ZitatAbellio wartet in Baden-Württemberg übrigens mit eigenem Personal und hatte durchaus ähnliche Probleme mit technischen Totalausfällen - sowohl bei den selbst gewarteten eigenen Fahrzeugen als auch bei den DB-Regio-Leih-Altfahrzeugen, die DB Regio wartet (gut, letzteres hat vielleicht nicht unbedingt was mit Können zu tun, mehr mit Wollen). Entsprechend obiger Schadfahrzeugregelung wird dann immer auch gleich brav angekündigt dass die Fahrzeuge binnen 3 Tagen wieder zur Verfügung stehen..
Abellio hat zwar eine eigene Werkstatt, hat aber vorübergehend auch DB Regio mit der Wartung der eigenen und Leih-Fahrzeuge beauftragt. Eine entsprechende Vergabe wurde im Ausschreibungsblatt veröffentlicht. Dennoch liegt das Problem mit den eigenen Fahrzeugen wohl eher beim Hersteller als bei der Instandhaltung.
Zitat....Bzgl. Reserve bzw. Fahrzeugen über Bestand hinaus steht das dem EVU natürlich frei mehr beim Hersteller initial zu beschaffen. Aber die landen dann halt auch bei der SFBW und werden gefälligst zum Standardpreis gepachtet.
Die Reserveanforderung - über die Instandhaltungs-Umlaufreserve hinaus - ist im jeweiligen Verkehrsvertrag für das vergebene Netz in Stückzahlen festgeschrieben (je nach Umfang des Netzes meist 2-3 Fahrzeuge in sofortiger Einsatzfähigkeit unmittelbar an den Streckenabschnitten des Netzes). Für Schadfahrzeuge sind binnen 72 Stunden nach Ausfall Ersatzfahrzeuge auf die Strecke zu bringen, egal wo das EVU die hernimmt. Pönale sind die pauschalisierten Vertragsstrafen, maximal 3% des Zuschussbedarfs
Das schildert schön das Problem, kein EVU wird mit mehr Reservefahrzeugen als gefordert kalkulieren. Jedes Fahrzeug mehr hat Auswirkungen auf den Kalkulationskilometerpreis und belastet diesen negativ. Daher wird nur die Reserve beschafft, die auch gefordert ist. Fordert der Auftraggeber eine höhere Reserve, werden die EVU dies auch umsetzen. Der Auftraggeber könnte also dabei unterstützen, Ausfälle zu minimieren. Eine Pönäle von 3% lässt sich berechnen und wird nicht dazu führen, dass das EVU mehr Fahrzeuge als gefordert beschafft und anschließend pachtet.
ZitatNach dem Baden-Württemberg-Modell ist für Wartung und Instandhaltung das EVU verantwortlich - und die SFBW als Eigentümerin kontrolliert den Zustand ihrer verpachteten Fahrzeuge. Go-Ahead hat hierfür einen Auftrag an Stadler untervergeben, die wiederum in einem Bahnbetriebswerk von Go-Ahead dies als Auftragsdienstleistungen durchführen.
Ich habe nur gesagt, dass der Hersteller die Fahrzeuge wartet. Ob jetzt als Unterauftragnehmer oder Hauptauftrag spielt für die Aussage keine Rolle. Richtig ist, dass für die SFBW GoAhead der Auftragnehmer in Sachen Instandsetzung ist, die aber fast keine Instandhalter haben. Auch die Aussage stimmt, dass die Fahrzeuge trotz Wartung durch Stadler, Fehleranfällig sind. Ob dies anders wäre, wenn wie beim RRX Modell der Hersteller direkt mit der Wartung beauftragt wird, bleibt fraglich. Denn auch bei Wartung der Flirt3XL für die S-Bahn RheinRuhr gibt es Probleme. Dort wartet Stadler die eigenen Fahrzeuge, da diese nach dem RRX Modell durch den VRR beschafft wurden. Siemens bekommt es aktuell mit den RRX Fahrzeugen besser hin, da ist aber auch aktuell noch eine größere Reserve vorhanden.