Neuer Ärger auf der Kahlgrundstrecke


  • Die Leute hatten an der Bahn offenbar nichts auszusetzen, als sie noch vom alten Betreiber betrieben wurde. Der neue Betreiber hat jedoch nicht vorher geschaut, wie der Betrieb bei ihm ablief, sondern einfach seine neue Vorgehensweise durchgesetzt.


    Eigentlich sollte ich auf Deinen gequirlten Krempel gar nicht mehr eingehen. Nur soviel: Der neue Betreiber hat keine "neue" Vorgehensweise, sondern wendet nur die seit Jahrzehnten korrekte Vorgehensweise an, die zudem noch nicht mal von ihm stammt, sondern per Gesetzeskraft vorgegeben ist.


    Was Du gerade machst: Du bist in der Tempo 30-Zone mit 40 geblitzt worden und beschwerst Dich nun, daß der alte Dorfpolizist da nie gestanden und Leute aufgeschrieben hätte. Mag sein, daß er das nie aus Faulheit getan hat, aber nichtsdestotrotz gelten und galten die 30 auch für Dich. Und wenn Du zu schnell fährst, ist das alleine Dein Problem. Und deswegen steht der Blitzer da korrekt. Da gibt es keine "Diskussions- und Kompromissbereit[schaft]".

  • Eigentlich sollte ich auf Deinen gequirlten Krempel gar nicht mehr eingehen. Nur soviel: Der neue Betreiber hat keine "neue" Vorgehensweise, sondern wendet nur die seit Jahrzehnten korrekte Vorgehensweise an, die zudem noch nicht mal von ihm stammt, sondern per Gesetzeskraft vorgegeben ist.

    Richtig, das habe ich nie angezweifelt. Aber für den Kahlgrund ist diese Vorgehensweise eben "neu", die vorherige "alt". Dass die Gesetzeskraft bereits zuvor schon bestand, interessiert die Bürger aber doch gar nicht.

    Was Du gerade machst: Du bist in der Tempo 30-Zone mit 40 geblitzt worden und beschwerst Dich nun, daß der alte Dorfpolizist da nie gestanden und Leute aufgeschrieben hätte. Mag sein, daß er das nie aus Faulheit getan hat, aber nichtsdestotrotz gelten und galten die 30 auch für Dich. Und wenn Du zu schnell fährst, ist das alleine Dein Problem. Und deswegen steht der Blitzer da korrekt. Da gibt es keine "Diskussions- und Kompromissbereit[schaft]".

    Richtig, auch diese Analogie ist korrekt. Aber auch hier könnte es passieren, dass sich die Bürger über die Knöllchen beschweren, wenn plötzlich ein neuer Dorfpolizist auftaucht. Es könnte auch ein Parkverbot sein, welches nun durchgesetzt wird und früher nicht oder sonst was. Sicherlich ließen sich Dutzende Beispiele finden.


    Ein Jurist sähe das sicherlich genau so wie du (oder auch wie ich wenn ich rein das Rechtliche betrachten würde). Aber glaubst du ernsthaft, dass solch eine, rein auf rechtliche Aspekte beschränkte, Diskussion hier auch nur irgendwie etwas weiterbringen würde? Ich nicht, weil hier kein rechtliches Problem vorliegt. Die Leute sind einfach "wütend" (wenn man es so nennen will) und dafür gibt es kein Gesetz.


    Außerdem gab es in der Vergangenheit auch bereits Gesetze die Geschlechter (Männer durften Frauen züchtigen), bestimmte Rassen (Apartheid in Südafrika), Religionen (Juden im Dritten Reich) oder Sexualitäten (§ 175) ganz unverholen diskriminiert haben. Heute besteht die Auffassung, dass dies Unrecht war. Mit deiner, alleine rechtlichen Argumentation, müsste man hingegen jedem dieser (Rechts-)Opfer nachwievor sagen, dass dies alles richtig war, so wie es gehandhabt wurde, bloß weil es seinerzeit ein entsprechendes Gesetz gab, dass dies bekräftigte.

  • Du berufst dich also auf den Fortschritt. Der Fortschritt im Verkehr sieht so aus: Stärker motorisierte und vor allem viel mehr Fahrzeuge als zur Dampflokzeit. Stärker gedämmte Innenräume (Häuser, Fahrzeuge). Präsentere Musik (Fahrzeuge, Kopfhörer). So sieht's aus. Und für diesen Fortschritt forderst du wie die Anwohner auch (die sich ohne jegliche Erfahrung im Führen von Schienenfahrzeugen anmaßen, Bremswege abschätzen zu können) riskantere Sicherheitstegeln? Klar, wenn was passieren würde, hättest du ja mit dem Tf den besten Schuldigen (war ja beim Ausstieg ohne Bahnsteig ebenso).


    Die ganze Forderung ist irgendwie auch nur der Wunsch nach Gleichbehandlung im Unrecht.

    Einmal editiert, zuletzt von MdE ()

  • Du berufst dich also auf den Fortschritt. Der Fortschritt im Verkehr sieht so aus: Stärker motorisierte und vor allem viel mehr Fahrzeuge als zur Dampflokzeit. Stärker gedämmte Innenräume (Häuser, Fahrzeuge). Präsentere Musik (Fahrzeuge, Kopfhörer). So sieht's aus.

    Der Fortschritt mag so aussehen. Was gibt aber irgendjemandem das Recht einfach zu sagen, dass die Anwohner die Lärmbelästigung in Kauf zu nehmen haben? Es geht darum, dass man die Anwohner nicht gefragt hat, ob sie das überhaupt so haben wollen.

    Und für diesen Fortschritt forderst du wie die Anwohner auch (die sich ohne jegliche Erfahrung im Führen von Schienenfahrzeugen anmaßen, Bremswege abschätzen zu können) riskantere Sicherheitstegeln?

