Autonome Busse in Frankfurt

  • Aber wie relevant ist der x-te Test bei Schrittgeschwindigkeit? Das ist ja nicht das erste Mal, dass sowas in Deutschland getestet wird. Das Einsatzgebiet sieht mir jetzt nicht so signifikant anders aus als das, was ich aus anderen Städten bisher gesehen habe.

  • Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, liegen die Ergebnisse der dreitägigen Testphase vor. Die Ergebnisse sind wenig überraschend ausgefallen. Die meisten empfanden den Bus als sicher, rund 80% würden ihn auch "in freier Wildbahn" nutzen, die restlichen Befragten empfanden den Bus als zu langsam oder zu unsicher - eine etwas seltsame Formulierung, denn weiter oben im Text wurde schon geschrieben, das nur einer der 125 Befragten den Bus unsicher empfand.


    Methodisch ist die Studie aus meiner Sicht fragwürdig. Die Zahl der Befragten ist eher klein und bei weitem nicht repräsentativ. Das Altersspektrum reicht von 20 bis 35 Jahren und die meisten dürften Studenten oder Beschäftigte der Fachhochschule sein. Da dürfte die Affinität zu technischen Neuheiten höher liegen als in der Gesamtbevölkerung.


    Die komplette Studie konnte ich auf der Webseite der FH leider nicht entdecken, vielleicht kommt das ja noch.

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  • Methodisch ist die Studie aus meiner Sicht fragwürdig. Die Zahl der Befragten ist eher klein und bei weitem nicht repräsentativ.

    Was erwartest Du? Zum einen ist die Zahl der möglichen Teilnehmer durch den Versuch innerhalb eines Privatgeländes schon beschränkt, zudem wird von den Besuchern der Hochschule nur ein Teil den Bus benutzt haben. Zum anderen ist es das Problem solcher Interviews, dass von 100 angesprochenen Personen nur etwa 20 - 25 % bereit sind daran teilzunehmen. Bei Studenten dürfte der Anteil zwar höher liegen, aber Tausende kommen so einfach nicht zusammen.

  • Die Probleme, die man hat, wenn man eine Studie richtig machen will, sind mir durchaus klar. Nur muss man sich halt bei jeder Studie Gedanken zur Aussagekraft der Studie machen. Und die Aussagekraft dieser Studie ist aufgrund der Gegebenheiten halt eher gering.

  • Das ist das grundsätzliche Problem von solchen Tests, wenn sie mit faktisch beschränktem Teilnehmerkreis in einem abgeschlossenen Gelände erfolgen. Grundsätzlich ist das allerding sinnvoll, um erst einmal erste Grunderfahrungen zu sammeln.


    In Paris haben sie das voriges Jahr auf einer Brücke getestet. Ich hätte auch mitfahren können, hatte aber nur beschränkt Zeit, weil ich noch am Ostbahnhof einen bestimmten Zug nehmen wollte.


    Nach den bisherigen Erfahrungen erscheint es mir sinnvoll, einen praktischen Feldversuch im regulären ÖPNV in einem abgeschlossenen Bereich durchzuführen, z.B. im Messebereich oder innerhalb eines Uni-Campus etc.


    In einem weiteren Schritt könnte so ein Gerät dann als Stadtteilbus fahren, zumindest am Anfang noch mit einer begleitenden Aufsicht. Schwierig stelle ich mir die Situation im praktischen Verkehrsalltag vor, mit kreuz und querlauufenden Fußgängern, Radfahrerm, Autos - die sich allesamt öfters wie Schafe am Nordseedeich verhalten. :) . Dort könnte man so einen Bus natürlich auch testen. :D .


    Auf lange Sicht wäre natürlich der Vorteil, dass der Busverkehr auch bei geringerer Geschwindigkeit durch eine dichtere Taktfolge attraktiver würde. Logische Fragestellung wäre natürlich auch, ob ein automatischer Betrieb dann auch bei Strassenbahnen möglich und sinnvoll ist, wenn es bei Metros schon funktioniert und bei Bussen gerade getestet wird.