Ansagen bei Straßenbahnhaltestellen im Straßenraum

  • Wir überlegen momentan, in den Ansagen in den Straßenbahnen darauf hinzuweisen, wenn der Ausstieg unmittelbar auf die Fahrbahn erfolgt.
    Hintergrund ist eine Bitte der Frankfurter Behindertenarbeitsgemeinschaft, die zurecht auf die Problematik von Sehbehinderten hinweist. Für diese macht es einen deutlichen Unterschied, ob sie genügend Zeit zur Orientierung auf einem Bahn-/Bürgersteig haben oder schnellstmöglich die Fahrbahn verlassen sollten. Insbesondere betrifft dies Haltestellen mit einer "Wiener Lösung" (z.B. An der Dammheide, Ostbf/Honsellstraße, Rohrbachstraße/Friedberger Landstraße), an denen "noch nicht einmal" ein deutliche Stufe auf die mögliche Lage in der Straße "hinweist". Eine entsprechende Ansage sollte natürlich so knapp wie möglich gehalten werden, gleichzeitig aber natürlich verständlich und informativ bleiben.
    Wir würden uns freuen, wenn uns Forumsmitglieder Beispiele aus anderen Städten nennen könnten oder auch selbst Vorschläge für die Ansage unterbreiten würden.


    Aufgrund diverser Abwesenheiten können wir in dieser Woche keine zeitnahe Reaktion versprechen.


    Vielen Dank.

  • Mein Vorschlag: Bitte nicht! Es wird sowieso schon viel zu viel gelabert. Mich nervt schon die Stufenansage in der U-Bahn, wo sie vorkommt (mittlerweile zum Glück nicht mehr so häufig), das überflüssige "in Fahrtrichtung" bei Ansagen der Ausstiegsseite (Zitat eines Blinden, den ich dazu mal fragte: "Hey, wir sind blind, nicht blöd. Wir wissen, daß sich die Seiten auf die Fahrtrichtung beziehen, wenn wir das nicht wüßten, wären wir nicht alleine unterwegs. Viel schwieriger ist es zu sagen, wo gerade die Fahrtrichtung ist.), und noch so manches mehr. Wären sie nicht so unhandlich, würde ich gar nicht mehr ohne meine Kopfhörer im ÖPNV unterwegs sein.


    Wenn-dAnn-auchno ch PetRa dIE Ansagen macht, wIRd es n0ch üBLEr. (Ungefähr so sähe dieses Gebrabbel wohl geschrieben aus.)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • „Achten Sie bitte beim Aussteigen auf die eine ausreichende Lücke zwischen dem Fahrzeug Ihnen und dem Bahnsteig dem Individualverkehr


    Sorry, nicht ernst gemeint. Ich finde das im Prinzip einen guten Ansatz, aber wie ist das grundsätzlich? Wie viel der Ansagen kommt denn im Trubel der Fahrt wirklich bei Sehbehinderten an? Kann denn eine sehbehindete Person tatsächlich ohne Ortskenntnisse fahren und sich an einer unbekannten Haltestelle zurecht finden?

  • Mein Vorschlag: Bitte nicht! Es wird sowieso schon viel zu viel gelabert. Mich nervt schon die Stufenansage in der U-Bahn, wo sie vorkommt (mittlerweile zum Glück nicht mehr so häufig), das überflüssige "in Fahrtrichtung" bei Ansagen der Ausstiegsseite (Zitat eines Blinden, den ich dazu mal fragte: "Hey, wir sind blind, nicht blöd. Wir wissen, daß sich die Seiten auf die Fahrtrichtung beziehen, wenn wir das nicht wüßten, wären wir nicht alleine unterwegs. Viel schwieriger ist es zu sagen, wo gerade die Fahrtrichtung ist.), und noch so manches mehr. Wären sie nicht so unhandlich, würde ich gar nicht mehr ohne meine Kopfhörer im ÖPNV unterwegs sein.


    Wenn-dAnn-auchno ch PetRa dIE Ansagen macht, wIRd es n0ch üBLEr. (Ungefähr so sähe dieses Gebrabbel wohl geschrieben aus.)


