Ungewöhnliche Maßnahme: S-Bahn hält nicht überall

  • Wie die Berliner Zeitung berichtet, greift die S-Bahn Berlin im Rahmen einer Qualitätsoffensive zu ungewöhnlichen Maßnahmen: Zunächst soll die Pünktlichkeit auf der fahrplantechnisch besonders störanfälligen Ringbahn verbessert werden. Bisher wurden stark verspätete Züge solange ausgesetzt, bis sie wieder ihre reguläre Taktlage erreicht hatten, was natürlich zu Lücken im Umlauf führte. Künftig sollen solche Züge an bestimmten, weniger frequentierten Stationen durcvhfahren dürfen, um dadurch Zeit aufzuholen. Hier der Link zum Artikel, einen Kommentar dazu gibt es unter dem Titel "Die S-Bahn muss besser werden".

  • Den Ansatz gab es hier durchaus auch schon: glaub voriges Jahr oder vor zwei Jahren kam eine Weisung raus, daß verspätete S1 nach Wiesbaden auf Anweisung der Transportleitung in Wiesbaden Ost durchfahren sollten. Fahrgastinformation dafür war in Mainz-Kastel.


    Gab aber direkt massig Knatsch mit dem RMV und mit Fahrgästen, deshalb hatte das Projekt nur sehr wenige Wochen Bestand.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Mal zurück zu Berlin:


    Ein interessanter Vorschlag! Als Frankfurter im Berliner Exil bin ich sehr gespannt, was das bringen wird. Ich empfinde den Ring auch als unangenehm störanfällig. Im Artikel steht ja allgemein, dass der Verkehrsvertrag eine Pünktlichkeitsquote von 95% aller Fahrten vorsieht und dass im letzten Jahr 94% erreicht worden seien. Wobei bis zu 4 Minuten Verspätung noch als pünktlich gelten.


    Gemittelt über das gesamte Netz ist diese Quote vielleicht ganz okay. Spannend wäre aber, ob es bestimmte Hotspots der Unpünktlichkeit, der Zugausfälle usw. gibt. Denn ich behaupte mal, dass der Ring überproportional betroffen ist.


    Interessant auch: Der Vorschlag mit dem Auslassen von Stationen bei Verspätungen betrifft bislang nur Hohenzollerndamm und Halensee. Also zwei hintereinander liegende Stationen im Südwesten. Ich hielte auch noch Beusselstraße und evtl. Westhafen (beide Nordwesten) sowie Sonnenallee (Südosten) für geeignete Kandidaten.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Ich habe weitere Artikel zu dem Thema gelesen und Hohenzollerndamm und Halensee sollen tatsächlich nur der Anfang sein. Ein Test sozusagen. Abhängig von den Erfahrungen mit dem Auslassen dieser Stationen soll das Konzept dann auf andere Stationen ausgedehnt werden.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Auf dem Berliner S Bahn-Ring wäre das wirklich eine Idee, zumindest für Verspätungen im niedrigen bis mittleren einstelligen Minutenbereich. Dadurch könnten bestimmt manche Anschlüsse sicherer werden. Im Gegensatz zu Frankfurt wird dort durchgängig im 10-Minutentakt gefahren. (Wenn da eine S Bahn ausfällt/nicht am gewünschten Bahnhof hält, ist das nicht ganz so tragisch)


    Zwei Probleme/Fehler fallen mir jetzt spontan ein:
    1. Die Information der Fahrgäste, an der entsprechenden Station, im betreffenden Zug und natürlich über die gängigen Informationssysteme online. Wenn es zu oft vorkommt, dass Leute die Haltausfälle nicht rechtzeitig mitbekommen, ist das Geschrei schnell groß und das Projekt scheitert wegen zu schlechter Fahrgastinformation.
    2. Muss natürlich darauf geachtet werden, dass die dadurch entstehenden Umstände für die betreffenden Fahrgäste nicht zu groß sind. Wenn bei einer S Bahn ein paar Halte ausfallen, muss die nachfolgende S Bahn möglichst rasch kommen (vielleicht maximal 10 Minuten später, sonst macht es ja auch wenig Sinn) und auf jeden Fall dort wieder halten.


    Aber grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, notfalls bei einigen verspäteten S Bahnen Halte auszulassen, solange es sinnvoll geschieht.

