23.05.2017 Autofahrerin stirbt bei U-Bahn-Unfall

  • Eine Autofahrerin fährt trotz roter Ampel und geschlossener Schranke über den Bahnübergang an der Station Ober-Eschbach. Der U-Bahn-Fahrer kann den Zusammenprall seiner Bahn mit dem Auto nicht mehr verhindern. Die Autofahrerin kommt bei diesem Unfall ums Leben.


    http://hessenschau.de/panorama…rg,u-bahn-unfall-104.html


    Die Meldung der VGF dazu:

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • Und im Radio ist mal wieder eine U-Bahn in ein Auto gekracht. *grummel*

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Ja, die Formulierungen sind oft etwas seltsam, quasi schon eine Art (negative) Beurteilung (zu ungunsten des ÖPNV).
    Zug erfasst Spaziergänger vs. Auto fährt in Fußgängergruppe (= Auto auf Gehweg) oder Fußgänger wurde von Auto erfasst (= Fußgänger auf Fahrbahn ).

  • Moin,


    also, wenn eine U-Bahn in ein Auto reinfährt, dann weiß in der Regel jeder, dass nicht die U-Bahn Schuld hatte.


    Insofern gibt es hier kein Risiko, dass Stimmung gegen U-Bahnen gemacht wird oder eine für den ÖPNV ungünstige Berichterstattung erfolgt.


    Gruß


  • Sorry, aber du gehst von deinem Maßstab aus, dass bei allen Lesern Lese- und Textverständnis vorherrscht und Artikel zur gänze gelesen und verstanden werden. Dem ist jedoch meiner Erfahrung nach öfter aber nicht so. Du brauchst nur die Kommentarspalten von Medien in Facebook zu lesen und wirst sofort erkennen, wer einen Artikel gelesen (und verstanden) hat und wer nicht, und es sind nicht wenige - aber die sind die lauten 'Wird-man-doch-noch-sagen-dürfen'-Plärrer. Gerne wird zum Beispiel Tempo, langer Bremsweg und die Unvermeidbarkeit eines Zusammenpralls mit 'rast' umschrieben. Das Wort 'rasen' kann aber den Kontext der 'unkontrollierten oder überhöhten' Geschwindigkeit suggerieren, obwohl das so gar nicht gemeint ist. Und bei einer Bahn, die in ein Auto rein fährt = Bahn ist unbeherrschbares Risiko = negative Auffassung der Bahn. Das Problem ist, dass Redakteure und Journalisten eine kurze und Neugierde weckende Headline kreieren müssen, während im Artikel mehr und wichtige Details enthalten sind bzw. enthalten sein sollten. Und es gibt nicht wenige, die nur die Schlagzeile lesen und interpretieren, obwohl sich aus dem dazugehörigen Artikel durchaus ein anderer Kontext erschließt bzw. erschließen sollte.

  • Dafür braucht man nicht mal die Bahnsteigkanten umzubauen. Es gibt bestimmte Streckenabschnitte (spontan fallen mir da die Eisenbahnunterführungen Seehofstraße oder zumindest früher auch Niederrad Bahnhof, seit dem Umbau habe ich da nicht mehr drauf geachtet) ein. Dort liegen eine oder zwei weitere Führungsschienen innerhalb der eigentlichen Fahrschienen, die im Zweifelsfall einen aus dem Gleis gesprungenen Radsatz mit nur wenigen Zentimetern "neben der Spur" führen. Beispielsweise um eine Kollision mit Brückenpfeilern zu vermeiden. So etwas würde mit großer Wahrscheinlichkeit eine zu große Überlappung zum Bahnsteig verhindern, der Rest "schiebt sich dann schon halbwegs passend". Alles andere würde lange Anschrägungen bedeuten, für die in den wenigsten Fällen Platz ist. Und wenn der führende Wagenkasten zu weit aus dem Gleis gedreht hat (siehe unlängst entgleister 612er vor wenigen Tagen) hilft sowieso nichts mehr, was den Wagen wieder einspuren könnte.


    Zu einer Risikoabwägung gehört da natürlich auch die Untersuchung, wie oft die Umstände "Entgleist" und "vor der Station" und "kritische Kollision mit Bahnsteig" zusammen gekommen sind. Ist mir jedenfalls bisher nicht bekannt. Auf intakter Strecke die zum Fahrzeug kompatible Trassierung hat, ist eine Entgleisung ohnehin die Ausnahme. In der Regel sind es Weichen, die zu schnell befahren werden oder sich umstellen (und ohnehin eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit sich bringen), oder es befindet sich was im Gleis, was da nicht hin gehört, wie ein Erdrutsch. Ein sich zwischen Wagen und Bahnsteig verkeilender PKW ist jedoch, wie ich nach den Bildern schließe, nicht in der Lage, schwere Auswirkungen auf die U-Bahn und ihre Insassen zu haben. Die Überlebenswahrscheinlichkeit im Auto hingegen... ;(

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Sollte eine Stadtbahn mal kurz vor der Haltestelle entgleisen, droht ihr bedingt ein ähnliches Schicksal wie dem PKW hier.

