Pläne für die "City-Bahn" kommen voran...

  • Auf Mainzer Seite wünsche ich mir eine Streckenführung über die LU wie die Busse, was aber aus Kostengründen wohl nicht geschehen wird.
    Einen Vorteil hätte es aber definitiv: zwischen Schillerplatz und Brückenplatz hat man einen überschaubaren Anteil an MIV, da größtenteils Fußgängerzone oder vorhandene Busspur. Auf der Großen Bleiche müsste man sich die Trasse mit dem MIV teilen der ohnehin dort schon im Stau steht oder den MIV dort "aussperren". Wegen der Oberleitung auf dem Gutenbergplatz mache ich mir nicht so sehr einen Kopf, sowas bekommt man auch mit etwas Wille in "schön" hin. Beim Bassenheimer Hof am Schillerplatz meckert ja auch keiner.

  • Hexemer hat seine Wünsche für die Meenzer Seite geäußert. In den bis jetzt in der Presse veröffentlchten Plänen ist auch nur die Mainzer Seite erkennbar. Hier wird es wohl "Die große Bleiche" werden.
    Zur Wiesbadener Seite konnte ich bis jetzt keine Pläne finden, wie man sich dort die Streckenführung vorstellt.

  • Hexemer hat seine Wünsche für die Meenzer Seite geäußert. In den bis jetzt in der Presse veröffentlchten Plänen ist auch nur die Mainzer Seite erkennbar. Hier wird es wohl "Die große Bleiche" werden.
    Zur Wiesbadener Seite konnte ich bis jetzt keine Pläne finden, wie man sich dort die Streckenführung vorstellt.

    Davon gehe ich auch aus, wobei eine Verbindung über die Ludwigstraße tatsächlich wünschenswert wäre. Falls die City-Bahn kommt, bedarf es sowieso weiteren Anpassungen am Mainzer Netz, da der Bahnhofsplatz sicher keine weiteren Straßenbahnen aufnehmen kann, bei nur vier Haltepositionen (wovon zwei, K+L, im Verkehrsfluss der Busse liegen). Auch wenn es vom Mainzer OB abgelehnt wurde, halte ich die "Abkürzung" zwischen Münsterplatz und HBF West mit City-Bahn für unabweichbar. Eine zweite Verbindung zum Betriebshof wäre auch wünschenswert, da dieser (dann wohl zuständig für Mainz und Wiesbaden) bei Störungen zwischen Hbf und Bismarckplatz gar nicht mehr erreichbar wäre, und dann stehen mal eben 50 Bahnen planlos rum.


    Für Wiesbaden dürften die alten Planungen am realistischsten sein. Die Bahn befährt die Strecke der 6 und wechselt vorm Freizeitbad auf die freigehaltene Trasse zwischen Mainzer Straße und Hasengartenstraße, um am Statistischen Bundesamt richtung Wi Hbf abzubiegen. Eine Führung in der Mitte der Mainzer Straße mit Wegnahme der Busspuren an der Seite wäre prinzipiell auch denkbar, wobei man dann das Berufsschulzentrum schlechter erschließen würde.
    Zwischen Freizeitbad und Ostbahnhof dürfte es neben den Gleisen und der Autobahn anspruchsvoller sein. Es bedarf auf jeden Fall einiger Brückenkonstruktionen. Womöglich könnte die Straßenbahn die Eisenbahn queren und an der Hammermühle entlang fahren. Am Ostbahnhof fährt man auf dem Dotzheimer Gleis ein und hält neben der S-Bahn, um danach "abzutauchen", um auf die Wiesbadener Landstraße zu gelangen.