    Der Anwohner, der sich im Video anmaßte zu behaupten, dass der Zug ja in Schrittgeschwindigkeit aus dem Haltepunkt heraus anfahren könnte, braucht sicherlich keinerlei Erfahrung im Führen von Schienenfahrzeugen zu haben, um abschätzen zu können, das der Bremsweg in diesem Falle minimal wäre.


    Davon abgesehen befahren die Züge Bahnübergänge bei gestörter technischer Sicherung ebenfalls in Schrittgeschwindigkeit - tagtäglich in Deutschland. Wäre das so riskant, wäre die Weiterfahrt sicherlich schon längst pauschal verboten.

    Klar, wenn was passieren würde, hättest du ja mit dem Tf den besten Schuldigen (war ja beim Ausstieg ohne Bahnsteig ebenso).

    Darauf habe ich ja wieder gewartet. Nein, überhaupt nicht. Ich habe erstens schon zu Beginn in diesem Thread geschrieben, dass eine vernünftige Haftpflichtversicherung vorhanden sein müsste, die auch bei grober Fahrlässigkeit haftet und zweitens habe ich, auch bereits in anderen Threads, immer geschrieben, dass sich Verantwortung an der Höhe der Bezahlung messen lassen muss. Die Tf verdienen so wenig, dass diese die letzten wären, denen man so etwas anlasten dürfte.

    Die ganze Forderung ist irgendwie auch nur der Wunsch nach Gleichbehandlung im Unrecht.

    Eine abweichende Haltung im Einzelfalle ist in meinen Augen eher das Gegenteil von Gleichbehandlung. Es kommt ganz einfach auf den Einzelfall an, will man alles über einen Kamm scheren, kann es nur Unfrieden geben. Gegen eine generelle Vorgabe ist an sich auch überhaupt nichts einzuwenden, solange die örtlichen Vertreter im Bedarfsfalle die Möglichkeit haben, von dieser Vorgabe unkompliziert per Ratsbeschluss abweichen zu können.


    Bei der "Alles-oder-nichts"-Haltung, die manche hier vertreten, frage ich mich bloß, wie da nur ein Familienleben funktionieren kann. Da müsste es ja jeden Tag Streit geben.

  • Der Fortschritt mag so aussehen. Was gibt aber irgendjemandem das Recht einfach zu sagen, dass die Anwohner die Lärmbelästigung in Kauf zu nehmen haben? Es geht darum, dass man die Anwohner nicht gefragt hat, ob sie das überhaupt so haben wollen.

    Dann bau ihnen doch eine Zeitmaschine...


    Warum setzt du dich eigentlich nicht mit dem gleichen Eifer für die Fluglärmgegner ein? Die hat auch keiner gefragt!
    Ach stimmt ja, da ist dir ja das uneingeschränkte Fliegen wichtiger als die paar Hanseln. Bin ich wirklich überrascht von der widerlichen Doppelmoral wieder einmal? Nein. Und ebenfalls nein, es geht nicht darum, dass du deine Interessen währst, sondern dass du mit der gleichen Argumentation in einem anderen Fall genau in die entgegengesetzte Richtung läufst!


    Da fehlt dir gravierend der (oder die Breitschaft zum) Blick über den Tellerrand...


    Der Anwohner, der sich im Video anmaßte zu behaupten, dass der Zug ja in Schrittgeschwindigkeit aus dem Haltepunkt heraus anfahren könnte, braucht sicherlich keinerlei Erfahrung im Führen von Schienenfahrzeugen zu haben, um abschätzen zu können, das der Bremsweg in diesem Falle minimal wäre.

    Man sieht, dass du genauso verschwindend wenig Ahnung hast wie er. (Wissen wir ja schon aus Dettingen.)


    Davon abgesehen befahren die Züge Bahnübergänge bei gestörter technischer Sicherung ebenfalls in Schrittgeschwindigkeit - tagtäglich in Deutschland. Wäre das so riskant, wäre die Weiterfahrt sicherlich schon längst pauschal verboten.

    Hättest du ein bisschen Ahnung, würdest du sehen, dass der Zug bereits mit maximal 20 km/h den BÜ passieren darf. Das Anhalten vor einem BÜ mit gestörter technischer Sicherung ist
    a) zeitraubend
    b) auch riskant, weil Autofahrer das Anhalten inzwischen als Vorlassen missverstehen
    c) ebenso mit einem langen Pfiff verbunden
    d) und auch mit Bremsqueitschen und Motorbrummen zum Anfahren
    e) letztlich bloß die einzige Möglichkeit, den Betrieb nicht ganz einzustellen.


    Und der Anwohner bezieht sich auch auf weitere BÜs.


    Bei der "Alles-oder-nichts"-Haltung, die manche hier vertreten, frage ich mich bloß, wie da nur ein Familienleben funktionieren kann. Da müsste es ja jeden Tag Streit geben.

    Es funktioniert sogar erstaunlich gemeinschaftlich, harmonisch und erfüllend, ganz im Gegensatz zu dann, wenn sich jeder nur seinen eigenen Vorteil sucht.


    Aber wenn wir schon so in den Bereich abschweifen: Die Erfahrung zeigt eher, dass Menschen, die in jeder Situation eine neue Ausnahme suchen und vorher Beschlossenes ununterbrochen infrage stellen, oft nur sehr schwache Beziehungen haben, weil den Mitmenschen die Verlässlichkeit fehlt.


    Das als Schlusswort von meiner Seite in diesem Thread.

  • Eigentlich sagt dieser Satz doch schon alles:

    In welcher Welt ist das nicht die sinnvollste Seite, die man sehen sollte?

    Es gibt Teilwelten, in denen man nach Bauchgefühl entscheiden muß oder sollte, weil Detailinformationen fehlen, die Zeit zur vollständigen Prüfung fehlt oder die genauen Zusammenhänge nicht als Regelwerk hinterlegt wurden. Übrigens auch in der Welt des ÖPNV, wenn Du Dir einen Fahrgast, eine Betriebsstörung und beliebig schlechte Kommunikation vorstellst.

