Verkehrsdezernent Wysocki schlägt Straßenbahn nach Bad Vilbel vor

  • Verstehe nicht, warum unbedingt ein Oberleitungsbus - mit Oberleitung - statt eines E-Busses mit Akku und Schnell-Ladestationen untersucht werden soll. :/

    Glaube kaum das es dazu kommt. Persönlich würde ich es als "Nahverkehrsinteressierter" begrüßen noch weiteres "Nahverkehrsprodukt" zu haben, die Linie O30 ^^. Aber aus von mir aufgeführten Gründen und auch wegen dem Aufwand ist es unwahrscheinlich.

    Jedoch müssten mit Schnellladeoptionen auch seperate Busse beschafft werden die dann auch nur auf der Linie 30 eingesetzt werden können.

    Ich rufe da gerne die Entscheidung der TraffIQ ins Gedächtnis, die besagt, E-Busse sollen per Nachladung im Depot geladen werden. Die TraffIQ hat sich gegen eine Ladung "auf der Strecke" entschieden. Gerne kann Vilbel und die dortige Stadtwerke Ladesäulen für Busse am Bahnhof aufstellen, jedoch ist auch da zu befürchten, das "rumgejammert" wird.


    Laden der E-Busse per "Peitschenmast" am Bahnhof erfordert halt auch wieder neue Busse, extra für Vilbel. Ob das Frankfurt mitmacht?


    Meine Befürchtung (allerdings wäre das zubegrüßen) ist, der 30er wird eingestellt und Vilbel plant sein eigenes Angebot mit dem Vilbus zur Unfallklinik. Am besten im 30 Minuten Takt und um 21 Uhr ist Betriebsschluss :D. Wochenende gibts gor nix.

    Pförtnerampel und fertig.


    Entweder nimmt Vilbel Geld in die Hand und finanziert sich seine Sonderwünsche bei der Stadt Frankfurt/ TraffIQ selber oder ja... Pech gehabt. Bei einem P+R an der Unfallklinik würde ich als Stadt Frankfurt auch Geld von denen nehmen.


    Es ist traurig das die Zukunft an so einer kleingeistigen Einstellung scheitert! Mit den typischen Aussagen "die Einzelhändler würden pleite gehen" bla bla bla. Hat jemand mal denen in Vilbel die Geschichte der Linie 16 in Offenbach erzählt?

  • Wie wär's, wenn Vilbel die speziell Vilbeler Bedürfnisse erfüllenden Busse selber beschafft und betreibt oder zumindest auf Vilbeler Grund einem Betreiber (wegen Ausschreibungspflicht) das "Gerät" zur Verfügung stellt?

    Akkuausstattung bitte so, dass auf dem Frankfuter Teil der Strecke nicht geladen werden muss.


    Warum denn immder die Aufstände, dass Frankfurt irgendwas bereitstellen soll? Ihre SUVs kaufen die Vilbeler doch auch selber.

  • Wie wär's, wenn Vilbel die speziell Vilbeler Bedürfnisse erfüllenden Busse selber beschafft und betreibt oder zumindest auf Vilbeler Grund einem Betreiber (wegen Ausschreibungspflicht) das "Gerät" zur Verfügung stellt?

    Akkuausstattung bitte so, dass auf dem Frankfuter Teil der Strecke nicht geladen werden muss.


    Warum denn immder die Aufstände, dass Frankfurt irgendwas bereitstellen soll? Ihre SUVs kaufen die Vilbeler doch auch selber.

    Vilbel will selber für nix Verantwortung übernehmen. Alles auslagern, privat vergeben und bloß keine Steuermittel ausgeben. Wenn die Stadtwerke als Auftraggeber für eine neue eBus Flotte die Infrastruktur stellen muss... Das geht doch nicht.

    Naja, so ist mein Eindruck.


    Aber man sieht es auch am Vilbusnetz: Leistungsstark und fahrgastfreundlich ist es nicht.

