Fernbahntunnel durch Frankfurt?

  • Man kann das eine tun (Fernbahntunnel) und braucht das andere (mehr tangentiale und radiale Durchmesser-Linien) nicht zu lassen. Man kann auch den Hauptbahnhof als zentralen Umsteigepunkt lassen und trotzdem durch tangentiale Direktverbindungen und Mitnutzung des Fernbahntunnels durch RE-Züge mit City-Halt für eine gewisse Entlastung des Hauptbahnhofs sorgen.

  • Man könnte meinen, dass OWE nix vom Projekt "Deutschlandtakt" mitbekommen hat.....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Im hessischen Landtag wurde über den Fernbahntunnel diskutiert und dessen Potenzial begrüßt, siehe Artikel in der Frankfurter Rundschau.

    Offenbar gibt es aber auch Fraktionen, die das Thema noch missverstehen, denn „freiwerdende Flächen“ gibt es meines Wissens nicht durch den geplanten Tunnel.

    Originell auch der Vorschlag für einen großen Autotunnel von der Messe bis zur Kennedyallee. Die 60er haben angerufen und wollen ihre Verkehrskonzepte für die autogerechte Stadt zurück ;)

  • Originell auch der Vorschlag für einen großen Autotunnel von der Messe bis zur Kennedyallee.;)

    Die autogerechte-Stadt-Vibes davon sind ja eine Sache, aber diese "Anbindung an den Fernbahnhof" verstehe ich dabei tatsächlich überhaupt nicht. Was soll das bedeuten? Autozufahrt direkt auf den Bahnsteig? Ein unterirdisches Parkhaus, das nur von diesem Straßentunnel aus anfahrbar ist?

  • Die autogerechte-Stadt-Vibes davon sind ja eine Sache, aber diese "Anbindung an den Fernbahnhof" verstehe ich dabei tatsächlich überhaupt nicht. Was soll das bedeuten? ...

    Ich vermute schlichtes Sandkasten-Ausgleichs-Denken. Wenn für die Bahn ein Tunnel gegraben wird, dann soll auch mein Auto einen neuen Tunnel kriegen.

    Hat in Karlsruhe 2002 auch super funktioniert...

    Grüße ins Forum :saint:

  • Ach, ich finde die Idee gut, alle Autos unter die Erde zu schicken ! :)Oben endlich Platz zum Spazierengehen oder auch für Busse und Straßenbahnen.:P

    Und keine Barrieren mehr in Form stark befahrene r"querungsresistente" Straßen, die ich härter empfinde als Flüsse wie Main und Nidda - weil ich eben Flussläufe schöner finde als Beton und Asphalt, - und Enten, Schwäne und Mainschiffe netter als PKW und LKW. :)


    Kostet natürlich - aber dafür gäbe es ja Road-Pricing! Marktwirtschaft pur unter Anwendung des Verursacherprinzips! Endlich keine versteckten Subventionen mehr in Form von verminderter Lebensqualität für Anwohner, endlosen Wartezeiten für Fußgänger, Radfahrer und ÖV-Nutzern und auch nicht in Form von Krankenkassen-Beiträgen für die gesundheitlichen Folgen des Autoverkehrs. Nein, bitte keine Diskussionen über etwaige Zusammenhänge zwischen Autoverkehr und Gesundheitsbelastungen.


    Nur die Aussicht, mit einem grundsätzlich unter die Erde verbannten Autoverkehr - natürlich ausgenommen die Erschließung vor Ort - endlich wieder buchstäblich freie Bahn zu haben! :) Da könnten wir uns auch weitgehend teure U-Bahnen sparen und diverse Konzepte oberirdischer Stadt- und Straßenbahnen weiterentwickeln !


    Was natürlich einen Fernbahn-Tunnel weiterhin sinnvoll bleiben lässt - da geht es ja um Durchgangsverkehr!

  • Ach, ich finde die Idee gut, alle Autos unter die Erde zu schicken!

    Die Vorteile die du nennst sind ja alle gut und richtig, aber ich wüsste da eine Möglichkeit, diese Vorteile zu haben ohne alle Straßen in Tunnel zu verlegen. Für einen Bruchteil der Kosten könnte man an allen Einfallsstraßen Schranken aufstellen und einfach keine Autos mehr ins (Innen-) Stadtgebiet lassen. Taxis, Sonder- und Einsatzfahrzeuge, Gehbehinderte Menschen, Lieferverkehr etc. lassen ihr Nummernschild registrieren, werden erkannt und reingelassen. Schranke zu, Affe tot.

    Einmal editiert, zuletzt von heinz ()

  • Originell auch der Vorschlag für einen großen Autotunnel von der Messe bis zur Kennedyallee. Die 60er haben angerufen und wollen ihre Verkehrskonzepte für die autogerechte Stadt zurück ;)


    Dieser Vorschlag kommt übrigens von der AFD.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Moment. Wenn ein Autotunnel dort gebaut wird, könnte man ja auch gleich den DIII-Tunnel mitbauen. :love:

    Nochmal Moment: Bauvorleistungen wurden in Frankfurt doch bisher nur an Bahnstrecken für später zu bauende Straßentunnel gebaut, An Straßentunneln hat man mW noch nie was für spätere Bahnstrecken vorbereitet...