  • Ich verstehe die Kritik daran, immer nur eine Seite zu sehen (auch wenn ich sie in diesem Fall nicht für anwendbar halte). Aber "und dann auch noch diese Seite" ist das Problem. Bei den von Ulf aufgeführten "Teilwelten" ist ein Ignorieren der objektiven Seite auch nicht gut.

  • Was gibt aber irgendjemandem das Recht einfach zu sagen, dass die Anwohner die Lärmbelästigung in Kauf zu nehmen haben?

    Falsche Frage! Andersherum stimmts: wer oder was gibt den Anwohnern das Recht, den Betrieb der Bahn einschränken zu wollen? Es ist nicht irgendjemand, der das Hupen und Pfeifen anordnet, sondern die für den Bahnbetrieb zuständige Aufsichtsbehörde, die das Signalwesen verantwortet. Das Gesetz legitimiert ihr Handeln. Es handelt sich deshalb nicht um einen autokratischen oder gar diktatorischen Akt von irgendwem. Die anderen Foristen hier haben bereits hinreichend darauf verwiesen, dass das Eisenbahnwesen u.U. eine gefährliche Sache ist, gerade Bahnübergänge habens in sich, wie wir wissen, und für den sicheren Betrieb trägt die Bahn (heute: das Infrastrurkturunternehmen und das Eisenbahnverkehrsunternehmen) die volle Veranwortung. Es kann nicht angehen, dass ein paar genervte Anwohner für sich in Anspruch nehmen, das Reglement außer Kraft zu setzten, schließlich übernehmen sie auch keinerlei Veranwortung im Kollisionsfall.

  • Ich bleibe gerne auf dem Teppich.....:
    Die Pfeiftafel(n) dürfte letztendlich mit der Errichtung des Überganges existieren.
    und das dürfte zeitlich problemlos die Wohndauer der Personen dort übertreffen.
    Und dabei sit es relativ egal wer gerdae die Infrastruktur betreibt.


    Wenn die auf einmal an dem Ort wo sie schon ständig wohnen eine Einschränkung sehen - wie
    ich schon zuvor schrieb - es hindert diese niemand daran sich eine andere Örtlichkeit aufzu-
    suchen, wo es aussenherum nichts gibt (Nachbarn, Flugplatz, Eisenbahn, Strasse, Flußschiffahrt)


    Wie soll denn die Bahn von ihrem Standpunkt her paar Zentimeter abweichen? Die Regelung gibt nun mal
    vor, daß dort zu pfeifen ist. Und so nebenbei....bei einer Meinungsverschiedenheit gibt es immer 2 Parteien,
    die sich bewegen können....dann erklär doch bitte mal wieso das die Anwohner nicht machen sollen, sondern
    ausschliesslich die Bahn?!


    Wenn die Lokführer vom Vorbetreiber es mit den Regeln nicht so genau nahmen, dann zeigt das nur, daß beim
    Vorbetrieber es einige Sicherheitslücken gibt die es zu schliessen gilt.
    Was wäre wohld er Fall gewesen, wenn einer der Anwohner dort vom Zug überrollt worden wäre und der Lok-
    führer des Zuges hatte nicht gepfiffen, um "Ruhestörung" zu vermeiden.....wie würden dann die gleichen Leute
    sich über die Bahn äussern.....?!? Ich denke da ist es mit dem Verständnis für das "nicht-so-genau-nehmen" schnell
    vorbei.


    Volksabstimmung schön und gut....wie soll die Frage denn aussehen?
    Ich hätte eine Idee: "Sollen die Züge an dem Bahnübergang künftig nicht mehr pfeifen, dafür nehmen wir eine
    höheres Risiko hin, daß dort ein Mensch durch einen Unfall getötet wird?" Ja [ ] Nein [ ] <-- zip-drive, bitte abkreuzen
    (Neugier wie deine Wahl ausfällt)



    PS: Mal sehen wann statt des Wasserschlauches ein Knödelkatapult benutzt wird :rollyes:

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Die Pfeiftafel(n) dürfte letztendlich mit der Errichtung des Überganges existieren.
    und das dürfte zeitlich problemlos die Wohndauer der Personen dort übertreffen.
    Und dabei sit es relativ egal wer gerdae die Infrastruktur betreibt.

    Womöglich ging den Leuten die Dampfpfeife nicht so auf den Zeiger wie das Trötsignal nach EBA-Definition...

  • Die Anwohner dürfte noch nicht einmal mehr die Dampflokpfeife kennen.


    Wobei dazu zu sagen wäre, daß damals viele dieser Bahnübergängen auch
    noch eine Läutetafel hatten - und Dampfloks sind die einzigen mir bekannten
    Fahrzeuge mit Läutwerk.....

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  • Zip-drive, du hast die Anwohnersicht hier recht gut ausgearbeitet, nimmst also deren Sorgen ernst.
    das macht auch die AfD schon ganz gut


    Leider muss man in der Politik immer noch einen Schritt weiter gehen, die Sorgen nicht nur beschreiben und ernst nehmen, sondern auch die Probleme lösen.
    Einen konkreten Lösungsvorschlag habe ich von deiner Seite leider noch nicht wahrgenommen.
    Der sollte nämlich nicht nur praktikabel sein, sondern auch noch rechtlich begründbar - auch wenn du es dir manchmal etwas "einfacher" wünschst.


    Wie stellst du dir das bitte vor, dass die Lokführer dort einfach nicht mehr/kürzer/nur manchmal pfeifen sollen? Ein verantwortungsbewusster Lokführer, dem sein Job lieb ist, wird dieses Risiko nicht von sich aus bzw. ohne rechtliche Absicherung eingehen. Abgesehen davon, dass er auch tatsächlich niemanden umfahren will, siehe das im Video erwähnte Facebook-posting.
    Das ist definitiv der falsche Ansprechpartner.


