Wiederbelebung stillgelegter Strecken

  • Gestern berichtete die Hessenschau, heute die FR, dass der Hessische Verkehrsminister die Wiederbelebung der Horlofftalbbahn, der Lumdatalbahn und der Aartalbahn den verantwortlichen Gebietskörperschaften empfiehlt.
    Neu Isenburg findet im Rahmen der RTW Erwähnung.
    Auf der Aartalbahn soll dann auch die Citybahn Wiesbaden verkehren. Dies würde doch wohl ein Umspuren erfordrlich machen.
    Wiil man den Museumsverkehr aufrecht erhalten, müsste ein Dreischienengleis her.

  • Hallo.


    Wie die Allianz pro Schiene und der Verband deutscher Verkehrsunternehmenberichten heute mitteilen, wird vorgeschlagen, in Deutschland stillgelegte Bahnstrecken Strecken mit einer Länge von insgesamt 3.072 km zu reaktivieren.


    Laut den hr-Nahrichten stehen auf der Liste der zu reaktivierenden Bahnstrecken für den Personenverkehr im erweiterten Rhein-Main-Gebiet stehen neben der Aartalbahn auch die Horlofftalbahn und Lumdatalbahn.


    Details für ganz Deutschland finden sich in diesem PDF-Dokument der Allianz pro Schiene (mit Karte).


    Sollte das Thema besser neu gestartet werden, bitte ich die Moderation, dies zu tun.


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Auf der Karte erkenne ich zusätzlich noch die Strecken Darmstadt-Ost-Groß-Zimmern und Dieburg-Reinheim. Die Trasse ist komplett abgebaut und teilweise auch schon anderweitig z. B. mit Einfamilienhäusern überbaut. Hier stelle ich mir eine Reaktivierung sehr schwierig vor, obwohl das Fahrgastpotential vorhanden sein dürfte.


    Die Lücke innerhalb der Aartalbahn suggeriert, dass nur die Abschnitte Diez-Zollhaus und Wiesbaden-Bad Schwalbach reaktiviert werden soll und das Mittelstück endgültig stillgelegt und abgebaut. Das wäre ein herber Verlust.

  • Im nordhessischen Bereich fällt mir die Kursbuchstrecke 3901 auf. Das ist die Bahnstrecke Kassel-Waldkappel. Ich verstehe aber nicht, warum diese als stillgelegt betrachtet wird, da sie ja seit 2006 zumindest bis Hessisch Lichtenau in das Kasseler Straßenbahnnetz integriert ist und von der Linie 4 bedient wird.

  • Im nordhessischen Bereich fällt mir die Kursbuchstrecke 3901 auf. Das ist die Bahnstrecke Kassel-Waldkappel. Ich verstehe aber nicht, warum diese als stillgelegt betrachtet wird, da sie ja seit 2006 zumindest bis Hessisch Lichtenau in das Kasseler Straßenbahnnetz integriert ist und von der Linie 4 bedient wird.


    In der Symbolerläuterung steht zum grünen Quadrat: "Erschließung weiteren Fahrgastpotenzials durch Verlängerung bestehender SPNV-Linien". Vermutlich geht es um die Verlängerung von HeLi nach Kaufungen. Die Strecke wird derzeit laut Legende noch für Güterverkehr genutzt, nicht mehr für Personenverkehr.


  • In der Symbolerläuterung steht zum grünen Quadrat: "Erschließung weiteren Fahrgastpotenzials durch Verlängerung bestehender SPNV-Linien". Vermutlich geht es um die Verlängerung von HeLi nach Kaufungen. Die Strecke wird derzeit laut Legende noch für Güterverkehr genutzt, nicht mehr für Personenverkehr.


    Der Abschnitt Kaufungen-Hessisch Lichtenau (HeLi liegt weiter weg als Kaufungen!) ist genau der Abschnitt, der von der Straßenbahn genutzt wird!


    Es gibt zwei interessante Abschnitte: Die Ortsumfahrung Oberkaufungen, die schon lange nicht mehr genutzt wird und ursprünglich von den E/D-Triebwagen der Regiotram befahren wurde (heute fährt nur noch Straßenbahn, und jede Fahrt geht durch den Ort). Hier wäre das Potential, diese Strecke zu elektrifizieren (mit Straßenbahnstrom, sinnvollsterweise).


    Das Detail „nur Güterverkehr“ und „EIU: DB Netz“ lässt mich vermuten, dass es um die Verbindung Wilhelmshöhe-Niederzwehren-Bettenhausen-Papierfabrik geht, allerdings sind die Angaben hier fehlerhaft:

    • Länge ist laut trassenfinder.de 12,4 km, mithin 3,1 km weniger als dass man es auf die angegebenen 16 runden könnte
    • Von Wilhelmshöhe bis Bettenhausen ist die Strecke elektrifiziert (15 kV~), sodass nicht 16, sondern 4,2 km (wenn überhaupt) zu elektrifizieren wäre.


