Fernbahntunnel durch Frankfurt?

  • Stadt und Bahn haben einen Lenkungskreis gegründet, der vor allem der Koordination der Projekte "Fernbahntunnel" und "Umbau des Bahnhofsvorplatzes" dienen soll.

    Was mich ein bisschen wundert sind die Zeiträume. Der Umbau des Bahnhofsvorplatzes soll bis 2028/29 erledigt sein, da wird der Tunnelbahnhof noch in Planung sein. Bahn und Stadt haben sicherlich viel zu besprechen, aber gehören all diese Projekte in das selbe Gremium?

  • Warum nicht? Auch wenn es einzelne, separate Vorhaben sind, sind immer andere Projekte mit einzubeziehen. Absprachen gehören dazu, besser in einem (hoffentlich) kompetenten Lenkungskreis, als wenn jeder auf den anderen wartet oder jeder vor sich hin werkelt.

    Sonst hast du ggf einen hochwertigen Bodenbelag, der kurz darauf wieder rausgerissen wird oder weißt frühzeitig, das der Vorplatz nicht von den Baumaßnahmen berührt wird.

  • Das Projekt Fernbahntunnel könnte durchaus eine Anstoßwirkung auch für andere städtische Verkehrsprojekte haben. Die FR schreibt, dass für den Bau des Fernbahntunnels die Mannheimer Straße für längere Zeit gesperrt werden würde. Zur Anbindung des Betriebshofes Gutleut müssten die Straßengleise in die Gutleutstraße verlegt werden. Das wäre, so es dazu käme, sicher ein Anstoß für das Projekt einer Strecke in die westliche Gutleutstraße, Aber bis dahin fließt noich viel Wasser den Main runter.

  • Falls Fragen aufkommen, warum Gleis 25 erst Anfang 2030 in Betrieb geht.

    Die Fläche wird zum einen als Baustellenfläche benötigt, zum anderen wird der Nordflügel entkernt und teilweise abgerissen und danach ,inkl. neuem Funktionsgebäude in nördlicher Verlängerung, wieder aufgebaut. Dies soll im Anschluss an den Umbau der B Ebene und des Nordbaus (2026) geschehen und bis Anfang 2030 abgeschlossen sein. Erst danach steht die Fläche für das Gleis 25 zu Verfügung.

  • Ich glaube er wollte auf die Übersichtskarten aufmerksam machen, die auch nun die Bereiche zeigen, die neben dem Fernbahntunnel umgesetzt werden sollen. So ist nun auch erkennbar, wo das Weichentrapez gebaut werden soll. Diese Übersichten waren auch mir bisher nicht bekannt.

  • Die FR thematisiert die Zufahrt zum BB Gutleut während der auf 10 Jahre veranschlagten Bauzeit des Tiefbahnhofs.

    Die VGF favorisiert natürlich die Zufahrt via Gutleutstraße.

    Die Deutsche Bahn finanziert aber nur die kürzeste (Umleitungs)Strecke, diese führt wohl durch die Stuttgarter Straße.

    Das Stück vom Baseler Platz via Gutleut bis Stuttgarter Straße wäre nach aktuellem Stand durch die VGF zu finanzieren.

    Schau mer mal, wer es dann bezahlt. ;-)

  • Mich würde es nicht wundern, wenn die komplette Strecke zwischen Hafentunnel und Gleisdreick am HBF für die Bauarbeiten weichen müsste. Liegt ja zu verlockend direkt am Bahngelände. Neben der reinen Baugrube muss ja auch noch die Logistik eingeplant werden.


    (OT: modellbahnmäßig müsste der ganze BB um 180 Grand gedreht werden...)

  • Danke für die Verlinkung. Der Artikel enthält einen kleinen Fehler. Der Nordflügel wurde nicht für die S-Bahn abgebaut, sondern der Nordbau. Der Nordflügel ist der an das Gleis 24 anschließende Bauwerk und blieb von den S-Bahn Bauarbeiten unberührt, wird aber nun auch im Rahmen des Masterplan HBF abgebrochen und neu aufgebaut sowie um ein weiteres Gebäude erweitert.

  • Das "Bündnis Verkehrswende" ist auf den Plan getreten und versucht durch Kritik am Brandschutz den Tunnel zu verhindern.

    Sie sind der Meinung, dass die Berechnungen der Bahn zur Anzahl der Fahrgäste zu niedrig angesetzt ist, daher der Brandschutz unterdimensioniert ist.
    Karl-Heinz Peil, Christoph Engelhard haben, wie bereits bei Stuttgart21 eine Gegenstudie zum Brandschutz vorgelegt.

    Viola Rüdele, Sprecherin des Bündnisses spricht sich für einen sofortigen Planungsstopp aus.

    Natürlich wünscht sich dieses Bündnis eine oberirdische Lösung.


    So berichtet die heutige FR

  • Wow, das was Frankfurt22 so fordert und sich vorstellt ist ja richtig erschreckend. Denen mangelt es nicht nur an Ortskenntnissen, sondern auch an Wissen zu Nahverkehrssystemen. Haarsträubend, deren Vorstellung man könnte einfach mal Akkustraßenbahnen über die Hafenbahnen fahren lassen und hätte damit ein attraktives Massenverkehrsmittel geschaffen. Das man zwischen Frankfurt Süd und Offenbach Hbf ein zusätzliches Gleis für die Südtangente benötigt scheinen die auch nicht wirklich auf dem Schirm zu haben. Dort wird für oberirdischen Ausbau also nicht viel Platz übrig sein. Das wirkt doch alles sehr naiv und unbedacht.

  • Besonders verstörend finde ich es immer, wenn der VCD seinen Namen für so etwas hergibt. Da sollte man schon besser aufpassen, mit wem man sich da gemein macht. Diesem Bündnis geht es, wenn ich mir die Folgen aus den Forderungen ausmale, offenkundig nicht um "Verkehrswende", sondern darum, die Mobilität möglichst vieler Menschen abzubremsen oder zu verhindern. Das ist wirklich ein Bärendienst an der wirklichen Verkehrswende, die wir so dringend brauchen (und die Kapazitäten dafür, wozu der Fernbahntunnel gehört).