Bahn frei für die Brennstoffzelle

  • ...was aber zu beweisen wäre. So viele Serienfahrzeuge Akku/15kV gibt es nun auch noch nicht, das diese Vermutung bestätigt werden kann. Anfahren und Steigungen sind nun mal ernergieintensiv. Beides kommt nun mal auf den " Stammstrecken" der Fahrzeuge häufig vor.


    Was sich noch gar nicht zeigen konnte, ist die Ausdauer bzw. Lebensdauer von den Akkus (aller Varianten) bei hoher Anforderung von Leistung und Wiederaufladen, teilweise per Schnellladung usw.

    Einmal editiert, zuletzt von Condor ()

  • [vermutlich]

    Ja, an ungefähr dieser Stelle waren wir vor drei Monaten schon mal. Es ist halt weiterhin reine Spekulation, ob der Energieverbrauch auch nur eine Wattstunde höher ist als vorher geplant war, ob mehr getankt werden muss als geplant, ob Fahrzeiten nicht eingehalten werden konnten. Wenn du mal echte Antworten aus der wirklichen Welt hast, her damit, aber dieses „kann ja gar nicht funktionieren“ komplett ohne Anhaltspunkt wirkt auf mich doch eher unsinnig.

  • Das ist es ja. Die erprobten und bewährten Systeme sind Diesel oder permanente Stromzufuhr (Fahrdraht oder Stromschiene). Alles andere ist entweder Outdated oder im experimentellem Stadium. Aber wie sollen neue Systeme erprobt werden, ohne sie zu erproben?

    Ob das jetzt auf diese Weise am Fahrgast passieren muss, ja, darüber kann gestritten werden. Aber was wäre die Alternative? Erst nur neue Dieselfahrzeuge und zusätzliche Erprobungsträger? Oder Weiterbetrieb der bisherigen VT Generationen und sukzessive Ersatz durch iLINT (mein Favorit) in der Hoffnung, daß diese solange durchhalten? Oder gar nichts und alles beim Alten lassen?

  • Drehen wir das Argument doch mal um: Es wird behauptet, die Fahrzeuge seien gerade bei Bergstrecken vorteilbehaftet.

    Auch dies müsste begründbar sein. Dann hätten wir zwei Theorien, die einander gegenüberstehen, und man kann überlegen, welche plausibler erscheint. Möglicherweise gibt es auch Effekte in beide Richtungen, die gegeneinander abgewogen werden können.

    Ich hatte tatsächlich darauf gehofft, eine solche Begründung zu finden. Dies ist leider Fehlanzeige, es bleibt hier bei einer nicht einmal durch theoretische Überlegungen untermauerten Behauptung.


    Es ist mir auch noch nicht gelungen, ein brauchbares Datenblatt einer Brennstoffzelle in dieser Dimension in die Finger zu bekommen. Es gibt immer nur tendenziöse Aussagen.


    Fakt ist aber auch, dass der aktuelle Betriebsversuch für eine realistische Bewertung der Technik in der Praxis noch viel zu klein ist. Wir wissen jetzt, dass ein Fahrzeugtyp bei einem Betreiber und einem Streckenprofil massive Anlaufschwierigkeiten hat. In zwei Jahren wird man wissen, ob diese Schwierigkeiten behebbar sind und zu welchem Preis.

    Dieses Wissen ist jetzt aber nur sehr begrenzt auf einen anderen Fahrzeugtyp oder eine andere Strecke übertragbar. Man weiß also eigentlich immer noch zu wenig, selbst unter der Annahme, dass zeitnah realistisch bewertete Daten veröffentlicht werden.

  • Es wird behauptet, die Fahrzeuge seien gerade bei Bergstrecken vorteilbehaftet.

    Auch dies müsste begründbar sein. Dann hätten wir zwei Theorien, die einander gegenüberstehen, und man kann überlegen, welche plausibler erscheint. Möglicherweise gibt es auch Effekte in beide Richtungen, die gegeneinander abgewogen werden können.

    Wir haben zwei Hypothesen(!), die einander gegenüberstehen. Wir haben aber ungenügende Informationen, um diese direkt bewerten zu können. Menschen mit deutlich mehr Informationen als wir haben die Hypothese „HEMUs können auf der Taunusbahn eingesetzt werden und die Fahrtzeiten halten“ realistisch gefunden. Das sind Menschen, die unter anderem die Tankstellenfahrten planen mussten, Menschen, die daran interessiert sind, die Technologie auch anderswo zu verkaufen und daher darauf achten werden, nicht an einer Stelle anzufangen, an der abzusehen ist, dass es nicht funktionieren wird.


