Pläne für die "City-Bahn" kommen voran...

  • Zweirichtungsfahrzeuge für die Wiesbadener Citybahn
    Wie auf dem o.g. Link (in Beitrag #80) nachzulesen ist, setzt das Konzept der Citybahn auf Zweirichtungsfahrzeuge, die keine Wendeschleifen brauchen.
    Einige Haltestellen sollen einen Mittelbahnsteig erhalten, Wendeschleifen - unterwegs und an den Endstellen - sind nicht vorgesehen.


    Alle Mainzer Einrichtungsfahrzeuge (z.B. die Variobahnen) werden also auf dem Wiesbadener Netz nicht eingesetzt werden können ...
    (Alle Mainz-Wiesbadener Gemeinschaftslinien, die je beide Städte miteinander verbinden bzw. verbanden, wurden stets mit Fahrzeugen beider Verkehrsgesellschaften betrieben, auch die beiden gemeinsamen Straßenbahnlinien, die es bis 1955 gab!)
    LG. Harald

  • Hmm, finde ich nicht. Man kann ja durchaus verschiedene Fahrzeugtypen wählen, da man für Wiesbaden ohnehin einen ganzen Haufen neue Fahrzeuge anschaffen muss. Und man geht auch nicht davon aus, dass es in Wiesbaden bei einer Linie bleibt. Man sollte nur darauf achten, dass die neuen Fahrzeuge auch möglichst alle Mainzer Strecken befahren können.


    Ob man nun die Fahrzeuge teils-teils verwendet oder einfach finanziell einen Ausgleich schafft, ist doch total egal.

  • Ich vermute, man wird die Wiesbadener Fahrzeuge sowieso in den Eswe-Farben blau/orange bestellen. Da fällt dann so oder so auf, ob es ein Mainzer oder Wiedbadener Wagen ist. Mainzer/MVG-Farben kann ich mir für die CityBahn nicht vorstellen.

  • Auf der Informationsseite zur City Bahn wird inzwischen eifrig diskutiert. Nachdem letzte Woche die Mainzer und Wiesbadener Zeitungen über das online-Diskussionsportal berichtet haben, stieg die Anzahl der Beiträge enorm in die Höhe - jedoch auch die Anzahl der Kritiker. Hier geht es zum "Forum": https://www.dialog.citybahn-ve…og/infopunkte-diskutieren.

    • Vor allem die Biebricher Allee ist ein Streitpunkt, sie sei heute schon überlastet und eine City Bahn könnte dort keine Entlastung bringen. Außerdem fürchtet man um die Aus- und Einfahrten der Einwohnerstraßen und den Baumbestand.
    • Die Theodor-Heuss-Brücke und der Umsteigepunkt am Brückenkopf werden auch als Nadelöhr angesehen - einer Ampelschaltung, die die Straßenbahn bevorzugen wird, vertraut man nicht. Und die langen Umsteigewege, die durch eine abseits des "Zeltes" gelegene Straßenbahnhaltestelle entstehen würden, werden kritisiert.
    • Erfreulich ist aber, dass durchweg eine Anbindung von Biebrich bis zum Rheinufer gefordert wird. Hier hofft man auf eine Straßenbahnanbindung des kompletten Ortskerns. Dazu wird von einigen Kommentatoren die Führung der Bahn entlang des Rheins über die Rheingaustraße gefordert, während zurzeit die Strecke entlang der Kasteler und Wiesbadener Straße am Ostbahnhof vorbei untersucht wird. Amöneburg gelte als "totes Land" ohne Fahrgastpotential, der Ostbahnhof wird eh nicht genutzt, sodass man entlang der Rheingaustraße ein viel größeres Potential sieht. Dass dort aber genauso durch "totes Land" in Form von Industrie gefahren wird und eine solche Strecke die Gesamtfahrzeit erhöhen würde, bleibt unberücksichtigt.
    • Eine weitere Rheinquerung zwischen Mainz und Wiesbaden wird zudem häufig gefordert. Oft heißt es, dass eine neue Brücke für ÖPNV/Radfahrer/Fußgänger reichen würde. In der Politik kommt das Thema zurzeit auch an, jedoch würde der Bau einer solchen neuen Brücke das Projekt der City Bahn wahrscheinlich um viele Jahre verzögern. Langfristig wäre eine weitere ÖPNV-Brücke jedoch zu begrüßen.

