Das mag auch die Grundsatzüberlegung sein, die dazu führt, dort im Gegensatz zu Oberrad weniger Fahrten im SEV anzubieten als im Regelverkehr. Nur offenbar veranlasst das niemanden der an der Jägerallee austeigen möchte, 2 km bzw. eine knappe halbe Stunde Fußweg von der S-Bahnstation Griesheim aus in Kauf zu nehmen. Das würdest Du auch nicht tun. Abgesehen davon, dass es z.B. zu den Haltestellen Wickerer oder Mönchhofstraße außer dem SEV keine Alternativen gibt. Sonst könnte man genauso gut sagen am Mühlberg und am Kaiserlei fahren ebenfalls S-Bahnen, sogar mehr als in Griesheim (!). Von dort dauert der Fußweg zum maximal entfernten Punkt (Buchrainplatz) 22 - 25 Minuten, zu den jeweils in der Richtung dazwischen liegenden Haltestellen umso weniger, also kein Vergleich mit Mönchhofstraße oder Jägerallee. Insofern ist das als Gegenargument nicht stichhaltig, Dass jemand der nur von der Galluswarte zur Schwalbacher möchte auch den 52er nehmen oder laufen könnte steht dabei auf einem anderen Blatt.
Ich war, was Griesheim und Nied angeht, wohl von den Angaben bei Openstreetmap getäuscht. Dort ist parallel zur Straßenbahn auch Busverkehr eingezeichnet. Außer auf der EBO-Transitstrecke verschlägt es mich nie in diese Gegend, daher ist mir die Verkehrssituation vor Ort nicht wirklich geläufig. Ich glaube, zuletzt war ich vor eineinhalb Jahren mal auf der Mainzer Landstraße.
Was Du aber nicht von der Hand weisen kannst, ist daß es durchaus Griesheimer und Nieder (wirklich, heißt das so?) gibt, die in der Nähe der jeweiligen S-Bahn-Stationen wohnen. Die können sehr gut auf den SEV verzichten und durch Nichtnutzung diesen entlasten. Nicht alle, aber es gibt sie.
Hingegen gibt es keine Oberräder, die in der Nähe der von Dir genannten Stationen liegen, die liegen nämlich beide nicht in Oberrad. (Wobei der westliche Ausgang durchaus auf Frankfurter Gemarkung liegen könnte - aber definitiv nicht in dem Bereich, den man gemeinhin zum Stadtteil Oberrad als Siedlung zählen würde.) Kaiserlei fällt ohnehin flach, da dieser Trampelpfad mittlerweile zu ist. Wenn man also nicht wild die Gleise überqueren will (und ich denke, wir sind uns einig, daß man das nicht zu wollen hat ), bleibt nach Oberrad vom Kaiserlei nur der Umweg via August-Bebel-Ring oder Wehrstraße. Da is' nix mehr mit 22-25 Minuten.
Das fällt bei mir unter die Kategorie Jammern auf hohem Niveau. Darüber würde ich mich an Deiner Stelle mal mit einem Harheimer, Niedererlenbacher oder Unterliederbacher unterhalten. Oder von mir aus mit jemandem aus Bergen Ost...
Vergleichen wir mal:
Oberrad (Buchrainplatz ) - Römerberg: ca. 3,2 km Luftlinie
Harheim (Ortsmitte) - Römerberg: ca. 8,2 km Luftlinie
Nieder-Erlenbach (Ortsmitte) - Römerberg: ca. 10,5 km Luftlinie
Unterliederbach (Ortsmitte) - Römerberg: ca. 10,6 km Luftlinie
Bergen-Ost (Haltestelle)- Römerberg: ca. 8,2 km Luftlinie
Du siehst also, Deine Beispiele liegen alle mehr als doppelt so weit vom Stadtzentrum entfernt. Oberrad liegt aber ausgesprochen zentrumsnah und hat trotzdem vergleichsweise schlechte Anbindung. Der Vergleich mit dem Blinddarm (mittendrin und vernachlässigt) trifft also gut. Die von Dir genannten Beispiele sind dann eher im Bereich der Extremitäten anzusiedeln. Wer nach Harheim zieht, erwartet dort eher "jottwehdeh" zu sein, als jemand der in Oberrad auf den EZB-Turm in nächster Nähe schaut. Wenn jemand auf hohem Niveau jammert, dann eher die Einwohner von Bergen, das liegt doch deutlich höher als Oberrad.