    Also müsste, damit dort "einfach so" weniger gepfiffen wird, eine offizielle Weisung von EVU oder Kahlgrundbahn rausgehen. Abgesehen davon, dass das rechtlich völlig undenkbar ist, wird auch dort niemand dieses Risiko auf sich nehmen. Dann wird erstens mal das EBA öfter an den BÜ vorbei schauen, und wenn dann etwas passiert, wird es genau an ihm wieder hängen bleiben. Dann geht er mal sicher in den Knast.
    Noch brisanter wird das ganze ja, weil es jetzt grade (zumindest lokal) sowieso in den Medien steht. Wenn dort dann gemeldet wird "Wir hören auf euch, danke für die Anregung, wir pfeifen jetzt weniger", dann gehen doch (hoffentlich) mal ein paar andere Leute auf die Barrikaden mit der Meinung, dass es nicht sein kann völlig ungesicherte (!!) Bahnübergänge zu haben. Erklär denen dann bitte mal, dass es ein paar Anrainern leider zu laut war.


    Und JA, dass Bahnübergänge in Deutschland in irgendeiner Form gesichert sind, wird in der Gesellschaft definitiv erwartet. Ich mag es auch nicht unbedingt, wenn Zugtüren beim Schließen ein blinkendes Pfeifkonzert veranstalten, weil sich jemand quetschen könnte. Und das auch nicht wirklich, gibt ja Einklemmschutz.
    An einem BÜ gibt es aber keinen Einklemmschutz. Wer da im falschen Moment unachtsam ist, ist sofort tot. Ein Pfeifen ist daher das allermindeste, was es an Sicherung für einen BÜ gibt- und das kannst du nicht auch noch weglassen. Nirgends. Nie. Auch nicht als "Kompromiss" nach 22 Uhr, wenn es dunkel ist oder so ähnlich.


    Eine "einfache" Lösung, wie die Anwohner es gern hätten, ist also nicht möglich. Auch wenn es bisher anscheinend so war. Wenn das wirklich zutrifft, haben die Kollegen aber wohl täglich mehrfach ihren Job und auch das Leben Anderer riskiert.


    Wenn man das Problem wirklich angehen und lösen will, muss also eine technische Lösung oder Auflassen her. Dass das nicht so schnell und einfach geht, dürfte auch klar sein.



    Manchmal muss man eben dem Bürger/Wähler auch sagen, dass ein Problem nicht so einfach lösbar ist. Und dass das Leben kein Wunschkonzert ist.


    Und wie würde die AfD das wirklich lösen, wenn sie plötzlich in Regierungsverantwortung wäre?
    Da fällt mir gerade ein: Es gibt eine einfache Lösung!
    Die Bahn braucht doch eh kein Mensch, hat doch jeder ein Auto.
    Ich will gar nicht weiter denken.

  • Warum setzt du dich eigentlich nicht mit dem gleichen Eifer für die Fluglärmgegner ein? Die hat auch keiner gefragt!

    Ich setze mich mit dem gleichen Eifer überall dort ein, wo ich eine Ungerechtigkeit sehe. (Und bevor du mir wieder das Wort herumdrehst: Recht und Gerechtigkeit ist nicht dasselbe! Es ist kann hundert mal etwas in einem Gesetz stehen, aber das muss ich oder jemand anderes noch lange nicht als gerecht ansehen.)

    Ach stimmt ja, da ist dir ja das uneingeschränkte Fliegen wichtiger als die paar Hanseln. Bin ich wirklich überrascht von der widerlichen Doppelmoral wieder einmal? Nein. Und ebenfalls nein, es geht nicht darum, dass du deine Interessen währst, sondern dass du mit der gleichen Argumentation in einem anderen Fall genau in die entgegengesetzte Richtung läufst!


    Den Widerspruch, den du mal wieder zu erkennen glaubst, kann ich ganz einfach ausräumen: Die Fluglärmgegner haben es bereits geschafft, durch das Nachtflugverbot wirtschaftlichen Schaden zu generieren. Da bin ich strikt dagegen, ich würde es genau so auch niemals begrüßen den Güterverkehr auf der linken oder rechten Rheinstrecke einzuschränken, obwohl die Bürger dort das fordern. Und wenn eine Bürgerinitiative im Kahlgrund die Einstellung des Bahnverkehrs fordern würde, wäre ich genau so dagegen.


    Ich habe schon immer geschrieben, dass ich mir eine Kosten-Nutzen-Berechnung wünsche. Der Verstoß gegen eine x-beliebige Regel bekommt einen monetären Betrag beigemessen und der Nutzen einen anderen. Jetzt kommt es nur noch darauf an, welche Seite mehr wiegt. Ein Flug mitten in der Nacht kostet x Euro, eine "P"-Signaltafel y Euro und ein außerplanmäßiger ICE-Halt im Provinznest z Euro. So einfach ist das. Gerne kann man bestimmte Obergrenzen (nein, ich bin/war kein CSU-Mitglied/Wähler) definieren, damit die Ausnahme nicht zur Regel wird - aber es sollte keine Regel ohne Ausnahme geben.

    Da fehlt dir gravierend der (oder die Breitschaft zum) Blick über den Tellerrand...

    Gerade den behaupte ich zu haben, denn ich konnte in bislang jeder Diskussion, die wir führten, die Argumente der anderen Seite nachvollziehen, die du immer als alleinig schuldig ansieht. Ein Beispiel: Würde die Situation im Kahlgrund eskalieren - was ich ausdrücklich nicht hoffe - würdest du wieder sagen, dass die Bürger schuld sind, obwohl diese vorher mit den hier diskutierten Mitteln versucht hätten, ihren Willen durchzusetzen.

    Man sieht, dass du genauso verschwindend wenig Ahnung hast wie er. (Wissen wir ja schon aus Dettingen.)

