Keine Benzin- und Diesel-Pkw mehr ab 2030?

  • An sich finde ich das sogar gut...
    Nur wären das zu viele Autos, die auf einmal im Schrott landen sollten, sämtliche neue müssten hergestellt werden - ob das wirklich besser für die Umwelt sein soll? Eher im Gegenteil. Zumal sich die Bürger heftig dagegen wehren werden, da wird es 2030 nicht machbar sein.

  • Es geht um Neuzulassungen, nicht darum, schon gebaute Autos wegzuschmeißen.

    Das ist in dem Zusammenhang zwar richtig, aber es gibt ja nebenbei noch die Verwaltungsklagen auf atembare Luft. Die führen zwar nicht zu einer Wegwerfpflicht für Verbrennungskraftwagen, aber perspektivisch zu dem einen oder anderen Benutzungsverbot im städtischen Umfeld, auch wenn Hufen https://de.wikipedia.org/wiki/Friedhelm_Hufen in der AZ jüngst eher großzügige Übergangsfristen forderte, ohne zu erläutern, welche Luft man während des Übergangs atmen soll.

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  • Innerhalb von 14 Jahren soll also das erreicht werden, was in den letzten ca. 50 Jahren nicht erreicht wurde ?( Einen zum Verbrennungsmotor alternativen alltagstauglichen Antrieb zu entwickeln. :rolleyes: Schöne Träumerei.
    Weder die Elektromobilität noch die Wasserstofftechnik hat eine Reife erreicht, die Massentauglich ist. Ob in 14 Jahren ausreichend Ökostrom zur Verfügung steht darf auch bezweifelt werden.
    Denn exmomb hat das völlig richtig erkannt:

    Zitat

    Für die Leute in den Innenstädte ist es gut, aber für das Klima nicht. Dann werden die Schadstoffe an anderer Stelle erzeugt.


    Käme es nicht vom Bundesrat, würde ich sagen "Ist denn schon Wahlkrampf?"

  • Innerhalb von 14 Jahren soll also das erreicht werden, was in den letzten ca. 50 Jahren nicht erreicht wurde ?( Einen zum Verbrennungsmotor alternativen alltagstauglichen Antrieb zu entwickeln. :rolleyes: Schöne Träumerei.
    Weder die Elektromobilität noch die Wasserstofftechnik hat eine Reife erreicht, die Massentauglich ist. Ob in 14 Jahren ausreichend Ökostrom zur Verfügung steht darf auch bezweifelt werden.
    Denn exmomb hat das völlig richtig erkannt:



    Massentaugliche Elektromobilität gibt es jetzt schon vielerorts zum Verbundtarif. Außerdem wurde uns von Darmstadt berichtet, daß die Speicherbusse an den Endstellen sehr demnächst ach so problemlos wieder aufgeladen werden.


    Die HEAG berichtet, das man in Studien rausgefunden hat, ob es möglich ist bis 2025 Elektrobusse fahren zu lassen:


    https://www.heagmobilo.de/de/presse/pressemeldung/machbarkeitsstudie-der-heag-mobilo-best%C3%A4tigt-%E2%80%9Eelektrobussystem-Darmstadt


    Dann hätten wir noch Erdgas als Busantrieb, für Pkw schon wegen Tiefgaragenverbot nur bedingt tauglich.


    Wenn also MIV dem ÖPV weicht, ist das durchaus im Sine des Klimaschutzes.

    Einmal editiert, zuletzt von Ulf ()

  • Ich finde es interessant, dass dieses Thema ausgerechnet im Zusammenhang mit Stuttgart, der Stadt mit den höchsten Feinstaubbelastungen, jetzt wieder hoch kommt.


    Ich wohne schon eine Weile "im Ländle". Die Stuttgarter haben es seit Jahrzehnten nicht geschafft,


    a) dass man im Osten um die Stadt herum fahren kann - nein, von Tübingen und Reutlingen kommend MUSS man immer mitten durch, an dem Messpunkt mit der höchsten Belastung vorbei
    b) öffentliche Verkehrsmittel anzubieten, welche die Menschen zum Umsteigen einladen


    Man muss, wenn man aus den vorgenannten Richtungen kommt, schon sehr hart gesotten sein, sich die Autofahrt in (oder durch) die Metropole jeden Tag anzutun. Das Anhören des morgendlichen Verkehrsfunks auf einem beliebigen SWR-Sender genügt...


    Es ist halt sehr bequem, auf der "Verbieten"-Masche zu reiten - nur: Funktioniert hat das noch selten. Auch traut sich nach wie vor keiner an den Schwerlastverkehr heran, der sowohl mit Abgasen als auch mit Abrieb an Reifen und Straßenbelag wesentlich mehr schädliche Stoffe in die Luft haut als PKWs.