  • Das Hauptproblem sehe ich auch in der Information der Fahrgäste, die schon im Zug sind und deren Halt dann nachträglich entfällt. Das ist eine andere Situation als etwa beim derzeitigen Entfallen des U-Bahn Haltes "Dom / Römer" - der steht ja schon von vornherein fest; die Infois erfolgen im Vorfeld und auch im Zug.


    Problematisch ist es, wenn erst unterwegs beschlossen wird, die Halte ausfallen zu lassen. Dann ist auf jeden Fall am letzten Halt vorher eine genaue Info auch für nahverkehrs-unerfahrene Fahrgäste erforderlich. Als erfahrener Nutzer wüsste ich mit der Situation umzugehen, wenn mein Ausstiegshalt kurzfristig entfällt und ich etwa statt am Westbahnhog in Rödelheim lande. Für unerfahrene Fahrgäste kann das durchaus ein Problem sein.


    Durchsagen sollten auf jeden Fall in mehreren Sprachen erfolgen, für Berlin könnte ich mir da Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch vorstellen.


    Außerdem sollte es Kulanzregeln geben, dass betroffene Fahrgäste mit einem zeitnahen Zug oder parallelen Bus ohne neuen Fahrschein zu den betreffenden Halten zurückfahren dürfen. Und der Gegenzug sollte auch nicht wegen Verspätung ebenfalls die Halte auslassen. :D
    Kann man aber alles mit ein bischen Organisationsgeschick und Kundennähe in den Griff bekommen.


    Für Frankfurt stelle ich mir allerdings die Umsetzung bei der S-Bahn schwierig vor. Im inneren Bereich steigen praktisch an allen Halten viele Fahrgäste ein und aus; und die dichte Zugfolge etwa auf der Stammstrecke ermöglicht kein "Duck und wech" :D , da dere beschleunigte Zug sofort hinter dem nächsten Zug hängt. Auf den Außenstrecken wäre es umsetzbar, aber da ist das Warten auf den nächsten Zug unzumutbar lang.


    Bei Stadt- und Straßenbahn wäre so ein Verfahren eher vorstellbar. Ich praktiziere das sogar selbst, wenn etwa auf der A-Strecke ein verspäteter Zug total überfüllt erscheint und nach der DFI der nächste Zug nach 1 - 2 Minuten quasi auf dem Puffer folgt. Da hätte es sogar ausgesprochen Sinn, wenn etwa die Bahn von Hauptwache bis Heddernheim beschleunigt ohne Halt durchrauscht und erst wieder die Halte auf dem Außenast ab Heddernheim bedient. An allen Haltestellen haben sich nämlich mehr Fahrgäste als im Durchschnitt angesammelt, die sich dann fast alle in den überfüllten Zug drängen. Entsprechend dauert dann der Fahrgastwechsel an jeder Haltestelle länger als üblich; der Zug sammelt noch mehr Verspätung an und überträgt diese auf den nächsten Zug, der ja schon im Minimalabstand von - z.B. 1 Minute - hinterherdackelt.


    Natürlich dauert dann der erste Halt mit entsprechender Fahrgast-Info z.B. an der Hauptwache noch einmal 1 - 2 Minuten länger, ffür den nächsten Zug natürlich auch. Bei der Fahrt ohne Halt bis Heddernheim dürften dann aber wieder ein paar Minuten - mehr als der Halt zum ausserplanmäßigen Fahrgastwechsel - eingespart werden.

  • Ich denke das ist ein vielversprechender Ansatz. Kommunikationsprobleme lassen sich sollten sich relativ einfach loesen lassen:
    Man laesst den Halt in der Fahrplanauskunft aus. Hat man genug Puffer,
    kann man ausserplanmaessig halten, mit einem kurzen Hinweis im Zug.
    Fuer regelmaessige Kunden mit Ortskenntnis gibt es 2 Faelle:


    • Ausseigende Fahrgaeste fahren eine Station weiter und innerhalb weniger (3-5) Minuten in Gegenrichtung eine Station zurueck. Die Gesamtverspeatung duerfte dann bei ~15 Minuten liegen (5-10 Minuten aus der verspeateten Fahrt, weshalb man den Halt ausleasst und weitere 5 Minuten fuers Zureuckfahren)
    • Einsteigende Fahrgaeste fahren eine Station in die falsche Richtung und steigen in die verspaetete Bahn ein. Bei guter der Station wird die Verspaetung ueberhaupt nicht zusaetzlich erhoeht, da die bestehende Verspaetung genutzt wird um dem Zug entgegen zu Fahren. (Keine verschlecterung zur Ausgangssituation: Bahn ist bereits verspaetet)