    Wieso du nun auch noch persönlich wirst, weiß ich nicht. Wie kommst du eigentlich dazu meine Kompetenz beurteilen zu wollen? Ich bin Geschäftsmann und stehe mit beiden Füßen im Leben. Dies nur als Randnotiz. Bislang konnten wir doch immer anständig zueinander sein, ich würde es daher begrüßen, wenn du von solchen Behauptungen Abstand nehmen würdest!


    Du sagst also, dass automatisch jeder Tf "mehr Ahnung" (um bei deinen pauschalen Worten zu bleiben) besitzt als ich. Nun gut: Es gibt Tf (bei den EVU die man landläufig als "Privatbahnen" kennt), die sind Anfang 20 und deren Ausbildung umfasste zwei oder drei Monate. Die werden anschließend in so einen Dieseltriebwagen gesetzt und dürfen einzig und alleine dieses Gefährt über eine genau definierte Strecke fahren - bevor du mich der Unwahrheit beschuldigst: Ich kenne jemanden, der genau so sein Geld verdient. Umgekehrt kann ich behaupten, seit mindestens 20 Jahren (also praktisch deren gesamte bisherige Lebenszeit) "bahn-affin" zu sein. Ich kenne zwar nicht das gesamte Regelwerk auswendig und bin auch nicht immer auf dem letzten Stand (wie kürzlich bei der Diskussion zu den linksseitigen Trapeztafeln gesehen), weiß auch nicht, wie man eine bestimmte Baureihe fährt, kenne dafür aber auch Baureihen (wie E03, E41, V100, VT98) aus dem täglichen Einsatz, die diese Tf höchstens noch aus dem Museum kennen.


    Die Gesetze der klassischen Mechanik sind mindestens seit Isaac Newton bekannt, ich kann rechnen, behaupte etwas Physikverständnis zu haben und habe auch die eine oder andere Vorlesung zu höherer Mathematik besucht, traue mir also zu, die gegebenen Werte (so ein leichter Dieseltriebwagen hat eine Magnetschienenbremse!) in eine Gleichung einzusetzen und einen Wert zu errechnen. Im Zuge meiner beruflichen Tätigkeit hatte ich auch schon mit Steuerungssystemen zu tun, die Zeit-/Weg-Berechnungen erfordern. Sowohl die Zeit, die vom Beginn des Verzögerns bis zum Stillstand erforderlich ist, als auch die Wegstrecke, die innerhalb dieser Zeit zurückgelegt würde, lässt sich ermitteln. Glaube mir, das weiß ich aus Erfahrung.


    Und wie dein eigener Einwand zeigt, kann sogar ein ICE, der langsam unterwegs ist, noch rechtzeitig halten ohne die Personen im Gleis totzufahren (damals waren jedenfalls keine solchen zu beklagen).


    So viel zu meiner nicht vorhandenen (bzw. "verschwindend wenigen") Ahnung.


    Und damit der Kulturschock für dich komplett ist: In Ostdeutschland gibt es Verkehrsunternehmen (ich meine Leipzig, oder war es Dresden?), dort kann man stundenweise Straßenbahnen mieten zum Selbstfahren (dies hat ein Bekannter von mir beispielsweise schon einmal gemacht, es wurde nur ein Kfz-Führerschein verlangt). Es sitzt zwar ein(e) Fahrlehrer(in) als Gouvernante dabei, aber die Einschätzung des Bremsweges wurde da nicht gelehrt, trotzdem wurde der auf viel befahrene Kreuzungen losgelassen. Jetzt kommst du. Übrigens gab es wohl auch hierbei keine Toten...

    In welcher Welt ist das nicht die sinnvollste Seite, die man sehen sollte?

    In jeder Welt, in der man mit Menschen zu tun hat, mit diesen interagiert und von denen Freundlichkeit zurück erwartet. Wieso denkst du sind gerade solche Bahnthemen in der medialen Berichterstattung so präsent? Weil man hierbei offenbar jedem Mitbürger, sobald es um Bahnen geht, seinen gesunden Menschenverstand abzusprechen versucht. Aber auch Passanten von der Straße haben ein Recht auf ihre Meinung - selbst wenn diese nicht gesetzeskonform ist.



    Und viele Bahnunternehmen täten gut daran, dies in jedem ihrer Geschäftsvorgänge ausreichend zu würdigen und auch zu berücksichtigen, sonst brauchen die sich über den Eindruck, den die Öffentlichkeit von ihnen hat, nicht zu wundern. (Siehe die diversen Berichterstattungen zu dem teils unmöglichen Art und Weisen wie mit fehlenden/falschen/ungültigen Tickets umgegangen wird.) So etwas nennt sich beispielsweise Kulanz.


    So eine Eisenbahn ist doch keine Raketenwissenschaft. Ich muss doch auch nicht Medizin studiert haben um eine Erkältung von einem Krebstumor unterscheiden zu können...

    Falsche Frage! Andersherum stimmts: wer oder was gibt den Anwohnern das Recht, den Betrieb der Bahn einschränken zu wollen?

    Die wollen ja (noch) gar nicht den Betrieb der Bahn (also das Fahren) einschränken - sondern nur das "Hupen". Für dich ist das untrennbar, da Bahn und Reglwerk eines sind, für die Bürger dort hingegen nicht.

    Es ist nicht irgendjemand, der das Hupen und Pfeifen anordnet, sondern die für den Bahnbetrieb zuständige Aufsichtsbehörde, die das Signalwesen verantwortet. Das Gesetz legitimiert ihr Handeln. Es handelt sich deshalb nicht um einen autokratischen oder gar diktatorischen Akt von irgendwem.

