Zukünftige Straßenbahnfahrzeuge der RNV

  • Die für die Neubeschaffung aufgelegte Website wurde jetzt mit ordentlich Inhalt gefüllt:


    https://www.rnt2020.de/


    Inklusive Visualisierungen des geplanten Aussehens.


    Das Mockup ist inzwischen fertig und kann am Tag der Offenen Tür der RNV (20.10.) im Betriebshof Möhlstraße/MA besichtigt und bestiegen werden. In geführten Kleingruppen von maximal 20 Personen, sonst kracht das Holz.


    Technische Sachen:

    • Die 100 km/h scheinen aus dem Anforderungskatalog gestrichen worden zu sein, dafür gibts ausm Optionskatalog WLAN und Klimaanlagen. Und grün und rot blinkende Türen.
    • Die 40m- und 60m-Fahrzeuge werden jeweils als zwei entkoppelbare unabhängig fahrbare 20m-/30m-Halbzüge realisiert. Im Fahrgastbetrieb werden keine Halbzüge solo eingesetzt werden.
    • Barrierefreiheit: Die Fahrzeuge erhalten fest verbaute Schwenk/Klapprampen bei den Mehrzweckabteilen. Mehrzweckabteile gibts jeweils in den Endwagen (d.h. 2), bei der 60m-Variante zusätzlich in den beiden Kopplungswagen der Halbzüge (d.h. insgesamt 4).
    • Sitzplatzkapazitäten: 30m - 70/84, 40m - 102/120, 60m - 140/168 (jeweils ohne/mit Klappsitzen). Momentan denkt man an ein neues weniger vandalismussicheres Bezugdesign. Und für einen Teil der Bestuhlung an Holzschalensitze. Die Bestuhlung soll in einer Wanderausstellung ab Mitte Oktober am prospektiven Beförderungsfall getestet werden.
    • Alle Fahrzeuge werden Zweirichter. Die Türanzahl ist auf beiden Seiten identisch. Allerdings: In den Türbereichen werden beidseitig Klappsitze verbaut, die in MA/LU (keine Linksbahnsteige) dann auf der bahnsteigabgewandten Seite "vollumfänglich und dauerhaft" genutzt werden können - wobei die aber hoffentlich verriegelbar werden, sonst seh ich da in Heidelberg schwarz, wo die Bahnen doch etwas voller werden als in MA/LU. Durch die Bauweise der Mehrzweckabteile dürfte der bahnsteigabgewandte Türbereich aber eh auch in MA/LU ständig voll stehen.
    • Die Fahrzeuge laufen auf Drehgestellen. 8 Achsen für 30m, 12 für 40m, 16 für 60m - alle auch angetrieben (ja, ich weiß, woanders ist sowas selbstverständlich). Der stufenfreie Niederflurbereich ist allerdings auch dementsprechend begrenzt, nämlich faktisch auf ausschließlich die Mehrzweckabteile und die dort vorhandenen je drei Sitze, die man als "Sitzplätze für Mobilitätseingeschränkte" verkauft. Von den Sitzplätzen (ohne Klapp) befinden sich 91% in nur über Stufen erreichbaren Bereichen.
    • Die Fahrzeuge werden vorgerüstet für den Einbau von MITRAC oder ähnlichen Energiespeichersystemen, aber ohne solche ausgeliefert.
    • Werbung: Mit den neuen Fahrzeugen soll die Außenwerbung ein Ende haben und alle nur noch in einheitlichem neuem Design laufen. Dafür gibts Infotainment-Bildschirme im Wageninneren "auch mit werblichen Inhalten".

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  • Die 40m- und 60m-Fahrzeuge werden jeweils als zwei entkoppelbare unabhängig fahrbare 20m-/30m-Halbzüge realisiert. Im Fahrgastbetrieb werden keine Halbzüge solo eingesetzt werden.


    Macht diese Kleinteiligkeit noch Sinn?


    Wenn man 40 und 60 Meter lange Züge haben wollte, hätte man doch nun auf 30 Meter lange Wagen ausweichen können, welche entweder als 30 Meter oder 60 Meter lange Züge fahren.


    Vorteil: Einheitlicherer Fuhrpark und die Fahgäste, wissen bei allen Wagen, wo ihre Lieblingsbereiche sind.


