Alles anzeigenDas Problem ist, dass der 4-gleisige Bahndamm südlich der Main-Neckar-Brücke (Höhe Uniklinik) bis zum Abzweig der Main-Neckar-Bahn angeblich nicht auf 6-Gleise ausgebaut werden kann/darf. Diese Aussage hört man von allen Seiten, auch von in der Sache involvierten Personen, die teuren Tunnelprojekten ggü. sehr skeptisch aufgestellt sind. Selbst von diesen Personen hört man die Aussage, dass der besagte 4-gleisge Engpass zwischen Abzweig Main-Neckar-Bahn und der Main-Neckar-Brücke nicht beseitigt werden kann. Und daher macht auch eine 6-gleisige Main-Neckar-Brücke keinen Sinn (Das eine bedingt das Andere) wenn der 4-gleisige Engpass an der Uniklinik bliebe. Es wäre aber in der Tat mal interessant, warum ein 6-gleisiger Ausbau entlang der Uniklinik nicht möglich sei. denn wenn dieser Engpass bliebe, dann kommt man um den Fernbahntunnel in der Tat nicht drumrum (als 2. Ausbaustufe nach allen Ausbaumaßnahmen von Rhein-Main-Plus im Knoten Frankfurt am Main versteht sich)
Bei einer Haltzeit von 3 Minuten, max. 4 Minuten gebe ich Dir Recht. Der Entwurf des Deutschlandtakts sieht aber eine Haltezeit von mindestens 5 Minuten für Ffm Hbf vor (unabhängig ob Kopfbahnhof oder Tiefbahnhof!). Die im Entwurf des Deutschlandtakts dargelegten Haltezeiten beim FV entsprechen festgegten Parametern. "Mindesthaltezeit für den eigentlichen Fahrgastwechsel" plus Reserve von 1 Minute. Die DB sieht nur für den Fahrgastwechsel in Ffm Hbf eine Haltezeit von mindestens 4 Minuten als erforderlich an (unabhängig ob Kopfbahnhof oder Tiefbahnhof!). Plus 1 Minute Reserve macht eine Haltezeit von 5 Minuten für Ffm Hbf für den Deutschlandtakt. DB Fernverkehr würde aber in Frankfurt (M) Hbf gerne eine Haltezeit von 6 Minuten beim Fernverkehr sehen, da der Fahrgastwechsel zu Stoßzeiten häufig besagte 5 Minuten heute schon komplett in Anspruch nimmt. Wegen der derzeit zugrunde gelegten knappen Kantenfahrzeiten (wegen des Kopfbahnhof) klappt aber eine Haltezeit von 6 Minuten nicht in Ffm Hbf. Bei einem Fernbahnhof (tief) wären eine Haltezeit von 6 Minuten dagegen problemlos umsetzbar.
==> Bei einer Belegung eines Bahnsteiggleises mit einer Haltezeit 5 Minuten klappt deine Berechnung wie oben beschrieben nur noch gerade so im Idealfall, da Du ja auch noch den Signalblockabstand bei der Einfahrt mit berücksichtigen musst. Kleinste Störungen "und es knallt fahrplan- und trassentechnisch". Bei der eigenlich für Ffm Hbf notwendigen (und von allen Seiten favorisierten) Haltezeit von 6 Minuten klappt Dein Konzept schon garnicht mehr. Du siehst, deine Beschränkung auf nur 2 Bahnsteigegleise je Fahrtrichtung verlangt eine Haltezeit von max. 4 Minuten, die in der Realität nur abseits der Stoßzeiten und ohne Verzögerungen funktioniert und beim Deutschlandtakt so nicht berücksichtigt werden soll. Und daher ganz klar meine Forderung. WENN schon ein Fernbahntunnel, dann bitte auch mit einem entsprechend dimensionierten Tiefbahnhof mit 6 Bahnsteiggleisen (3 je Fahrtrichtung) und 3 Mittelbahnsteigen. Abbau und Wiederaufbau des Südflügels sind im Verhältnis der zu erwartenden Gesamtkosten des Fernbahntunnels fast schon Peanuts.