  • Verstehe nicht, warum unbedingt ein Oberleitungsbus - mit Oberleitung - statt eines E-Busses mit Akku und Schnell-Ladestationen untersucht werden soll. :/

    Ich schon ... ein O-Bus wäre deutlich umweltschonender, da es nicht die großen Mengen an Speicherkapazität für den Strom bedarf. Dadurch dann auch im Nebeneffekt leichter und energieschonender zu betreiben.

  • Schon richtig, aber warum soll eine Fahrleitung für O-Busse "schöner" sein als für Straßenbahnen?

    Eine Buslinie muss auch nicht bis in die Frankfurter Innenstadt durchgebunden werden. Friedberger Warte okay, dann bieten sich genügend Alternativen und Umsteigemöglichkeiten.


    Das Ziel ist ja, den privaten PKW Verkehr zu verringern, egal welcher Antriebsart. Der Platzverbrauch, vor allem beim Parken, ist ja davon unabhängig.

    Und es ist ja auch nicht so, dass im Umlandgemeinden für Auswärtige imner und überall Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Da gibt es auch jede Menge Restriktionen und Einschränkungen.

  • Diverses, was Du aus diesem und vielen anderen Threads zusammentragen kannst. Wesentliche Punkte wären geringerer Platzbedarf (da kein "Seitenwackeln" bei Spurführung), als lokales Thema sicher auch Wintersicherheit (nicht geräumte Steigungen mögen Busse nicht so wirklich), genereller Schienenbonus (weil von Fahrgästen als angenehmere Fahrweise empfunden, weil Straßenbahn gegenüber einem Bus "sichtbar" ist und man nicht erst lange rausfinden muß, wo und in welche Richtung der ÖPNV abfährt); grundsätzlich höhere Geschwindigkeiten möglich (Bus darf mit stehenden Fahrgästen nur 60, Straßenbahn soviel, wie die Strecke hergibt).


    Nicht zu vergessen signifikant bessere Fahrgastwechselzeiten grade bei hohen Aufkommen (mehr, größere und besser verteilte Türbereiche im Fahrzeug), signifikant bessere Fahrgast-Ergonomie (Fahrgäste, grade bewegungseingschränkte, bewegen sich schneller und sicherer im Fahrzeug auch während der Fahrt), eine Straßenbahn (im Gegensatz zum Bus) hält auch mit erstaunlicher Zuverlässigkeit so an einer Steigkante, dass auch tatsächlich Barrierefreiheit gegeben ist und nicht nur theoretisch.

  • Neben den bereits genannten Vorteilen ist es meiner Meinung nach auch sinnvoll und wichtig eine leistungsstarke Alternative zur S-Bahn zu haben (andersherum natürlich auch :) ). Egal ob Störungen jeglicher Art, geplante Bauarbeiten, Personal- oder Fahrzeugmangel, Streikendes Personal,...

    Und selbst wenn nur der Aufzug am Bahnhof defekt ist ist es für Menschen, die mit Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind gut, eine leistungsstärkere und nicht ganz so ruckelige Alternative zu haben.


    Auch die Verantwortlichen in der Politik sollten sich bewusst sein, dass sie älter werden und irgendwann vielleicht auch auf einen gut ausgebauten ÖPNV angewiesen sein könnten. Die Sorge vor einer trostlosen Innenstadt ist bei geeigneter städebaulicher Integration auch unbegründet. Hier wäre es nur Ratsam mal Richtung Frankreich zu schauen und den ein oder anderen Kniff zu übernehmen. Dann könnte sogar Frankfurt noch etwas von Vilbel lernen :)

  • Zitat von dortelweiler

    Laden der E-Busse per "Peitschenmast" am Bahnhof erfordert halt auch wieder neue Busse, extra für Vilbel. Ob das Frankfurt mitmacht

    Ganz so eine Insel-Lösung brauchte das nicht zu sein. Die Offenbacher haben ja auch so etwas. Und zwischen OF und Bad Vilbel fährt sogar die 551. Und die von der Größenordnung vergleichbare Stadt Schaffhausen schafft es auch.