    Es gab auch einmal die Idee, den Kasteler Bahnhof zu "schließen" und die S und VIA-Züge über die Kostheimer Umgehungsbahn zu führen. Stattdessen soll die Straßenbahn die alte Strecke durch Kastel nutzen, um dann in Kostheim an der Ortsausfahrt Richtung Hochheim/Bischofsheim einen neuen Umsteigebahnhof zu errichten. Weitere S-Stationen könnten an der Steinern Straße, Boelckestraße und dem Gewerbegebiet Petersweg entstehen.
    Die Idee halte ich aus stadtplanerischer Sicht für äußerst interessant, da so die (lauten) Züge aus dem Ort kommen und die Straßenbahn direkt eine eigene Trasse hat, ohne den Autoverkehr zu beeinflussen. Die Umgebung des Kasteler Bahnhofs könnte auch deutlich aufgewertet werden, falls dort nur noch eine Straßenbahnhaltestelle ist. Die Verbindung zwischen Ortskern und Rhein wäre damit wesentlich attraktiver.
    Die Errichtung neuer Bahnhöfe für die S-Bahn (und die Errichtung einer Unter-/Überführung an der B40) und die Umwandlung der Eisenbahngleise in Straßenbahnschienen dürfte jedoch teurer sein, langfristig aber einen Mehrwert bieten, wenn Kasteler bereit sind den neuen Bahnhof anzunehmen. Für Teile Kastels und ganz Kostheim dürfte ein neuer Bahnhof jedoch wesentlich näher liegen - lediglich Mainz würde die schnelle Verbindung zum Kasteler Bahnhof ("einfach über die Brücke laufen") verlieren.
    Noch einen Vorteil hätte es, dass man mit einer Straßenbahnverbindung nach Kostheim viele Busse kürzen könnte - nach Hochheim, Gustavsburg und Bischofsheim könnte man dann am neuen Kostheimer Bahnhof auf die Straßenbahn umsteigen - über die Theodor-Heuss-Brücke müssten nur noch wenige Busse fahren und man kann fast komplett auf die Straßenbahn zur rechtsrheinigen Seite setzen.



    Eine Führung der Straßenbahn ab Ostbahnhof über die Kasteler Straße und die Biebricher Allee wäre auch eine Möglichkeit, bei der man mit einer 1,5km langen Stichstrecke ab Herzogsplatz zum Rheinufer zudem Biebrich an die Straßenbahn anbinden könnte. Außerdem bräuchte man keine anspruchsvollen Konstruktionen, um die Eisenbahngleise nördlich des Ostbahnhofs und die A671 und A66 zu unter- und überqueren.


    Nur mal so auf die Schnelle rumgesponnen. Jetzt seid ihr dran. ;)

  • Würde man die Bahnstrecke durch Kastel stilllegen und durch eine Straßenbahn ersetzen, wäre aber noch eine Verbindungskurve in Wiesbaden Ost nötig. Derzeit kommt man von der Kostheimer Umgehung nicht auf die rechte Rheinstrecke.


    Ich muss mich die Tage mal an ein Grafikprogramm setzen, mit schwebt da ein akuter Plan für ein Straßenbahnnetz in der Mainzer Innenstadt mit Anbindung nach WI vor.

    Grüße aus Bretzenheim, Nils

  • Vielen Dank für die Links. In der Übersichtskarte (klick) ist tatsächlich eine direkte Verbindung zwischen Hbf West und Münsterplatz eingezeichnet. Alles andere wäre wohl auch Wahnsinn...


    Interessant finde ich, dass um die (H) Neubrunnenplatz ein besonderer Bahnkörper eingezeichnet ist. Wo will man den Platz denn herzaubern?

  • So, ich hab mal was gezeichnet. Leider ist es mir nicht geglückt, dass alles in eine Karte einzuzeichnen, mit dem Grafiktablett sah das aus, als wäre die Straßenbahn deutlich alkoholisiert :D
    Also mal schematisch was zusammengepinsel:

    Schwarz ist Bestand, Rot Neubau.
    Mit den beiden eingleisigen Strecken zur Theodor-Heuss-Brücke hin würde man erreichen, dass weniger Spuren für den MIV wegfallen würden. Es findet ja nur richtungsreiner Verkehr statt. Ebenso in Moltke-/ Kreßigstraße.
    Man könnte eine Ringlinie (bzw. zwei) einrichten, die kreisförmig die Stadt erschließen. Zudem ist bei einem Unfall in der Stadt nicht immer direkt der ganze Verkehr betroffen, es gibt ja Umleitungsstrecken. Die Linie nach Wiesbaden könnte man alternierend fahren lassen. Ein Takt Mainz Hbf-Münsterplatz-Schillerplatz-Höfchen-Rheingoldhalle-Kastel-...-Kastel-Große Bleiche-Bauhofstraße-Höfchen-Schillerplatz-Münsterplatz-Mainz Hbf; der andere Takt Hbf West-Münsterplatz-Große Bleiche-Bauhofstraße-Rheingoldhalle-Kastel-...-Kastel-Große Bleiche-Münsterplatz-Hbf West.


