Regionaltangente West (PFA Süd)

  • Die Stadt Langen hat eine Stellungnahme zur RTW im Rahmen der "frühen Öffentlichkeitsbeteiligung" abgegeben, wie die Offenbacher Post berichtet. Langen spricht sich darin, wie ja schon mehrfach geschehen, für eine Verlängerung von Dreieich nach Langen aus. 15 Mio Mehrkosten ständen dabei 7 Mio Einsparungen an einer "Gleisunterführung in Neu-Isenburg" gegenüber.


    Weiß jemand, woher diese Einsparungen kommen?

  • Ich würde vermuten, daß die Einsparung großzügig hoch geschätzt wird, um
    die Idee schöner aussehen zu lassen. Ich glaube nicht, daß der Verzicht auf
    einer Abzweigung in der Unterführung, Wendegleis + Bahnsteig in Buchschlag
    und paar zusätzliche Signale gleich 7 Mio Euro ausmachen.


    Gehe ich nach den Konzeptfahrzeiten der RTW, dann braucht man einen Umlauf
    mehr mit einer Wendezeit von 30 min in Langen. Das Fahrzeug muss in dieser Zeit
    irgendwo "versteckt" werden, da die S4 in diesem Zeitraum auch in Langen vorbei-
    schaut. In wie weit das mit 15 Mio Euro passt - schwer zu schätzen.

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  • Der Kreis Offenbach hat in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass man sich mit den Gemeinden Neu-Isenburg, Dreieich, Langen und Rödermark über das weitere Vorgehen abgestimmt habe. Man sei nicht gegen eine Verlängerung, wolle aber die Planung erst einmal ohne diese fortführen. Das von der Stadt Langen beauftragte Gutachten solle jedoch der RTW GmbH vorgelegt werden, sobald es verfügbar sei, um dann die Verlängerung in einem eigenen Planungsverfahren anzugehen.


    In Dreieich-Buchschlag sollen beide bisher diskutierten Varianten (Außenbahnsteig, Mittelbahnsteig) detailliert geplant und geprüft werden. Kriterien hierbei sollen Barrierefreiheit, Komfort, Zukunftsfähigkeit und die Anforderungen des hessischen Klimaschutzplans sein. Zu diesem Thema wolle man auch eine eigene Studie in Auftrag geben und die Ergebnisse mit der RTW GmbH teilen. Die von der RTW GmbH in der frühen Bürgerbeteiligung vorgelegte Variante mit Außenbahnsteigen stoß bei den Gemeinden bisher auf Ablehnung, da bei diesem das Umsteigen von und zu den Anschlusszügen nicht am gleichen Bahnsteig stattfinden könnte.

  • Wie unter anderem die FNP berichtet, hat sich in Neu-Isenburg eine Bürgerinitiative gegründet. Sie spricht sich gegen eine Führung der RTW als Straßenbahn durch die Stadt Neu-Isenburg aus. Man bezweifelt, dass es eine große Zahl von Nutzern geben werde, da die bereits ähnliche Strecken abdeckenden Buslinien noch genügend Kapazitäten hätten. Ferner befürchtet man Lärm, negative Auswirkungen auf den Autoverkehr aufgrund der schmaleren Straßen, mehr Unfälle, den Verlust von 200 Bäumen und zusätzlichen Autoverkehr aufgrund des geplanten P+R-Parkplatzes. Man lehne die RTW nicht grundsätzlich ab, befürworte eher eine Verlängerung nach Langen, für die man mehr Bedarf sehe und wo ein P+R-Parkplatz leichter zu realisieren sei.

  • Liest sich, als das die BI die RTW komplett ablehnt, nicht nur eine Verlängerung nach Osten. Natürlich nur auf Neu Isenburger Stadtgebiet, ansonsten gönnt man den Nachbarn die Vorteile.

  • Zitat

    Zitat von »FNP«
    Als einen schwierigen Knotenpunkt sehen die Gegner der RTW die Ausfahrt der Feuerwehr auf die Friedhofstraße, wenn in der Mitte der Straße die neue Bahn fährt.

