Wieder mit Fahrrad und Bahn durch Europa unterwegs - Richtung Rhonetal

  • Hallo,
    gestern startete ich wieder eine Tour mit Fahrrad und Bahn Richtung Sueden. Den ersten Teil bis Freiburg fuhr ich mit Flixbus - das habe ich in dem Fernbus-Thread schon ausgiebig eroertert. Ab Freiburg ging es dann mit der Bahn weiter. Allerdings nur etwa 30 km bis Muellheim - wegen der exorbitant hohen Hotelpreise in Schweizer Grossstaedten blieb ich lieber auf der Badischen Seite.


    In Muellheim gibt es als Besonderheit ein fast taeliches TGV-Paar nach Paris; .-)


    Heute dann mit dem RE nach Basel, wo ich einen Lyria ablichten konnte. Fuer die Fahrt nach Genf waehlte ich die Nebenstrecke durch den Jura, die von Delémont bzw. Glovellier nach La-Chaux-des-Fonds fuehrt und von den CFJ Chemins de Fer de Jura betrieben wird. Gleich am ersten Halt in Combe-Tabeillon gibt es eine Wende. Gerade im noerdlichen Abschnitt gibt es einige Tunnel. Die Landschaft des Jura ist auch sehr reizvoll. Wegen Bauarbeiten legte ich das letzte Stueck im SEV zurueck, der Bus nahm mein Fahrrad anstandslos mit.


    In Neuchâtel gibt es O-Busse, die ich am Bahnhof Auch sah. Die Leitungen fuehren bis La-Chaux-de-Fonds.


    Die BLS - Biel-Loetschberg-Simplon ist in der Region sehr aktiv und hat S-Bahnen (der Region Bern !) und RE in gruen-weiss.


    Von Neuchâtel bis Genf dann mit einem ICN der SBB, die an den Enden der Schnelltriebzuege Auch Fahrradabteile haben.


    In Genf beginnen die Hotelpreise bei etwas unter 200 Euro. Aber Frankreich ist nicht weit, und so kam ich fuer 85 Euro mit Fruehstueck im Ibis in Annemasse, etwa 10 km oestlich der Genfer City unter - deren normaler Preis. Eine Besonderheit sind die Bahnstrecken dorthin:


    Auf meiner ersten Reise nach Genf 1974 aus dem italienischen Aostatal fuhr ich mit Regionalzuegen durch Savoyen, die letzte Strecke fuehrte von Annemasse zum Genfer Vorortbahnhof Eaux-Vives, etwa 2 km oestlich vom Zentrum. Die Strecke gibt es nicht mehr - aber sie soll bald wiedereroeffnet werden und bis zum Hauptbahnhof Cornavin verlaengert werden. Alles ist im Augenblick eine lange Baustelle :D .


    Dazu gibt es noch eine 2. Baustelle: Die Strassenbahnlinie 12 endet in Moillesulaz genau an der Staatsgrenze. "Le tram" soll jetzt auch ein paar Kilometer nach Annemasse verlaengert werden. vor dem Hotel habe ich sogar genau deren Baustelle :) .


    Herzliche Gruesse aus der Region Genf!

  • Zitat

    Das BLS-B steht für Bern

    Danke ^fuer die Richtigstellung, Darkside. :)


    Heute fuhr ich die Trasse der CEVE ab; von Annemasse nach Eaux Vives sowieso, und dann folgte ich der im Bau befindlichen Trasse bis Lancy-Pont Rouge. Ganz genau natuerlich nicht, war ja abgesperrt oder Privatgelaende, qber so nahe, dass ich jeweils die Baustellen der Bahnhoefe fotografieren konnte. Die meisten Bahnhoefe und Streckenabschnitte werden im Tunnel gebaut. In etwa 2 Jahren sollen die Zuege des "Leman-Express" von Coppet ueber Genf nach Annemasse fahren. Die Reise soll 20 Minuten dauern und die Zuege alle 10 Minuten fahren - also eine richtige S-Bahn :D . Den Bahnhof Lancy-Pont Rouge gibt es schon als Endpunkt eines Streckenstummels mit Weiterfahrt Ri. Coppet, der immerhin alle halbe Stunde befahren wird. Der ist in Hochlage und wird 300 m weiter suedlich mit direktem Anschluss an die Strassenbahn neugebaut.