    In Mainz ist der Ausstieg grundsätzlich rechts und trotzdem versuchen es immer wieder Leute links auszusteigen bei ZR-Fahrzeugen. Sehr amüsant, wenn man es weiß.

  • Das Anliege ist berechtigt, keine Frage. Allerdings finde ich auch, dass Ansagen auf nötigste reduziert sein sollten.


    Ich würde diese Information daher eher dort hinterlegen, wo sich einen (blinder)-Fahrgast über seine Fahrtmöglichkeiten informiert. Also bspw. in der Fahrplanauskunft. Oder in einem Stadtplan.
    Hier gibt ja auch viel andere Informationen zu den Haltestellen und den Weiterkommen. Eine Reise endet ja nicht im Wartehäuschen der Haltestelle.


    Und ist es jemand zu Problemen gekommen, dass sich jemand nicht schnell genug orientiert hat? Autos haben gefälligst zu warten bis alle Fahrgäste die Fahrbahn verlassen haben

  • das überflüssige "in Fahrtrichtung" bei Ansagen der Ausstiegsseite (Zitat eines Blinden, den ich dazu mal fragte: "Hey, wir sind blind, nicht blöd.

    Also eine Verschlankerung der Ansagen halte ich auch für sinnvoll. In Berlin wird z.B. bei der U-Bahn nur noch "Ausstieg rechts" angesagt, weil die meisten Stationen Mittelbahnsteige haben. Und die Ausstiegsseite kommt dort zum Schluss, denn erst muss man nämlich zuhören, ob man überhaupt aussteigen muss (richtige Haltestelle oder Umstieg zur benötigen Linie).
    Bei der Straßenbahn Frankfurt würde ich dann nur "Ausstieg links" anwenden, wenn es tatsächlich links ist (kommt ja selten vor). In Hannover klingt es so schön: "Achtung! Türen öffnen links". Dort ist der Standard der Seitenbahnsteig bei der Stadtbahn.


    Straßenbahn Magdeburg: Achtung! Ausstieg auf der Fahrbahn!

    Ja, das wäre doch sinnvoll. ...Jetzt nur noch mit der Stimme aus Hannover :thumbup:


    Ich fasse mal zusammen:


    *Gong* oder "Nächste Haltestelle" [Name] ggf. "Umsteigen zu den Linien" [Nummern] ggf. "Ausstieg links" ggf. "Achtung! Ausstieg auf der Fahrbahn."

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Mein Vorschlag: Bitte nicht! Es wird sowieso schon viel zu viel gelabert. Mich nervt schon die Stufenansage in der U-Bahn, wo sie vorkommt (mittlerweile zum Glück nicht mehr so häufig), das überflüssige "in Fahrtrichtung" bei Ansagen der Ausstiegsseite (Zitat eines Blinden, den ich dazu mal fragte: "Hey, wir sind blind, nicht blöd. Wir wissen, daß sich die Seiten auf die Fahrtrichtung beziehen, wenn wir das nicht wüßten, wären wir nicht alleine unterwegs. Viel schwieriger ist es zu sagen, wo gerade die Fahrtrichtung ist.), und noch so manches mehr. Wären sie nicht so unhandlich, würde ich gar nicht mehr ohne meine Kopfhörer im ÖPNV unterwegs sein.


    Wenn-dAnn-auchno ch PetRa dIE Ansagen macht, wIRd es n0ch üBLEr. (Ungefähr so sähe dieses Gebrabbel wohl geschrieben aus.)

    Vollste Zustimmung.
    Und auch die englischen Ansagen auf den Linien 16 und 17 müssen aufhören. Für Hauptbahnhof und Messe mögen sie von mir aus noch in Ordnung sein, aber warum müssen z. B. die "überaus wichtigen" Haltestellen Hohenstaufenstraße, Ludwig-Erhard-Anlage und Adalbert-/Schloßstraße auch noch auf englisch kommen?
    Und wenn wir schon mal dabei sind: Gibt es noch nennenswerte Uni-Einrichtungen an der Bockenheimer Warte, die die Nennung des Uni-Campus Bockenheim nötig machen?