Vertakter, willkommen im Forum.
Danke!
Sollte es tatsächlich so sein, dass entlang der Uniklinik keine zwei zusätzlichen Gleise machbar sind, stimme ich zu: dann würde eine um zwei Gleise erweiterte Main-Neckar-Brücke den Flaschenhals nur verkürzen, aber nicht beseitigen. Und dann wäre der Tunnel alternativlos. Diese Argumentation höre ich auch immer wieder.
Allerdings konnte auch mir bisher niemand erklären, warum der Ausbau um zwei Gleise bei der Uniklinik unmöglich sein soll. Die Begründung wüsste ich dann schon gerne, bevor man sich einfach unkritisch der Alternative zuwendet. Ich wüsste nicht, was fundamental gegen Tunnelklicks anschaulich dargestellte Lösungsvariante spräche.
Dennoch möchte ich auch auf die Möglichkeit hinweisen, dass bei einer solchen Untersuchung eben doch die grundsätzliche Machbarkeit des Ausbaus der Main-Neckar-Brücke einschleißlich Fortführung an der Uniklinik festgestellt werden könnte und man sich trotzdem dagegen entscheidet. Nämlich dann, wenn der im Vergleich zum Ausbau MN-Brücke bis Südbahnhof zusätzliche Nutzen des Fernbahntunnels mit Tiefbahnhof die zusätzlichen Kosten deutlich übersteigt, also der KNF der Tunnellösung eine wesentlich bessere Wirtschaftlichkeit attestieren sollte.
Da Stand jetzt weder die Antwort auf die Frage der grundsätzlichen technischen Machbarkeit der Main-Neckar-Variante, noch ein Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen den beiden Varianten bekannt ist, fehlt mir ehrlich gesagt die Entscheidungsgrundlage. Intern mögen diese Sachen vielleicht weitgehend geklärt sein (aus Jux wird man den Tunnel schließlich wohl kaum ungeprüft in den BVWP 2030 aufnehmen), aber dann erwarte ich bald auch entsprechende Transparenz.
Nun zur Gleisanzahl und Standzeit im Tiefbahnhof:
Hier lege ich mich fest, dass ein sechsgleisiger Tiefbahnhof gegenüber der viergleisigen Variante in der Wirtschaftlichkeitsanalyse krachend scheitern wird. a) Die Mehrkosten wären ganz sicher nicht Peanuts im Kontext der Gesamtprojektkosten, sie wären ganz sicher enorm, da in offener Bauweise eben nur unter Gebäudeabriss und Wiederaufbau (wohl Südflügel Hbf) gebaut werden könnte. b) Zudem führte dies zu massiven Einschränkung im Betrieb des Hbfs während der Bauzeit. c) Die Bauzeit wäre inkl. Abriss und Wiederaufbau des Südflügels sehr lang. Diese Nachteile wären angesichts einer viel günstigeren und schnelleren Lösung mit deutlich weniger betrieblichen bauzeitlichen Einschränkungen, aber exakt gleicher Kapazität kaum vermittelbar.
Denn ich bleibe dabei: Eine Standzeit von mehr als 4 Minuten braucht es schlichtweg nicht. An keinem deutschen Durchgangsbahnhof wird aus Gründen der Fahrgastwechselzeit über 4 Minuten gestanden - nicht bei der Korrespondenz in Mannheim, nicht in Hannover, nicht in Berlin, nicht in Hamburg oder Köln, wobei gerade die beiden letztgenannten noch mehr Fahrgastwechsel aufweisen als Frankfurt. Ein weiteres Beispiel ist Stuttgart, wo im Tiefbahnhof laut D-Takt ebenfalls 4 Minuten Standzeit geplant sind. Die DB plant dort genau wie in Frankfurt nicht umsonst mit genau 4 Minuten. Eine weitere Minute Reserve bleibt auch dann noch, schließlich soll der Folgezug erst nach 6 Minuten eintreffen. Dank ETCS könnte dieser bis unmittelbar vor die Station heranfahren.
