Seilbahn zwischen Offenbach und Frankfurt

  • Niemand sieht in Seilbahnen ein Allheilmittel. Und sie sollten auch auf keinen Fall errichtet werden, um eigentlich machbare und sinnvolle Schienenstrecken obsoltet werden zu lassen. Aber als Ergänzung können sie durchaus sehr sinnvoll sein.
    Die von mir erwähnte Streckenführung für Frankfurt-Offenbach war zudem nur ein Beispiel einer Möglichkeit für die bereits von offizieller Seite in den Raum geworfene Strecke, und keine konkrete Forderung! Drängt sich halt insofern auf, als dass an beiden Endpunkten zu mehreren Linien (U7+SL12 bzw S1+S2+S8+S9) umgestiegen werden kann. Von daher durchaus Wert überprüft zu werden, egal ob da schon ein Bus fährt oder nicht.
    Bezüglich der heißen Luft erinnere ich an die Möglichkeit durch das Ein- und Aushängen von Gondeln sehr flexibel auf die Nachfrage reagieren zu können.

  • Zitat von »Rohne«
    2. S-Bahnhof Stadion - Waldparkplatz (P+R)



    Den Parkplatz möchte die Stadt liebend gerne wieder als Wald sehen.


    Nein, der Parkplatz Isenburger Schneise muss wieder aufgeforstet werden, das ist forst- und umweltrechtliche Auflage der Stadion-Neubau Genehmigung.
    Ein Parkhaus auf dem Waldparkplatz ist dafür Vorraussetzung. Insofern könnte eine Seilbahnplanung hier endlich Bäume wachsen lassen.

  • "Per Seilbahn in die Innenstadt" titelt die FR.
    Es geht um eine Seilbahn, die in Neu Isenburg entlang der Frankfurter Straße geführt werden soll. Als verlöngerung der 17. Sie soll ggf. bis Dreieich geführt werden. So Stefan Schmitt erster Stadtrat in NI.
    Die Anwohner werden "begeistert" sein von der Idee über dieses städtebauliche "Schmuckstück".
    Seilbahnen in freiem Gelände OK,- aber doch nicht einem Straßenzug in der Stadt folgend.
    Apropos in Europa gäbe es keine ÖPNV Seilbahn. Wie ist es denn mit der Seilbahn die in Köln den Rhein überspannt?

  • Seilbahn quer durch Neu-Isenburg? Ziemlich unwahrscheinlich.


    Die Kölner Rheinseilbahn ist nicht in den Verkehrsverbund eingebunden, was für mich das wichtigste Merkmal einer ÖPNV-Seilbahn ist. Auch die DB-Auskunft kennt sie nicht. Also ist es eine reine Touri-Seilbahn. Eine Einzelfahrt kostet 4,80€.
    Auch die Londoner Seilbahn kostet extra, auch wenn es einen Rabatt mit der Oyster-Card gibt. Das ist aber wohl eher dem geschuldet, dass man kein Kassenpersonal für den Ticketkauf beansprucht. Vor allem gibt es dort auch keine Relation, die mit der Seilbahn schneller wäre als außenrum mit der Tube, außer wenn man direkt an einer der Seilbahnstationen startet.

  • Wir brauchen nicht bis nach Köln - etwas mehr auf halbem Wege dorthin gibt es in Koblenz auch eine Seilbahn :) : https://www.seilbahn-koblenz.de/start.html


    Die richtet sich sehr wohl auf saisonale Schwankungen ein und fährt bis Anfang April nur am Wochenende. Von der Relationen (Innenstadt Rheinufer nahe dem Deutschen Eck) - Ehrenbreitstein könnte man sie auch als ÖPNV ansehen, zumal gegen einen im Vergleich zum regulären Fagrpreis von 8,00 € (hin und zurück 11,00 €) bescheidenen Aufpreis von 1,50 {hin und zurück 2,50 €) ein Fahrrad mitfahren kann. Allerdings liegen die genannten Fahrpreise doch weit über denen der sonstigen Bus- und Eisenbahntickets des dortigen Verkehrsverbundes. Die Jahreskarte kostet mit 110 € auch nur den Preis von zehn Hin- und Rückfahrten - das spricht auch nicht gerade für Pendlernutzung. :)


    Hier habe ich noch ein Foto von der Seilbahn:

  • Zur Seilbahn-Diskussion: Diese jetzt für jede nur denkbare Relation als "Sau durchs Mediendorf" zu treiben, finde ich nicht sehr hilfreich. Bei Tante Google habe ich eine Machbarkeitsstudie für eine Seilbahn in Wuppertal gefunden, wo eine knapp 5 km lange Seilbahn den Hbf mit einem Schulzentrum und einem Hochschul-Campus verbinden könnte mit einem Höhenunterschied von insgesamt 165 m.


