IDEE Seilbahn Doppelmayer Ostbahnhof - UAS - UNIWESTEND - GRÜNEBURGPARK

  • Zur Geschwindigkeit der Seilbahnen mal eine Frage - mit was vergleicht Ihr? U-Bahn? S-Bahn? Straßenbahn/Bus in Städten mit Vorrangschaltung? Dann kommt es hin. Straßenbahn und Bus in der Variante "Frankfurt" ohne Vorrang dürften hingegen langsamer sein.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Aus meiner Sicht werden Seilbahnen momentan nur deshalb derart gehypt, weil sie den Platz für Kfz auf den Straßen nicht antasten


    Das betrifft aber auch nur das Seil und die Kabinen. Das ändert sich dann rapide bei den Stützen/Masten, die ja auch irgendwo stehen müssen, und wehe es fällt auch nur ein Parkplatz weg.
    Weiter geht's mit den Stationen und deren Zugangsmöglichkeiten, da sind Treppen und Aufzüge notwendig (siehe Diskussion um Aufzug an der Station Westend). Sollen die alle auf die Gehwege?


    Wenn das alles noch für größere Fahrgastmengen ausgelegt sein soll, dann könnte auch eine Hängebahn sinnvoll sein.

  • Condor:

    Zitat

    Das betrifft aber auch nur das Seil und die Kabinen. Das ändert sich dann rapide bei den Stützen/Masten, die ja auch irgendwo stehen müssen, und wehe es fällt auch nur ein Parkplatz weg.


    Eben, ein städtebauliches Highlight, so Seilbahnstützen. Die Bewohner in den oberen Etagen freuen sich über die Zuschauer bei ihren alltäglichen Verrichtungen.
    Wenn schon Straßenbahnoberleitung und Masten ein Problem darstellen, wie ist es dann mit einer Seilbahnkonstruktion. Neu sind solche Ideen nicht der Aerobus wurde nie umgesetzt.
    Last but not least, der Alleenring dürfte nach der Verwirkichung nur noch ein Ring sein.

  • Habe heute gerade etwas in einem Seminar über urbane Seilbahnen erfahren - nein, nicht von Doppelmayer :) .


    Die negativen Einschätzungen von HolgerKoetting und 420 281-3 teile ich so im Grundsatz nicht, stimme aber damit überein, dass für den konkret vorgeschlagenen Fall andere System-Lösungen wesentlich sinnvoller erscheinen, z.B. Straßenbahn oder Bus mit durchgehender eigener Spur.


    Je nach System können Seilbahnen eine Leistungsfähigkeit bis zum Bereich von etwa 7.500 Personen / h und Geschwindigkeiten bis zu etwa 43 km / h erreichen - hierzu als Quelle Heiner Monheim u.a. "Urbane Seilbahnen", erschienen 2010.


    Soweit zunächst die grundsätzlichen Chancen, mit diesem System Geschwindigkeiten und Leistungsfähigkeiten im Bereich von Straßen- bzw. Stadtbahnen zu erreichen. Bereits an anderer Stelle habe ich auf eine entsprechende Studie für eine Seilbahn in Wuppertal hingewiesen, die Investitionskosten je km im Bereich von etwa 10 Mio € / km nennt. So weit, so gut.


    Weiter sind allerdings auch sowohl die Integration ins Stadtbild wie ins bestehende Nahverkehrssystem zu berücksichtigen. Anders als z.B. in Koblenz oder Barcelona (Mont Juic) sollte eine urbane Seilbahn nicht nur einen Sonderpreis zahlende Touristen - auch gern die aus der eigenen Stadt :D - durch die Gegend schaukeln, sondern zum regulären ÖPNV-Tarif fahren. Und da muss sich das System Seilbahn der Konkurrenz der bestehenden Systeme Stadtbahn, Straßenbahn, Bus / Expressbus stellen.


    Hinzu kommt die städtebauliche Integration, insbesondere die Stützpfeiler, aber auch die möglichen Blicke in die angrenzenden Wohnungen.


