Pläne für die "City-Bahn" kommen voran...

  • 10 Bilder von der Aartalbahn


    Als Nachlese von meinem Ausflug zur Sprengung der Salzbachtalbrücke am 6.11.2021 habe ich auch Bilder von der alten Strecke der Aartalbahn mitgebracht.:

    1-2 Brücke über die Straße An der Hammermühle bei Wiesbaden Ost


    3-5 bei Wiesbaden-Biebrich, aufgenommen von der Bernhard-May-Straße


    6-8 Verbindungsstrecke von der Aartalbahn zum Hbf, etwa in Höhe der Straße An der Kupferlache


    9-10 alter Bahnhof Landesdenkmal, jetzt für eine Kita genutzt


    Interessierte können das Gebäude auch besichtigen und sich unter 0611 - 360 1539-0 oder ber Mail unter

    kita@obermayr.com anmelden, wie ein großes Schild am Eingang informiert. :)

  • Interessant, dass auch mal Fernzüge in Mombach halten wusste ich nicht. Im Infrastrukturregister wird allerdings eine Bahnsteigsnutzlänge von 205m angegeben, da müssten einige Fernzüge dann wohl trotzdem durchfahren, oder?

    Zwar OT, aber weils gerade gut zu deinem Beitrag passt:


    Kann man wegen der Streckensperrung bei Rüsselsheim derzeit gut beobachten. Die Fernzüge zwischen Frankfurt und der linken Rheinstrecke (also Ziel z.B. Dortmund oder Wien) halten derzeit wieder ersatzweise in Mainz-Mombach. ;)

  • Der Verein Bürger pro Citybahn hat einen neuen Verein Wiesbaden neu bewegen der die Straßenbahnidee für Wiesbaden neu beleben möchte. Die Reaktivierung der Aartalbahn ist auch in der Ideenliste und ebenso die Einrichtung von Superblocks in Wiesbaden. Mit der Einrichtung von Superblöcken soll der MIV auf Hauptstraßen zurückgedrängt werden.


    M.E. sollte die Straßenbahn im kleinen Maßstab im Wiesbadener Ostfeld in Kooperation mit Mainz gebaut werden um nicht die Probleme, die Wiesbaden mit dem Busverkehr objektiv hat, nicht dort zu replizieren um sie dann später teuer und zeitintensiv zu lösen. Damit könnte demonstriert werden, dass die Befürchtungen der teilnehmenden Wählerinnen und Wähler vor zwei Jahren, welche zur Ablehnung führten, sich als unbegründet erwiesen haben.


    Man kann es drehen und wenden wie man will, die Entscheidung des Bürgerbegehrens wird den Wiesbadener ÖPNV noch über Jahrzehnte beeinflussen denn die artikulierten Ideen vom Nachfolgeverein sind nicht rasch umsetzbar (von wegen dicke Bretter bohren und so).

  • Die RMZ berichtet heute, dass das Ergebnis der standardisierten Bewertung von Projekten für deutsche Verkehrsinfrastruktur für die Reaktivierung der Aartalbahn, ausgearbeitet vom Büro BPV Consult aus Koblenz, dem Mobilitätsausschuss der Stadt Wiesbaden dieser Tage vorgestellt wurde. Basierend auf der Preis- und Kostenbasis des Jahres 2016 würden demnach für die neuen Bahnsteige ca. 9 Mio. EUR, für die Gleise ca. 14 Mio. EUR, für die Trasse ca. 22 Mio. EUR und als Kostenpuffer ca. 13 Mio. EUR (= 30% der Baukosten) anfallen.

    Der Nutzen-Kosten-Faktor beträgt 2,1. Aufgrund dessen könnte mit der Planungsphase begonnen werden und dann könnten die Kosten basierend auf den aktuellen Preisen ermittelt werden.

    Es wird mit einer schlanken Bauzeit von 12 Monaten gerechnet.


    Auf der 24 km langen Strecke beträgt nach dem Musterfahrplan die Fahrzeit zw. Bad Schwalbach und Wiesbaden-Ost 34 Minuten und in der HVZ ist ein 30-Minuten-Takt sowie in der Nebenzeit ein Stunden-Takt geplant. Ein 15- Minuten-Takt wäre auch möglich jedoch müssten mindestens zwei zusätzliche Kreuzungspunkte für den Begegnungsverkehr gebaut werden. Bisher sind dafür die beiden Haltepunkte Taunusstein-Hahn und Wiesbaden-Dotzheim vorgesehen die dafür umgebaut werden müssen. Eine Elektrifizierung der eingleisigen Strecke ist aktuell nicht geplant, d.h. es könnten nur Diesel oder Wasserstoff betriebene Züge auf der Strecke verkehren. Es gibt Streckenabschnitte die eine Steigung von bis zu 34 Promille aufweisen. Es wird täglich mit bis zu 3.300 Fahrgästen, inkl. 1.000 PKW-Umsteigern, gerechnet.