    Wir bezweifeln doch gar nicht, dass die Regeln von der zuständigen Aufsichtsbehörde kommen. Der Unterschied ist nur, dass die für mich nicht "gottgleich" ist. Ich behaupte, dass man die genau so für ihr Tun kritisieren darf, wie jeden anderen auch. Mehr noch: Da die für die Kosten ihrer Entscheidungen gar nicht haften müssen, da legitimiert, sollten die mehr als jede Wirtschaftsperson kritisiert werden. Gesetze kann man auch ändern und wechselnde politische Mehrheiten haben in der Vergangenheit bereits zu mehr als einem "Sinneswandel" geführt (genügend Beispiele hatte ich genannt).


    Übrigens kann auch eine Demokratie autokratisch oder gar diktatorisch sein - nämlich dann, wenn die Hürden um eine Änderung herbeiführen zu können, so umfangreich oder komplex sind, dass ein normaler Bürger sich gar nicht gegenüber dem Staatsapparat behaupten kann. (Eine Partei, die nur so ein Thema forcieren würde, würde niemals gewählt werden und etablierte Partei befassen sich nicht mit solchen Spezialfällen!)

    dann erklär doch bitte mal wieso das die Anwohner nicht machen sollen, sondern
    ausschliesslich die Bahn?!

    Die Anwohner sind für die Änderung des Verhaltens nicht verantwortlich. Außerdem sagte der eine Anwohner im Video gar, dass das Grundstück seit mehr als 200 Jahren im Familienbesitz sei. Wer hat hier mehr "Bestandsrecht"? (Nicht im juristischen Sinne.)

    Volksabstimmung schön und gut....wie soll die Frage denn aussehen?
    Ich hätte eine Idee: "Sollen die Züge an dem Bahnübergang künftig nicht mehr pfeifen, dafür nehmen wir eine
    höheres Risiko hin, daß dort ein Mensch durch einen Unfall getötet wird?" Ja [ ] Nein [ ] <-- zip-drive, bitte abkreuzen
    (Neugier wie deine Wahl ausfällt)

    Ich würde für so einen Unsinn gar nicht erst zur Wahlurne gehen... (Wie damals beim Minarettverbot in der Schweiz zum Beispiel - selbst wenn ich schweizerischer Bürger gewesen wäre.)


    Nochmal: Es geht nicht darum, dass ich das für mich möchte. Mich stören weder Flugzeuge noch hupende Züge. Mich stört es, dass pauschal die Bürger gar nicht erst die Wahl haben zu entscheiden, was sie wollen. Und falls doch: Wenn die Mehrheit in diesem Ort mit "Ja" gestimmt hätte, dann müsste das auch so umgesetzt werden (egal was die anderen außen herum in der großen, weiten Welt denken).



    Ich würde mich auch nicht ins Gleis stellen um den ICE anzuhalten, mir wäre die Gefahr persönlich zu hoch.


    Freiheit umfasst für mich aber auch das Recht, die falschen Entscheidungen zu treffen. Und unter Demokratie verstehe ich persönlich etwas anderes, als hierzulande derzeit praktiziert wird. Ein Kreuzchen alle vier oder fünf Jahre kann in meinen Augen unmöglich sämtliche Mitsprache aufwiegen. Aus meiner Sicht resultiert daraus auch die "Politikverdrossenheit", die die Politiker zwar bemängeln aber letztlich auch nichts dagegen tun. Die USA, die Schweiz und einige anderen Staaten sind hier deutlich weiter als die Bundesrepublik.

    und Dampfloks sind die einzigen mir bekannten
    Fahrzeuge mit Läutwerk.....

    V100 hatten, meine ich, auch die Bimmel.

  • Schade, dass du nicht auf Skitobi's Beitrag eingehst, der für mich der beste in dieser Diskussion ist.


    Zitat

    Ein Beispiel: Würde die Situation im Kahlgrund eskalieren - was ich ausdrücklich nicht hoffe - würdest du wieder sagen, dass die Bürger schuld sind, obwohl diese vorher mit den hier diskutierten Mitteln versucht hätten, ihren Willen durchzusetzen.

    Diese Logik ist für mich so verquer, dass es schwerfällt, zu glauben, dass du das ernst meinst, aber vielleicht ist das das Grundproblem an der Diskussion: Es ist einfach nicht möglich, dass die Anwohner ihren Willen durchsetzen. Dabei ist es unerheblich, mit welchen Mitteln sie es zu welchem Zeitpunkt versucht haben. Ein wenig geht dein Argument in die Richtung "man muss sich nicht wundern, dass er die alte Oma auf die Gleise geschubst hat; immerhin hat er sie vorher freundlich gebeten, aus dem Wege zu gehen, und sie ist dieser Bitte nicht nachgekommen (weil sie es nicht geschafft hatte, ihren Rollator aus dem Weg zu räumen)".

  • Die Kosten-Nutzen-Rechnung zum pfeine oder nicht Pfeien ist sehr leicht zu führen:


    Da es Staatsräson ist, daß ein Menschenleben nicht mit Geld aufzuwiegen ist, ist das Ergebnis, daß weiterhin
    uneingeschränkt dort gepfiffen werden muss.
    Und eine Ungerechntigkeit, daß dort eine Pfeiftafel zum Sichern eines Bahnüberganges steht sehe ich irgendwie
    nicht so recht....



    Zu sagen, daß die Bürger keine Wahl haben ist so nicht ganz richtig. Wer hindert denn diese daran, wen diese
    keine Eisenbahn hören wollen an eine Stelle zu ziehen (bzw gar nicht erst hinziehen), wo keine Eisenbahn fährt?
    Ich wüsste nicht, daß es eine Zwangpflicht in Deutschland gibt an einer bestimmten Stelle wohnen zu müssen.
    Wer lieber Strassennähe liebt:


    PS: Die Schweiz ist in Denokratie weiter als viele Staaten, aber USA nicht wirklich....Da sieht es schlechter als
    hier aus, weil dort viel stärker Lobbyisten (Grover Norquist, NRA,....) dafür sorgen, daß es nicht zu Verbesserungen
    kommt (Steuererhöhungen zur Haushaltssanierung, weniger Schusswaffentote,...)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Schade, dass du nicht auf Skitobi's Beitrag eingehst, der für mich der beste in dieser Diskussion ist.

