Zweisystemsuntersuchung 2018: Frankfurt verabschiedet sich

  • Ende 2013 hatten die Stadtverordneten eine vertiefende Untersuchung zur Machbachkeit von Zweisystemangeboten beschlossen. Jetzt liefert der Magistrat und legt in Gestalt der Vorlage B 75/2019 den Ergebnisbericht 2018 "UNTERSUCHUNG DER BETRIEBLICHEN MACHBARKEIT EINES ZWEISYSTEM-ANGEBOTES IM RAUM FRANKFURT" vor. Das Ergebnis ist ernüchternd:


    Zitat

    Die Untersuchung der betrieblichen Machbarkeit hat gezeigt, dass der Vorteil des Zweisystems, nämlich durch Nutzung vorhandener Schienentrassen relativ kostenneutral neue attraktive Verbindungen zu schaffen, aufgrund von Kapazitätsengpässen auf der Streckeninfrastruktur nicht zum Tragen kommt. Daher wird die Umsetzung des Zweisystemkonzepts nicht empfohlen.


    B_75_2019 vom 4.3.2019


    Ergebnisbericht 2018 (scheint mir eher was für Fahrplantüftler zu sein)

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Aus dem Fazit auf Seite 38 ergibt sich, die Europaviertel U-Bahn ggfs. als Stadtbahn nach Höchst oder sogar Königstein zu verlängern und dann als Einsystembahn vergleichbar mit den Taunusstrecken (Oberursel/Bad Homburg) zu betreiben.


    Klare Aufgabe für die Zukunft :)

    Grüße ins Forum :saint:

  • Ich war ja schon immer skeptisch...
    und bei einer U-Bahn über diese Strecke auf neuen Gleisen in Richtung Königstein würde mich mal der Kosten-Nutzen-Faktor interessieren.


    Mein Credo ist immer noch eine Querspange vom Römerhof (oder etwas vorher) zur Mainzer Landstraße, u.a., weil eine Stadtbahn auf dem letzten Stück in Höchst auch nur 75m haben dürfte und es so gut zur U5 passt, die in der Eckenheimer Landstr. der selben Restriktion unterliegt.
    Die U4, falls sie irgendwann nicht mehr auf die D-Strecke abbiegen soll, könnte am Römerhof enden.
    Die Kosten, selbst wenn man irgendwo 50m Tunnel bauen muss, sollten überschaubar sein.
    Viele andere Gründe will ich nicht nochmal aufzählen.

  • Unter der Voraussetzung dass die HLB Frankfurt-Königstein entfällt dürfte der Kosten-Nutzen-Faktor sogar sehr hoch sein, denn 1. hätte man dann eine direkte Verbindung von Königstein zur Hauptwache/Konstablerwache, ähnlich wie in Kassel und Karlsruhe, 2. würden Trassen im Frankfurter Hauptbahnhof und auf der Taunus-Eisenbahn frei die anderweitig genutzt werden könnten.


    Das Gelände des ehemaligen Anschlussgleises nach Frankfurt Hgbf liegt ja noch. Man müsste nur die Gleise von dort parallel zur Taunus-Eisenbahn nach Höchst führen. Platz für diese Maßnahme ist ausreichend vorhanden.

  • * bis zum Niedwald ist die Strecke kein Problem, aber danach parallel zur Taunusbahn bis zur Trasse der K-Bahn wären schon einige Kunstbauten und vermutlich Grunderwerb fällig.


    * ab Nied Kirche um die Höchster Neustadt herum zum Bahnhof wäre der Gesamtfahrzeit nicht wirklich zuträglich. dann bringt die Verlängerung Richtung Kelkheim keinen Durchfahrnutzen mehr.


    * wenn die 11 bis zum Bahnhof verlängert wird, kann ich mir kaum eine neue Parallelstrecke nach Höchst vorstellen.

    Grüße ins Forum :saint:

  • Die U4, falls sie irgendwann nicht mehr auf die D-Strecke abbiegen soll, könnte am Römerhof enden.


    Wieso sollte sie einmal nicht mehr dorthin abbiegen? Willst Du die Westäste von U4 und U5 tauschen? Wäre das denn klug, alleine schon mit Blick auf Nachfrage und Kapazität?


    * bis zum Niedwald ist die Strecke kein Problem, aber danach parallel zur Taunusbahn bis zur Trasse der K-Bahn wären schon einige Kunstbauten und vermutlich Grunderwerb fällig.


    Laut Studie ist außer der Gütergleis-Reaktivierung kein großer Ausbau zwischen Nied-Ost und Höchst nötig für allein Variante ZS1. Oder worauf beziehst Du das?


    * wenn die 11 bis zum Bahnhof verlängert wird, kann ich mir kaum eine neue Parallelstrecke nach Höchst vorstellen.


    Welche Parallelstrecke meinst Du? Ich kenne keine parallele Verbindung von Höchst ins Europaviertel.


    Die Verlängerung der 11 zum Höchster Bahnhof dürfte wohl die Fahrgastzahlen aller dort verkehrenden Linien verbessern. ZS1 und die verlängerte 11 mögen auf ein paar hundert Meter vielleicht physisch neben einander verlaufen, aber sie erschließen ja im jeweiligen Verlauf doch sehr viele unterschiedliche Bereiche. (Wobei ich persönlich ja immer noch auf einer innerörtliche Lösung für die Verlängerung der 11 hoffe, durch Emmerich-Josef-/Bolongarostraße und Kö zum Beispiel.)

  • * ab Nied Kirche um die Höchster Neustadt herum zum Bahnhof wäre der Gesamtfahrzeit nicht wirklich zuträglich. dann bringt die Verlängerung Richtung Kelkheim keinen Durchfahrnutzen mehr.


    Die Fahrzeit Höchst - Hbf wird gegenüber der heutigen Direktverbindung auf jeden Fall länger, egal welche Route eine U5 nehmen würde.


    Sowohl Straßenbahn, S-Bahn und ggf. Europaviertel - Höchst erschließen unterschiedliche Bereiche. Kleinere Verlagerungen dürften durch die geplanten Neubauten an allen Strecken mehr als ausgeglichen werden.


  • Wieso sollte sie einmal nicht mehr dorthin abbiegen? Willst Du die Westäste von U4 und U5 tauschen? Wäre das denn klug, alleine schon mit Blick auf Nachfrage und Kapazität?


    Ich dachte an die ferne Zukunft - falls man D-Süd baut, könnte es dazu kommen, weil aus Süden bereits ausreichend viele Züge gen Norden fahren dürften.