  • Wie wär's, wenn Vilbel die speziell Vilbeler Bedürfnisse erfüllenden Busse selber beschafft

    Was sind das für spezielle Bedürfnisse? Die Oberleitung kam nur ins Spiel weil bezweifelt wurde, dass die Reichweite für die kurze Steigung am Schöllberg ausreicht.

    grundsätzlich höhere Geschwindigkeiten möglich (Bus darf mit stehenden Fahrgästen nur 60, Straßenbahn soviel, wie die Strecke hergibt).

    Auf dieser Strecke fast irrelevant. Der einzige Abschnitt der mehr als 50 hergibt sind die 1.9km vor der Unfallklinik, inklusive einer weiteren Haltestelle. Dort kann man mit 80 statt 60 noch nicht mal eine halbe Minute herausholen.

    Nicht zu vergessen signifikant bessere Fahrgastwechselzeiten grade bei hohen Aufkommen (mehr, größere und besser verteilte Türbereiche im Fahrzeug)

    Leider nein. eCitaro G mit 3 Türen: 1 Tür pro 49 Plätze. T-Wagen mit 4 Türen: 1 Tür pro 49 Plätze.


    eine leistungsstarke Alternative zur S-Bahn zu haben (andersherum natürlich auch :) ). Egal ob Störungen jeglicher Art, geplante Bauarbeiten, Personal- oder Fahrzeugmangel, Streikendes Personal,...

    Die Grundkapazität ist ca. 30% höher bei Straßenbahnen, da stimme ich dir zu. Aber woher nimmst du die für solche Ereignisse nötigen zusätzlichen Fahrzeuge? Zusätzliche Straßenbahnfahrzeuge wirst du nicht auftreiben, da werden dann doch wieder Busse gebraucht und die vorhandene Straßenbahn sorgt sogar für Nachteile (Haltestellen können teilweise nicht angefahren werden).

  • Bei weiterer Entwicklung zu möglicher Doppeltraktion wäre die Kapazität deutlich höher.


    Vielleicht gibt es dereinst wieder ein Großereignis wie den Hessentag in Bad Vilbel - dann dürften die Vilbeler sogar die Puffer der in Doppeltraktion fahrenden Tram küssen. :P:P.

  • Bei weiterer Entwicklung zu möglicher Doppeltraktion wäre die Kapazität deutlich höher.

    Das schließt die Studie ja im Prinzip schon aus. Selbst 40 Meter lange Bahnsteige funktionieren anscheinend nicht ohne größere Anpassungen, weil die natürliche Steigung der Straße deutlich höher ist als die maximal erlaubten 4% von Bahnsteigen.

  • Ganz so eine Insel-Lösung brauchte das nicht zu sein. Die Offenbacher haben ja auch so etwas. Und zwischen OF und Bad Vilbel fährt sogar die 551. Und die von der Größenordnung vergleichbare Stadt Schaffhausen schafft es auch.

    Ja dann aber ohne die TraffIQ/ ICB/ VGF. Dann kann der 30er ja gerne zur S6X umbenannt werden mit einem anderen Betreiber, ohne TraffIQ ;) .

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, man sucht hierzulande immer einen Grund, warum etwas nicht gehen kann.


    Wenn ich da an meine kürzliche Reise in die Region Genfer See / Mont Blanc denke ... Da fahren Tram und S-Bahnen (Leman-Express) problemlos über Staats- und Währungsgrenzen. Eisenbahnen wie der Mont Blanc-Express auf der Schweizer Seite wechseln problemlos bei ihrer Stromversorgung mehrfach zwischen Oberleitung und Stromschiene (ja, geht in Hamburg bei der S 3 auch ! :)), und Überland-Bahnen fahren problemlos durch enge Straßen kleiner Städte (z.B. tpc in Bex und Monthey), und haben dazwischen auch - wie die tpc hinter Bex-Bevieux auf Zahnradbetrieb.