    Ein "Verkehrsanalyst" macht auch dort und bei drehscheibe seine Idee einer weiteren Rheinbrücke zwischen Biebrich/Rheinufer und dem Mombacher Industriegebiet publik. Wen es interessiert, findet die Idee hier: https://verkehrsanalysen.wordpress.com/. Die Kosten von 40 Millionen für eine neue neue bzw. in diesem Falle zwei Brücken mag ich noch nicht glauben, außerdem dürfte die Rampe auf Biebricher Seite nicht so einfach zu gestalten sein, da dieser laut seiner Planung direkt im Ortskern beginnt. In dem Bereich steht aber u.a. die Oranier-Gedächtniskirche. Auf Mombacher Seite würde die Bahn auch erstmal zwei Kilometer durch "totes Land" fahren, sodass ich auch hier keinen Vorteil sehe. Außerdem ähnelt die Strecke, wie auch die geplante Variante, immer noch der S-Bahn-Verbindung von Wiesbaden nach Mainz. Dass die S-Bahn jedoch im Verkehr zwischen den beiden Städten eine andere Rolle spielt, als eine mögliche Straßenbahn, dürfte den meisten jedoch klar sein.

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  • Zitat

    Dass die S-Bahn jedoch im Verkehr zwischen den beiden Städten eine andere Rolle spielt, als eine mögliche Straßenbahn, dürfte den meisten jedoch klar sein.


    Wieso eigentlich ??? Die S-Bahn fährt alle halbe Stunde, dazu kommt noch stündlich die RB 75 von Aschaffenburg - Darmstadt; und mit der Pünktlichkeit der Bahn ist es ähnlich bestellt wie bei RyanAir. :D
    Eine weitere wesentliche Attraktivitätseinbuße besteht bei der S-Bahn darin, dass man in beiden Städten für den Zu- und Abbringeverkehr umsteigen muss, und das dauert wegen der langen Wege.


    Eine Straßenbahn dürfte alle 10 Minuten fahren und wesentlich mehr Ziele bedienen.


    Ein weiteres strukturelles Problem besteht darin, dass bei der Bahn die rheinland-pfälzischen Regionallinien nur Mainz, die hessischen Regionallinien nur Wiesbaden bedienen, und Mainz der Fernverkehrsknoten ist. Alternativ kann man dann auch über Frankfurt fahren, um einmal Umsteigen zu sparen. Die Lösung könnte also eine Übernahme des Karlsruher Modells sein, mit zusätzlichen Stadtbahnen auf DB-Schienen.

  • Eine Führung via Wiesbaden Ost ist zudem dem Problem ausgesetzt, dass die HLB dort die Straße (und somit auch die Gleise der CB) gekreuzt werden müssen, also 15kV Wechselstrom mit 600(?)V Gleichstrom. Die Führung durch Kalle-Albert wird somit die bevorzugte Varante werden (war da nicht auch mal was wegen Kreuzung Bahn/Tram, dass wäre so einfach nicht mehr zulassungsfähig).


    Die HLB hat definitiv vor, dort mit Oberleitung zu bauen

    Lunatic-Driver/Luna Dorian
    "Das Leben ist ein Schatten und der wandert,
    ein armer Spieler nur, der seine Stunde auf einer Bühne auf- und abgeht und sich quält,
    und dann ist er verscholln.

