Pakete per Straßenbahn

  • Warum denken wir nicht einmal weiter und orientieren uns am Gedanken "Lögistik-Schiene" ? Das ist weiter gedacht als nur die Tram, die ja immerhin die kleinste Fahrzeug-Einheit ist.


    Mit einer "Logisik-S-Bahn" ließen sich größere Mengen befördern. Und das könnte ja auch ein Zug ohne Sitze sein. Oder noch einfacher - ein hundsnormaler Güterzug :D !


    In Frankfurt haben wir ja die Hafenbahn, die mit dem übrigen Eisenbahnnetz vernetzt ist und auch vorzugsweise in Gewerbegebiete führt. Die ließe sich ja weiterentwickeln, z.B. zumindest abschnittsweise 2-gleisiger Ausbau. Und ob nun Oberleitung oder Wasserstoff-Betrieb ließe sich auch überlegen. Und man hätte über das Eisenbahnnetz eine Bernetzng in die Region.


    Möglicherweise ließen sich "Zweisystem-Cargo-Waggons" entwickeln, die ähnlich den Zweisystembahnen auf Eisen- und Straßenbahnstrecken fahren können. Nur wären das keine Triebfahrzeuge, sondern an rollfähigen Containern orientierte Waggons, die vom Eisenbahnnetz aufs Straßenbahnnetz übergehen. Da gibt es mehrere Möglichkeiten: Anhängen an eine normale Tram, Traktion durch eine E-Lok im Stadt- oder Straßenbahnnetz oder Selbstfahren mit Hilfsantriebm z.B. Akku.

  • Ich hab jetzt nochmal nachgelesen im Buch Wiegard/Heym "Straßenbahnen zu Honeckers Zeiten", der Abschnitt über die Güterbeförderung: es kann durchaus funktionieren, wenn man es richtig angeht - und vor allem keinen kleinteiligen Stückgutverkehr versucht, dafür eignet sich der Mischbetrieb mit Fahrgast-Bahnen in der heutigen Zeit, d.h. heutigen dichten Fahrtenfolge, einfach nicht. In der DDR gab es Anfang der 80er auch Versuche, innerstädtischen Güterverkehr auf die Straßenbahn zu verlagern - nicht wegen Luftreinhaltung, sondern weil Diesel für den LKW teuer war und möglichst gespart werden sollte, seit die Sowjetunion seit der 2. Ölkrise auch von der DDR Weltmarktpreise fürs Öl verlangte. Einige dieser Projekte waren durchaus langlebig und bewährten sich recht gut, andere wiederum hielten nur paar Tage oder wenige Wochen durch, bevor man merkte, daß das Hin- und Her-Umgelade zu umständlich und zeitfressend war, oder daß Zeiträume, in denen die Güter-Straßenbahn fahren konnte (abends nach 21 Uhr, wenn nur noch sehr wenig Personenverkehr stattfand), nicht zu den Erfordernissen der Güterkunden paßten. Vielleicht sollten die Verantwortlichen heute sich auch da mal die Erfahrungen der Vergangenheit ansehen - ich jedenfalls würde das als Projektverantwortlicher machen, einfach mal sehen, was klappte in der Vergangenheit bei ähnlichen Fragestellungen gut, was überhaupt nicht. Man wird dadurch mit Sicherheit nicht dümmer.


    Die Idee von OWE mit "Zweisystem-Cargo-Waggons" hat aber auf jeden Fall auch was für sich, da ließe sich was draus machen, denke ich. Diese Fahrzeuge müssen ja nicht unendlich schnell fahren können, 60 oder sag mal 80 reichen da für den Güter-Nahverkehr sicherlich aus. Anforderungen an die Bremsen: Energie- und Druckluftversorgung über ein Zugfahrzeug, Schnellbremsschleife, paßt. Als Zuglok (eventuell als "Wendezug" vorne und hinten eine) wären, je nach geplanten Entfernungen unter welchem System, Fahrzeuge denkbar, die Straßenbahnstrom "fressen" und auf den Eisenbahnstrecken mit Akku oder Brennstoffzelle fahren.


    Möglich ist da sicherlich vieles; im Interesse des Schienenverkehrs allgemein hoffe ich einfach mal, daß da Leute gefragt / gehört werden oder idealerweise auch selber entscheiden, die offen sind für Neues und die - ganz wichtig!! - Schienenverkehrs-Sachverstand mitbringen. Eine Erfolgsgarantie gibt es natürlich trotzdem nicht, falls sich etwa herausstellen sollte, daß der Mischverkehr mit den normalen Fahrgast-Bahnen zu unpraktisch ist und diese zu sehr behindert.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Den Hermes-Fahrradkurier hab ich gesehen...





    Bilder von mir


    ...zufällig am 11.4. im Europaviertel, aber die Logistik-Tram nicht. Europaviertel: deutet auf Umladung an der Messeschleife hin.


    Nachtrag: ich bezog mich hierauf: klick

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  • Zum Thema Logistiktram gibt es eine Pressemitteilung vom 24.03.2021 und ich erlaube mir mal *wedel* diesen Strang zu entstauben. Das Land Hessen unterstützt mit weiteren 136k EUR die Fortsetzung des Projektes bei dem weitere Details untersucht werden sollen. U.a. der Umbau von Straßenbahnwagen in eine spezielle 'Gütertram' da die Nutzung von Passagierwagen nicht optimal ist und was wohl noch damit zusammenhängt.

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