    Nebenbei erfuhr ich auch, dass die Linie 12 von Pallettes nach Moillesulaz Europas aelteste in Betrieb befindliche Strab ist. Die ersten Teilstuecke wurden 1869 als Pferdebahn in Betrieb genommen, spaeter wurde auf Dampf umgestellt, und 1896 schliesslich auf elektrischen Betrieb. Eine Zeitlang fuhr die Bahn auch bis Annemasse, die franzoesische Strecke wurde aum 1957 eingestellt und wird jetzt wieder neugebaut. :)


    Die 12 nutzte ich vorhin fuer die Rueckfahrt. Fahrraeder werden kostenlos mitgenommen. Das ist sehr praktisch. Die Tram faehrt alle paar Minuten, der Bus nur alle hqlbe Stunde und ab 22 Uhr muss man nach den lokalen Bussen oder dem Nachtbus schauen. Alles kostet in Genf doppelt soviel wie bei uns ;( - nur die Oeffis nicht. Die kosten genauso viel wie bei uns und man darf sogar mit Euro (2,70) zu gutem Kurs (statt 3 Franken) bezahlen.

  • Von Genf / Annemasse hatte ich eine bequeme Fahrradfahrt durch das Tal der Arve bis nach St. Gervais les Bains-Le Fayet. Leider war ich etwas zu frueh dran: Die "Tram", eine Zahnradbahn in Meterspur, faehrt erst ab Samstag, also morgen. Und die Eisenbahn nach Chamonix mit Stromschiene ist wegen Bauarbeiten bis zum 24. Juni unterbrochen, stattdessen gibt es SEV mit Bussen. Am Schalter kosten die Tickets 5,70 Euros, am Automaten 11,20 Euro. Dafuer gilt der gleiche Preis dann auch von Annemasse. ?(


    Montag dann von Chamonix (1050 m) mit der Zahnradbahn zum Mer der Glace in 1900 m Hoehe. Dienstag Seilbahntour zum Aiguille de Midi (3800 m). Das System ist sehr effizient: Die Bahnen fahren im 10-Minuten-Takt, in jede Kabine passen 100 Passagiere, sodass die Seilbahn 600 Passagiere je Stunde schafft. Die Distanz von knapp 10 km wird - mit Umsteigen auf halber Hoehe - in etwa 20 Minuten ueberwunden, dazu kommt ein Hoehenunterschied von fast 2800 m. Die Reisegeschwindigkeit wurde auch angezeigt und pendelte bei etwa 10 m je Sekunde, das sind fast 40 km /h!


    Der Fahrpreis betraegt etwa 66 Euro - aber trotzdem gibt es lange Schlangen (die erstaunlich schnell bewaeltigt werden!).


    Vom Aiguille de Midi bei klarem Himmel tolle Fernsicht. Weiter mit der naechsten Seilbahn fuer 29 Euro zur Punta Helbrunner in 3400 m Hoehe. Es gibt eine tolle Aussicht aus Kleinkabinen - die jeweils in 3er-Gruppen fahren - ueber grosse Gletscher. Aus meiner Sicht der Hoehepunkt der Mont-Blanc-Tour, aber es gibt wenig Andrang. Der Endpunkt Punta Helbrunner liegt genau an der Grenze bereits auf der italienischen Seite. Auf dem Handy gab es auch gleich den Willkommensgruss des italienischen Providers. Eine weitere Seilbahn faehrt dann von der Punta Helbrunner ins italienische Courmayeur. So kann man eine internationale Reise nur mit Seilbahnen quer ueber den Mont Blanc machen!


    Dann ab Mittwoch wieder mit dem Fahrrad weiter durch Savoyen. Aufstieg von Le Fayet nach Megeve von 580 m auf 1000 m, dafuer ging es dann durch die sehr schoene Arly-Schlucht runter bis Ugine. Dort gibt es ein Stahlwerk, das noch mit Diesellok-bespannten Guerzuegen von der elektrifizierten Hauptstrecke bei Albertville bedient wird.
    Ab Albertville fahren auch Personenzuege, sowohl nach Bourg-St. Maurice als nach Chambery.


    Inzwischen bin ich bei Aix-le-Bains am Lac du Bourget, etwa 15 km noerdlich von Chambery. Ab 24. Juni fahren hier auch Schiffe ueber den See :-).

  • Die Chemins de Fer de Jura kürzt sich nur CJ ab und verkehrt erst ab Glovelier. Es gab mal ein Projekt diese mittels dritter Schiene bis Delemont / Delsberg zu verlängern. Aber dies wurde wieder abmoderiert.


    Im schweizer Jura ist es wirklich schön. Und es jat auch Schnee im Winter:
    http://schienentouren.blogspot.de/2014/02/neuschnee.html


    Es gibt auch eine Radroute entlang des Jura http://www.veloland.ch/de/routen/route-07.html da bin ich derzeit am überlegen diese mal zu fahren. Mit der CJ und den anderen Bähnchen kenne ich die Ecke schon gut genug ;-)


    Viel Spaß auch beim Franzosen.