    Auf diesen Beitrag bin ich nicht eingegangen, da dieser die betroffenen Bürger in keiner Weise weiterbringen würde. Er beschreibt rein die rechtliche Situation hierzulande und nimmt damit den weiteren Verlauf voraus. Du darfst durchaus davon ausgehen, dass mir klar ist, wie das weitere Vorgehen aussehen wird: Entweder verläuft die ganze Aktion im Sande oder notfalls entscheiden die Gerichte gegen die Bürger. Es würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn es anders wäre, denn ich lebe immerhin auch schon ein paar Tage in Deutschland...


    Aber all das ist mir bewusst und falls nicht, könnte ich es nachlesen. Die ganzen Gesetze sind im Internet verfügbar. Irgendwie scheint der Eindruck zu bestehen, dass ich den Wahrheitsgehalt der Texte bestreiten würde. Dem ist aber nicht so, ich würde keiner Schilderung der Tatsachen widersprechen.


    Daher wollte ich auch nicht den Eindruck entstehen lasssen, Skitobis Beitrag nicht gelesen/gewürdigt zu haben. Sorry, falls das so aufgefasst wurde.

    aber vielleicht ist das das Grundproblem an der Diskussion: Es ist einfach nicht möglich, dass die Anwohner ihren Willen durchsetzen. Dabei ist es unerheblich, mit welchen Mitteln sie es zu welchem Zeitpunkt versucht haben.

    Jetzt hast du nicht nur das Grundproblem der Diskussion, sondern das Grundproblem auch der Anwohner vor Ort erkannt: Es ist alles nutzlos. Sie können tun, was sie wollen, es wird sich nichts in ihre Richtung bewegen. Andere entscheiden darüber, was sie dürfen oder nicht, selbst wenn sie in der Mehrheit wären. Unter Artikel 20 des Grundgesetzes steht: "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus." Dem widerspricht sicherlich der Bürger vor Ort.


    Du schreibst ja selbst, dass es sogar unerheblich ist, ob sie zuvor Mittel eingesetzt haben - egal welche. Wenn die Bürger diese Erfahrung machen (schlimmstenfalls gar mehrfach) dann entsteht schnell das Bild "die da oben" und "wir da unten". Das Ergebnis sind dann zweistellige Wahlergebnisse für die AfD und "Wir sind das Volk!"-Rufe in Ostdeutschland. Dort ging es den Leuten doch ähnlich: Sie wollten die Flüchtlinge nicht, haben sie dennoch bekommen und nun ist die Gesellschaft gespalten. Aber auch hier sage ich nicht, dass die Menschen Recht in der Sache (also im Sinne ihrer Forderung) gehabt hätten, aber wieso sie nun frustriert sind, kann ich absolut nachvollziehen, da man nicht gemacht hat, was sie wollten - dabei ist es egal, dass ich Forderungen selbst schrecklich fand.


    Soll das das Ziel sein? Rundherum in den anderen EU-Staaten haben die rechten Parteien bereits Mehrheiten. In Polen oder Ungarn regieren sie, in den USA wird Trump vielleicht sogar Präsident und UK hat den Brexit gewählt. Jetzt sei bitte mal ganz unvoreingenommen: Siehst du hierbei wirklich keinerlei Zusammenhang?


    Ich kann nur wiederholen, dass mir diese Entwicklung Angst macht. In meinen Augen fördert man mit solchen herabwürdigenden Vorgehensweisen einerseits den gesellschaftlichen Zusammenhalt und andererseits die liberale Gesellschaft insgesamt.

    Zu sagen, daß die Bürger keine Wahl haben ist so nicht ganz richtig. Wer hindert denn diese daran, wen diese
    keine Eisenbahn hören wollen an eine Stelle zu ziehen (bzw gar nicht erst hinziehen), wo keine Eisenbahn fährt?
    Ich wüsste nicht, daß es eine Zwangpflicht in Deutschland gibt an einer bestimmten Stelle wohnen zu müssen.

    Natürlich könnten sie wegziehen. Aber das ist deren Land, das haben die gekauft, dafür bezahlen sie jedes Jahr ihre Steuern. Würdest du für dich das in Kauf nehmen (also das Wegziehen)? Fahre doch einmal dorthin und schlage es ihnen vor - wenn du Pech hast, holen sie vielleicht noch etwas anderes als nur den Wasserschlauch. Was ich sagen will: Mit solchen Argumenten eskaliert man eine Situation!

    aber USA nicht wirklich

    Die Diskussion hatten wir schon: Wie gesagt, es liegt im Auge des Betrachters. Gewählte Richter und eine Jury sind für mich eher "im Namen des Volkes" als durch den Staat ernannte Berufsjuristen, die eben nicht aus dem Bauch heraus entscheiden (wie es die Bürger täten), sondern streng objektiv agieren. Die sprechen somit vielleicht Recht, aber nicht unbedingt Gerechtigkeit.

    dafür sorgen, daß es nicht zu Verbesserungen
    kommt (Steuererhöhungen zur Haushaltssanierung, weniger Schusswaffentote,...)

    Gerade das ist aber demokratisch: Die Bürger in den USA wollen mehrheitlich die Schusswaffen. Mir würde das zwar auch nicht gefallen, wenn es hier so viele Schusswaffen wie in den USA gäbe, aber ich bewundere, wie die es dort schaffen, ihre Vorstellungen gegen jeden Reformversuch zu verteidigen.

  • Ich fahre da nicht zu den anwohner hin und sage das denen - das war an dich addressiert um
    aufzuzeigen, daß deine Behaupte "keine Wahl" hinkt.
    Es mag zwar sein, daß da ein Bewohner dabei ist, dessen Gebäude vor 200 Jahre aufgestellt wurde, aber
    er ist dann die einzige Ausnahme. Alle anderen haben im Bewusstsein einer vorhandenn aktiven Eisenbahn-
    strecke ihr Gebäude erworben. Und diese hatten sogar vor dem Kauf die Wahlfreiheit darüber.....