    Darin sähe ich kein wirklich ernsthaftes Problem. Wenn man sich mal bewusst macht, dass seit fast 180 Jahren Schienenbahnen in Deutschland verkehren und die Wahrscheinlichkeit, dass Züge bei einer Einfahrgeschwindigkeit von 25 - 45 km/h (ohne Weiche) direkt vor einem Bahnsteig entgleisen, in der Vergangenheit doch eher gen Null tendierte, dann stellt sich doch die Frage warum das in Zukunft anders sein sollte?


    Selbst wenn es z. B. durch eine der von Colaholiker genannten, möglichen Auslöser zu einer solchen Entgleisung käme, dürfte das für Fahrgäste einer Schienenbahn niemals solch schwerwiegende Folgen nach sich ziehen wie sie bedauerlicherweise in diesem Falle für die Fahrerin des VW eintraten. Zum einen, weil die (rein theoretisch mögliche) Kollision mit der Bahnsteigkante weitgehend unterhalb des Fahrgastraumes stattfände, andererseits ein Schienenfahrzeug erheblich massiver und stabiler konstruiert ist wie ein Pkw. Mögliche Folgen wären maximal, dass stehende Fahrgäste verursacht durch den Anprall evtl. stürzen und sich dabei verletzen könnten. Oder dass im Wagenteil mit der höchsten Aufprallenegie eine Tür beschädigt würde, wodurch die sich nicht mehr öffnen liesse. Dann stünden mindestens aber noch 2 oder 3 andere Türen zur Evakuierung zur Verfügung.


    Die Wahrscheinlichkeit für solche Ereignisse ist dermaßen gering, dass das EBA oder die Aufsichtsbehörden der Stadtbahnen bisher keine Veranlassung sahen in der Beziehung regulierend einzugreifen

  • Zitat Charly: "Oder dass im Wagenteil mit der höchsten Aufprallenegie eine Tür beschädigt würde, wodurch die sich nicht mehr öffnen liesse. Dann stünden mindestens aber noch 2 oder 3 andere Türen zur Evakuierung zur Verfügung" (sorry, wie das in tapatalk richtig geht habe ich noch nicht gefunden)


    Zusätzlich zu den restlichen Türen dürften bei einem derartigen Unfall einige Glasscheiben zu Bruch gehen, was einem nicht kleinen Anteil der Fahrgäste einen weiteren Fluchtweg öffnet. ;)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • ZDF Drehscheibe

    Immer diese blöde Feuerwehr, die Sichtschutze aufbaut, um hart arbeitenden Qualitätsjournalisten zu verwehren, Bilder und Filme zu machen! Wie schön, dass das ZDF einfach von hinten gefilmt hat.


    Und warum ist das Alter des Stadtbahnfahrers wichtig? (Wobei ich froh bin, dass es kein 63-jähriger ist, aber das ist eine andere Geschichte.)

  • Lt. fnp.de liegen der Staatsanwaltschaft wohl Anhaltspunkte vor, dass die Frau NICHT bei Rotlicht gefahren ist, sondern vielmehr die U-Bahn auf einem gesperrten Streckenabschnitt gefahren ist und daher das Rotlich aus und Schranken offen waren.


    MfG
    der Musterschüler

  • Oh Mann, da sind ja mal wieder richtige Koryphäen am Werk. Was für ein "gesperrter" Streckenabschnitt soll denn da gewesen sein? Sowas gibt es dort gar nicht, es sei denn, man stellt ein Sh1 auf. :thumbdown:

  • Gesperrt oder nicht, davon hängt die Funktion der Schranken aber nicht ab. Wenn dann technische Störung.
    Auf den Bildern sind die geschlossenen Schranken zu erkennen.

  • Es ist letztlich vollkommen egal: der BÜ hat Andreaskreuze. Vorfahrt ist geregelt: U-Bahn hat sie.


    Ganz so einfach ist das nicht, denn an vielen BÜ hat man nicht den ausreichenden sicheren Überblick, ob eine Bahn sich gefährlich nähert. Dafür gibt es eben die Lichtzeichen und Schranken. Und bei defektem BÜ mit technischer Sicherung darf das Schienenfahrzeug auch nicht drauflosbrettern, weil es Recht hat.

    Vollkommen Großartiges Forum