    In Kastel würde ich zur Anbindung einfach den Hochkreisel mit einem kompletten Schienenkreisel versehen (wenn die Statik das zulässt), dann hält man sich alle Möglichkeiten für Anschlüsse nach Wiesbaden/AKK/sonstwo frei.


    Möglicherweise kann man am Höfchen um den Douglas-Pavillon herum eine Wendeschleife einrichten. Kommt auf den Platz an, auch ist fraglich, in welche Richtung diese betrieblich mehr Sinn macht.

    Grüße aus Bretzenheim, Nils

    Einmal editiert, zuletzt von Bretzenheimer ()

  • Interessante Ideen, etwas würde ich daran aber doch verändern:


    - Eine Straßenbahn durch die Moltke-/Kreyßigstraße finde ich unrealistisch, da nebendran gleich die heutige Straßenbahnstrecke verläuft, lieber könnte man eine Neubaustrecke über die (H) Wallaustraße zur Rheinallee abschwenken und das kurze Stück bis zum Depot mitbenutzen, evtl. sogar einen Weg durch das neue Wohngebiet nehmen, falls Platz da ist (Haltestelle Hafeninsel).


    - Zumindest die Brückenabfahrt der Theodor-Heuss-Brücke in Mainz müsste für beide Richtungen gebaut werden, um die von den Wiesbadenern geplante Expresslinie (10) auch in Mainz schnell zu führen. Platz ist sicher da, auch ohne dass Spuren wegfallen. Allerdings finde ich diese Expresslinie auf hessischer Seite auch kaum umsetzbar.


    Ich hab mal meine Phantasie spielen lassen und einen fiktiven Netzplan erstellt...


    2 Mal editiert, zuletzt von FabiMZ ()

  • Mit dieser 10/11 nimmt man der Mainzelbahn alle Vorteile (Direktverbindung Uni - Wohnheime Hechtsheim etc.).
    Expresslinien bringen nur eine marginale Fahrzeitersparnis (siehe Bremen, Rhein-Neckar).

  • Die 11 hätte vor allem einen ewig langen Linienweg, der wohl zu ziemlicher Verspätungsanfälligkeit führen dürfte.

    Grüße aus Bretzenheim, Nils

  • Nachdem mein Beitrag letztes Mal wegen irgendeinem Serverproblem nicht gepostet wurde und dann alles weg war, versuche ich nochmal mein Glück.


    Auftragsbekanntmachung: Technische Planleistungen für Verkehrsanlagen im Amtsblatt der Europäischen Union. Dort gibt es auch einen Link zum Projekt: Neubau Citybahn Bad Schwalbach - Wiesbaden - Mainz. In den dortigen pdf - Unterlagen gibt es umfangreiche Informationen. Viel Spaß beim Lesen und ein Frohes Fest sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.


    Auch wenn die Planungen noch in einem sehr frühzeitigen Stadium sind, so sind die Unterlagen doch äußerst interessant zu lesen. Einige Daten kann man auch rauslesen:
    - Die Angebote müssen bis zum 1.2.17 abgegeben werden - am 8.2. erfolgt wohl die Einladung an ausgewählte Bewerber zu einer Präsentation
    - Das Angebot muss bis zum 30.6. Bestand haben
    - Der Vertrag läuft vom 1.4. bis zum 30.9.17 und betrifft nur den Abschnitt Hochschule Rhein-Main bis Theodor-Heuss-Brücke


    Für mich fühlt es sich so an, als ob man doch weiter ist als öffentlich bekannt. Gerade, dass so kurz vor Ende des Jahrs eine Machbarkeitsstudie durchgeführt wurde, Ergebnisse dazu auch schon vorliegen, diese aber nirgends veröffentlicht wurden, ist für mich ein Defizit. Der Mainzer OB sprach noch davon, dass man erst einmal untersuchen soll, ob das Projekt machbar sei, während die ESWE das schon bewiesen hatte, ohne damit an die Presse zu gehen.


