterstützungen von Terroristen - äh - "Freiheitskämpfern" usw. eine nicht unwesentliche Rolle), weshalb ich dies nicht näher ausführen möchte.


    Aber deine Anspielung auf Dresden ist doch wieder ein gutes Beispiel: Das passiert wenn man Minderheiten nicht ernst nimmt, die denken nun "die da oben machen doch sowieso was sie wollen" und dann kommen so obskure Sachen wie "Reichsbürger" (kein Scherz, das gibt es wirklich!) usw. dabei heraus. Am Anfang stand doch eigentlich nur die Aussage "wir wollen die (hier kann man etwas beliebiges einsetzen) hier nicht", was doch eigentlich eine legitime Meinung sein kann. Anstelle einer ergebnisoffenen Debatte mit anschließender demokratischer Abstimmung, hat man die Leute als rechtsradikal, "Pack", "Arschlöcher" und noch viel schlimmere Dinge tituliert und wundert sich nun?! Das wundert mich nicht, wenn man so mit Mitbürgern umgeht, darf man sich nachher nicht beschweren, wenn so etwas dabei herauskommt. Eigentlich kann man nur noch den Kopf schütteln, wenn man die Meldungen über die Zustände dort liest. Ich war schon immer liberal, diese nationalen Bewegungen beunruhigen mich jedenfalls sehr.


    Ich würde da auch nie zum Diskutieren hinfahren. Vorher wurde ich auch nicht gefragt, wieso sollte ich also nachher die Probleme, die Andere zu verantworten haben, lösen helfen wollen? Dir würde ich auch abraten dort hinzufahren, nicht dass dir noch etwas passiert, wo wäre dann mein Diskussionspartner? ;)

    Tja ich hab eben meine eigene, wohlüberlegte Meinung und lasse mich nicht in irgend eine Schublade pressen... Wenn du es dir für dich selbst gerne so einfach machst, bitte aber erwarte nicht meine hochachtungsvolle Anerkennung dafür. Das ist eben das blöde (hier: für dich), wenn man sein Gegenüber nicht in eine negativ behaftete Kategorie einteilen und dann mit Vorurteilen draufhauen kann – da muss man sich argumentativ schon ein bisschen anstrengen.

    Du musst mir keine Anerkennung zollen, aber nicht nur ich mache es mir so einfach, sondern auch die Politik in diesem Land. Wolltest du einer Partei beitreten, müsstest du dich für eine eben dieser Schubladen entscheiden... (Das kritisiere ich übrigens auch, wenn man getrennte Stimmen für die verschiedenen Ministerien hätte, könnte man seine Stimme natürlich viel besser differenzieren. So ist man halt gezwungen den größten Querschnitt bzw. das "kleinere Übel" zu schlucken.)

    Aber bitte, wenn du dich nicht damit auseinandersetzen möchtest, kann das nix anderes als Fehlschlüsse geben.

    Ich bin kein Psychologe, wie Neid definiert wird, was es dabei zu beachten gibt usw. kann ich nicht beurteilen - ich bin Techniker (im Sinne meines beruflichen Werdeganges, nicht Berufsbezeichnung) und interessiere mich nebenbei für Wirtschaft, Gesellschaft, Schienenverkehr usw. Diesen Begriff hattest du ins Rennen geworfen.

    Aber vielleicht bin ich ja wirklich doch einfach nur in den Tiefen meines Charakters asozial und abgrundtief böse


    Meine Klienten zeigen mir jedenfalls tagtäglich, wie sehr sie mich hassen

    Moment mal, das Gegenteil von "Sozialdemokrat sein", ist doch weder asozial noch abgrundtief böse sein. Ich habe auch Kunden, die mir das Gegenteil von Hass entgegen bringen. 8) (Kaum zu glauben, oder? :D )

    Aber äh – warum kritisiere ich dann so viel am Status Quo?

    Du magst Kritik üben, aber diese zielt in eine diametral andere Richtung als meine.

    Nur zu dumm, dass eben meistens diejenigen betroffen sind, die das geringste Gehalt, die größte Last und die meiste reelle (!) Verantwortung haben...

    Richtig, ich stimme dir sogar zu. Aber offenbar scheinen die Verantwortlichen für die Regulation dies nicht zu wissen/wahrhaben zu wollen oder es ist denen schlicht egal. Es ist ja auch nicht so, dass die Wirtschaftsverbände entspreche Folgen nicht bereits im Vorfeld an die Wand malen würden. Schaue dir doch beispielsweise, als aktuelles Beispiel, diesen VW-Abgasskandal an: Es trifft nachher hauptsächlich die Eigentümer (das heißt die Aktionäre), welche drastischen Wertverlust ihrer Anlage erlitten haben, und die Mitarbeiter. Der Staat, welcher selbst Aktionär ist, und jahrelang dankend die Dividende akzeptiert hat, will nun den Finger heben?! Das finde ich hingegen dreist. Was machen denn nun die Leute, die das angenommen als Altersvorsorge betrachten?

    Igitt, ich hasse so eine Unflexibilität. Flexibel bis zum Erberechen, koste was es wolle, ist auch nicht besser. Und manchen genügt auch eine Ideologie, an die sie sich ebenso klammern können wie an ein Papier, hauptsache sie haben selbst den größten Nutzen davon.

    Der erste Teil ist vollumfänglich meine Meinung. Ich finde aber, dass in jedem Einzelfall eine Abwägung zwischen Nutzen und Kosten erforderlich ist, hierbei können natürlich auch Risiken usw. gewertet werden.

    Ohja. Wo kämen wir denn da hin, wenn diejenigen Menschen, die betroffen sind, auch entscheiden könnten?

    Vielleicht dahin, wo wir heute sind? Wenn jemand selbst betroffen ist, sollte er nicht urteilen - wenn ein deutscher Richter über die Richtigkeit der Handlungen ausländischer (oder globaler) Unternehmen in unserem Land entscheiden soll, sehe ich ganz klar eine Befangenheit. Oder kann der beurteilen, was beispielsweise in den USA gängige Praxis und/oder statthaft ist? Es ist anmaßend Anderen die eigenen Moralvorstellungen aufrücken zu wollen. Umgedreht würde ich mal das Geschrei hören wollen...

    Dann ganz bestimmt lieber vom Volk unabhängige, garantiert interessenfreie Gerichte.

    Sehe ich auch so, diese Gerichte müssen dann aber natürlich auch außerhalb des betroffenen Staates sein (und nicht mit dessen Beamten besetzt sein). Da gehören Leute mit Führungserfahrung in Wirtschaftsunternehmen hin, die können aus eigener Erfahrung beurteilen, was richtig ist und was nicht. Wirtschaftsferne Denkweisen aus dem Jurastudium halte ich bei Unternehmen, die teilweise mehr wert sind als so mancher Staat, für absolut unverantwortlich.

    Wobei ich mich gerade frage, ob keiner der unfreiwilligen Sitzenbleiber Gepäck eingecheckt hatte bzw. ob eingechecktes Gepäck derer, die planmäßig nach Dresden geflogen wurden, mit der gleichen Maschine mitkam.

    Ich glaube, der materielle Aspekt wurde hierbei noch weniger in die Beurteilung des Sachverhaltes mit einbezogen, als das Weiterkommen der Fluggäste. Hätte man nämlich den Zeitaufwand für das Ausräumen/Umräumen des Gepäcks usw. mit berücksichtigt, wäre es vermutlich noch sinniger gewesen einfach auf die vollständige Abfertigung zu warten.


    Materielle Schäden (beispielsweise Dinge die verderben können usw.) wurden sicherlich gar nicht erst erwogen.