    Der Teil ab Papierfabrik gehört der RBK, RTG, KVG oder wer auch immer genau von denen die Infrastruktur aktuell nun wirklich besitzt (und wie auch immer der aktuelle Name genau ist); jedenfalls gehört der Teil AFAIK zum EIU der Trambahn, nicht der DB Netz, somit kann dieser Abschnitt eigentlich nicht gemeint sein.


    Oh je, wenn der Rest der Liste so schlecht recherchiert ist…

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle () aus folgendem Grund: Zitat repariert

  • Interessant an der aktuellen Studie für Hessen ist, dass dort Strecken auftauchen, die bei vorherigen Untersuchungen nicht berücksichtigt wurden. Das macht schon stutzig, zumal nicht ersichtlich ist, wie die Daten zusammen getragen wurden. War das hessische Verkehrsministerium beteiligt oder der sogar der RMV? Antworten auf diese Fragen könnten dabei helfen, die Ergebnisse der Studie zu beurteilen.


    Für Hessen empfehle ich folgenden Beitrag: https://www.dietmar-bosserhoff…sserhoff_Druckversion.pdf

  • Der Teil ab Papierfabrik gehört der RBK, RTG, KVG oder wer auch immer genau von denen die Infrastruktur aktuell nun wirklich besitzt (und wie auch immer der aktuelle Name genau ist); jedenfalls gehört der Teil AFAIK zum EIU der Trambahn, nicht der DB Netz, somit kann dieser Abschnitt eigentlich nicht gemeint sein.


    Ob DB Netz oder XY, eigentlich zweitrangig, da für alle das gleiche gilt. Kostet Geld und muss wohl gesponsert werden. Bei vollständiger Kostenübernahme usw dürfte selbst die DB Netz flexibel sein.


    Die Wiederinbetriebnahme auf kompletter Länge nach EBO wurde ja mit einkalkuliert, nur die (neuen) Ortsdurchfahrten sind nach BOStrab, die ursprüngliche Strecke müsste unter EBO konzessioniert sein. Rein theoretisch könnten ganz klassische Wendezüge mit BR 218 eingesetzt werden. Was im Endeffekt Sinn macht, ist etwas Anderes.

  • Was ich lieber hätte ist, wenn endlich die Odenwaldbahn auf beiden Ästen, also Darmstadt-Ober-Ramstadt-Reinheim-Otzberg-Groß-Umstadt-Wiebelsbach und Hanau, Seligenstadt, Babenhausen, Groß-Umstadt Mitte, Groß-UMstadt-Wiebelsbach 2 Gleisig ausgebaut wird. Dann kann man einen T15 in der HVZ mit RE und RB, also RE im T30 und RB im T30 anbieten.


    Dazu finde ich es gut, dass über eine inbetriebnahme der Strecke zwischen Dieburg und Reinheim nachgedacht wird. Ich weiß diese Strecke müsste teilweise um die Neubaugebiete herum geplant werden, aber dann könnte man gleich die Strecke 2 Gleig ausbauen und Elektriefizieren, weil dann könnte die Dreieichenbahn bis nach Reinheim als S-Bahn ausgebaut werden. Dann hätte Reinheim gleich 2 Wege um nach Frankfurt zu kommen.
    Zusätzlich habe ich eine Frage Frage zu einer alten Eisenbahnbrücke. Die Steht in Rossdorf am östlichen Ortsausgang. Zu welcher Strecke gehörte die mal?

  • Zitat

    Ob DB Netz oder XY, eigentlich zweitrangig, da für alle das gleiche gilt. Kostet Geld und muss wohl gesponsert werden. Bei vollständiger Kostenübernahme usw dürfte selbst die DB Netz flexibel sein.


    Die Wiederinbetriebnahme auf kompletter Länge nach EBO wurde ja mit einkalkuliert, nur die (neuen) Ortsdurchfahrten sind nach BOStrab, die ursprüngliche Strecke müsste unter EBO konzessioniert sein. Rein theoretisch könnten ganz klassische Wendezüge mit BR 218 eingesetzt werden. Was im Endeffekt Sinn macht, ist etwas Anderes.


    Der Hinweis auf das EIU ist einfach ein Teil davon, was in der Tabelle nicht stimmt. Es ist auch eine ! Ortsdurchfahrt, die ca. 1km, sagen wir ruhig 2km, Strecke umfährt. Und es ist klar von Wilhelmshöhe-Kaufungen die Rede, und von nur Güterverkehr... Man kommt da einfach nicht auf 16 km, die zu elektrifizieren wären, geschweige denn zu reaktivieren.


    Gesendet von meinem FP2 mit Tapatalk


  • Zusätzlich habe ich eine Frage Frage zu einer alten Eisenbahnbrücke. Die Steht in Rossdorf am östlichen Ortsausgang. Zu welcher Strecke gehörte die mal?


    Das ist die Strecke, die heute am Bessunger Forsthaus endet. Die ging mal weiter über Roßdorf (der Bahnhof liegt ein kleines Stück nördlich der Brücke) und Gundernhausen nach Groß-Zimmern (Wikipedia), wo sie auf die Strecke von Dieburg nach Reinheim traf.


    Gruß
    Bastian