  • Es gibt wohl eine recht finale Streckenführung - der Merkurist berichtet davon: https://merkurist.de/wiesbaden…strecke-aussehen_Vel?zoom


    Auf der dort beigefügten Karte ist folgende Streckenführung zu erkennen:


    Hochschule Rhein/Main - Klarenthaler Str. - Ringkirche (mit Richtungsumfahrung) - Rheinstraße - Bahnhofstraße - 1. Ring - Biebricher Allee - Straße der Republik - Rathenauplatz - Stettiner Str. - Adolf-Todt-Str. (?!) - Richtungsumfahrung via Adolfsgässichen bzw. Wilhelm-Kalle-Str (?!) - Rheingaustr. - Biebricher Str. - Wiesbadener Str. - Theodor-Heuss-Brücke

  • Auf der dort beigefügten Karte ist folgende Streckenführung zu erkennen:


    (Rathenauplatz -) Stettiner Str. - Adolf-Todt-Str. (?!) - Richtungsumfahrung via Adolfsgässchen bzw. Wilhelm-Kalle-Str (?!) (- Rheingaustr.)


    Auf die Details zum Streckenverlauf in Biebrich bin ich sehr gespannt. Will man (für beide Fahrtrichtungen) eingleisig durch die Stettiner Str. ? Die Stettiner Str. ist recht eng. Eine einspurige Einbahnstraße, schmale Gehwege. Dagegen ist die untere Bergerstraße in Frankfurt ein breiter Prachtboulevard. Eine Straßenbahn auf der Stettiner Str. im Gegenverkehr mit dem IDV bei dem engen Straßenquerschnitt? Das wird im Detail sehr spannend

  • Die neusten Infos der Presse zur City-Bahn:


    Kritik der FDP aus dem Taunus zur City-Bahn, deren Vorschlag sind Busse: http://www.wiesbadener-kurier.…en-skeptisch_18731672.htm


    Die Kommentare der Mainzer Bürger aus dem online-Dialog und den zwei Infomessen sollen nun ausgewertet werden. Favorit scheint die Große Bleiche zu sein: http://www.wiesbadener-tagblat…euss-bruecke_18727208.htm


    Hier wird das zukünftige Straßenbild der Biebricher Allee erklärt. Sie soll auf zwei Spuren für den MIV reduziert werden. Jedoch reicht die Breite nicht durchgehend, um die City-Bahn unabhängig fahren zu lassen, sodass es wohl zu Überschneidungen kommt. Haltestellen sollen mit hochgesetzter Fahrbahn und roter Ampel für den MIV, wenn eine Bahn hält, ausgestattet werden: http://www.wiesbadener-kurier.…haltestellen_18727309.htm


    Dagegen protestieren die Anwohner der Biebricher Allee: http://www.wiesbadener-kurier.…egen-projekt_18727580.htm


    Und zum Abschluss der wohl interessanteste Artikel, in dem die Planungen für das zukünftige Busnetz beschrieben werden: http://www.wiesbadener-kurier.…t-veraendern_18727583.htm


    Interessant finde ich im letzten Artikel, dass die westliche Führung von 4/14 nicht berücksichtigt wird. Ich kann mir vorstellen, dass diese vielleicht in Richtung Mainzer Straße weiterfahren, um dort die 6 zu ersetzen. Außer 3 und 33 fahren in Zukunft im 10 Minuten-Takt, was woanders bereits angedeutet wurde. Woanders hieß es aber auch, dass die 9 bei einer City-Bahn-Führung über die Rheingaustraße als S-Bahn-Zubringer Wiesbaden Ost über die Kasteler Straße mit Schierstein verbinden soll - hier wird nun wieder von einer Führung über die Breslauer Straße (und dann wahrscheinlich ab Rheinufer wieder auf dem regulären Weg) gesprochen. Und ein 5 Min. Takt der 47 zur HVZ, während sonst nur im 30 Min. Takt gefahren wird? Klar, die Busse ins Gewerbegebiet sind gerade dann voll, trotzdem erscheint mir das neben dem dichten Angebot der City-Bahn als Überangebot.

