IC Linie 34 von Frankfurt via Bad Nauheim - Wetzlar nach Münster geplant

  • es gibt ja bereits einen RE ab 17:30 nach Siegen mit Halt in Bad Nauheim, aber nicht in Friedberg und Gießen.
    Mit diesem bin ich früher bevorzugt gefahren, weil es der schnellste Zug auf der Strecke war. Man spart sich das Kopfmachen in Gießen.
    Dieser wird dann wahrscheinlich durch den IC ersetzt. Wird es noch weitere Züge geben?


    Nachteil: Der IC wäre nicht mehr mit RMV-Fahrkarten nutzbar, was der RE ja zum Glück ist.

  • Die Verbindung gab es genau so schon mal als Interregio vor zig Jahren, der dann aber wegen sehr geringer Fahrgastzahlen eingestellt wurde. Es wundert mich, dass die DB offensichtlich davon ausgeht, im zweiten Anlauf würde alles besser werden. Dass es wirklich Pendler gibt, die sich für den täglichen Weg nach Frankfurt den teuren IC-Tarif antun, bezweifle ich stark.

  • Die Strecke hatte eigentlich schon immer einen Fernverkehr abseits der Hauptmagistralen (Rheinschiene). Eigentlich nichts neues, eher ein Comeback.


    Die 'andere ' Seite von Siegen, also Richtung Rheinland, ist das noch in DB Hand?

  • Hallo.


    Auf der Ruhr-Sieg-Strecke wird der RE 16 Essen - Iserlohn-Letmathe - Finnentrop - Siegen bzw. Essen - Iserlohn-Letmathe - Iserlohn von Abellio Rail NRW gefahren, die RB 91 Siegen - Hagen ebenfalls von abellio, verstärkt durch einzelne Leistungen der HLB.


    Auf der Siegstrecke wird der RE 9 Siegen - Köln - Aachen von DB Regio gefahren, die RB 90 auf der Strecke Siegen - Betzdorf - Au - Altenkirchen - Westerburg - Limburg durch die HLB.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

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  • Früher gab es auch schon IR, die Gießen ausließen. Hat nicht nur den Vorteil einer kürzeren Fahrzeit, sondern auch der erleichterten Betriebsabwicklung, da das Kopfmachen entfällt.


    Die DB könnte ja die Züge als IRE führen, ähnlich wie z.B. auf der Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz. Auf jeden Fall macht es Sinn, auf der Ruhr-Sieg-Strecke eine attraktive Direktverbindung im Schienenverkehr anzubieten, da hier der FlixBus für Fahrten zwischen Frankfurt und Dortmund über die Sauerland eine ernsthafte Konkurrenz für den ICE ist. Der braucht über die Rheinstrecke mit 2 1/2 Stunden fast genauso lange und ist selbst mit BC50 deutlich teurer.


    Übrigens: Für Nutzer der BC50 ist der IC zum 50 % ermäßigten Fernverkehrstarif der DB billiger als der RMV-Tarif, der nur 25 % Ermäßigung gewährt. :D

  • Gilt aber auf allen Relationen ab PS5... - BC50-IC < BC-RMV.
    Teilweise ist es sogar sinnvoll sich eine IC-Fahrkarte zum nächsten Tarifpunkt hinter dem Unterwegshalt zu kaufen, da es trotz mehr Tarifkilometeren immer noch günstiger ist...

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Dass es eine Linie von Frankfurt ins Ruhrgebiet (Dortmund/Münster) geben soll, ist schon seit einigen Jahren geplant. Vor einem Jahr gab es da auch schon eine Welle an Berichten in den lokalen Medien. Hier ein Beispiel:


    https://www.wp.de/staedte/siegerland/intercity-ersetzt-regionalexpress-id11457716.html
    http://Intercity ersetzt Regionalexpress


    Die Grundidee der Bahn finde ich erstmal nicht schlecht. Jedoch sehe ich zwei große Probleme, die den kompletten Nahverkehr aus dem Takt schlagen.


    1. Der Intercity soll zwischen Siegen und Hagen (oder Letmathe) den RE16 zweistündlich ersetzen. Da das natürlich nicht auf die Minute genau geschieht, wird dadurch zum einen der saubere Stundentakt des RE16 kaputt gemacht. Zum Anderen könnten die knappen Anschlüsse in Siegen oder Letmathe wegfallen. Außerdem lässt der RE-Ersatz manche Halte aus. Dem entgegen steht nur, dass man den Intercity mit Nahverkehrsfahrkarten nutzen darf.


    2. Ich gehe stark davon aus, dass sich durch den Intercity auch auf hessischer Seite, südlich von Siegen etwas tun wird. Wenn der IC 34 in ähnlicher Taktlage wie der RE16 ab Siegen fährt, dann wird er bis Siegen vermutlich ähnlich wie der RE99 fahren. Dies wird dann auch Probleme geben können, besonders in Siegen, wo die Einfahrt in den Bahnhof eingleisig ist.
    Und spätestens auf der Main-Weser-Bahn wird sich der Intercity entweder in eine Lücke quetschen müssen, wie die RB40/41, wenn sie von Frankfurt mit Halt in Bad Vilbel nach Friedberg fährt. Andernfalls würde der Intercity den Takt der S6 sprengen und den Nahverkehr auf der Strecke noch mehr belasten (denn Fernverkehr vor Nahverkehr :wacko: ).