    "Bitte beachten Sie folgenden Hinweis. Auf Grund von Verzögerungen im Betriebsablauf verkehrt dieses Posting ohne Signatur mit Tiefgang... Vielen Dank."
    Ich passe mich nur dem RMV an :-)

    2 Mal editiert, zuletzt von Re465 ()

  • Re465/ Mit Deiner Schweiztour warte am besten, bis der Schweizer Franken mal niedriger steht/ Von den Preisen her waere ein Kurs des CHF von etwa 0,55 Euro realistisch. Ja, Delémont hatte ich als Umsteigepunkt angedacht und dann gemerkt, dass es erst Glovelier ist.

  • Gestern vom Lac du Bourget in Richtung Grenoble gefahren. Eisenbahntechnisch gibt es den Trost, dass nicht nur die Deutsche Bahn Verspaetungen hat, sondern Auch die SNCF. Besonders anfaellig ist die Zeit gegen 20 Uhr. Da hatte ich in Albertville den TER von Bourg-St. Maurice gefilmt, der planmaessig eingelaufen war, dann aber nicht planmaessig nach Chambéry weiterfuhr, sondern so lange wartete, bis ich s leid war und in die Stadt fuhr. Dann Freitag gegen 20 Uhr das Gleiche in Aix-les-Bains, da hatte der TGV von Paris gut 20 Minuten Verspaetung? einige TER entsprechend Auch, waehrend ein mit einer E-Lok der 7er Baureihe bespannter Gueterzug einen recht langen Aufenthalt auf dem Nachbargleis genoss.


    Und gebaut wird auch: Nicht nur von St; Gervais-Le Fayet nach Chamonix und Martigny, auch von Grenoble nach Gap (TER 63) faehrt bis Ende des Monats kein Zug. Da viele Touristenangebote erst ab Ende Juni oder Mitte Juli laufen, sollen anscheinend vorher die Strecken klar gemacht werden.


    Etwa 25 km nordoestlich von Grenoble gibt es zwischen den Orten Crolles und Lumbin eine Funiculaire ins knapp 800 m hoeher gelegene Saint Hilaire. Es sind noch alte Wagen aus Holz, die mit einem unten laufenden Drahtseil hochgezogen werden. Es gibt sogar einen kurzen Tunnel. Mit der fuhr ich mit, und da auch Fahrraeder mitgenommen werden, blieb ich gleich oben und hatte heute morgen eine schoene Abfahrt ins Ise're-Tal. Dann heute eine eher kurze Fahrradstrecke nach Grenoble, wo ich mir nachmittags und abends Stadt und Nahverkehr ansah.


    Es gibt eine Tram, und ich kaufte mir Auch gleich fuer 5 Euro eine Tageskarte. Die Einzelfahrt kostet 1,50 €, beim Fahrer 2,00 Euro. Es gilt ein Verbundtarif. Innerhalb der Agglomeration im Umkreis von etwa 10 km um das Stadtzentrum koennen nicht nur die staedtischen Busse und Trams benutzt werden, sondern auch - bis auf eine Ausnahme - die Regionalbusse und die TER. Die Seilbahn zur Bastille ist nicht im Verbundtarif inbegriffen.


    Die franzoesischen Gemeinden sind weitaus kleinteiliger als bei uns; deshalb bilden die meisten groesseren Staedte eine Agglomeration (Agglo). Auf Frankfurt uebertragen waere vielleicht Bockenheim noch selbstaendig :) . Spaetestens Roedelheim und Ginnheim waeren dann aber eigenstaendige Gemeinden. Fortsetzung folgt gleich.

  • Wegen der umgebenden, teils ueber 2000 m hohen Berge konzentriert sich der Stadtraum Grenoble auf die Taeler der Fluesse Ise're und Drac. Dort verlaufen auch die Eisenbahnstrecken. Die suedliche Strecke durch das Tal der Drac in Richtung Gap ist nicht elektrifiziert.


    Es gibt 5 Tramlinien A bis E, die bis auf die Linie D jeweils die ganze Agglomeration durchqueren, A vom Westen in die Innenstadt und dann nach Sueden, B und C in Ost-West-Richtung dem Tal der Ise're auf der suedlichen Seite folgend, die Linie E in Nord-Sued-Richtung von der nordwestlichen Agglo auf dem noerdlichen Ise're-Ufer, dann ueber eine Bruecke in die Stadt und dann ein Stueck nach Sueden in Richtung Tal der Drac. Die Linie B ueberquert im Osten der Stadt die Ise're, um dann spaeter bei der Haltestelle Grand-Sables noch einmal den Fluss zu ueberqueren und das Universitaetsgelaende im Suedosten der Agglo Grenoble zu erschliessen. Zur Uni fahren auch die Linie C und TER_Zuege. Die Stichlinie D zweigt an der Uni von der B-Strecke nach Sueden ab und ist ueber zwei Haltestellen mit der Linie C verflochten, die an der naechsten Haltestelle ebenfalls an die B-Linie anschliesst.