  • Ich erinnere mal kurz an diesen Thread.


    Ich muss aber sagen, ich bin ziemlich enttäuscht von dem Artikel. Die merkwürdige Grafik zeigt etliche Orte/Haltepunkte an der falschen Stelle, und hat mit dem Verlauf der Bahnstrecke nichts zu tun. Dann wird auch noch geschrieben, dass in Wehen gehalten wird - mir scheint es, der Autor hat noch nie auf eine Karte des Aartals geschaut.


    Inhaltlich finde ich v.A. diesen Satz wichtig:

    "Dazu gehört, dass nach dem Start der Zugverbindung die Buslinie von und in Richtung Wiesbaden über die Eiserne Hand eingestellt wird."


    "Die Buslinie über die Eiserne Hand" sind eigentlich 4 Buslinien, aber wie auch immer. Wenn da wirklich alles eingestellt werden soll, heißt das, dass Menschen aus z.B. Breithardt oder Michelbach künftig zweimal Umsteigen müssten, um die Wiesbadener Innenstadt bzw. den Hbf zu erreichen - statt heute 0 Mal. Ob das so sinnvoll ist?

  • Was wird im Endeffekt schneller sein?

    Die Busverbindungen dürften vermutlich alle angepasst werden.

    Aus o.g. Orten sicherlich der Bus. Heute fährt man mit dem Bus in 17-18 Minuten vom ZOB Hahn bis Wiesbaden Luisenforum, dagegen braucht man allein für das Stück Dotzheim Bhf - Luisenforum 10 Minuten. Mit der Bahn von Dotzheim nach Hahn plus zweimal Umsteigen wird in 8 Minuten wohl eher nicht drinnen sein.

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  • Hatte gesucht aber den von Kiki verlinkten Strang nicht gefunden.


    Könnte ein Admin. netterweise meinen Beitrag und die folgenden drei verschieben?

    Bitte um Entschuldigung für die Umstände.

  • Bindungswirkung des Bürgerentscheids gegen die Citybahn endet

    Mit Ablauf dieses Monats endet die 3-jährige Bindungswirkung des Bürgerentscheids gegen die Citybahn. Am 1.11.2020 war ein Bürgerentscheid gegen die Citybahn mit knapp 60.000 Stimmen angenommen worden. Von den rd. 209.000 Wiesbadener Wahlberechtigten hatten rd. 46% (rd. 96.000) an der Abstimmung teilgenommen, von denen 62,1 %, also die besagten rd. 60.000 für das Begehren, mithin gegen die Ctiybahn votiert hatten. Angestoßen hatte das Bürgenbegehren die Stadtverordnetenversammlug, weil sie, salopp gesagt: zu feige waren, den weiteren Planungsauftrag zu beschließen.


    Dieser Beschluss hat indessen niemanden bewogen, irgendein Verwaltungsgericht anzurufen, denn es hätte durchaus die Möglichkeit bestanden, dass der HessVGH das Bürgerbegehren für unzulässig erachtet hätte, denn planfeststellungsbedürftige Vorhaben mit überörtlicher Bedeutung (Der RTK und einige Umlandgemeinden sind auch betroffen) sind der Beschlussfassung durch Bürgerentscheid entzogen (das gilt im Prinzip für alle Gegenstände mit gesetzlich vorgeschriebener Öffentlichkeitsbeteiligung. Aber wo kein Kläger, da kein Richter.


    Aus einem früheren Verein "Pro Citybahn Wiesbaden" ist ein neuer Verein "Wiesbaden neu bewegen" hervorgegangen. Zwar sei das Projekt Citybahn vom Tisch der Begriff Citybahn sozusagen verbrannt, nicht aber das System Straßenbahn. Der Verein glaubt nicht, dass sich irgendeine der Wiesbadener Parteien vor der Kommunalwahl 2026 dazu äußern werde, der Verein wird aber nicht müde, die Vorteile des Systems Straßenbahn hevorzuheben. Sie werben für einen verkehrspolitischen Frieden und verweisen auf die Stadt Kiel, wo nach ergebnisoffener Diskussion auf der Basis von Daten und Fakten entschieden worden war, ein Stadtbahnnetz von 36 km Ausdehenung in elf Abschnitten zu bauen, statt auf ein Bussystem mit überlangen Bussen zu setzen.


