BoStrab Fahrzeuge mit 15kV sind absolute Einzelstücke und werden nirgends wo sonst benutzt, d.h. sie werden entsprechend teuer sein, und brauchen eine eigene Zulassung und das als Kleinserie. Da ist es wahrscheinlicher, dass man die RTW-Fahrzeuge in Sammelbestellung billiger bekommt und hat dazu keinerlei Probleme beim Einsatz der Fahrzeuge.
Den Darstellungen im Erläuterungsbericht entnehme ich, dass man die höheren Kosten der 2-Systemfahrzeuge durchaus gesehen, aber gegen die Nachteile höherer Baukosten für andere Systeme abgewogen hat. Das Ergebnis ist m.E. nicht so abwegig oder fehlgeplant, wie es hier teilweise geäußert wird. Insbesondere die Alternative S-Bahn war nie eine, wegen der sehr viel höheren Infrastrukturkosten, d.h. zu EBO-Bedingungen wäre eine RTW nicht zu haben. Das fängt bei der Mainquerung an und hört bei den diversen Brückenbauten nicht auf. Entsprechendes gilt für eine reine Stadtbahnlösung, weil man die EBO-Infrastruktur nicht mitbenutzen kann.
Dass das Frankfurter Ende der RTW vorerst im Ungewissen liegt, ist vielleicht bedauerlich, aber andererseits gibt es keinen Grund, das gesamte Projekt deshalb weiter zu verzögern. Vielleicht müssen VGF und Stadt Frankfurt auch noch mal drüber nachdenken, ob die RTW mehr mit ihnen zu tun haben könnte, als das bisher in ihren Planungen der Fall war. Ich würde - wenn ich darin eine Fehlplanung sehen würde oder ein Versagen - eine Verantwortlichkeit eher bei der Stadt Frankfurt sehen, aber deshalb nicht die RTW-Planung insgesamt verdammen. Eine direkt nach Eschborn geführte U6 war in den letzten 40 Jahren m.W. niemandem ein Bedürfnis, geschweige denn ein dringendes, und die Streckenführung der RTW kommt auch nicht überraschend, aller ist seit Jahren mehr oder weniger bekannt. Ich würde deshalb keine gravierende Fehlplanung darin sehen, dass man das jetzt nicht von vornherein berücksichtigt. Ich kann nicht so recht nachvollziehen, warum die "Spannungsfrage" im Eschborner Abschnitt soooo wichtig sein soll.