    Zur Wahl der Station (fahrplantechnisch):

    • Die Bahn in Gegenrichtung sollte fahrplanmaessig knapp (1-2 min) nach der Bahn in der gewunschten Reiserichtung verkehren.
    • Damit wird eine "sichere" Verbindung fuer einsteigende Fahrgaeste sichergestellt, solange die Bahn in Gegenrichtung keine grosse Verspaetung hat (siehe 2. Fall oben)


    • Die in Gegenrichtung verkehrende Bahn faehr dann in etwa zur geplanten Abahrtszeit an der Station vorher ab.
    • Aussteigende Fahrgaeste erreichen die naechste Bahn in Gegenrichtung sicher, wenn die Verspaetung unter 10 Minuten gehalten wird (was das Ziel der Massnahme ist)
    • Aussteigende Fahrgaeste duerften in den meisten Faellen in schwach frequentierten Stationen keinen Anschluss erreichen muessen, sodass die geringfuegige Erhoehung der Verspaetung keinen Bruch der Reisekette zur Folge hat.


    Fuer nicht ortskundige Fahrgaeste sollten im besten Fall Alternativen vorhanden sein (Bus, Tram, etc). Fuer einsteigende Fahrgaeste kann die Verbindung nicht in die Fahrplanauskunft eingepflegt werden, da sie nur im Verspaetungsfall erreichbar ist. Dies sichert laengere Reiseketten fahrplanmaessig ab.

  • Die Fahrplanauskunft dürfte hier eine untergeordnete Rolle spielen. Als Pendler mit einem einigermaßen guten Takt (6 Züge pro Stunde oder mehr) gehe ich zur S-Bahn, wenn ich morgens fertig bin. Da die Züge eh nicht pünktlich sind, lohnt es sich nicht, auf den Plan zu schauen. Ich gehe los und warte durchschnittlich 5 Minuten auf den nächsten Zug. Ob der pünktlich ist oder nicht ist mir eigentlich egal, solange es keine Lücken im Takt gibt.


    Rauschen auf einmal Züge durch, dann verschlechtert sich mein Takt. Der Zug ist dann zwar wieder etwas pünktlicher (aber mal ehrlich, mehr als 2 Minuten bringt das sicher nicht, oder?) - aber ich stehe auf meinem Bahnsteig und habe gerade 10 Minuten verloren. Ob das der Fahrgastzufriedenheit wirklich zuträglich ist?


    Als der S-Bahnhof hier ein Wochenende lang geschlossen war, standen etliche wartende Fahrgäste auf dem Bahnsteig. Die Auskunft wird nur von wenigen benutzt. Viele gehen einfach zum Bahnhof.

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  • Sicher betrifft diese Massnahme mehr Pendler als andere, nichtsdestrotz kann man diesen Fall nicht ignorieren, zumal die Auswirkungen um Schadenfall (Reisekette unterbrochen, Kunde stehthilflos am Bahnhof, etc.) um einiges groesser sind.
    Ich habe es in meinem vorherigen Post vielleicht nicht deutlich genug dargestellt. Knackpunkte der Massnahme duerften sein:

    • Das Auslassen eines Halts sollte die resultierende Verspaetung fuer einsteigende Fahrgaeste in keinem Fall erhoehen.
    • Fuer Aussteigende Fahrgaeste sind in unguestigen Faellen einige Minuten zusaetzliche Verspaetung verkraftbar.
    • Touristen / Gelegenheitsbahnreisende muessen hinreichend informiert sein.


    Mir faellt leider in Frankfurt auf die schnelle keine Station ein die man problemlos stadteinwaerts auslassen koennte. Stadtauswaerts koennte man mit dem gleichen Konzept die Galluswarte ueberspringen.
    Auf dem Ast der S1/S2 ginge eventuell Nied oder Griesheim, fuer die S8/S9/S7 Niederrad (Stadion wuerde ich wegen der Fahrstrassenproblematik ausschliessen). Allerdings kenne kenne ich weder details des Fahrplans noch des Passagieraufkommens fuer diese beiden Aeste.