    Wer es ernst meint mit der Luftverbesserung, der darf nicht gleichzeitig zulassen, dass die umweltfreundlichere Bahn weitere Gütertarifpunkte dicht macht. Inzwischen gibt es große Regionen, da wurde seit mehr als 10 Jahren kein Güterwagen mehr gesichtet.


    Ich finde es billig, dieses Problem jetzt wieder "auf den kleinen Mann" abzuwälzen. Öffentlicher Verkehr und Schienen-Güterverkehr - das sollten die Prioritäten sein - das ist längst erfunden und sollte ausgebaut werden. Dann hat man (vielleicht) genug Zeit gewonnen, auch für den privaten Gebrauch sinnvoll nutzbare E-Fahrzeuge zu entwickeln und die dazu nötige Infrastruktur aufzubauen.

  • Es ist halt sehr bequem, auf der "Verbieten"-Masche zu reiten - nur: Funktioniert hat das noch selten.

    Wenn das Ziel allein mit Appellen nicht erreichbar ist und auch Du das Geld für neue Stadtumfahrungsstraßen nicht zusammenbekommst, dann denk doch mal an die Feinstaubplaketten. Funktionieren noch nicht effektiv genug - funktionieren aber.

  • Ulf, unser Senftöpfchen, da er immer seinen Senf dazu geben muss: ;)

    Zitat

    Massentaugliche Elektromobilität gibt es jetzt schon vielerorts zum Verbundtarif. Außerdem wurde uns von Darmstadt berichtet, daß die Speicherbusse an den Endstellen sehr demnächst ach so problemlos wieder aufgeladen werden.


    Is schon klar. :rolleyes: Meine Anmerkung bzgl. der Massentauglichkeit bezog sich auf den individualen mobilen Verkehr. :rolleyes:

  • Wenn man mal die Spaßfahrzeuge wie Segways, Hooverboards oder was auch immer, oder auch Pedelecs, ansieht, was da schon alles möglich ist, ist das für Mofas meiner Meinung nach schon erfüllbar.


    Als ich das zum ersten Mal gehört habe, kam in mir die Vermutung hoch: Das wird schon unsere Industrie zu verhindern wissen.
    Und ich sehe auch durchaus praktische Probleme bei Ladung der Fahrzeugakkus. So umweltfreundlich ist deren Herstellung nun wieder auch nicht. Dort, woder Einsatz Sinn ergibt, also Stadtgebiet, ist das mit Ladestationen problematisch. " Auf dem Land" mir eigener Garage oder Stellfläche ist die Reichweite und.U. zu gering.


    Ich würde auch erst einmal den ÖPNV und Schienengüterverkeh massiv fördern, aber dafür wird kein Geld locker gemacht (oder wird durch entsprechende Lobbyarbeit verhindert) .Mobilität wird anscheinend nur mit PKW übersetzt.

  • Genau, wenn der Gesetzgeber die Industrie dazu zwingt, vom Verbrennungsmotor wegzukommen, dann wird diese die Wege gehen. Und wenn man seiht, wie in vielen Dingen die Elektrotechnik in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat, ist 2030 sicher möglich. Man darf natürlich nicht erwarten, dass man Werte wie Reichweite und PS 1:1 dem Verbrennungsmotor in 2030 nachbauen kann, aber für eine ausreichende Mobilität wird es reichen. Wer mit einem Elektroauto nonstop durch Europa fahren möchte, der hat verloren, aber das braucht keiner wirklich.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Ulf, unser Senftöpfchen, da er immer seinen Senf dazu geben muss

    Deine Unfähigkeit zum Austausch von Argumenten hast Du durch diese Entgleisung jedenfalls unter Beweis gestellt. Benimm hast Du nicht.

  • Condor:

    Zitat

    Als ich das zum ersten Mal gehört habe, kam in mir die Vermutung hoch: Das wird schon unsere Industrie zu verhindern wissen.


    Korrekt,- wäre die Mineralöllobby nicht so übermächtig, wären wir über das Entwicklungsstadium Steinzeit was alternative Energie anbelangt weit hinaus und hätten Massentaugliche Lösungen. Nicht zuletzt begünstigt auch das Steuerrecht Dienstwagen.


    Condor:

    Zitat

    Ich würde auch erst einmal den ÖPNV und Schienengüterverkeh massiv fördern, aber dafür wird kein Geld locker gemacht (oder wird durch entsprechende Lobbyarbeit verhindert) .Mobilität wird anscheinend nur mit PKW übersetzt.