    Lese ich mir die Projektbeschreibung und die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie durch, so fehlen mir ehrlich gesagt Varianten. Zwischen Klarenthal/Kohlheck und Kastel ist die Strecke schon quasi festgelegt, nur der Abschnitt durch das Kasteler Gewerbegebiet ist noch unsicher. Aber da gibt es doch tausend alternative Strecken, die vor allem einen eingleisigen Abschnitt umgehen würden - ein riesiges Manko, mit dem man bei einer so stark befahrenen Strecke überhaupt nicht planen sollte.


    Ich halte eine Führung über die Biebricher Allee mit Abzweig Richtung Rheinufer und über die Kasteler Straße nach Mainz nach wie vor für eine Lösung, die etwa gleich schnell ist, aber deutlich weniger aufwändige Konstruktionen auf dem Weg hätte. Sie hätte auch den Vorteil, dass man mit einer kurzen Stichstrecke nach Biebrich rein gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche erlegt hat. Genauso bezweifel ich, ob sich der Umweg über den Petersweg lohnt - das Gewerbegebiet dort ist nach wie vor recht tot. Bei einer Führung über die Biebricher Allee könnte die Hasengartenstraße trotzdem mit einer Linie angebunden werden, die irgendwann in das neue Urbane Gebiet "Wiesbaden Ostfeld", das in 10+ Jahren entstehen soll, fortgeführt wird.


    Für Kastel plädiere ich, wenn auch teurer, für die Idee von Stadtbahn-ja: http://www.stadtbahn-ja.de/akk/trasse.htm - eventuell mit Anbindung des Peterwegs. Für Kastel könnte das bahnbrechende Änderungen mit sich bringen. Man könnte den Hochkreisel am Brückenkopf stilllegen und die Rampe zur Brücke lediglich Richtung Norden (Rampenstraße) führen, wo sich dann auf Höhe des Ludwigsplatzes oder der Friedenstraße der Autoverkehr Richtung Boelckestraße, Kastel und Kostheim verzweigt. Man müsste nur eine Straßenbahntrasse kreuzen und keine Eisenbahn mehr. Die Straßenbahn von der Theodor-Heuss-Brücke würde auch diesen Schwenker nutzen, um dann südwärts Richtung Umsteigebahnhof Kostheim oder nordwärts Richtung Umsteigebahnhof Wiesbaden Ost weiterzufahren. Zwischen Kasteler Reduit und Ortskern würde lediglich die Straßenbahn fahren, und der Autoverkehr zur Reduit, aber kein großer Durchgangsverkehr. Am Kasteler Bahnhof und in Kostheim könnten Umsteigehaltestellen zu Buslinien entstehen, sodass kein Bus mehr über die Brücke müsste. Eine Straßenbahnlinie von Mainz nach Kostheim und von Mainz nach Wiesbaden (und vielleicht eine von Kostheim nach Wiesbaden) würden den Hauptverkehr über die Brücke übernehmen. Kastel und Kostheim würden deutlich beruhigt werden dank wegfallendem Eisenbahnverkehr und im Bereich des Kasteler Bahnhofs würden viele Flächen freiwerden. Aber es bleibt wohl bei einem Traum.