    Mal abgesehen davon, führen die vielen Halte zwischen Siegen und Hagen auch zu längeren Fahrzeiten und die häufigen Halte sind auch nervig für die Fernfahrgäste. Sollte es wirklich so werden, wie geplant, würde der IC34 nur ein durchgeführter Regionalexpress zwischen Frankfurt und Dortmund/Münster sein, dessen kürzere Fahrzeiten gegenüber des NV nur durch die Umfahrungen von Gießen und Hagen zustandekommen.


    Ich würde das ganze auf hessischer Seite wie folgt machen:
    Abfahrt in Frankfurt zur ungeraden Stunde (Ankunft zur geraden Stunde) zur Minute 30
    (eventueller Halt in Frankfurt West)
    Bad Nauheim zur Minute 00 (Überholung und Anschluss der RB49 aus Friedberg/nach Gießen am selben Bahnsteig)
    (Eventueller Halt in Butzbach für den Anschluss an die RB49 in Gegenrichtung)
    Durchfahrt Güterbahnhof Gießen Bergwald zur Minute :15/:45
    Wetzlar nordwärts zur geraden Stunde, Minute 25; südwärts zur ungeraden Stunde, Minute :35 (Dadurch Anschluss der Relation Hagen – Wetzlar – Gießen, durch den RE99 und Anschluss der Relation Frankfurt – Wetzlar - Weilburg (RB45))
    Dillenburg zur Minute :45/:15 (Anschluss an RE99 Richtung Herborn und Anschluss an die RB95 nach Siegen)
    Durchfahrt Siegen Ost zur Minute 0 (gerade Stunde)
    Siegen-Weidenau zur Minute :10/:50 (Anschluss der Relationen: Frankfurt – Weidenau – Kreuztal (RE16); Siegen (RB93) - Weidenau – Hagen; Frankfurt – Weidenau - Siegen (RB91))
    Finnentrop :40/:20 (Anschluss an die RB91 der Relation Hagen - Finnentrop - Kreuztal
    Letmathe :15/:45
    (Eventueller Anschluss von Letmathe nach Hagen, oder doch die Variante mit dem Kopfmachen in Hagen Hbf)
    Dortmund Hbf :50/:10


    => Fahrzeit von 3:20 Stunden, wenn man die jetzige Infrastruktur nutzt. Im Vergleich dazu, die ICE Linie 41 braucht für die selbe Verbindung 2:20.

    2 Mal editiert, zuletzt von AKE107 ()

  • Wenn RE und IC nur geringe Fahrzeit-Unterschiede haben, wie auch auf der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt und Kassel, macht es für mich wenig Sinn, zwei verschiedene Produkte anzubieten, die die Taktbildung erschweren und für einen Teil der Fahrgäste nur mit Aufpreis nutzbar sind. Sinnvoller wäre es eher, diese IC als IRE mit längerem Laufweg zu führen. Das wäre dann etwa ein IRE von Konstanz / Karlsruhe nach Hamburg der verschiedene RE-Läufe kombiniert.


    Gerade bei der Main-Weser-Bahn könnte der "IRE 34" wie bereits jetzt auch einige RE, als Flügelzug der Main-Weser-IRE laufen. Geflügelt würde in Frankfurt (mit Direktfahrt Friedberg - Wetzlar) oder, wie gehabt, in Gießen und der IRE 34 würde eben in Siegen mit dem entsprechenden RE zusammengelegt und bis ins Ruhrgebiet bzw. Münsterland weiterfahren.


    Das Konzept wäre natürlich ein verwaltungstechnisches Drama :D , weil sich da die verschiedenen Ausschreibungsbahnen zusammentun müssten. Funktioniert aber bei internationalen Zügen verschiedener Bahngesellschaften auch, warum nicht auch bei inter-regionalen Bahnen verschiedener Gesellschaften ? :D

  • Ein Vorteil hat aber der IC für die Bahn als Gesammtes: Jeder noch so kleine IC Halt wertet den entsprechenden Bahnhof zum IC-Bahnhof auf. Damit steigen die Nutzungsgebühren (pro haltenden Zug ). Für DB Fernverkehr eher vernachlässigbar, aber für den Nahverkehr schon spürbar. Das dürften dann die Besteller zahlen.

  • Ein weiteres Problem besteht für den Nahverkehr: Bei enger Trassenlage kann möglicherweise der in der Fahrplanlage des IC fahrende RE ersatzlos entfallen - und damit das Nahverkehrsangebot verringert werden. Das betrifft vor allem die entfallenden bisherigen RE-Halte. Ein weiteres Problem besteht für umsteigende Fahrgäste, vor allem Pendler: IC-Tickets gelten nur für die Züge der Bahn und nicht für Anschlüsse im Nahverkehr, vorrangig Busse, aber mitunter auch "NE-Bahnen". Das wird zwar durch Regelungen für IC-Nutzung gegen Aufpreis in einigen Verbünden und City-Tickets für BC-Nutzer gemildert, schwächt aber grundsätzlich die Position des Verbundverkehrs.


