Dreieichbahn soll S-Bahn werden

  • ....so titelt die FR heute einen Artikel.
    Das Stadtparlament von Rödermark und Dreieich wünscht, dass mittelfristig die Dreieichbahn zwischen Dreieich-Buchschlag und Dieburg zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wird um einen S-Bahn Betrieb zuz ermöglichen.
    Das Stadtparkament von Rödermark hat aktuell dieser Forderung durch einen intrefraktionellen Antrag Nachdruck verliehen.

  • Schön wäre es. Vor allem, weil man dann auch die S1 bis Dieburg weiter fahren lassen könnte, und über die dort verkehrenden Züge endlich wieder ein brauchbarer Anschluss an Darmstadt entsteht. Wobei ich mich - gerade für den Abschnitt Dieburg - Ober-Roden - dunkel daran erinnere, dass man damals beim Bau der S1 nur bis Ober-Roden ausgebaut hat, weil für Dieburg - Ober-Roden ein ungünstiger KNF heraus kam. Mag aber auch sein, dass ich mich irre. Und außerdem liegen heute vielleicht die Verkehrsströme anders als damals.

    "You shouldn't take life to seriously. You'll never get out alive." (Van Wilder, Party Animals)

    Einmal editiert, zuletzt von pocytac ()

  • In Anbetracht der zu erwartenden Kosten dürfte eine solche Luxuslösung kaum einen KNF von mehr als 1,0 haben. Ohne den Ortschaften entlang der Dreieichbahn zu nahe treten zu wollen. Aber die Orte sind für eine S-Bahn viel zu klein. Die hohen Kosten stünden in keinem wirtschaftlichen Verhältnis. Das finge doch schon in Buchschlag an. Die S-Bahngleise liegen auf der Westseite der Main-Neckar-Bahn, die Dreieichbahn mündet von Osten her in die Fernbahngleise. Da eine höhengleiche Überleitung kaum sinnvoll ist, bliebe nur ein sehr teures Überwerfungsbauwerk. Damit wären schonmal zig Millionen weg, ohne das nur ein Meter Zweigleisigkeit geschaffen wäre. Auch sehe ich keinen Grund, weshalb man für einen 30 Minutentakt eine durchgehende 2-Gleisigkeit braucht. Eigentlich fehlt nur ein Kreuzungs-/Begegnungsabschnitt in Offenthal und Dreieichenhain für die notwendige betriebliche Flexibilität im Falle von Verspätungen.


    Ich glaube, man sollte lieber realistisch den ersten Schritt fordern, statt den (derzeit) nicht realisierbaren 2. Schritt zu proklamieren. Ein durchgehender 30 Minutentakt (Mo-So) zwischen Dieburg und Ffm Hbf (analog der K-Bahn) würde im ersten Schritt doch vollkommen ausreichen und wäre ein Quantensprung für die Anwohner entlang der Dreieichbahn. Alleine damit würde man viele neue Fahrgäste gewinnen. Wenn dann die dort eingesetzten 2-teiligen VT (derzeit BR 642) mal eines Tages als Dreifachtraktion verkehren, kann man über eine S-Bahn Lösung nachdenken. Die Strecke hat in meinen Augen viel Potential, ohne Frage. Die Strecke ist aber verkehrlich heute eher auf dem Stand der K-Bahn etwa zur Jahrtausendwende. Wenn man den heutigen Status quo der K-Bahn (Mo-So, durchgehender 30 Minutentakt zum Hbf) hinbekäme, wäre das schon ein riesiger Schritt. Dieser Schritt ist schwierig genug (Stichwort Überlastung Zulaufstrecken zum Hbf). Daran sollte man arbeiten. Und ich glaube, hierfür liesse sich auch der hessische VM erwärmen, jetzt wo dem RMV aufgrund der höheren Regionalisierungsmittel mehr Geld zur Verfügung steht.


    Aber ein 2-glesiger Ausbau, samt Elektrifizierung und S-Bahn wird es (bis auf weiteres) nicht geben. Das ist Tagträumerei.

    Einmal editiert, zuletzt von Forumstroll ()

  • * aufwärm *


    Ein durchgehender 30 Minutentakt (Mo-So) zwischen Dieburg und Ffm Hbf (analog der K-Bahn) würde im ersten Schritt doch vollkommen ausreichen und wäre ein Quantensprung für die Anwohner entlang der Dreieichbahn. Alleine damit würde man viele neue Fahrgäste gewinnen.
    (...)
    Die Strecke hat in meinen Augen viel Potential, ohne Frage. Die Strecke ist aber verkehrlich heute eher auf dem Stand der K-Bahn etwa zur Jahrtausendwende. Wenn man den heutigen Status quo der K-Bahn (Mo-So, durchgehender 30 Minutentakt zum Hbf) hinbekäme, wäre das schon ein riesiger Schritt.