Es gibt gesetzliche Regelungen zum Anlegen von Parkplätzen.
Diese greifen bei Neubauten. Was schon steht hat Bestandschutz.
Hier in Hessen müssen zB bei Einfamilienhäusern 2 PKW Standplätze mit
angelegt werden.
Tja, der meiste Baubestand hier ist kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs hochgezogen worden. Das Haus, in dem ich wohne, ist schon in Rente.
Und Supermärkte auf der grünen Wiese gibt es auch nur, weil die Leute
immer fauler wurden und bis vor die Eingangstür fahren wollten, statt
mit Einkaufstüten mal 10 Minuten zu laufen. Die ortsmittigen Märkte
haben halt selten Parkmöglichkeiten mangels Platz.
Trifft oft zu, aber nicht in Oberrad.
Hier gab es früher einen Penny, der ausgesprochen gut frequentiert war. Bis die REWE-Gruppe beschloß, einen Penny braucht man hier nicht, diesen geschlossen hat, und die Getränkeabteilung des ebenfalls ansässigen Rewe-Markts dort einzuquartieren. Dieser (also der "richtige" Rewe, nicht der Getränkemarkt) hingegen wird unterirdisch schlecht gemanagt, aber "funktioniert" noch, weil es genug alte Leute hier in Oberrad gibt, die nicht so leicht woanders hingehen können. Jeder, der kann, geht woanders hin und tut sich das Elend, das dort herrscht, nicht an. Aber Parkplätze hätte er sogar, die werden aber vergleichsweise wenig genutzt, da die Kundschaft mit Auto woanders hin fährt...
Wundert mich. In Oberrad gibt es doch einen REWE direkt am Buchrainplatz. Und notfalls gibt es am Lokalbahnhof bzw. in Sachsenhausen verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, dahin sind es vielleicht zu Fuß 44 Minuten. Oder sprechen wir über einen anderen Stadtteil.
Wärst Du in dem Rewe am Buchrainplatz schon mal gewesen, würdest Du diesen Vorschlag nicht machen.
In Sachsenhausen kenne ich übrigens auch keine gescheiten Einkaufsmöglichkeiten, die Rewes am Lokal- und Südbahnhof kannste auch vergessen bzw. nicht bezahlen. Denken wir eher mal an die andere Mainseite.
Da die Dauerstaus sowohl auf der Offenbacher Landstraße wie der Gerbermühlstraße vorprogrammiert sind, bleibt als effizienter SEV nur das Fahrrad. In etwa 15 Minuten vom Dalles über den Mainuferweg wahlweise in die Innenstadt von Frankfurt oder Offenbach. Oder zum Hafenquartier, das geht sogar schneller.
Wenn ich in die Innenstadt wollte, vielleicht (da will ich aber möglichst gar nicht hin - und dann könnte ich auch nichts machen, weil mein Fahrrad irgendwo dort einfach so abstellen? Lebtag net!). Zum Einkaufen aber auch keine Alternative. So 'nen Kofferraum voll Zeugs (inklusive 2-3 Getränkekisten) kriege ich auf meinem Fahrrad nicht transportiert. Anhänger ist mangels Abstellmöglichkeit für ebendiesen auch keine Alternative. (Und wenn ich ehrlich bin, dürfte ich auf meinem Fahrrad eigentlich gar nichts mehr zuladen, da Fahrrad + Fahrer schon das Höchstgewicht erreichen )