    Für die Investitionskosten werden etwa 32 Mio € veranschlagt, also umgerechnet etwa 7 Mio € / km - was denen für eine Straßenbahn vergleichbar wäre. Die Betriebskosten werden mit rund 1,6 Mio € / Jahr veranschlagt, wobei diese wiederum durch Einsparungen beim parallelen Busbetrieb in Höhe von 2,1 Mio € mehr als ausgeglichen würden. Auch bei den CO2-Emissionen ergeben sich gegenüber Busbetrieb deutliche Einsparungen. Die Studie geht auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen ein (Seite 11f.) - womit auch die Diskussion um mögliche Probleme wegen der Blickkontakte auf überfahrene Grundstücke geklärt sein sollten.


    Hier der Link: https://www.adfc-nrw.de/filead…_Wuppertal_Suedhoehen.pdf


    Für Frankfurt-Bergen und Gebiete am Taunus, Spessart oder Odenwald sehe ich damit durchaus Diskussions-Möglichkeiten, für andere Bereiche wie das erwähnte Neu-Isenburg sollten eher andere Lösungsmöglichkeiten diskutiert werden. Auf diesem Feld gibt es ja auch genug Angebote. Eine Variante fährt als SkyLine am Flughafen, dürfte aber wegen der sehr hohen Investitionskosten für Gebiete wie N.I. nicht in Frage kommen. An der Dortmunder Uni gibt es seit rund 40 Jahren eine "H-Bahn", und in Perugia, Italien eine Mini-Metro. Diese ist eine automatische Kleinkabinen-Bahn, die auf Abschnitten auch im Tunnel verläuft.

  • Die Hessenschau beschäftigt sich online am 30.01.19 um 20:43 Uhr mit dem Thema und bezieht sich dabei auf eine Sendung in hr-info:
    https://www.hessenschau.de/wir…ten,rmv-seilbahn-100.html


    Ein Satz in dem Bericht ließ mich aufhorchen:


    Zitat

    Etwas konkreter sind die Pläne bereits im Hochtaunuskreis, sagt Thomas Horn vom Regionalverband Frankfurt Rhein Main: "Wir überlegen gerade am 'Taunusblick' an der A5 ein Parkhaus zu bauen, dort Parkplätze zu schaffen und dann mit der Seilbahn zur U4 an die Heerstraße zu fahren und dann ins Stadtgebiet weiter zu seinem Arbeitsplatz zu kommen."


    U4? Heerstraße? ?(


    Habe ich irgendeine Diskussion der letzten Wochen verpasst?
    Schreibfehler? Wunschdenken? Verplapperer?

  • Eine Seilbahn an dieser Stelle hätte den Vorteil den Verkehr zu entzerren.
    Es kämen die Pendler nur in sehr kleinen Grüppchen am Parkplatz an was
    dazu führt, dass es keine grossen Autopulks gibt die den Parkplatz verlassen.
    (billiger dürfte der Bau auch noch sein)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Habe ich irgendeine Diskussion der letzten Wochen verpasst?
    Schreibfehler? Wunschdenken? Verplapperer?


    Das ganze kam im Herbst auf. Thread hier im Forum


    Zitat von JmkJmk

    Da will man doch den neuen Stadtteil bauen. Damit würde man einer Verlängerung der U6/U7 eine Absage erteilen.

    Begründung für die Seilbahn war, dass die Planung und der Bau einer Verlängerung der U-Bahn zu lange dauern würde. Das ist etwas verwunderlich, weil ja einige Vorbereitungen für die U-Bahn-Verlängerung bereits existieren (extra breite Autobahnunterführung, Brache in der Verlängerung der U-Bahn)

  • Verstehe ich auch nicht. Ist für eine Seilbahn denn kein Planfeststellungsverfahren notwendig? Und falls es das ist, warum kann das Verfahren schneller abgeschlossen werden als für eine herkömmliche Stadtbahnstrecke?