    Na klar doch, die Sorge ist selbstverständlich berechtigt, wenn man sich mal vergleichweise die Feuerwehrausfahrt am Marbachweg anschauen möchte. Da fahren schließlich alle 80 Sekunden Feuerwehrzüge aus, der Verkehr staut sich dann jeweils bis nach Fulda zurück. Wie soll es da erst in Neu-Isenburg enden, wo bekanntlich alle 18 Sekunden ein Feuer ausbricht? Vielleicht hätte man erst noch eine seltene Käferart im Grünstreifen der Carl-Ulrich-Straße entdecken sollen, bevor man sich an die Öffentlichkeit wendet? :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

  • Vielleicht hätte man erst noch eine seltene Käferart im Grünstreifen

    Lässt sich notfalls auch noch organisieren. Aber juckt den Normalbürger relativ wenig. Für diese Spezies gibt es den Aufregen Wegfall von Parkplätzen. Für Durchreisende das Gespenst der Freien Fahrt für Züge, was ihm extrem längere Fahrzeiten suggerieren möchte.


    Aber wenn sowieso keiner da fahren möchte, dann kann ja mal die Darmstädter Landstraße , Isenburger Schneise und Zbringer zur B44 gleichzeitig mal gesperrt werden.

  • Das ist mal wieder, sam presitscher then jedes mal. Das genööle ist mal wieder typisch.
    Zur Feuerwehrzufahrt, in Darmstadt in der Bismarckstr. gibt es auch eine Feuerwache, dort fährt die Tram 3 + Diverse Regionalbusse z.T. im geringen Minutentakt. Bei Umleitungen manchmal nochmehr Tramlinien. Ich habe dort noch kein Verkehrschaos erlebt.
    Auch nicht auf der angrenzenden Nord-Süd Achse, dort bleiben die Ampeln dann auf "Rot". Das ist mir gestern Abend erst wieder passiert.

  • Die Offenbacher Post berichtet von der Stadtverordnetensitzung am Mittwoch. Tagesordnungspunkt war die Regionaltangente West. Die SVO hat sich für die RTW ausgesprochen, inkl. Verlängerung ins Birkengewann. Der Friedhofsweg soll nur noch eine Fahrspur pro Richtung haben, in der Mitte liegt das Gleis der RTW (also eingleisig), außerdem soll es in jede Richtung einen Radweg geben. Die Kosten für die Stadt beliefen sich auf 40 Millionen. Ähnliche Kosten würden aber ohnehin bald anfallen, da Carl-Ulrich- und Friedhofsstraße renoviert werden müssten. Die SPD scheitert mit einem Änderungsantrag, der die Verlängerung von Neu-Isenburg nach Dreieich fordert, und die FDP scheitert mit dem Antrag, die RTW nur bis in die Stadtmitte fahren zu lassen. Die FDP befürchtet, dass das Gleis die Stadt entzwei schneide und dass es durch die Reduktion um zwei Spuren zu Einschränkungen beim Individualverkehr käme. Hiervon sei insbesondere der Verkehr, der ins Isenburg Zentrum führt, betroffen. Die Linken sahen noch zu viele offene Fragen (zB Finanzierung und Lärmvermeidung) und beantragten daher, die Abstimmung zu verschieben, waren damit aber ebenfalls erfolglos. Die Vorlage „Vorplanung für die Carl-Ulrich-/Friedhofstraße inklusive RTW“ wurde dann mit 35 Ja- zu 9 Nein-Stimmen angenommen.

    Einmal editiert, zuletzt von JeLuF ()

  • Interessant, dass die FDP sich um die Zerschneidung der Stadt sorgt.....
    Haben die eigentlich schon mal die Umwandlung der Frankfurter Strasse in eine
    Fussgängerzone beantragt, um diese Ortszerschneidung zu beseitigen?! :D

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  • Zitat

    Darkside:

    Haben die eigentlich schon mal die Umwandlung der Frankfurter Strasse in eine

    Fussgängerzone beantragt, um diese Ortszerschneidung zu beseitigen?!


