Die Mainzer Verkehrsbetriebe haben nach eineinhalb Betriebsjahren die Verkehrszahlen der Mainzelbahn veröffentlicht. Ergebnis: die Mainzelbahn übertrifft die Erwartungen, deutlich mehr Fahrgäste als prognostiziert wurden auf den Linien 51, 53 und 59 gezählt. Die MVG meint, die Mainzelbahn habe sich als Fahrgastmagnet und Lokomotive für das gesamte Mainzer Straßenbahnsystem erwiesen.
Die Einzelheiten der Zählung muss ich hier nicht wiedergeben, die können hier nachgelesen werden:
„Mainzelbahn ist ein Fahrgastmagnet“
Auch die Fahrzeiten der Mainzelbahn waren wohl Thema auf der MVG-Pressekonferenz vor einigen Tagen. Die Kritik an den langen Fahrzeiten, die zwischen Hbf West und Lerchenberg bis zu 10 Minuten länger waren als angekündigt, sei weitgehend verebbt. Nach Ausmerzung der Kinderkrankheiten und Erlangung der nötigen Routine liege man derzeit noch zwei Minuten über den geplanten 21 Minuten. Das liege an drei Dingen: an einer Baustelle am Binger Schlag müssten Kfz die Tramtrassen mitbenutzen, das hohe Fahrgastaufkommen an den Uni-Haltestellen führe zu längeren Haltezeiten und schließlich sei auch noch eine zusätzliche Haltestelle am Kisselberg eingerichtet worden.
Zu den Gesamtkosten des auf 90 Mio € geschätzten könne noch keine abschließende Zahl genannt werden, da noch nicht alle Schlussrechnungen der Firmen vorlägen.
In Bretzenheim wurde kritisiert, die MVG interpretiere die Zahlen falsch, weil die Leute ja durch die Reduzierung der Busfahrten gezwungen seien, die Mainzelbahn zu nehmen, was die MVG zurückweist: im Vergleich zu 2014, dem Jahr des Baubeginns sei die Summe aller Fahrgaäste aus Bussen und Straßenbahn in Bretzenheim um über 14% gestiegen. In anderen Stadtteilen sei es ähnlich.
Q: FAZ (RMZ) v. 17.5.2018, S. 44