    Die FAZ berichtet heute in ihrer RMZ (Seite 2) ausführlich darüber (noch nicht online).


    Ich bin gespannt auf die Reaktionen und den weiteren Fortgang der Diskussion.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Die Kommunalwahl 2026 könnte durchaus ein Knackpunkt werden, sowohl für Straßenbahnprojekte als auch Bussysteme.

    Es steht ja keine Entscheidung Busspur vs Rasengleis an, vorhandene Busspuren könnten auch wieder in normale Fahrspuren umgewandelt werden.

  • Das schon, das scheint aber immer mehr vergessen zu gehen, nicht nur in Wiesbaden.

    Ist eigentlich zu globalgalaktisch, aber einen Parkplatz braucht jeder, im Stau steht ebenfalls jeder. Argumente in dieser Hinsicht ziehen eben immer, eine Art des Populismus.

  • Ich fürchte der Drops ist gelutscht. Zumal die Kosten für Großverkehrsprojekte explodieren (U5, Riederwaldtunnel) und in der Baubranche die Hölle los ist. Vielleicht war in der Vergangenheit auch die Außendarstellung nicht immer optimal. Der Karlsruher Stadtbahngott Dr. Dieter Ludwig hat Kritiker stets versucht zu überzeugen und hat es meist auch geschafft.

    Es folgt die Durchsage für die Fahrt in Richtung Preungesheim.

  • Es ist allerdings schon sehr auffällig, dass in Baden-Württemberg Eisenbahn- und Stadtbahnprojekte mit einem viel größeren Ehrgeiz realisierbar sind, die kaum am Widerstand der Bevölkerung scheitern. Da ist die Stadtbahnstrecke in der Innenstadt Tübingens, die per Volksentscheid abgelehnt wurde, eher eine Ausnahme.


    Neben der Kombilösung in Karlsruhe ist es aber u.A. sehr auffällig, dass man beim Ausbau der Stuttgarter Stadtbahn regelmäßig Tunnelabschnitte einplant, wo sie Sinn machen, aber sich dabei das Geschrei wegen Kosten und Baubeeinträchtigungen nicht nur sehr in Grenzen hält, sondern gewöhnlich auch die Bauzeiten. Aber unabhängig davon scheinen Neuerschließungen in Randlagen oder hinter den Stadtgrenzen eher ausdrücklich erwünscht zu sein, statt dass dies seitens der Bevölkerung und einiger Parteien als überflüssiger Kostenfaktor wahrgenommen wird.


    Außerhalb von Stuttgart und Karlsruhe realisiert man u.A. die Regionalstadtbahn Neckar-Alb, die Stadtbahn Ludwigsburg, reaktiviert die Strecke Weil Der Stadt - Calw und plant den weiteren Ausbau der Stadtbahn Heilbronn, wobei man auch einige ehemalige Bahnstrecken neu aufbauen möchte.


    Kaum Protest, nichts totgeklagt und auch kaum nennenswerter politischer Widerstand aus der Opposition.


    Da wirkt es, als ob der Durchschnittsschwabe das krasse Gegenteil des durchschnittlichen Wiesbadeners ist.

    Dieses Gerichtsurteil wurde per KI generiert und ist ohne Begründung gültig.

  • reaktiviert die Strecke Weil Der Stadt - Calw

    Naja, genau das ist ein Beispiel dafür, warum es in BaWü auch nicht schneller vorangeht als in anderen Bundesländern. Über die Strecke wird auch schon seit Jahrzehnten diskutiert und es gibt genügend Wutbürger und Politiker die wahlweise einen Radweg, Batteriebusse oder Seilbahnen toller finden oder sich um die Gesundheit der lilagepunkteten Tigermopsfledermaus im Tunnel sorgen.

  • … Städte mit der Größe von Wiesbaden sollten schon Stadtbahnen betreiben. Das ist nicht die Frage. Eine Verlängerung der S-Bahn quer durch die Stadt zu großen Wohngebieten wären auch wünschenswert.
    An die Umsetzung in Wiesbaden glaube ich nicht. Die Stadt hat sich vor Knapp 100 Jahren gegen die Straßenbahn entschieden.


