Asbestprobleme bei Barcelonas Metro

  • Heute berichtet die spanische Zeitung El Periodico ueber erhoehte Erkrankungsraten bei Mitarbeitern der Metro Barcelona infolge Asbest. Dieser wird dort anscheinend in Zuegen, Tunneln und elektrisden Anlagen verwendet. Ich kann nur soviel Spanisch, dass ich die grobe Richtung verstehe. Ich wundere mich aber schon, da Asbest in Deutschland zumindest in Gebaeuden seit etlichen Jahrzehnten verboten ist und ich bisher auch ueber entsprechende Probleme bei Fahrzeugen, Tunneln etc. hier noch nichts gelesen habe. Aber ich gebe zu, dass man in Deutschland wahrscheinlich trotz EU strenger ñit Sicherheitsnormen umgeht als in Spanien.

  • Steht da auch was welche Abschnitte es betrifft?
    Ich vermute es wird sich um Tunnelabschnitte handeln die
    in einem bestimmten Zeitraum erstellt wurden.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Die Platten wurden angebracht, als Asbest schon lange dafür nicht mehr verwendet werden durfte. Da mach Dir mal keine Sorgen.
    Dafür hast Du (Naja, der K-Wagen eben) Asbest im Fahrschalter... :-P

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Colaholiker:

    Zitat

    Die Platten wurden angebracht, als Asbest schon lange dafür nicht mehr verwendet werden durfte.


    Sicher ?(


    Denn auf der Seite des Umweltbundesamtes
    staht folgendes:

    Zitat

    Asbest wurde wegen seiner vielen praktischen Eigenschaften in so großen Mengen wie kaum ein anderer Werkstoff verwendet – bis er in Deutschland im Jahr 1993 verboten wurde, da er krebserregend ist.


    Die Verkleidung der einst unverkleideten Kabel wurde aber viiiiel früher angebracht.
    Solange eine solche Platte nicht bricht oder sonstwie mit zerspanungs Werkzeugen bearbeitet wird, besteht auch keine Gefahr.

  • Auch wenn das generelle Asbestverbot in Deutschland erst in den 90ern in Kraft getreten ist, 1943 wurde Lungenkrebs als Folge von Asbestbelastungen als Berufskrankheit anerkannt, und seit 1970 wird die Asbestfaser offiziell als krebserzeugend bewertet. 1979 wurde das erste Asbestprodukt, Spritzasbest, in Westdeutschland verboten, d.h. die Gefährlichkeit des Stoffs war zumindest in Fachkreisen bekannt, dazu würde ich auch das damalige Stadtbahnbauamt zählen.
    Ich denke deshalb nicht, dass diese Verkleidungen, die offen an den Tunnelwänden angebrachte PVC-ummantelte Fernmeldekabel einhausen, asbesthaltig sind. Es dürften dafür schwer entflammbare zementgebundene Spanplatten verwendet worden sein, deren einzige Funktion darin besteht zu verhindern, dass offenes Feuer mit den PVC-Ummantelungen des Kabelwerks an den Wänden in Berührung kommt. PVC setzt schon bei verhältnismäßig geringen Temperaturen Chlorgas frei mit extrem gesundheitsschädigender Wirkung.

  • 1979 wurde das erste Asbestprodukt, Spritzasbest, in Westdeutschland verboten

    Asbest wurde früher auch in den Bremsbelägen der Kraftfahrzeuge verwendet, weshalb Partikel beim Bremsen durch den Abrieb auch in der Luft landeten. Etwa Mitte bis Ende der 80er begannen die Autohersteller dann auf Ersatzmaterialen umzustellen. Nachdem es natürlich zuerst hieß Asbest sei alternativlos, spielt das heute kaum noch eine Rolle.


    Die Probleme in Barcelona betreffend könnte es vielleicht sein, dass die EU für Spanien Übergangslösungen zugelassen hatte, weil Spanien der EU erst 1986 beitrat. Unter General Franco dürften derlei Dinge erst mit großer Verspätung diskutiert worden sein, wenn überhaupt. In der DDR war der Braunkohlenstaub und die Abgase der Zweitakter in der Luft schließlich auch kein Thema.

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  • Leider sind meine Spanischkenntnisse arg begrenzt, sodass ich nur das Grundthema erfasste.


    Die Asbest-Thematik tauchte in den USA schon in den 30er Jahren auf, und wurde aus "wirtschaftlichen" kurzsichtigen Gruenden missachtet. Insgesamt hat es ja auch bei uns fast ein halbes Jahrhundert gedauert, bis das Zeug verboten wurde.


    Dafuer hampeln wir heute mit Diesel-Abgaswerten herum und bauen Wohnblocks an laerm- und abgasbelastwetwe Autobahn. Fuer eine Zukunft in einigen Jahrzehnten, wenn nur noch Eahrzeuge mit E und Muskelantrieb unterwegs sind.