    Nun ist diese Argumentation sehr nahe an einem Argument aus Autorität dran, und das ist epistemisch (also in der Frage: woher wissen wir?) selten ein stabiles Argument. Allerdings muss ein Argument gegen Expertise gut begründet sein, und daran hapert es eben. Nicht aus bösem Willen, sondern einfach weil wir die Daten nicht haben.


    Allerdings können wir eine Frage betrachten: waren die Zugfahrten, die stattgefunden haben, systematisch zu spät bzw zu langsam? In deiner Hypothese wäre die Antwort „nein“ sehr unwahrscheinlich, wir würden „ja“ erwarten. Ich hatte (und ebendort waren wir in Januar stehengebliebenen) davon nichts gehört. Könntest du uns ein „ja“ beweisen, wärst du einen sehr großen Schritt gegangen, den Zweifel an der Technologie zu rechtfertigen.

  • Eigentlich wissen "wir" relativ wenig. Eine Verspätung oder ein Fahrtausfall muss nicht zwingend etwas mit dem Fahrzeug an sich zu tun haben. Die VT2E und VTA hatten auch nicht die besten Beschleunigungswerte und sind auch nicht mit Höchstgeschwindigkeit durch den Taunus gerast; RB 11& 12 sind auch gerne verspätet oder fallen ganz aus, was nun gar nichts mit Fahrzeugproblemen zu tun hat. Die häufigen Streckensperrungen auf der RB15 tun ihr übriges.


    Sicher, die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit seitens Start / RMV ist katastrophal mies, was den schlechten Eindruck zusätzlich noch verstärkt.


    Gibt es eigentlich einen Überblick, wieviel Fahrzeuge jetzt vorhanden sind?

  • Gibt es eigentlich einen Überblick, wieviel Fahrzeuge jetzt vorhanden sind?

    Ob die Liste vollständig ist kann ich dir nicht sagen, aber meine Notiz zu den iLINT:

    101 > Salzgitter, Nachbesserung

    102 > Salzgitter, Nachbesserung

    103: Betrieb, letzte Sichtung 09.04.2023

    104: Unbekannt, Letzte Sichtung 15.09.2022

    105: Betrieb, letzte Sichtung 10.03.2023

    106: Betrieb, letzte Sichtung 29.03.2023

    107: Betrieb, letzte Sichtung 20.03.2023

    108: Betrieb, letzte Sichtung 09.04.2023

    109: Unbekannt, letzte Sichtung 09.12.2022

    110: Betrieb, letzte Sichtung 09.04.2023

    111: Betrieb, letzte Sichtung 22.03.2023

    112: Betrieb, letzte Sichtung 06.04.2023

    113: Betrieb, letzte Sichtung 17.04.2023

    Ab 114 dürfte noch nicht angeliefert sein. Sichtungen beruhen auf meine eigene bzw. auf eine kleine Gruppe durch Kollegen oder Bekanntschaften.

  • Eine Verspätung oder ein Fahrtausfall muss nicht zwingend etwas mit dem Fahrzeug an sich zu tun haben.

    richtig, es funktioniert nur andersrum: gibt es keine Ausfälle, keine Verspätungen und insbesondere keine Fahrtzeitverlängerungen, ist die Hypothese „kann alles gar nicht funktionieren“ falsifiziert.

  • Am Ende ist der derzeitige monatelange Zustand eine Zumutung und Ohrfeige für den gemeinen Fahrgast.


    Diesem ist eigentlich sch...egal was da fährt, Hauptsache der Fahrplan wird einigermaßen gefahren.


    So vergrault man gerade auf der Taunusstrecke die Fahrgäste!


    Mal sehen wann die Spielzeuge des RMV wirklich laufen... Ob mit oder ohne Berg...

  • Busersatzverkehr mit gelegentlichem Zugbetrieb sind die Fahrgäste der RB15 ohnehin seit Jahren gewöhnt.

    Hmm, einer von uns beiden scheint in einem Paralleluniversum zu leben.