    In meinen Augen wären das geradezu paradiesische Verhältnisse.
    Als vergleichsweise regelmäßiger Frankfurt <> Rödermark - Fahrgast (wg. Familie) zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten habe ich mich doch sehr an die Direktverbindung vom Frankfurter Hauptbahnhof gewöhnt und vermeide bestmöglich die Buchschlager Umsteigerei, die früher ebenso lästig wie selbstverständlich war.


    An Wochenenden ist das immer noch etwas ... bescheiden (über Sonntage wollen wir erst gar nicht reden!). Von 30 Minuten mag ich da erst gar nicht träumen.
    Dieser Tage erzählte mir allerdings jemand vom Zugpersonal eher beiläufig, dass mit dem nächsten Fahrplan die durchgehende Verbindung auch am Wochenende zustande käme. Dazu habe ich hier im Forum noch nichts gefunden, aber dem Kollegen zufolge scheint das wohl in fast trockenen Tüchern. Kennt jemand eine Quelle für nähere Informationen?


    Eins wird man in Buchschlag ohnehin nicht in den Griff bekommen: Die Pünktlichkeit. Ob ankommend mit Endstation oder durchfahrend von Frankfurt - eine pünktliche Ankunft ist dort fast immer ausgeschlossen. Die RB 61 schafft es mit bemerkenswerter Konsequenz, von Rödermark (pünktlich) bis Buchschlag minimum +1 oder +2 einzufahren. Wer dort also nicht zwingend umsteigen muss, für den wird die Ausweitung der Fahrten von und nach Frankfurt an allen Tagen die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches sein.


    Danach können wir ja gerne noch mal über die Taktung reden.

  • Neues von der Dreieichbahn: Der RMV prüft 3 Möglichkeiten die Bahnverbindung von Dieburg nach Frankfurt zu verbessern: 1) S1 Verlängerung bis Dieburg, 2) S2 Verlängerung über Urberach und Ober-Roden nach Dieburg und 3) Durchgehender 30min-Takt auf der gesamten Dreieichbahn. Das fertige Gutachten wird in circa einem Jahr erwartet.


    Ich persönlich bin aus egoistischen Gründen gegen eine Verlängerung der S1 nach Dieburg, weil ich täglich von Urberach nach Darmstadt pendele und das am zuverlässigsten über Dieburg geht. In Ober-Roden umzusteigen ist da ein großer Rückschritt. Die S2 nach Dieburg wäre die Ideallösung für mich, wenn dort die Anschlüsse stimmen. Dann müsste man die Strecke in Dreieich auch nicht aufwendig ausbauen weil dort so gut wie kein Durchgangsverkehr mehr von Rödermark und Dieburg nach Frankfurt lang muss. Die Dreieichbahn ist dann nur noch Zubringer von Götzenheim und co. zur S-Bahn nach Urberach bzw. Buchschlag.


    Das ist allerdings alles langfristig. Kurzfristig würde es schon reichen 1-2 neue Ausweichstellen zu bauen und vielleicht ein paar Langsamfahrstellen auszubügeln. Damit sind dann auch bessere Anschlüsse möglich. Ach es könnten auch endlich die neuen Züge kommen. In den letzten Wochen ist öfter den ganzen Tag lang ein Takt ausgefallen weil der eingeplante Zug morgens eine technische Störung hatte.

    Einmal editiert, zuletzt von heinz ()

  • Ach es könnten auch endlich die neuen Züge kommen. In den letzten Wochen ist öfter den ganzen Tag lang ein Takt ausgefallen weil der eingeplante Zug morgens eine technische Störung hatte.


    Freu dich doch andersherum, dass es so bei dir noch halbwegs "gut und gemütlich" geht ... wenn die RegioSharks im praktischen Einsatz genauso zuverlässig werden wie die Twindexxe bei uns auf der Main-Neckar-Bahn ... und du hast nicht mal eben noch nen RE oder nen IC auf den du im zweifelsfall mal über Wochen täglich ausweichen kannst

  • Na da passt doch: Ich war dieser Tage auch schon drauf und dran, mein Leid über Störungen und rollendes Material zu klagen.


    Ach es könnten auch endlich die neuen Züge kommen. In den letzten Wochen ist öfter den ganzen Tag lang ein Takt ausgefallen weil der eingeplante Zug morgens eine technische Störung hatte.