  • Eine generelle Lösung finde ich das nicht. Hängt aber natürlich vom Einzelfall ab. Wenn die nächste Bahn tatsächlich kurz darauf folgt (max 5 min), dürfte das okay sein, ebenso bei vorzeitigen Wenden. (schon oft bei der SL 11 gesehen, wenn mal wieder als Pulk unterwegs: erste fährt durch, die zweite bis Nied kirche, die dritte wieder bis Höchst.) Nur, bei der S-Bahn ist das äußerst besch... Auch schon erlebt. S1 nach Wiesbaden hat schon +ganzviel, soll dann (kurzfristig) vorzeitig in Flörsheim wenden. Die nächste S1 wird an der DFI mit "entfällt" angezeigt, usw. Abgebrühte Nutzer dürften auf die RE10 ausgewichen sein, aber nicht jeder Fahrgast hat die Chance dazu. Und ob das geregelt wurde, den RE dann ausnahmweise zusätzlich halten zu lassen, bezweifele ich.

  • OWE:

    Zitat

    Durchsagen sollten auf jeden Fall in mehreren Sprachen erfolgen, für Berlin könnte ich mir da Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch vorstellen.


    Dann musst Du aber bereits 2 Stationen vorher damit beginnen,- bis es dann soweit ist, haben die betroffenen Fahrgäste es bwereits wieder vergessen. ;)


    OWE:

    Zitat

    Außerdem sollte es Kulanzregeln geben, dass betroffene Fahrgäste mit einem zeitnahen Zug oder parallelen Bus ohne neuen Fahrschein zu den betreffenden Halten zurückfahren dürfen. Und der Gegenzug sollte auch nicht wegen Verspätung ebenfalls die Halte auslassen.


    Hat dies nicht sogar der S-Bahn Mensch erwähnt.Service wäre, wenn empfohlen würde, ob man besser vor der besagten Station aussteigt und auf den nächsten Zug wartet, oder ob man schneller zum Ziel kommt, wenn man eine Station weiterfährt um am gleichen Bahnsteig wieder zurück zu fahren, da der Gegenzug eher kommt, wie der nächste Zug.


    OWE:

    Zitat

    Da hätte es sogar ausgesprochen Sinn, wenn etwa die Bahn von Hauptwache bis Heddernheim beschleunigt ohne Halt durchrauscht und erst wieder die Halte auf dem Außenast ab Heddernheim bedient.


    Tja,- zu Zeiten der Taunusbahn war dies gänige Praxis. Die Taunusbahnzüge hielten nicht an jeder Haltestelle innerjalb Frankfurts.

  • OWE:


    Tja,- zu Zeiten der Taunusbahn war dies gänige Praxis. Die Taunusbahnzüge hielten nicht an jeder Haltestelle innerjalb Frankfurts.


    Stimmt, nicht an jeder Haltestelle, aber halt dann doch an jeder Ampel, wodurch sie am Ende genausoschnell waren wie die anderen Züge (ließ ich mir mal von einem Heddernheimer Zeitzeugen berichten).

  • Ich gehe mal davon aus, dass es zu der Zeit gab viel weinger Ampeln gab.
    Das System wird ja heute auch mit RE/RB und S-Bahn auch noch praktiziert. Aber das ist/war alles im Vorhinein fest definiert, im Gegensatz zu ad-hoc Situationen im Verspätungsfall.

  • Ich gehe mal davon aus, dass es zu der Zeit gab viel weinger Ampeln gab.
    Das System wird ja heute auch mit RE/RB und S-Bahn auch noch praktiziert. Aber das ist/war alles im Vorhinein fest definiert, im Gegensatz zu ad-hoc Situationen im Verspätungsfall.


    Ja, es gab weniger Ampeln, aber die hatten einen starren (und zu den Fahrzeiten sehr gut passenden) 90-Sekunden-Umlauf. 10 Sekunden schneller zu sein half da halt exakt null. Mit RE/RB und S-Bahn wird das praktiziert; auf Strecken, die mehr als vier S-Bahnen und einen Regionalzug pro Stunde haben, ist das aber auch schon schwierig.

  • Service wäre, wenn empfohlen würde, ob man besser vor der besagten Station aussteigt und auf den nächsten Zug wartet, oder ob man schneller zum Ziel kommt, wenn man eine Station weiterfährt um am gleichen Bahnsteig wieder zurück zu fahren, da der Gegenzug eher kommt, wie der nächste Zug.