    (Oder sogar ganz extrem: Der Theather-Straßentunnel existiert ja überhaupt nur wegen der B-Strecke...)

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Diese Woche sind Ausschreibungsnachträge scheinbar im Sonderangebot: gleich fünf davon zum Fernbahntunnel. Konkretes steht natürlich nicht drin, jedoch bekommen die Planer der Machbarkeitsstudie den Auftrag zum Prüfen von 21 weiteren Trassen- und Stationsvarianten, inkl. Y-Anbindung - ich nehme an, dabei geht's um die nord- und südmainische Strecke. Auch die Gebäudetechnik soll in diesem Schritt schon geplant werden. Es geht wohl nicht mehr um das ob, sondern um's wie, und man macht Tempo.

  • Konkret gesagt gehts darum:


    "Eine Vielzahl von beeinflussenden Faktoren für den zu trassierenden Tunnelverlauf traten erst während der Ermittlung der Grundlagen zutage. Hinzu kommen betriebliche Anforderungen die erst während der Planung getroffen werden konnten. Diese Umstände haben direkten Einfluss auf die Planung der unterirdischen Station und begründet die erforderlichen, zusätzlichen Leistungen zur Erfüllung des urspünglichen Hauptvertrages. Die Leistung war zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe nicht absehbar und ist im Hauptvertrag nicht enthalten. Aus Sicht der Projektleitung ist die bereits vertiefte Kenntnis im Projekt des Planers die Rechtfertigung einer Beauftragung des AN mit dem Nachtrag. Durch den Verzicht einer erneuten Einarbeitung eines neuen Planungsbüros können Synergieeffekte genutzt werden und die entstehenden Planungskosten wirtschaftlich gehalten werden.


    Folgende zusätzliche Leistung ist mit der Anordnung vom 5.3.2021 zu erbringen:


    - Erstellung von 21 zusätzlichen Trassierungsvarianten ergänzend zu dem im Hauptvertrag vereinbarten Variantenentwurf. inkl. Lage- & Höheplänen.


    - Erstellung von zusätzlichen Stationsvarianten ergänzend zu dem im Hauptvertrag vereinbarten Variantenentwurf inkl. Lage-, Längsschnitt- & Querschnittplänen, Planung der Aufweitungs- & Verzweigungsbereiche und Kostenermittlung.


    - Ermittlung der technischen Grundlagen für zusätzliche Bauwerke inkl. Bauphasen- und Logistikkonzept und Grobkostenschätzung; Aufgrund der zusätzlichen Trassierungsvarianten und der damit verbundenen Erstellung von zusätzlichen Lüftungs-, Entrauchungs- und Rettungskonzepte wurde die Ermittlung der techn. Grundlagen für zusätzliche Bauwerke der Y-Varianten notwendig.


    - Konzeption von zusätzlichen Lüftungs-, Entrauchungs- und Rettungskonzepten aufgrund zusätzlicher Tunnelsysteme mit entsprechenden Y-Bauwerken


    - Konzeption von erforderlichen ausrüstungstechnischen Systeme der Stations- und Tunnelanlagen für den Maschinenbau (Versorgungstechnik wie Heizung, Klima, Lüftung, Sanitäranlagen & Frischluftversorgung und Brandschutzeinrichtungen wie Entrauchung, Löschwasserleitung, Sprinkleranlagen & Belüftung von Feuerwehraufzügen) und elektrotechnischen Systemen (Energieversorgung, Kabeltrassenplanung, Gebäudeautomation, BMA & SAA, Beleuchtung und weitere Elektroinstallationen)."

  • Während bisher ja meistens die Rede davon war, dass die Nord- oder die Südanbindung gebaut werden sollen, scheint der Trend jetzt in Richtung Doppel-Anbindung zu gehen. Wenn der Bogen, den die Strecke schlägt, nördlich genug liegt ("Hauptwache statt Mainufer"), hat man in der Tat wenig zusätzliche Strecke für eine Anbindung des Ostbahnhofs, falls man in jedem Falle einen Ast in Richtung Offenbach bauen will.
    Dies könnte betrieblich Gründe haben oder als Absicherung vor Streckenstörungen gedacht sein. Ich tippe aber darauf, dass die Abstellmöglichkeiten im Bereich Ffm-Ost verlockend sind und andererseits die Strecke über OF die für den Fernverkehr naheliegendere ist.
    Weiß jemand mehr?

  • und andererseits die Strecke über OF die für den Fernverkehr naheliegendere ist.

    Warum ist diese Strecke naheliegender? Diese Strecke beinhaltet die Kurve zwischen Steinheim und HU-Hbf, eine Langsamfahrstrecke, und auch die Durchfahrt durch Offenbach ist langsamer zu befahren als die nordmainische Strecke. Zumal die Strecke lt. Deutschlandtakt 2 S-Bahn-Linien aufnehmen soll.

  • Ich tippe aber darauf, dass die Abstellmöglichkeiten im Bereich Ffm-Ost verlockend sind

    Ohne dass ich mich im Thema gut auskenne halte ich das nicht für logisch. Abstellmöglichkeiten braucht man für beginnende und endende Züge. Der Fernbahntunnel soll dagegen explizit für "durchfahrende" Züge gebaut werden. Beginnende und endende Züge sollen meines Wissens im normalen Hbf verbleiben.