    Klar, dass der Kurzzug eben 10 Meter kürzer ist. Dort wo nicht vertretbar wird eben ein 60 Meter Zug eingesetzt.


    Müsste man mal durchrechnen, wie viele 30 Meter-Einheiten das wären gegenüber dem geplanten und nun künstlich konstruierten Anzahl.


    Danke für den Nebenbei-Tipp des Tages der offenen Tür.


    Nur in Mannheim?

    Vollkommen Großartiges Forum


  • Macht diese Kleinteiligkeit noch Sinn?


    Wenn man sich das Liniennetz anschaut ja ...


    Ludwigshafen braucht 30m ... die RHB sollte mindestens 40m wenn nicht 60m haben ... Mannheim braucht 30m und 60m ... Heidelberg tendenziell nur 30m und 40m ... und auf der OEG machen 60m wiederum teilweise auch Sinn


    Und als "Langzüge" liefern lassen geht nicht ... da die Hauptwerkstatt das nicht kann ...


    ... spannend wäre es allerdings, wenn sich die 20 und 30 Meter Halbzüge untereinander auch noch zu 50 Meter-Zügen koppeln lassen könnten.

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  • Wenn man 40 und 60 Meter lange Züge haben wollte, hätte man doch nun auf 30 Meter lange Wagen ausweichen können, welche entweder als 30 Meter oder 60 Meter lange Züge fahren.


    Auf der OEG sowie der RHB sowie der Linie 1 fuhren/fahren Kurse mit 30+30 aktuell (teilweise auch stattdessen wieder mit vorlaufenden Verstärkerkursen), die 12 bestellten Fahrzeuge dürften ziemlich genau diesen Bedarf inkl. 1-2 Fahrzeugen Reserve abdecken. Auf anderen Strecken macht der Einsatz von 60m oder 30+30 wenig Sinn da auch die Infrastruktur (Bahnsteiglänge) passen muss; die Normlänge für Haltestellenneubauten der RNV liegt bei 45m Bahnsteig plus an beiden Enden je 5m Rampe.


    Mit den neuen Fahrzeugen und Ablösung aller Fahrzeuge außer Rhein-Neckar-Vario-Bahn verfügt man dann in den beiden Baureihen über 12x 60m ZR, 69x 40m (53 ZR, 16 ER), 81x 30m (73 ZR 8 ER) - d.h. die Hälfte der Flotte als "Kurzfahrzeuge", die andere Hälfte als "Langfahrzeuge".


    Die 40m-Fahrzeuge werden zu einem Großteil nach Heidelberg gehen. Dort sind im Betriebshofneubau Standplätze für 33x 40m ZR und 12-13x 30m ZR vorgesehen, d.h. ein überwiegender Betrieb mit 40m und nur wenigen Schwachkapazitätsumläufen. Ich würde mal spontan vermuten dass der Großteil der restlichen 40m-ZR auf den nicht-Rundkursen der OEG landen wird.


    Müsste man mal durchrechnen, wie viele 30 Meter-Einheiten das wären gegenüber dem geplanten und nun künstlich konstruierten Anzahl.


    [/quote]
    Etwa 105-110, wobei du dann entweder in Heidelberg und teilweise Mannheim Takte verdichten oder Bahnsteige großflächig umbauen musst.


    Danke für den Nebenbei-Tipp des Tages der offenen Tür.


    Nur in Mannheim?


    Jedes Jahr nur in der Möhlstraße. Flyer hier. Hat in Teilen mehr den Charakter einer Familienveranstaltung, es gibt allerdings Führungen durch den Betriebshof und die Betriebszentrale. Technisches Highlight neben dem Mockup dürfte dieses Jahr der neue Fahrsimulator sein, den man wohl auch fahren darf (originalgetreuer Nachbau RNV6ZR-Fahrerplatz).

  • Das erste der neuen Fahrzeuge wurde - ein "bischen verspätet" - im Betriebshof LU-Rheingönheim angeliefert:


    https://blog.rnv-online.de/die-rhein-neckar-tram-ist-da/


    Es handelt sich um Fahrzeug 1402, in der 30m-Variante. Das Fahrzeug wird bis mindestens Ende des Jahres hauptsächlich für Abnahme- und Ausbildungsfahrten eingesetzt werden. Fahrzeug 1401 existiert auch, war auf der Innotrans ausgestellt und ging danach zurück zu Skoda.