  • Wir würden uns freuen, wenn uns Forumsmitglieder Beispiele aus anderen Städten nennen könnten oder auch selbst Vorschläge für die Ansage unterbreiten würden.


    In Plauen (Vogtland) wird an entsprechenden Haltestellen Folgendes angesagt: "Bitte beachten Sie beim Aussteigen den Fahrzeugverkehr!" (Beispiel auf Youtube: hier klicken.)

    Rück' stets zur Wagenmitte rein, noch andre steigen nach dir ein!

  • Ich denke auch, das Motto Keep It Short and Simple sollte auch hier bedacht werden.
    Bei zu viel Berieselung (Ansagen), Signaltönen ( piepsende und blubbernde Türen) und Umgebungsgeräuschen ist die Gefahr einer Reizüberflutung doch schon Mal gegeben.
    Wenn dann noch Sonderansagen (Baustellen) dazukommen, wird irgendwann die Fahrzeit zwischen den Stationen zu knapp.


    Vielleicht wäre auch eine Gesprächsrunde mit allen Anfordern sinnvoll: Wer braucht Was bzw. Was nicht, Wann bzw. zu Welchen Anlässen usw.

  • Erstmal finde ich das toll, dass ihr euch die Mühe macht und kundenorientiert hier nach einer bzw vielen Meinungen fragt. Da könnten sich manch andere Nahverkehrsorganisationen eine Scheibe von Abschneiden und sich nicht alibihaft hinter einem Fahrgastbeirat verstecken.


    Mein erstes Gefühl wäre auch gewesen "Achtung Ausstieg auf der Fahrbahn!". Kurz und prägnant.


    Beim zweiten Mal drüber nachdenken merkt ein sehbehinderter Mensch doch ob der Ausstieg in die Tiefe also Fahrbahn geht. Dann muss ja auch ein Autofahrer sehen, dass dort ein Schwerbehinderter steht und entsprechend Rücksicht nehmen.


    Und als drittes auf jeden Fall dieses in Fahrtrichtung weglassen.

  • Gibt es bei den Straßenbahnen (noch?) nicht. In der ursprünglichen Frage ging es auch um die erhöhten Fahrbahnen. Also kein gefühlter Unterschied zwischen Bahnsteig oder erhöhter Fahrbahn.

  • Gibt es noch nennenswerte Uni-Einrichtungen an der Bockenheimer Warte, die die Nennung des Uni-Campus Bockenheim nötig machen?

    Ich habe das so wahrgenommen, dass die Ansage etwa in der Zeit entstanden ist, wo die Uni auch Räume im Westend, z.B. IG Farben Haus, bezogen hat und den Nicht-Eingeweihten darauf hinweist, dass es nur einer der Standorte ist.



    und sich nicht alibihaft hinter einem Fahrgastbeirat verstecken

    Wobei das Forum hier bestimmt nicht repräsentativ ist. Aber gut finde ich das Nachfragen der traffiQ auf jeden Fall :thumbup:



    merkt ein sehbehinderter Mensch doch ob der Ausstieg in die Tiefe also Fahrbahn geht.

    Wie schon geschrieben, sagt eine Stufe oder gar keine einfach nichts aus, wo man gelandet ist.



    Dann muss ja auch ein Autofahrer sehen, dass dort ein Schwerbehinderter steht und entsprechend Rücksicht nehmen

    Daran habe ich auch schon gedacht. Aber nicht jeder Sehbehinderte hat (braucht) einen weißen Stock.

    Vollkommen Großartiges Forum

    Einmal editiert, zuletzt von SoundofN1 ()

  • Zu der ganzen Debatte mit den erhöhten Fahrbahnen als Bahnsteig kommt mir dann doch die Frage der Praxisrelevanz.