    Das wird vermutlich tatsächlich durch den massiv erhöhten Energieverbrauch begünstigt - der sich mindestens in Teilen dadurch ergibt, dass die Fähigkeit zur Rekuperation stark eingeschränkt ist, und die Brennstoffzelle eben nicht (günstig) stetig Energie liefern kann, sondern regelmäßig ineffizient unter Volllast laufen muss.

    Es ist ja aus der Presse etc. inzwischen bekannt, dass auch an den Brennstoffzellen selbst nachgebessert werden muss und sie nicht so funktionieren wie beabsichtigt, allerdings wegen Qualitätsmängeln und nicht wegen der Streckentopografie.



    Wohl ganz untergegangen ist, dass die FNP über eine Nottankstelle in Grävenwiesbach berichtet hat, die allerdings von Anfang an so geplant war.

  • Hallöchen,


    anbei eine Pressemitteilung vom RMV.

    Die hohe Kündigungszahl kommentieren ich erst einmal gar nicht, genauso wenig frage ich am besten nicht nach dem Verbleib der Triebwagen 554 101/102 und 114-127...

    Stichwort "Die Situation bei den Wasserstofffahrzeugen hat sich inzwischen deutlich verbessert. Die anfänglichen technischen Schwierigkeiten an den vorhandenen Fahrzeugen sind behoben und die Zahl der gelieferten Wasserstoffzüge steigt stetig. Auch dies trägt zur Stabilisierung des Betriebs bei."




    Heute ist eine Fahrt vorzeitig in Grävenwiesbach verendet mit der Durchsage, dass der Wasserstoff alle sei...

    2 Mal editiert, zuletzt von Araali ()

  • Wie ist der Stand bei der Wasserstofftankstelle in Grävenwiesbach?

    Bitte unterscheiden:

    Höchst: Wasserstofftankstelle (Anlage mit direktem Zufuhr zum Fahrzeug)

    Grävenwiesbach: Notbetankungsstelle (Gelände, auf das LKWs mit H²-Tank anfahren kann und die Fahrzeuge vom LKW betanken kann)

    In Grävenwiesbach selbst kommt keine Tankstelle hin.

    Das Gelände selbst ist soweit größtenteils fertig, nach meinem letzten Kenntnisstand fehlen noch einige Zäune und sonstiges.

  • Mir tun die Leute einfa leid, die auf die RB15 angewiesen sind. Ich hatte heute auch das zweifelhafte Vergnügen dort mitfahren zu müssen.


    Auch bei meinen Beobachtungen aus Rödelheim habe ich nie erlebt das dieser sch... Zug mal pünktlich ist.


    Ob das vor den neuen Zügen und neuem Betreiber auch schon so schlimm war weiß ich allerdings nicht.

  • Ich bin in der letzten Zeit auf der RB15 (Wasserstoffzug) gefahren:

    • Zweimal Bad Homburg - Brandoberndorf
    • Einmal Brandoberndorf - Bad Homburg
    • Einmal SEV Brandberndorf - Friedrichsdorf
      (was für ein Ritt!)

    Was ist mir aufgefallen?


    Fährt sich eigentlich ganz nett soweit. Überall Steckdosen, recht bequem.

    Das WC war in jedem (!) von mir genutzten Zug defekt bzw. dauerhaft geschlossen.

    Die Anzeige auf den TFTs funktioniert offenbar nur in Richtung Bad Homburg, nicht aber nach Brandoberndorf. Klingt komisch, ist aber so.


    Tipp: Falls möglich, bitte nicht im Bereich der Fahrmotoren sitzen. Das Fahrgeräusch ist unerträglich laut, begleitet von einem hochfrequenten, alles durchdringendem Ton. Ohne Gehörschutz mit mindestens -15 dB Dämpfung sollte in dem Bereich des Zuges keiner Platz nehmen. Im übrigen Bereich hingegen ist es okay.


    Notiz: Ich bin kein Techniker oder Spezialist auf diesem Sektor, sondern "nur" ein einfacher Fahrgast.

    Einmal editiert, zuletzt von Uli Nobbe () aus folgendem Grund: Pluralfehler

  • Zitat: "Das WC war in jedem (!) von mir genutzten Zug defekt bzw. dauerhaft geschlossen."


    Die Fahrzeuge haben noch nciht genug Wasser für die Spülung produziert :D :D

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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