    Dieses gilt etwa für IC-Nutzer, die etwa in Wetzlar oder Siegen mit dem Stadtbus an- und abfahren. Frankfurt-Pendler können ja in der Regel ihre Ziele auch mit der S-Bahn erreichen, so sie denn fährt. :D Tendenziell werden aber die regionalen und lokalen Busanschlüsse geschwächt, da die Kunden dann aus tariflichen Gründen durchaus überlegen können, mit Auto oder Fahrrad zum Bahnhof zu fahren.


    Aber auch, wenn das NV-Angebot erhalten bleibt, weil eben stündlich ein RE zwischen Frankfurt und Siegen bestellt ist, kann es Probleme geben. Wegen der IC-Trasse ist kein sauberer Stundentakt mehr möglich, was vor allem für Anschlussbusse und -züge schwierig wird. Und bei Verspätungen muss einer von beiden warten. Also bietet es sich an, den IC lieber als "IRE" fahren zu lassen. Außerdem macht es wenig Sinn, wenn sich DB Fernverkehr und bestellter Regionalverkehr gegenseitig Konkurrenz machen. Veolia hatte da bessere Lösungen, indem sie ihre bestellten Regionalzüge, z.B. zwischen Hamburg und Sylt, als eigenwirtschaftliche Fernzüge weiter in Ri. Berlin oder Ruhrgebiet fahren ließen. HLB und Abelio könnten sich ja auch in dieser Richtung absprechen :) .

  • Die IC-Linie steht schon wieder auf der Kippe, wie diese Quelle und diese Quelle (€) melden. Ursache ist die Schlechtleistung von DB Fernverkehr mit vielen Verspätungen. Auf dem hessischen Streckenteil sind die Züge demnach nur schwach ausgelastet. Der RMV hat keine Anerkennung seiner Tickets gewollt, da Nahverkehrsangebot ausreicht und der IC die Fahrpläne des RE99 zerschießt.


    Sicher nicht hilfreich fürs Etablieren des neuen Angebots ist auch, dass der IC bei jeder Sperrung für die S6-Baustelle bereits in Friedberg endet und erst dort beginnt, also seinen wichtigsten Bahnhof Frankfurt nicht erreicht. Ich selbst nutze den IC gelegentlich zwischen Frankfurt und Wetzlar und zahle die aktuell 5,90€ Supersparpreis besonders dann gern, wenn ich weiß, dass es ich es darin viel leerer ist als im überfüllten RE.

  • Der RMV würde gern den IC34 zwischen Frankfurt und Dillenburg für Deutschlandticket-Kunden freigeben, steht in diesem Artikel. Das könne die Regionalzüge entlasten. Es fehle dem RMV aber das Geld dafür, erklärt der Verbund.


    Zwischen Dillenburg und Dortmund gibt es die Nahverkehrsfreigabe bereits, siehe hier.

  • Der RMV würde gern den IC34 zwischen Frankfurt und Dillenburg für Deutschlandticket-Kunden freigeben, steht in diesem Artikel. Das könne die Regionalzüge entlasten. Es fehle dem RMV aber das Geld dafür, erklärt der Verbund.


    Zwischen Dillenburg und Dortmund gibt es die Nahverkehrsfreigabe bereits, siehe hier.

    Dann könnte man den IC auch gleich einstellen und durch eine passende RE-Leistung ersetzen. Erfolgreich ist er eh nicht. Aber dann werden die ganzen Dorfbürgermeister protestieren, weil sie auf einmal keinen "prestigeträchtigen" Fernverkehr mehr hätten.

  • Ich sehe den Halt in Bad Nauheim für falsch. Ich meine da will doch auch niemand hin und ein Halt in Friedberg sehe ich für Vorteilhafter, vorallem wegen den Mehrzahligen Anschlüssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ehdisnaosfioddb () aus folgendem Grund: Habe gemerkt, das auch keiner Gießen mag

  • Erfolgreich ist er eh nicht.

    Kannst du das mit Zahlen belegen? Ich kenne bisher keine und habe neben schwach ausgelasteten durchaus auch besser gefüllte Fahrten erlebt. Allerdings war es halt nicht sonderlich attraktiv, dass die Linie bei jeder der vielen Sperrungen des S6-Bauabschnitts Frankfurt nicht erreichte. Zusammen mit den diversen Problemen auf der Siegstrecke ist die Linie bisher ja kaum mal für ein paar Monate am Stück zuverlässig auf ganzer Strecke unterwegs gewesen.

  • Kannst du das mit Zahlen belegen?

    Sorry nein. Ich bezog das auch nicht unbedingt auf die Fahrgastzahlen, sondern auf den Willen des Fernverkehrs, dieses Verbindung zu erhalten. Folgt man der Gerüchteküche, will man diese ungeliebte Kind eher früher als später wieder loswerden.


    Nebenbei bemerkt war der früher existente IR auch nicht wirklich voll, ausser vielleicht am Sonntagabend. Oft genug mitgefahren.