    Mit der vor fünf Jahren geplanten Anbindung an Mainz wurde das Projekt zu groß für den ersten Schritt und verärgerte zu viele Bürger auf dem Weg zum Rhein. Wiesbaden sollte vom Taunus kommend mit einer Stichstrecke beginnen in die Innenstadt und dann zum Hauptbahnhof verlängern. Und das Projekt muss auf die Bürger eingehen. Alleebäume im Rheingauviertel absägen, Haltestellenlärm (Anfahren und Bremsen) ignorieren und Parkplätze „für die Verkehrswende“ entfernen, gefällt den meisten nicht.


    Bin gespannt wer sich das Projekt antut. Möglicherweise wäre der Ausbau als Bussystem wie in Metz sinnvoller, weil umsetzbar. Bei allen Ideen muss die Umsetzbarkeit berücksichtigt werden.


    Siehe Gegenwind bei Ostfeldbebauung.

  • Und das Projekt muss auf die Bürger eingehen. Alleebäume im Rheingauviertel absägen, Haltestellenlärm (Anfahren und Bremsen) ignorieren und Parkplätze „für die Verkehrswende“ entfernen, gefällt den meisten nicht.

    Was soll man denn bitte sonst machen? Straßenbahnen nur ohne eigene Trasse auf besonders unansehnlichen Straßen bauen, und Haltestellen nur alle paar Kilometer, damit sie niemandem stören? Dann behaupten die Leute erst Recht, dass die Busse doch ausreichen. Umso mehr, wenn man im ersten Schritt garnicht mal den Hauptbahnhof anfährt.

    Ich denke auch, die Straßenbahn hat sich generell erledigt. Wenn man aber irgendwo noch eine Chance hat, dann m.E. am ehesten im Ostfeld, wo noch keiner ist, der sich beschweren kann. Von dort aus über die Berliner oder Mainzer Straße Richtung Hauptbahnhof dürfte es verhältnismäßig wenig Widerstand geben, aufgrund dünner Besiedlung. Ob man von dort aus in die Innenstadt kommt ist zugegebenermaßen zweifelhaft.

    Ein Bussystem (gerne mit Oberleitungen) fände ich politisch auch schlau, wenn auch nur als Vorstufe zu einer möglichen Straßenbahn. Ob der Bund sowas finanziert, ist halt die andere Frage. Irgendwie gibt es in Wiesbaden einfach keine sinnvolle, durchsetzbare Lösung.

  • Ja, sehe ich auch so. Anspruchsvoll ist der erste Bauabschnitt, Ostfeld würde sich auch anbieten neben einer Strecke von Taunusstein in die Innnenstadt. Wenn der erste Abschnitt läuft mit eigenen Depot fällt die Erweiterung leichter. Nur bloß nicht mehr mit Mainz zusammen.

  • Rechtfertigt glaube ich keinen eigenen Thread, also kommt das mal hier rein:

    Laut FAZ hat die Stadt Wiesbaden ein SMA-Gutachten im Auftrag gebeben, der sich auf Grundlage des Deutschlandtakts mit der Weiterentwicklung der Aartal- und Länchesbahnen, weiteren Haltestellen der S1 und S9 sowie weiteren Zügen nach Mainz (vmtl. aus Richtung Wiesbaden) beschäftigt. Wie immer werden im Artikel ein Paar Sachen durcheinander gebracht, so wie ich es verstehe heißt es im Wesentlichen aber:

    -Die Aartalbahn könnte mal bis Kastel(?) weiter, das bräuchte aber ein weiteres Gleis vom Ostbhf. bis Kostheim (??). Am Ostbhf. könnte man einen Anschluss an die RB75 herstellen; in Kastel an die RB10.

    -Ein Halt der Ländchesbahn am BKA ist ohne weiteres möglich, alles darüber hinausgehende (insb. T15) braucht einen Infrastrukturausbau. (Anm.: ich bin noch immer nicht ganz davon überzeugt, dass man die Auswirken eines weiteres Haltes auf die Anschlüsse in Wiesbaden/Niedernhausen hinreichend beachtet hat).

    -Ein S-Bahn Halt in Kostheim geht ohne Weiteres (immernoch) nicht

    -Mehr Züge nach Mainz geht ohne Weiteres auch nicht, und bräuchte einen Ausbau "zwischen Hauptbahnhof und Wiesbaden" (??)

    -ETCS macht alles besser


    Das Gutachten selbst habe ich bisher nicht gefunden, evtl. wird es irgendwann hier unter den Tagesordnungsunterlagen des Mobilitätsausschusses zu finden sein. Dort findet man sonst eine Interessante Forderung der Stadt, bei der Generalsanierung der rechten Rheinstrecke doch endlich mal die Igelsteinkurve zu errichten.