    Das ist bei einem quasi 5-Minuten Takt auf dem Berliner Ring nicht nötig, weil sich Vorhersagen in der Praxis nur zu ca. 50 % verifizieren lassen. Da kann immer was dazwischen kommen. Wer wirklich auf Minutenpräzision angewiesen ist, muss zu spät von zu Hause gestartet sein. Im IV muss man auch ständig mit Verzögerungen rechnen...

  • Zitat

    auf dem Ast der S1/S2 ginge eventuell Nied oder Griesheim


    Nied mit Sicherheit nicht. Da sind Seitenbahnsteige, da brauchst Du schon 2 - 5 Minuten für den Wechsel, je nachdem, wie günstig Du aussteigst, und ob Du Gepäck, Kinderwagen etc. dabei hast. Es sei denn, Du läufst über die Gleise, was ich auch schon beobachtet habe - aber keinesfalls empfehlen würde.


    Griesheim ist auch im Normallfall nicht geeignet, da die Bahnen stadtein- und auswärts an verschiedenen Bahnhöfen halten.


    Grundsätzlich geeignet sind dagegen auf der Stammstrecke Taunusanlage, Hauptwache, Ostendstraße, Lokalbahnhof und Mühlberg und auf der "Taunusstrecke" die Bahnhöfe zwischen Galluswarte und Westbahnhof - solange nicht die S 6 stadteinwärts dabei ist.
    Grundätzlich am sinnvollsten bei dichtem Takt ist die Durchsage, Aussteigen am letzten Halt und Weiterfahrt mit dem nächsten Zug. Wenn es passt, gehen auch Aussteigen am nächsten Halt und Rückfahrt mit dem Gegenzug. Lohnt sich aber nur bei kurzer Waertezeit auf den Gegenzug und kurzer Fahrzeit zurück. Und natürlich, wenn das vorherige Aussteigen verpasst wurde. :D Und dann, wenn man lieber die Zeit in der Bahn verbringt als auf dem Bahnsteig - etwa bei Schmuddelwetter.


    Schon bei einer Verspätung von 5 Minuten (der nächste Zug folgt dann im 10-Minuten-Takt nach 5 Minuten) und Fahr- und Zugwechselzeiten von jeweils 2 Minuten ist der vorherige Ausstieg und das Warten auf den nachfolgenden Zug zeitlich kürzer (5 gegenüber 6 Minuten).

  • Da hier so viel über eine Übertragung auf Frankfurt gepostet wird:


    Auch in Berlin geht es nicht darum, jedwede Verspätung auf jedweder Linie so schnell wie möglich abzubauen. Eine Verspätung kriegt man ja oft am Linienende ("Endstation") wieder abgebaut. Es geht hier um eine Lösung für den Ring, auf dem es keine Endstation gibt und die bisherige Möglichkeit nur ist, den Zug ganz rauszunehmen und ihn erst fast eine Stunde später wieder in seine Taktlage kommen zu lassen.


    In Frankfurt haben wir eine solche Ringlinie leider nicht. Und für unsere "Durchmesserlinien" ist das Konzept weniger geeignet. Stadtauswärts kann man das eigentlich grundsätzlich nicht machen: Was habe ich, wenn ich an der Galluswarte um planmäßig 14:19 Uhr in die S3 einsteigen will und nach Schwalbach fahren will, davon, wenn die S3 dann um 14:24 Uhr wegen dieser 5 Minuten Verspätung bis Westbahnhof oder Rödelheim durchfährt und die nachfolgende S5 um 14:25 Uhr (nur 1 Minute später) halt leider überhaupt nicht da hin fährt, wo ich hin will??!! Und dieses Problem besteht letztlich in alle Richtungen, denn auch stadteinwärts kann es ja sein, dass jemand nicht von Westbahnhof, Messe oder Galluswarte in die Innenstadt will, sondern weiter raus bis Buchschlag oder Langen zum Beispiel.


    Das heißt, es müsste immer die Wartezeit bis zum nächsten Zug der selben Linie kalkuliert werden. Und da ist der 15-min-Takt schon nicht so günstig und der 30-min-Takt der Langpendel erst recht nicht. Das heißt: Ein Langpendel dürfte niemals einen Halt auslassen, weil der nachfolgende Zug der gleichen Linie ja ein Kurzpendel ist ...

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)

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