  • Das Auslassen von zentraler Alstadt/Höfchen/Markt der Straßenbahn war für mich schon immer ein "Vorbeifahren am Bedarf". Zusammen mit der 68 verkehren an der Haltestelle Höfchen 17 Buslinien (hiervon drei Nachtlinien), welche einen vordringlichen Bedarf für einen Straßenbahnanschluss unterstreichen sollte. Die Ludwigstraße wird durch den alltäglichen Buskorso nicht attraktiver.

  • Der Übersichtlichkeit halber gibts einen extra Strang Citybahn in Mainz, ich plädiere deshalb dafür, dass die Moderation den vorigen Beitrag dorthin verschiebt, sonst wird die Diskussion unübersichtlich.

  • Man hat eine aufwändige und umfassende Broschüre zur Kosten-Nutzen-Untersuchung verfasst und veröffentlicht. Hoffentlich nimmt die Kritik der Intransparenz und undurchschaubaren Kosten von Seiten der FDP und Gegner damit ab. Jetzt hat man schwarz auf weiß, wie die Kosten entstehen und wie der Nutzen errechnet wurde. Aber auch hier werden die Gegner sicherlich neue Kritikpunkte finden und Fakten außen vor lassen.


    Die Broschüre gibt es hier zum Download: https://blog.citybahn-verbinde…oschuere-veroeffentlicht/

  • Die Wiesbadener ESWE Verkehrsgesellschaft mbH treibt das Projekt Citybahn weiter voran. Da ESWE aber für ein so großes Projekt keine eigenen Kapazitäten hat, wird in einer europaweiten Ausschreibung aktuell ein Projektsteuerer gesucht, der das gesamte Leistungsbild von der Projektvorbereitung über die Projektplanung bis zur Durchführung übernimmt.


    Projektbeschreibung


    Leistungsbild


    Den Ausschreibungsunterlagen entnehmen wir zugleich auch den Stand des Projekts:



    Mir scheint, es ist schon viel mehr im Gange, als wir bisher mitbekommen haben, das klingt alles schon sehr konkret.

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  • Schon kurz vor Weihnachten hatte der Bad Schwalbacher Bürgermeister über das Ergebnis einer NKU berichtet, wonach eine Verlängerung der Citybahn um zwei Kilometer über den Bad Schwalbacher Bahnhof hinaus bis zum Schmidtbergplatz in der Ortsmitte eine positiven Nutzen aufweise, mithin förderfähig sei und auch das bisherige NKV für die Strecke bis Bad Schwalbach Bahnhof nicht negativ beeinflusse.


    Seit Anfang Dezember 2018 sind die Verträge, mit denen die Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV) für den Kreis Mitglied in der City-Bahn GmbH wird, notariell beurkundet. Auch die finanziellen Mittel für die ersten Planungsphasen in Höhe von 2,4 Millionen Euro hat der Kreis der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Die RTV, die mit 25,1 Prozent an der Gesellschaft beteiligt ist, kann nun ebenfalls einen Geschäftsführer entsenden.


    Q

  • Zitat aus der Meldung:
    Im Wiesbadener Rathaus treibt eine breite politische Mehrheit aus CDU, SPD und Grünen den Bau der Citybahn voran.




    Welche Partei bleibt dann wohl noch übrig, die (wieder mal...) DAGEGEN ist?

  • Und die üblichen Phrasen "Es fallen Parkplätze weg".
    Bemerkenswert auch das Gegenargument, dass Busfahrten/Linien dafür entfallen: Ja, das ist sogar mit ein Ziel dieses Vorhabens. Wobei ich aber nicht glaube, das die Initiatoren ein Herz für Busfahrgäste haben, sondern eher Angst vor einer ÖPNV-Spur o.ä. (Gibt es auf der Route Busspuren?)