    Soweit ich weiß, bewegen sich Menschen deren Sehsinn so weit eingeschränkt ist, daß es sich auf die Orientierung auswirkt, meist nur in ihrem bekannten Umfeld alleine; in unbekannten Umgebungen wird meist auf irgendeine Form der Assistenz zurück gegriffen.
    Wer also "seine Haltestellen" gut genug kennt, um sich ohne optische Hinweise dort zu orientieren und auch von dort aus weg zu kommen, weiß eigentlich, wie die Haltestelle dort ausgestaltet ist. Viel gefährlicher ist da die Frage beim Einsteigen, ob der Fahrbahnsteig frei ist oder nicht - Ampeln helfen da ja nur bedingt. Alleine dieses Jahr wäre ich, wenn ich nicht aufmerksam gewesen wäre, schon dreimal überfahren worden, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Autos von mir schon ne Beule bekommen haben. Einmal hat's sogar einen Motorrollerfahrer aus dem Sattel gehauen, weil ich (für ihn unerwartet) an der Haltestelle aus der Straßenbahn kam. ^^


    tamperer: Reesch disch net üwwer de auswärtische Ansaache uff.. Mein absoluter Favorit ist da immer noch "Nächste Haltestelle Humperdinckstraße. Next stop Humperdinckstraße" im 61er. Nicht nur, daß diese Haltestelle logischerweise in beiden Sprachen gleich heißt, nein, da steigt doch so schon kein Mensch aus, geschweige denn jemand, der die englische Ansage benötigte. :D

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • wird irgendwann die Fahrzeit zwischen den Stationen zu knapp.


    Auch wenn es OT wird: In diese Richtung geht meine Erfahrung in der U-Bahn in Kasan (Tatarstan, Russland). An jeder Station kommt die Ansage "Achtung, die Türen schließen. Nächste Station xxx." auf Russisch, Tatarisch und Englisch. Die Türen schließen aber bereits direkt nach der russischen Ansage. In den anderen Sprachen müsste es also "Achtung, die Türen sind geschlossen" heißen ;)

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?

  • Gibt es bei den Straßenbahnen (noch?) nicht. In der ursprünglichen Frage ging es auch um die erhöhten Fahrbahnen. Also kein gefühlter Unterschied zwischen Bahnsteig oder erhöhter Fahrbahn.


    Wäre nicht zum Beispiel Frauenfriedenskirche so eine Haltestelle? Oder verstehe ich da jetzt was komplett falsch?


    Sind die Haltestellen zum IV nicht mit Lichtzeichen ausgestattet? Auch bei überhöhten Fahrbahnen?

  • "Nächste Haltestelle Humperdinckstraße. Next stop Humperdinckstraße" im 61er.


    Ist das nicht mehr Nächste Haltestelle / Next Stop (da wo es im englischen keine andere Ansage gibt?


    Was die Ursprungsfrage angeht ...
    ja dafür .. aber kurz pägnant und knapp ... die Ansage "Ausstieg auf der Fahrbahn" oder ähnliches würde schon ausreichen

  • Ist das nicht mehr Nächste Haltestelle / Next Stop (da wo es im englischen keine andere Ansage gibt?

    Ich glaube, die doppelt angesagten Haltestellennamen waren die Version vorher, dann kam der doppelte Vorspann, und wie Petra es jetzt Brabbelt, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Ich kann zu dieser Thematik sagen, dass man vor einer Weile hier in Leipzig ebenfalls eine solche Ansage wie jene, um die es hier geht, erwogen hat, die Einführung aber deshalb abgelehnt wurde, weil man eben eine akustische Reizüberflutung (und entsprechendes Weghören seitens der Passagiere) vermeiden wollte, so nachvollziehbar die Motivation für einen solchen Hinweis auch in der Sache ist. Zumal bereits jetzt einige Ansagen ziemlich lange Sequenzen darstellen und bei weiterer Ausdehnung derselben unter Umständen die Fahrzeit zwischen zwei Haltestellen dann nicht mehr ausreichen würde.

    Fág an Bealach!

  • "Verehrte Fahrgäste ! Wenn Sie sich wundern, warum wir so langsam fahren, dann liegt das daran, das wir genügend Zeit bis zur nächsten Station benötigen, um diese Ansage in voller Länge abzuspielen. Wir bitten um Ihr Verständnis !" :D?(

    Capri-Sonne heisst jetzt "Capri Sun". :( Sonst ändert sich nix. Der "alte" Name muss wieder her ! ;(