    Auf den Linien A, B, C werden lange Citadis 300-Bahnen eingesetzt, mit 6000er Nummern. Auf D und E waren Kuerzere Bahnen (2 Hauptteile und ein Mittelgelenk) mit 2000er Nummern im Einsatz.


    Es gibt neben der Tram ein hierarchisch gegliedertes Bus_Netz mit den Kategorien Chrono, Proximo und Flexo. Die 6 Chrono-Linien C1 - C 6 bieten wie die Tram werktags zwischen 7 und 19 Uhr einen 4 - 10-Minuten-Takt und haben auch eigene; besonders auffaellig gestaltete Busse. Die Linie C 2 schliesst an die Tram-Linie E an und faehrt einige Orte weiter in Tal der Drac


    Fortsetzung folgt

  • Interessant ist die Linie C 6, die als Tangente durch den ganzen suedlichen Bereich der Agglo faehrt. Im Norden geht nicht - da reichen die Berge ziemlich nah ans Tal der Ise're, und gegenueber der Innenstadt sogar direkt ans noerdliche Ufer.


    Proximo-Busse bieten in den Spitzenstunden einen 7,5 - 15-Minuten-Takt? und die Flexo-Linien fahren jeweils zu nach dem Bedarf angepassten Zeiten.


    Soviel fuer heute Nacht aus Grenoble.

  • Inzwischen bin ich wieder auf dem Rueckweg nach Frankfurt - mit der Bahn - und gerade in Belfort.


    Bis Valence bin ich gekommen und dort zwei Tage geblieben. Gestern Ausflug ins Tal der Drome, etwa 51 km (laut Fahrkarte) bis Saillans mit Dieseltriebwagen der Baureihe X 72.5, die auch als Intercite fahren. Die Zuege fahren von Valence ueber Gap bis Briancon, allerdings nur wenige Zugpaare am Tag.


    Der Fahrradtransport ueber lange Srecken ist muehseliger geworden, weil viele Nachtzuege und Intercites weggefallen sind - und die TGV nehmen Velos nur auseinandergebaut mit, wenn ueberhaupt. Innerhalb der Regionen ist der Verkehr mit Regionalzuegen (TER - Train Express Regional) gut, z.B. zwischen Lyon und Marseille fast Stundentakt. Zwischen den Regionen, z.B. von Lyon ins Elsass, ist es schwierig. Es gibt dann am Tag nur wenige Zuege. Von Lyon bin ich heute ueber Dijon nach Belfort gefahren. Der Zug nach Dijon fujr bis Paris weiter und entsprach mit Wagen und Reisegeschwindgkeit einem Intercity.


    Am Besten scheint mir fuer den Fahrradtransport von Frankfurt Richtung Lyon die Nutzung von Strecken ueber die Schweiz zu sein, z.B; Besancon - Vallorbe - Lausanne - Genf. Zwischen Genf und Valence gibt es einen dichen Regionalzugverkehr via Annecy und Grenoble.


    Dijon ist wieder etwas fuer Nahverkehrsfreunde. Da gibt es auch wieder eine Strassenbahn, mit 2 Linien. Die fahren Auch am Samstagnachmittag in dichter Folge alle paar Minuten. Interessant ist die Farbgebung in Johannisbeer-Farbbton (Cassis).


    Von Belfort gibt es nach dem regionalen Eisenbahn-Netzplan das Projekt einer kuenftigen Eisenbahnstrecke in die Schweiz nach Delémont.

  • Nordwestlich von Belfort gibt es bei Ronchamp eine interessante
    alte Minenanlage. Teilzerfallene Gebäude, aber impossant - besonders
    der Kamin, vor dem man aber etwas Abstand halten sollte...:
    https://upload.wikimedia.org/w…4_-_Puits_Arthur_-_18.JPG


    Nicht weit von da gibt es noch eine Wasserhaltung für einen Schiffskanal der
    angefangen wurde zu bauen, aber nie fertiggestellt wurde.
    (Reservoir Champagney)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Schöne Tips für die nächste Tour: Die Gegend sieht wirklich interessant aus: Besancon ist mir vollem aus etwa den 80er Jahren in Erinnerung, als dort die Uhrenfabrik Lip geschlossen werden sollte und von den Arbeitern besetzt wurde und von ihnen der Betrieb weitergeführt wurde:


    Zu meiner Tour. Von Belfort über Mulhouse nach Colmar: Die Verbindung von Mulhouse nach Freiburg entfiel als mögliche Route, weil laut Bahnauskunft die SNCF die Züge wegen Fahrzeugmangels :D durch Busse ersetzte! ! Stunde Aufenthalt mit Ankündigung des TGV nach Frankfurt, in dem mein Velo leider nicht mitfahren durfte: Dafür etwas die Strassenbahnen angesehen und einen Museums-Dieseltriebwagen der Baureihe X 43 von 1967 angesehen. Mit einem TER 200 weiter nach Colmar, der ein normaler alter Intercite war. Etwas mühselig zu erklimmen, aber sogar ein Rollstuhlfahrer kam mit. Als ich in Colmar ausstieg, wurde gerade für ihn die Rampe hochgefahren. Ich hoffe, die Anmeldeprozedur ist einfacher als bei unserer Bahn.


    In Colmar die Altstadt angesehen, am Sonntagnachmittag war dort ziemlicher Touristenbetrieb. Dann SEV mit dem Velo auf der Route der einstigen Bahnverbindung nach Freiburg. Beiderseits des Rheins gibt es noch genutzte Schienen, allerdings die im Krieg zerstörte Brücke fehlt. Auf der französischen Seite gibt es Güterverkehr für das Peugeot-Werk in Mulhouse zu einem Rheinhafen, wo die Autos dann verschifft werden. Also multi-modaler Transport! Auf deutscher Seite gibt es ab Breisach eine Bahnstrecke der SWEG, die als Breisgau-S-Bahn genutzt wird und mit unseren Taunusbahn-Strecken vergleichbar ist. Mit Diesel wird in der Woche im Halbstundentakt gefahren, am Wochenende alle Stunde.


    Zwischendurch sah ich mir noch in Neuf-Breisach die Vaubanschen Festungsanlagen mit den 4 Stadttoren an.


    In Freiburg hatte ich die Wahl zwischen der Ochsentour mit 3 oder 4 mal Umsteigen mit den RE, Ankunft am Main um 1:34 Uhr, oder den Nacht-IC, der um Mitternacht fuhr und um 3 Uhr in Frankfurt war. Aus unerfindlichen Gründen kann man bei der Bahn keinen Fahrradplatz im IC für den gleichen Tag buchen, sondern erst für den nächsten Tag. Immerhin, der Nacht-IC 208 Basel - Kiel fuhr genau um 0:05 Uhr ab und damit am nächsten Tag. Das Zugpaar 208 / 209 gab es schon als D-Zug-Verbindung 1977 zwischen Basel und Dortmund, allerdings noch mit Kurswagen von und nach Konstanz. :) . Die Direktverbindung um Mitternacht bot mir noch Zeit für Abendessen und Stadterkundung in Freiburg. Haupt-Fotomotiv waren die Strassenbahnen und die "Bäche", manchmal sogar zusammen :D .
    Am Sonntagabend waren wohl die ganz alten Bahnen nicht im Einsatz, die niedrigste gesichtete Nummer war 244. Dafür einige neue Bahnen von CAF in Spanien, die auch die neuen Wuppertaler Schwebebahnen liefern.


    Mit dem Rad noch eine abendliche Tour an der Dreisam bis Littenweiler, allerdings nicht zur dortigen Strab-Endhaltestelle. Der Dreisam-Radweg ist richtig als Fahrrad-Schnellweg "FR 1" eingerichtet. Für Radfahrer und Fussgänger gibt es, wo die Ufer eng sind, jeweils getrennte Wege auf den verschiedenen Seiten des Flüsschens. Und ganz erstaunt war ich über die Ausschilderung mit dem Verkehrszeichen "Hauptverkehrsstraße" nicht nur gegenüber einmündenden Feldwegen, sondern auch an Kreuzungen mit Straßen mit Autoverkehr. :D
    Die meisten größeren Straßen werden allerdings planfrei durch Unterführungen gequert.


    Mit dem IC 208 dann Nachtfahrt nach Frankfurt, mit mir im Zug ein Paar mit Tandem auf dem Weg nach Holland, um dort für 2 Wochen auf Friesland-Tour zu gehen. Gern hätten wir wohl alle die alten D-Zug-Wagen mit ausziehbaren Sitzen gehabt, wo man richtig gut schlafen konnte. Vielleicht waere ich dann aber auch erst in meiner alten Heimat im Ruhrgebiet wach geworden :D .