    Zum Artikel 20 Grundgesetz - damit ist die Gesammtheit des Volkes gemeint - also jeder Bürger in gleichem
    Stimmanteil zur Gesammtheit. Die Anwohner die sich da beschweren liegen in der Summe im Verhältnis zur
    Gesammtbevölkerungszahl Deutschlands noch nicht einmal im Promillebereich. Das heranzuiehen als Argument,
    daß das den Bürgern vor Ort widerspricht passt nicht so ganz. Sie könnten allerhöchstens versuchen 50%
    auf ihre Seite zu ziehen für einer andere Regelung der Bahnübergangssicherung.


    Nein - ich kam gar nicht erst in die Entscheidung/situation zum Wegziehen, weil ich gar nicht erst an eine Stelle
    ziehen würde, wenn ich wüsste, daß vor Ort mich etwas stören würde (Lärmquellen)


    Gemeinwohl geht vor Einzelwohl in einer (Staat-en/s)gemeinschaft und nicht andersherum.
    Nur leider steigt in letzer Zahl die Anzahl derer die diese Kompromisssichtweise nicht mehr
    haben. Und diese werden dann halt von Randparteien entsprechend mit Äusserungen pasend
    bedient (auch wenn sie diese dinge selbst später nicht umsetzen lönnen)


    Das mit den "Schusswaffen für alle" erfolgt auch durch entsprechende Lobbyarbeit der NRA.
    Kennst Du diese zynische Ansprache?


    Ein Prüfen aller Waffenträger auf Eignung würde dazu führen, daß die Anzahl der Unfälle in
    Haushalten drastisch sinken würde, weil die ungeeigenten Personen (und das dürfen die
    mit den kruden Argumenten gegen eine solche Regelung sein) einfach keine Waffe mehr
    bekämen. In den USA sind viele dabei die sich da Änderung wünschen, können sich aber
    nicht durchsetzen gegen das Geschrei der anderen.
    In Deutschland sind zwar schon Hürden vorhanden, aber die sind eigentlich gar nicht so
    hoch wie man gemeinhin denkt. Es reicht in ein Schützenverein zu gehen. Zwar kann es da bei
    den alteingesessenen Vereinen abgewiesen wird, wenn dort der falsche Eindruck entsteht, daß
    man da eigentlich nur ist um legal an eine scharfe Waffe zu kommen für Eigentumsverteidigung,
    aber in so einem Fall gründet man halt einfach mal mit Mitstreitern gleicher Gesinnung einen
    Schützernverein und das Problem ist erledigt.....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government


  • Leider muss man in der Politik immer noch einen Schritt weiter gehen, die Sorgen nicht nur beschreiben und ernst nehmen, sondern auch die Probleme lösen.


    Offensichtlich hat hier die Politik über Jahre wenn nicht gar Jahrzehnte selbiges nicht getan. Denn die Vorschriften für die Absicherung von unbeschrankten Bahnübergängen sind ja nicht neu. Denn das EBA hätte die fehlenden Signaltafel vor vielen Jahren anmahnen müssen, die zunehmende Bebauung die eine Sichteinschränkung bewirkt hätte beim zuständigen Bauamt eine Änderung der Absicherung veranlassen müssen, mögliche Sichteinschränkungen an der Strecke hätte der Betreiber ans EBA melden müssen. Offensichtlich geschah davon nichts, und beim Betreiberwechsel wird nun die Strecke nach Gesetzeslage gesichert. Wenn man schon auf diese erheblichen Mängel aufmerksam wird, hätte man gleich die notwendigen Planungen für eine Änderung der Absicherung der BÜs anstoßen können. Dazu kam es erst nach den Anwohnerprotesten, anscheinend braucht die Verwaltung einen Tritt ein den Allerwertesten um tätig zu werden.



    Einen konkreten Lösungsvorschlag habe ich von deiner Seite leider noch nicht wahrgenommen.


    Eine mögliche kurzfristige Maßnahme wäre es einige der ungesicherten BÜs abzusperren und somit unpassierbar zu machen, und damit die Lärmbelastung abzusenken. Wenn es insbesondere Nachts viel zu laut ist, es gibt auch Gesetze gegen Lärmbelastung, dann müßten BÜPs eingesetzt werden bzw. der Betrieb eingestellt werden. Mit Sicherheit wird es an der Strecke auch keine entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen geben.



    Manchmal muss man eben dem Bürger/Wähler auch sagen, dass ein Problem nicht so einfach lösbar ist. Und dass das Leben kein Wunschkonzert ist.


    Das Problem existiert nur, weil die zuständigen Stellen über viele Jahre ihre Pflichten vernachlässigt haben.

  • Denn das EBA hätte die fehlenden Signaltafel vor vielen Jahren anmahnen müssen, die zunehmende Bebauung die eine Sichteinschränkung bewirkt hätte beim zuständigen Bauamt eine Änderung der Absicherung veranlassen müssen, mögliche Sichteinschränkungen an der Strecke hätte der Betreiber ans EBA melden müssen. Offensichtlich geschah davon nichts, und beim Betreiberwechsel wird nun die Strecke nach Gesetzeslage gesichert.


    Mir fehlt immer noch der Beweis dafür, dass Tafeln neu aufgestellt wurden. Es kann sich ja gerne jemand die Mühe machen, auf diesem Streckenvideo die fehlenden Tafeln zu entdecken.


    Auf den Bandsalat aus dem Magnetlaufwerk brauche ich gar nicht einzugehen, wer sich schon beim Versuch zu widersprechen ein herrlichstes Eigentor schießt und mit so einem miserablen Diskussionsstil wundert, warum der Umgangston nicht mehr ganz so herzlich ist... da kann ich auch nix tun :P

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