    Weiter in den Unterlagen: einen 10 Min. Takt für Mainz - Wiesbaden halte ich für keinen Vorteil gegenüber dem Ist-Zustand - alle 7,5 Minuten wäre deutlich komfortabler. Auch den Einsatz von Expresszügen sehe ich kritisch, gerade dafür gibt es doch die S-Bahn zwischen Mainz und Wiesbaden. Der eingleisige Abschnitt am Wiesbadener Ostbahnhof dürfte beim zusätzlichen Einsatz von Expresszügen außerdem zu einem Verspätungshauptgrund werden. Dass teilweise Doppelzüge eingesetzt werden sollen, ist auf Wiesbadener Seite bei einer komplett neuen Strecke kein Problem, aber in Mainz sehe ich dafür keine vorhandenen Platz mehr. Nicht in der Großen Bleiche, am Hauptbahnhof oder HBF West (dort würde ein 60m langer Zug den ganzen Bahnsteig in Anspruch nehmen) und noch weniger entlang der neuen Mainzelbahn, deren Haltestellen dann erneut ausgebaut werden dürften. Eine Schwächung/Stärkung der Züge an der Hasengartenstraße könnte das Problem zunichte machen, würde die Fahrzeit aber verlängern.


    Ich freue mich definitiv, wenn Bewegung in das Projekt City-Bahn kommt, jedoch sollten alternative Strecken untersucht und nicht dank Machbarkeitsstudie von vornherein ausgeschlossen werden. Bei DSO gab es schon die Idee einer neuen Straßenbahnbrücke zwischen Biebrich und Mombach, die eine deutlich kürzere Strecke mit sich bringen würde. Oder doch folgende Idee von 2010 zusammen mit einer Straßenbahn? http://www.rhein-zeitung.de/re…eneburg-_arid,139686.html. In den Flächennutzungsplänen von Mainz und Wiesbaden ist übrigens noch eine Straßenbrücke zwischen Zollhafen und Amöneburg enthalten - die freien Flächen dürften dort aber inzwischen hinfällig sein.

  • Lese ich mir die Projektbeschreibung und die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie durch, so fehlen mir ehrlich gesagt Varianten.

    In der Projektbeschreibung heißt es:


    Zitat

    Da die Trassenführung in weiten Teilen der Strecke bereits in den vorlaufenden Studien festgelegt worden ist, sind im Rahmen der Vorplanung ausschließlich im Teilabschnitt zwischen Bahnhof Wiesbaden Ost und dem Brückenkopf Mainz-Kastel die zwei zuvor beschriebenen, fokussierten Trassenkorridore als Variantenuntersuchung im Rahmen der Vorplanung zu betrachten und eine Empfehlung für die Festlegung der Vorzugstrasse zu erarbeiten. Schwerpunkt der Betrachtung soll dabei vor allem auf einem möglichen Potential für städtebauliche Entwicklung im Bereich der Kleingärtenanlage Mainz-Kastel liegen. Zum anderen sind eventuelle Einschränkungen in der IV-Leistungsfähigkeit bzw. Wechselwirkungen zwischen IV und ÖV zu untersuchen, für den Fall, dass die Stadtbahntrasse auf der hochbelasteten Bundesstraße B455 mitgeführt werden würde.


    Die "vorlaufenden Studien" bestätigen wohl Deine Einschätzung, dass man weiter ist, als in der Öffentlichkeit bisher bekannt. Dass die ausgeschiedenen Varianten nicht bekannt sind, heißt nicht, dass sie nicht untersucht wurden. Das muss kein Nachteil oder ein Defizit sein, weil es unnütze Diskussionen vermeidet um Varianten, die aus nachvollziehbaren Gründen, über die wir sicher im weiteren Verlauf noch mehr erfahren, ausgeschieden wurden. Man könnte sich jetzt aufs Wesentliche konzentrieren. Ohne die Wiesbadener Verhältnisse en detail beurteilen zu können, glaube ich aber nicht, dass es sehr viel mehr Trassenvarianten gibt, vor allem dann nicht wenn man auf ein positives NKV schielt, um von der Aartalbahn zur Theodor-Heuss-Brücke zu kommen. Je fundierter der Vorschlag, je besser durchgearbeitet, desto leichter ist es, ihn im kommunalpolitischen Nahkampf zu verteidigen.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Hallo Leute




    Ich bin beeindruckt was hier schon alles geschrieben wurde
    auch das Linien Konzepte finde ich sehr genial. So wie es aussieht ist mit dem
    vorbrechen von Eswe mehr schaden dem Projekt entstanden als es wirklich
    geholfen hat. Zu minderst wenn man in Facebook und co die Kommentare zu den Thema
    List. Es füllen sich viele Leute die das Projekt eher befürworten überrumpelt
    und halten nichts davon jetzt.