    Du schreibst mir aus der Seele. Auch ich war davon betroffen (Verspätung: 60 Minuten, ein Zug fiel zusätzlich aus). Und wenn es nicht gerade HVZ ist, steht man schnell alleine da - dann gibt es nämlich nur noch den OF-95 als Ausweichbetrieb nach Ober-Roden oder Dietzenbach (solange er fährt).


    Angesichts der Eingleisigkeit auf der Dreieichbahn schaukeln sich Verspätungen und Ausfälle schnell hoch. Die RB 61 ist diesbezüglich nicht gerade zuverlässig - vor allem, wenn es um Anschlüsse geht.
    Zu den Fahrzeugen: Kann es sein, dass die Triebwagen mit die ältesten sind, die die DB Regio im RMV aktuell zu bieten hat? Die Aufkleber in den Zügen lassen ja darauf schließen, dass sie zuletzt im deutsch-osteuropäischen Raum unterwegs waren (oder gar von dort nur ausgeliehen wurden?). Außen sehen sie ja modern aus, aber so richtig angenehm ist die Fahrt letztlich ja doch nicht.


    Nun ja, für heinz als Urberach-Darmstadt Pendler gäbe es ja immer noch die Alternative des F/U-Busses. Aber die RB 61 von und nach Frankfurt ist gerade für Dreieicher alternativlos. Die durchgehende Verbindung Rödermark - Dreieich - Frankfurt ist als Route neben der S1 oder S2 wirklich wichtig.
    Allerdings finde ich die Idee der S2-Verlängerung via Urberach faszinierend. Rein aus der Praxis heraus wäre eine Taktverdichtung und ggf. zusätzliche Begegnungsstellen aktuell die bessere Maßnahme.


    Könnte Dieburg nicht der Endpunkt sowohl der S2 als auch der RB 61 werden?
    Gegen die S1 spricht die längere Route (Rodgau) sowie sie starke Auslastung spätestens ab Obertshausen. Für die S2 spricht, Heusenstamm und Dietzenbach auch per Bahn besser mit Rödermark und Dieburg zu verbinden.

  • Die Anschlusssituation in Ober Roden und Dieburg ist so beschissen, weil
    die Dreieichbahn in einen abweichenden Taktknoten fährt. Der ist so vom
    RMV gewünscht.
    Fahrtrichtung Buchschlag müsste man alle Fahrten um 15 Min verschieben,
    dann sähe das besser aus.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • PESA soll wohl insolvent sein und daher wird der Betrieb mit den aktuell eingesetzten Baureihen fortgesetzt.


    Ups... hat das auch Auswirkungen auf Wartung und Pflege der Züge oder ist die gewährleistet?


    Wikipedia:


    Zitat

    Pesa vereinbarte mit dem staatlichen Polnischen Entwicklungsfonds die Einzelheiten einer vollständigen Übernahme, die Mitte Juni 2018 finalisiert werden soll.

  • Die DB zieht die Wartung in den eigenen Werken gegenüber dem Outsourcing vor, kleinere Betriebe mit Wartungsverträgen könnten durchaus vor Problemen stehen.
    Aber Insolvenz heißt ja nicht Pleite, der Betrieb kann ja weiterlaufen.
    In NRW sollten ja auch schon PESAs fahren, angeblich wurden die ersten Einheiten ausgeliefert.

  • Richtig, der Betrieb kann weiterlaufen - allein, die Aufrechterhaltung der (internationalen) Ersatzteilversorgung ist ja nun nicht gerade der Umsatzbringer. Sofern der polnische Fonds da nicht massiv eingreift, müsste ein Insolvenzverwalter sich auf die überlebensfähigen und ggf. veräußerungsfähigen Firmensegmente konzentrieren.

  • Ich bin hier neu im Forum und ein Dreieichbahn- und S1-Nutzer. Daher möchte ich auch hier mal meinen Senf zu den aufgekommenen Themen geben.


    Neues von der Dreieichbahn: Der RMV prüft 3 Möglichkeiten die Bahnverbindung von Dieburg nach Frankfurt zu verbessern: 1) S1 Verlängerung bis Dieburg, 2) S2 Verlängerung über Urberach und Ober-Roden nach Dieburg und 3) Durchgehender 30min-Takt auf der gesamten Dreieichbahn. Das fertige Gutachten wird in circa einem Jahr erwartet.


    Erstmal finde ich es gut, dass hier überhaupt mal was getan wird, um die Strecke Frankfurt - Dieburg zu verbessern.
    Die S1 Verlängerung würde aber nur wenig nutzen, da wie Uli Nobbe schon geschrieben hat, der Umweg über Rodgau zu einer extremen langen Fahrtzeit führen würde. Schon jetzt dauert die Fahrt ab Ober-Roden knapp 45 Minuten bis zum Frankfurter Hbf. Das ist auch schon extrem lang.