Zusätzliche Störungen, die über die üppigen 4 Minuten - die auch zur HVZ wirklich ausreichend sind - plus 1 Minute Reserve hinausgehen sind aus einem einfachen Grund nahezu ausgeschlossen: Die Vorsortierung für die 3-Minuten-Zugfolge erfolgt aus Westen kommend schon am Flughafen Fernbhf. bzw. spätestens am Knoten Stadion für Mannheimer Verkehre sowie aus Osten kommend in Hanau und spätestens in Offenbach (HEX). Die Gesamtstrecke dazwischen einschließlich der Südmainischen steht kreuzungsfrei, ausschließlich, völlig unabhängig dem Fernverkehr zur Verfügung, wobei davon auszugehen ist, dass mind. zwei HEX-Linien zur Anbindung von Offenbach Hbf auf der Achse Flughafen - Tiefbahnhof - Hanau betrieblich als FV angesehen werden, die dort so mitschwimmen. Kommt ein Zug jenseits von Flughafen/Stadion oder Hanau verspätet an, fährt er nicht einfach in den Zentralabschnitt ein, wenn er gerade ankommt, sondern erst zur nächsten freien Systemtrasse (Slotverfahren wie am Flughafen bspw.). Auf einer solch autarken Infrastruktur in diesem Abschnitt sollten Störungen auf ein nie auszuschließendes Miminum reduziert werden können.
Zudem gebe ich zu Bedenken: Dass Fernzüge tatsächlich am laufenden Band im 3-Minuten-Takt im Tiefbahnhof einlaufen, scheitert viel eher an den Zulaufstrecken - auch jenseits der Vorsortierungspunkte. Insofern könnten etwaige zusätzliche Abfahrtsverspätungen durch mehr als 5-minütige Standzeit im Tiefbahnhof locker durch den Fakt abgebaut werden, dass nach max. 3-4 im Mindestzugfolgeabstand einfahrenden Fernzüge wieder eine größere Lücke kommt.
Dann zum Deutschlandtakt: Hier liegen zwei Missverständnisse vor.
Zum einen darf nicht vergessen werden, dass die genannten knappen Kantenzeiten aus einem überholten Planungsstadium stammen. Der D-Takt geht noch von 44 Minuten nonstop Fahrzeit Frankfurt Hbf (oben) nach Fulda aus. Durch die Auswahl der Trasse IV bei der NBS Gelnhausen-Fulda liegt die prognostizierte nonstop Fahrzeit Frankfurt Hbf (oben) - Fulda aber bei nur noch 39 Minuten. Siehe hier, S.16: https://www.hanau-wuerzburg-fu…tzung_Dialogforum_HWF.pdf
Zweitens: Durch den Tunnel werden insbesondere nach Osten weitere Minuten gespart, sodass letztlich sehr, sehr viel Luft im D-Takt ist. Spätestens diese zusätzlichen Fahrzeitpuffer machen die 5. und 6. Bahnsteigkante im Tiefbahnhof völlig obsolet, da etwaige beim Fahrgastwechsel entstandene 1 bis 2 Verspätungsminuten locker wieder aufgeholt werden könnten.
Die vorgeschlagenen 6 Gleise sind sicher gut gemeint, aber die Notwendigkeit besteht schlichtweg nicht. Ein viergleisiger Tiefbahnhof hat unter den genannten Annahmen (3-Minuten Zugfolge, 4 Minuten Standzeit ausreichend, da autarke, "verspätungsunanfällige" Infrastruktur im Zulauf, wirklich extrem große Fahrzeitpuffer im Zulauf) den gleichen, hohen Nutzen, aber wesentlich geringere Kosten und verursacht zudem weniger bauzeitliche Einschränkungen und ist außerdem viel schneller zu haben.