    Würde ich auch sehr begrüßen ! Ich denke, auch die Trennwirkung der A-Strecke auf der oberen Eschersheimer wäre bei Wegfall des Autoverkehrs deutlich geringer.^^

  • Die Offenbacher Post berichtet über die Einwände einiger Anwohner gegen die Regionaltangente. Schon die Artikelüberschrift alarmiert: Durch die RTW sei der "S-Bahn Ring" in Gefahr. Die RTW würde Kapazitäten am Regionalbahnhof des Flughafens binden, die für einen S-Bahn-Ring benötigt würden. Die RTW-Brücke am Stadion verhindere außerdem, eine S-Bahn von Offenbach zum Flughafen zu führen. Ferner wird kritisiert, dass es zu viele eingleisige Streckenabschnitte auf der RTW gäbe und es dann zu Verspätungs-Übertragungen auch in das S-Bahn-Netz käme. Erneut wird die Länge der Züge (100m im Vergleich zu Straßenbahnen mit angeblich 30m) kritisiert.


    Erst im letzten Absatz des Artikels erwähnt der Autor, dass die RTW "zu einem S-Bahn-Ring rund um Frankfurt" erweitert werden soll. Nur in dieser Andeutung erfährt der Leser, dass die RTW nicht den S-Bahn-Ring verhindert, sondern ein Teil davon ist. Die Einwände zur Brücke am Stadion wurden hier ja auch schon im Thread zu PfA Süd-1 diskutiert.

  • Ja, das übliche Mittel für dagegen. Alles zusammen werfen, was irgendwie mit Änderungen zu tun hat, sei es RTW oder Verlängerung 17. Früher wurden die Lokalbahlbahnen o.ä. als Entenmörder tituliert, heute als Parkplatzmörder oder Fahrspurmörder (zwischen den Zeilen).


    Klar, 75 oder 100m Züge sind eine Nummer. Aber so toll ist die Aufenhaltsqualität auf den Durchgangsachsen nun wirklich nicht, dass die RTW oder auch Tram da etwas verschlimmern könnte.

  • Neben den Artikel der Offenbach-Post sollte man sich unbedingt den "Ergebnisbericht Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung " legen. Sämtliche von den Isenburger RTW-Gegnern beklagten Fehler und Mängel sind schon in der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung geäußert und vom Vorhabenträger dezidiert beantwortet worden; es ist mal wieder typisch, diese Begründungen des Vorhabenträger zu verschweigen. Es mag ja sein, dass ihnen die Erwägungen der Planer nicht gefallen, aber erwähnen sollte man sie schon.


    Der geforderte S-Bahn-Ring ist ein Luftschloss. Klingt nett, aber niemand hat bisher nachgewiesen, ob und unter welchen Voraussetzungen er überhaupt sinnvoll ist. Die Idee eines Eisenbahnrings wurde erstmals 1926 vorgestellt und ist wegen der Topografie der Landschaft, vor allem im nördlichen Bereich, verworfen worden; die Landschaft hat sich meines Wissens nicht verändert.

  • Zumindest die Kritik zu den Themen Flughafen und Stadion ist in meinen Augen durchaus sehr valide. Überlegungen (u.a. des RMV selbst) zu einer möglichen RTS sind ja erst nach der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung bekannt geworden, wobei bei jener wohl davon auszugehen ist, dass es sich da im Endeffekt eher nicht um eine Mehrsystembahn sondern eine Voll-S-Bahn handeln würde.

    Und gerade das Thema Flughafen wird wirklich noch für ordentlich Kopfzerbrechen sorgen. Dort braucht es 96cm Bahnsteige für die S-Bahn und natürlich auch Gedanken darüber wie man auch längerfristig ausreichend Kapazität für zusätzliche Züge bereitstellen will, wobei auch die Themen Aufteilung des RV auf Regional- und Fernbahnhof sowie Streckenkapazität (die NBS nach Köln zwischen Fernbahnhof und Wallau ist im BVWP bereits als zukünftig überlastet eingezeichnet, und bei den dort unterstellten Zugzahlen war der Deutschlandtakt noch gar nicht berücksichtigt) bedacht werden müssen. Das ist sicherlich kein Thema das durch die RTW bearbeitet werden kann, aber auf keinen Fall darf es deswegen weiter ignoriert werden. Aber genau dazu hört man von den Verantwortlichen bisher ja überhaupt nichts.