    Deutlich sinnvoller finde ich die S2-Verlängerung, das würde für Heusenstamm und Dietzenbach eine bessere Anbindung an Darmstadt und Aschaffenburg bedeuten, für Urberach wäre es eine sinnvolle Alternative zur Dreieichbahn. Und für Ober-Roden, Eppertshausen, Münster und Dieburg würde das eine sinnvolle und nicht ganz so lange S-Bahn-Strecke nach Frankfurt und Offenbach bedeuten. Davon mal abgesehen, dass die Kreisstadt Dietzenbach dann auch mal von anderen Gemeinden als Heusenstamm im Landkreis Offenbach per Bahn erreichbar wäre. Problem ist hier eben, dass man den Abschnitt zwischen Dietzenbach-Bahnhof und Urberach komplett neu zweigleisig und elektrifiziert bauen muss und darüber hinaus zwischen Urberach und Dieburg alles zweigleisig ausbauen und elektrifizieren müsste. Dazu kommt noch der kleine Abschnitt zwischen Dietzenbach Mitte und Dietzenbach Bahnhof, der aktuell eingleisig ist, was schon jetzt zu einigen Problemen führt. Daher sollte hier auch über einen zweigleisigen Ausbau nachgedacht werden.


    Ein durchgehender 30-Min-Takt auf der Dreieichbahn ist zwar auch nicht schlecht, aber meiner Meinung nach unrealistisch. Schon jetzt gibt es auf der Strecke viel zu viele Probleme, die zu reihenweise Zugausfällen führen. Wenn die Strecke noch mehr belastet wird, gibt es hier sicherlich noch deutlich mehr Probleme. Auch wenn es theoretisch die schnellste Verbindung zwischen Dieburg und Frankfurt darstellen würde, würde es in der Praxis doch am Ende vermutlich deutlich länger dauern. Aber es wäre natürlich die mit Abstand kostengünstigste Variante, sofern man sich dafür entscheidet hier einfach gar nix auszubauen.


    An Wochenenden ist das immer noch etwas ... bescheiden (über Sonntage wollen wir erst gar nicht reden!). Von 30 Minuten mag ich da erst gar nicht träumen.
    Dieser Tage erzählte mir allerdings jemand vom Zugpersonal eher beiläufig, dass mit dem nächsten Fahrplan die durchgehende Verbindung auch am Wochenende zustande käme. Dazu habe ich hier im Forum noch nichts gefunden, aber dem Kollegen zufolge scheint das wohl in fast trockenen Tüchern. Kennt jemand eine Quelle für nähere Informationen?


    Nachdem ich das gelesen habe, habe ich jetzt extreme Hoffnungen für den neuen Fahrplan. Eine Durchbindung der Dreieichbahn nach Frankfurt wäre am Wochenende eine extreme Verbesserung, machbar sollte das ja auf jeden Fall sein. Ich hoffe, sie setzten das tatsächlich um.



    Nochmal was anderes zu der aktuellen Situation auf Dreieichbahn: Die "Anschlüsse" in Dieburg sind derzeit unglaublich schlecht, hier sollte dringend was geändert werden. So besteht unter der Woche in Richtung Aschaffenburg nur wärend der HVZ ein sinnvoller Anschluss und am Wochenende hat man theoretisch 2 Minuten Umsteigezeit. Da dies aber fast nie machbar ist, wird einem der Anschluss gar nicht erst angezeigt. Stattdessen soll man hier tatsächlich 1 Stunde und 2 Minuten(!) in Dieburg stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von DBFan ()

  • Das Anschlußproblem Dieburg ist eines das so vom RMV gewünscht ist, damit die Umsteigezeit in
    Buchschlag zur S-Bahn grenzwertig klein ist. Erkennt man indem man mal schaut zu welcher
    Minute sind die Züge an den Kreuzungspunkten treffen. Der Taktknoten liegt um 7.5 Min ver-
    setzt zu dem der S-Bahn.

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  • Der RMV sucht Planungsbüro für eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Odenwaldbahn


    Zitat

    Gegenstand der Vergabe ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie und einer Nutzen-Kosten-Bewertung (vereinfachtes Projektdossierverfahren) zum Ausbau der Odenwaldbahn (Strecken 3554 und 4113) zwecks einer Angebotsverbesserung der RMV-Linien ab 2028.
    In der Machbarkeitsstudie sollen Varianten des Infrastrukturausbaus dimensioniert und anhand des Aufwandes und der verkehrlichen Wirkung bewertet werden.


    Die Studie soll fünf Monate nach Auftragserteilung vorgelegt werden, also im Frühjahr 2019.