    Zur Integration ins Nahverkehrssystem:
    Angesprochen wurden bereits die notwendigen Umsteigebeziehungen. Als möglicher westlicher Endpunkt kommt deshalb nur die Bockenheimer Warte in Frage, da nur dort die notwendigen Anbindungen ans übrige Nahverkehrsnetz bestehen. Und aus gutem Grund bindet die Buslinie 32, deren Funktion ja die Seilbahn übernehmen würde, auch am Westbahnhoif an. Die Seilbahn würde ja einen Großteil dieser Relation übernehmen, ein Verbleib der parallelen Buslinie wäre unrealistisch. Hier künstlich ein neues Insel-System einzurichten, dass zusätzliche Umsteigezwänge schafft, würde für viele Fahrgäste eine Verschlechterung bedeuten.


    Die Kurvenfahrten lassen sich technisch hinbekommen, die städtebauliche Integration einer Seilbahn mit Masten in die bestehende Auto-Schneise sehe ich auch nicht als so problematisch an - gerade der nordwestliche Bereich ist ja ohnehin durch die Strassenbauten verhunzt. Schwieriger wäre es allerdings im Umfeld des Palmengartens, an der Bockenheimer Warte mit dem gleichnamigen Baudenkmal und vor allem auch eine - aus Systemüberlegungen sinnvolle - Verlängerungen bis zum Westbahnhof über der Adalberstraße. Da würden die Fahrgäste der Seilbahn den Anwohnern in Kochtöpfeund Schlafzimmer schauen - was diese zurecht ablehnen würden. Und die Seilbahn müsste quasi im 2. Obergeschoss geführt werden, um die bestehende Oberleitung der Straßenbahn in ausreichender Höhe zu überfahren. Diese Fragestellung würde sich auch im Bereich der beiden Fußgängerbrücken südlich und östlich des Miquelknotens stellen und bei den Querungen der Oberleitungen der U 5 an der Nationalbibliothek, der Strab 18 am Nibelungenplatz, der Strab 12 an der Rohrbachstraße und der Strab 14 an der Wittelsbacherallee.Im östlichen Abschnitt, spätestens ab Nibelungenplatz, ist der Stadtraum auch sensibler. Und schliesslich stellt sich auch die Fragestellung, dass der Baumbestand erhalten bleibt - die Verbindung heisst ja schliesslich auch A l l e e n ring.


    Und schliesslich bleibt auch noch ein weiterer Sicherheits-Aspekt, der bisher noch nicht genannt wurde: Die der Aufprall-Sicherheit. Immerhin würden ja die Masten der Seilbahn entlang einer Hauptachse des LKW-Verkehrs stehen.


    Der Alleenring wäre insgesamt deshalb genau nicht ein mögliches Einsatzgebiet einer urbanen Seilbahn. Das schliesst aber nicht aus, dass eine Urbane Seilbahn in anderen Bereichen der Stadt oder der Region mit anderen Rahmenbedingungen durchaus überlegenswert sein kann.

  • und wehe es fällt auch nur ein Parkplatz weg


    Das ist in Frankfurt kein Argument (mehr). Der Umbau der Offenbacher Landstraße 2017/2018 hat nach eigener konservativer Zählung 17 Parkplätze gekostet, mit kleineren, enger geparkten Autos können es auch 20 sein. (Mir ist bekannt, daß die offiziellen Zahlen da abweichen, aber das Milchmädchen, das das ausgerechnet hat, habe ich noch nicht kennengelernt.)
    Proteste wurden vollkommen ignoriert, mit dem Resultat, daß eine recht große Anzahl von Autos jetzt einfach auf Gehwegen geparkt wird (abgeschleppt wird ja eh nur noch im Ausnahmefall), und es auch schon Zwischenfälle gab, wo nicht eingehaltene Halteverbote die Feuerwehr beeinträchtigt haben.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.