  • Gegebenfalls weniger Einsprüche gegen die Trasse. Andererseits wird auch oft erst mal nur was erzählt.

    Da will man doch den neuen Stadtteil bauen. Damit würde man einer Verlängerung der U6/U7 eine Absage erteilen


    Warum? Der neue Stadtteil will doch auch erschlossen werden. In einer der ersten Pläne gab es sogar ein U-Bahn Strecke entlang der Autobahn, in etwa hinter dem Schallschutz.
    Ich denke der aktuelle Vorstoß zum P&R Platz (eigentlich auch nichts neues!) steht in Konkurrenz zur (nicht überall willkommenen) Wohnbebauung.

  • JeLuf:

    Zitat

    weil ja einige Vorbereitungen für die U-Bahn-Verlängerung bereits existieren (extra breite Autobahnunterführung, Brache in der Verlängerung der U-Bahn)


    (Leider) Falsch,- hier war gaaaaanz früher ein Autobahndreieck / Autobahnabfahrt geplant,- daher rührt die breite Unterführung.
    Alles im entsprechenden Thread zu finden in dem es um die Verlängerung der U6 (nach Steinbach) geht.

  • Für die Investitionskosten werden etwa 32 Mio € veranschlagt, also umgerechnet etwa 7 Mio € / km - was denen für eine Straßenbahn vergleichbar wäre.


    In Frankfurt war in den vergangenen bald 20 Jahren keine oberirdische Neubaustrecke für weniger als 10 Mio. € pro km zu haben. Wir liegen eher bei 15 bis 18 Mio. € pro km. Egal ob U-Bahn oder Straßenbahn.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Wenn die Wuppertaler Daten auch nur halbwegs in Frankfurt hinkommen, dann wäre danach eine Seilbahn ein ausgesprochenes Schnäppchen für uns. :) Zumal ja auch deutlich weniger Fahrpersonal gebraucht wird - es sei denn, in jeder Kabine fährt eine Aufsicht mit. :)

  • Die hessenschau sprach mit Heiko Nickel vom VCD über die Seilbahnpläne. Nickel glaubt nicht daran, dass eine Seilbahn eine sinnvolle Lösung für Frankfurt sei. Straßen- und Stadtbahnen hält er für die bessere Lösung. Einen Wechsel der Verkehrsmittel würden Fahrgäste in der Regel ungerne machen. Die vermehrten Diskussionen über innerstädtische Seilbahnen führt Nickel auf die Vertriebsaktivitäten der Seilbahnhersteller, i.B. von Doppelmayr, zurück.


    Der Regionalverband will Anfang Mai einen "Tag der Seilbahn" veranstalten, an dem Streckenentwürfe der TU Darmstadt vorgestellt werden.

  • In OF wird derzeit wieder die Tram gefordert. Wie heute auf op-online zu lesen ist, möchte die IHK eine Studie zu einer Ring-Straßenbahn (Konstablerwache - Fechenheim - Offenbach - Oberrad - Sachsenhausen - Konstablerwache) vorantreiben. Ich denke der Ausbau der vorhandenen Systeme ist langfristig auch die bessere Lösung. Dafür sollte in der Region auch enger zusammen gearbeitet werden.

  • Bei uns hier in der Region Zürich wird seit bald gut 10 Jahren versucht eine Seilbahn von einer S-Bahnstation zum Zoo hinauf zu bauen. Sie würde kaum Wohngebäude tangieren. Trotzdem zieht sich das Verfahren schon Jahre hin. Unter anderem wurde schon die Linienführung angepasst. Es ist wirklich schwierig so was im dicht bebauten Mitteleuropa und mit unseren Regelungen zu realisieren. Die Beispiele in La Paz in Bolivien kann man nicht heran ziehen. Zum einen bedeutet die Seilbahn dort massiven verkehrstechnischen Fortschritt, zum anderen dürften sich die Rechte der Grundstückbesitzer in einem engeren Rahmen halten bezüglich Überfahren und so.

    Verkehrsminister