    Auch gibt es erste wieder Stände.

    http://www.swr.de/landesschau-…62/1avxxvp/index.html</a>


    und eine Presseerklärung von der FDP Wiesbaden



    Diers / Gabler: "FDP fordert Aufklärung zu ESWE-Ausschreibung für Stadtbahn"
    Keine neuen Fakten schaffen bis die städtischen Gremien beraten haben!


    Wiesbaden, 10. Januar 2017 - „Höchst irritiert mussten wir gestern zur
    Kenntnis nehmen, dass auf der Internetseite von ESWE Versorgung das
    Projekt Stadtbahn (jetzt „Citybahn“) mit vollständigen Unterlagen zur
    Ausschreibung steht. Wir Freie Demokraten fordern daher Aufklärung
    darüber, auf welcher Grundlage der Aufsichtsrat von ESWE Verkehr und der
    Magistrat die Ausschreibung in Auftrag gegeben haben. Bislang hieß es
    von Seiten des Magistrats und ESWE Verkehr, dass der frühe Planungsstand
    keine genauen Auskünfte zum Projekt erlaube“, so Christian Diers,
    Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Rathaus.
    „Wir
    Freie Demokraten haben immer eine frühzeitige Einbindung der städtischen
    Gremien in die Planungen der Stadtbahn gefordert. Für Februar hat der
    Magistrat nun eine erste Sitzungsvorlage angekündigt. Wir sind daher
    erstaunt, dass bereits im Vorfeld Fakten geschaffen werden. Die
    Stadtverordneten müssen sich die Frage gefallen lassen, wann sie endlich
    ihre politische Verantwortung wahrnehmen wollen. Nun wird klar, dass
    die Planungen der neuen Stadtbahn schon vor dem Kommunalwahltermin am 6.
    März 2016 fertig in der Schublade lagen. Offensichtlich aus der
    Befürchtung heraus, die Bürgerinnen und Bürger könnten sich abermals
    gegen eine Stadtbahn aussprechen und dies durch ihr Wahlverhalten
    dokumentieren, haben sich die politischen Befürworter der Stadtbahn
    dafür entschieden, das Thema erst gar nicht zur Wahl zu stellen. Soviel
    zur Bürgerbeteiligung und den vollmundigen Aussagen vor der Kommunalwahl
    von SPD, CDU und Grünen“, stellt Norman Gabler, stellv. Fraktions- und
    Kreisvorsitzender der Freien Demokraten, fest.
    „Das Projekt soll
    auf Biegen und Brechen durchgeboxt werden. Geld spielt keine Rolle, Land
    und Bund sind ja bereits durch Hinterzimmergespräche auf Linie. Ob das
    Ganze vernünftig ist oder nicht, spielt längst keine Rolle mehr. Ähnlich
    wie beim Projekt Windräder auf dem Taunuskamm, macht die Kenia-Truppe
    was sie will - ohne Auftrag der Bürgerschaft“, ärgert sich Diers.
    Zwei wichtige Fragen sind momentan aus Sicht von Christian Diers zudem ungeklärt:
    1. Wie werden die Kosten der Ausschreibung der defizitären ESWE Verkehr getragen?
    2. Wann gibt es eine verbindliche Aussage von der Stadt Mainz zu dem Projekt?