    Wie schnell man damit vorankommt sieht man an der Main-Weser Bahn, der Nordmainischen nicht zuletzt an der U5. Es ist aber nicht nur die Lobby, sondern auch der Bürger.
    Berkersheim ist da ein besonders gutes Beispiel. Dort wünscht man den Ausbau der Main Weser Bahn nicht, man möchte aber auch den Schleichverkehr über den Heiligenstockweg nach Bad Vilbel verhindern. Duschen ohne naß zu werden ist nicht!
    Wir haben nun mal einen DER Hersteller von LKW im eigenen Land, der wird schon zu verhindern wissen, dass der Schienengüterverkehr ausgebaut wird.


    Wenn aber der IV umweltneutral daherkommt, ist er nun auch nicht mehr so sehr zu verteufeln wie es momentan der Fall ist.


    Ja, auf dem Land ist PKW=Mobilität, zumindest um bis zum nächsten Bahnhof zu kommen.


    Ein Weg zur Akzeptanz von Elektrofahrzeugen wäre z.B., dass es einheitliche Batterien gibt. Man lädt die Batterie nicht an der heimischen Steckdose stundenlang auf, sondern taucht an einer Tankstelle die leere gegen eine volle Batterie. Das geht natürlich nur dann, wenn alle Batterien einheitlich sind.
    Dies bedingt natürlich eine komplett neue Infrastruktur.
    Dann käme man auch durch ganz Europa. :D

  • Ein Weg zur Akzeptanz von Elektrofahrzeugen wäre z.B., dass es einheitliche Batterien gibt. Man lädt die Batterie nicht an der heimischen Steckdose stundenlang auf, sondern taucht an einer Tankstelle die leere gegen eine volle Batterie. Das geht natürlich nur dann, wenn alle Batterien einheitlich sind.
    Dies bedingt natürlich eine komplett neue Infrastruktur.


    Das klingt nach einem sehr interessanten Ansatz! :) Dann muss es aber noch sehr große Fortschritte in der Batterietechnik geben... Auf stromschnell.de habe ich gelesen, dass die Batterie eines e-Golf 318 kg wiegt. Ein einfacher Austausch ist also zum aktuellen Zeitpunkt kaum möglich, vor allem ist es auch eine Frage der Zugänglichkeit.

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  • Wenn aber der IV umweltneutral daherkommt


    Bis "umweltneutral" ist aber noch ein gaaanz weiter Weg, selbst wenn man den Begriff ziemlich dehnt. (Streng genommen ist nicht einmal zu Fuß gehen umweltneutral wegen der Umweltbelastung durch den benutzten Weg und die Abnutzung der Schuhe.) Erstens bedeutet Strom nicht automatisch umweltfreundlich, sondern es kommt darauf an, wie er produziert wird. Zweitens verbraucht ein Auto die meiste Energie für die Herstellung. Wie Condor schon schreibt, ist gerade auch die Batterie-Herstellung eine Umweltbelastung.


    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Elektroautos, denke aber, das sollte man zunächst einmal bei den Fahrzeugen vorantreiben, die intensiv genutzt werden: Busse, Taxis, LKW; bei Bussen am besten auf den Hauptrouten als O-Bus, Batterie zur Weiterfahrt über diese Routen hinaus.


    Bei PKW bringt es m.E. mehr, der Tendenz zu immer größeren Autos entgegenzusteuern und so den Verbrauch zu reduzieren (und zwar nicht nur Kraftstoff-, sondern auch Materialverbrauch). Auf Bundesebene wäre eine mögliche Maßnahme eine quadratisch ansteigende Kfz-Steuer. Lokal könnte man an ausgewählten Stellen kleinere Parkplätze abmarkieren, reserviert für Kleinwagen bis zu einer Länge von x Metern. Manchmal kann man auf diese Weise sogar Längs- in Querparker umwandeln (nämlich wenn man noch Reserve bei der Straßen- und/oder Bürgersteigbreite hat).


    Generell halte ich wenig von Verboten als Lenkungsmaßnahme, außer bei eklatanten Problemen oder Sicherheitsrisiken. Besser ist, eine Messgröße für das verursachte Problem zu definieren und auf Basis dieser Messgröße eine Steuer zu erheben, um unerwünschte Produkte zu verteuern. So vermeidet man einerseits Anreize, gerade eben unter der Verbotsschwelle zu bleiben, vermeidet andererseits überflüssige Verbote (warum soll z.B. die Kellerlampe, die 2 Stunden im Jahr im Betrieb ist, keine Glühbirne sein).

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?