  • Die Trassierungen in Bex & Monthey.....wurden die in den letzten 40 Jahren so gebaut?

    Ich kenne es nur, dass man einige solcher Trassierungen in der Schweiz durch Neutrassierung

    aufgegeben hat oder vor hat: Monthey...


    Tram nach Weil am Rhein....fährt doch über eine Währungsgrenze....und die weisse S-Bahn nach Zürich auch.....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Meine Befürchtung (allerdings wäre das zubegrüßen) ist, der 30er wird eingestellt und Vilbel plant sein eigenes Angebot mit dem Vilbus zur Unfallklinik. Am besten im 30 Minuten Takt und um 21 Uhr ist Betriebsschluss :D. Wochenende gibts gor nix.

    Pförtnerampel und fertig.

    Nun liegt die Strecke bis Parkfriedhof Heiligenstock allerdings auf Frankfurter Gemarkung, weshalb auf diesem Abschnitt Frankfurt eben die Bedienungspflicht laut Nahverkehrsplan hat. Deshalb wird eine Lösung nur miteinander sinnvoll möglich sein. Aber recht hast du in Sachen Betriebszeiten: Aus rein Frankfurter Sicht ist bloß ein Angebot notwendig, das die Andienung des Friedhofs sicherstellt (daher aber auch samstags, sonn- und gerade feiertags).

    Verstehe nicht, warum unbedingt ein Oberleitungsbus - mit Oberleitung - statt eines E-Busses mit Akku und Schnell-Ladestationen untersucht werden soll. :/

    Das hatte, meine ich mich zu erinnern, durchaus Klaus Oesterling in seiner Zeit als VD einmal als Option für den 43er erwähnt - aber verworfen aufgrund des kleinen Inselbetriebs. Denn für den 43er genügt (en) die (damaligen) Batteriekapazitäten nicht und es war wohl keine Wasserstofftank-Möglichkeit in sinnvollem Umfeld absehbar. Die Entwicklungen bei den Batteriekapazitäten könnten die Situation ändern.


    Wenn man etwas weiter denkt, könnte sich vielleicht eine dann gar nicht mehr sooo kleine Sub-Flotte mit Batteriefahrzeugen mit Pantograf und Zwischenladung lohnen, indem eines Tages ein nach Bornheim Mitte (statt Konstablerwache) fahrender 30er und der M43 darauf umgestellt werden. Je nachdem, wie weit diese Zwischenladung die Reichweite verlängert, kann durch diese Zwischenladung ja vielleicht sogar eine einzige Lademöglichkeit in Bornheim Mitte ausreichen (und dort gibt es ja bereits Straßenbahnstrom). Genau so etwas zu untersuchen könnte sich ja schon lohnen.

  • Glaube, das hatten wir noch nicht: Interview mit dem Bad Vilbeler Bürgermeister in der FAZ. Er sagt, man fürchte sich vorm Erfolg der Straßenbahn und dass dann Pendlermassen aus den Kreisen FB und MKK in Bad Vilbel einfallen und dort an den Tramhaltestellen alles zuparken.

  • Glaube, das hatten wir noch nicht: Interview mit dem Bad Vilbeler Bürgermeister in der FAZ. Er sagt, man fürchte sich vorm Erfolg der Straßenbahn und dass dann Pendlermassen aus den Kreisen FB und MKK in Bad Vilbel einfallen und dort an den Tramhaltestellen alles zuparken.

    Es ist nämlich, müssen wir alle wissen, komplett unmöglich, eine Straßenbahnlinie bei Erfolg einfach zu verlängern.


    Was ein Kuhexkrement.