    Im letzten Beteiligungsausschuss hat ESWE angekündigt, die Kosten
    selbst tragen zu wollen. Das ESWE-Defizit fiele nach Jahresabschluss
    geringer aus, demnach würden weniger Schulden gemacht. „Aber ESWE macht
    damit noch immer Schulden! Über die Erhöhung dieser Schulden sollten die
    gewählten Volksvertreter entscheiden. Und zu Mainz: Bevor es keine
    definitive Zusage für dieses Projekt gibt, verlangen wir einen Stopp
    weiterer Planungen und Ausschreibungen!“, so Diers.
    „Wiesbaden
    verfügt bis heute über kein aktuelles, integriertes Verkehrskonzept.
    Anstatt alle Ressourcen auf ein Prestige-Projekt zu konzentrieren,
    sollten Maßnahmen abgestimmt und für ein Gesamtkonzept erarbeitet
    werden. Die Freien Demokraten möchten damit in Wiesbaden neue Wege
    einschlagen. Neben größeren, umweltfreundlichen Bussen wäre eine
    Neukonzeption der existierenden Linienführung in der Innenstadt sinnvoll
    und eine weitere Möglichkeit, Kapazitäten im bestehenden System
    auszubauen. Langfristig sollten auch Zukunftstrends wie u.a. autonomes
    Fahren in einem modernen und umfassenden Verkehrskonzept berücksichtigt
    werden“, so Gabler.
    „Warum bei der jetzigen Linienführung in der
    Innenstadt fast alle Busse ausschließlich über die Luisenstraße und die
    Friedrichstraße geführt werden, ist schwer zu verstehen. Die Rheinstraße
    ist so gut wie ungenutzt für den ÖPNV. Bei der bestehenden
    Linienführung wird die Stadtbahn den Stau nicht mindern, im Gegenteil.
    Hier handelt es sich nur um eine teure Linie. Wir fordern, dass die
    Verkehrsplaner endlich die alten Pläne verwerfen und die
    Streckenführungen des ÖPNV bedarfsgerecht und neu aufsetzen!“, so Diers,
    der auch planungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist.


    „Erfolgreiche Verkehrspolitik für Wiesbaden zeichnet sich für uns durch
    Transparenz, Finanzierbarkeit, Weitsicht und bei Großprojekten durch
    frühzeitige Bürgerbeteiligung aus“, so Diers und Gabler abschließend.
    Quelle: Facebook seite FDP Wiesbaden


    gruß Backer

  • Vielleicht sollte die Wiesbadener FDP mal in den Lokalen Nahverkehrsplan der Stadt Wiesbaden schauen, den die Stadtverordneten am 16.7.2015 beschlossen haben. Darin heißt es unter Ziffer 6:


    ich würde demnach der FDP nicht zustimmen, ich würde sagen, dass die Machbarkeit des Nahverkehrsplans geprüft und auf dem Ergebnis einfach der nächste folgerichtige Schritt zur 1. Betriebsstufe unternommen wurde. Damit werden keine Fakten geschaffen, sondern verkehrspolitische Entscheidungen vorbereitet.

  • Vielleicht sollte die Wiesbadener FDP mal in den Lokalen Nahverkehrsplan der Stadt Wiesbaden schauen, den die Stadtverordneten am 16.7.2015 beschlossen haben. Darin heißt es unter Ziffer 6:


    ich würde demnach der FDP nicht zustimmen, ich würde sagen, dass die Machbarkeit des Nahverkehrsplans geprüft und auf dem Ergebnis einfach der nächste folgerichtige Schritt zur 1. Betriebsstufe unternommen wurde. Damit werden keine Fakten geschaffen, sondern verkehrspolitische Entscheidungen vorbereitet.


    Danke, danke, danke. Du bist einfach mein Held des Tages heute. Es ist ein Trauerspiel, wenn man in Wiesbaden die Politik im Zusammenspiel mit SPNV sieht. Und so wunderbar klar formuliert zu sagen, was da wieder für ein Unsinn verzapft wird, habe ich noch selten gehört.


    In Wiesbaden gibt es leider viele Menschen, die der Ansicht sind: "Schienenverkehr ist böse". Selbst im Bekanntenkreis habe ich mit Wiesbadenern oft so haarsträubende Argumente gehört wie: "Wenn die Stadtbahn fährt, werden ja alle Busse an dieser Haltestelle eingestellt, Straßenbahnen und Busse können ja nicht gleichzeitig an einer Station halten, deswegen wird die Innenstadt vom Busverkehr abgekoppelt"... :wacko: