MET Deutschland ist insolvent

  • Und was passiert wenn durch die Corona Krise sich kein Unternehmen auf die Ausschreibungen bewirbt?

    Dann gibts eine sog. Notvergabe (Art. 5 Abs. 5 VO EU 1370/2007). Fiele das Vergabeverfahren coronahalber aus, könnte eine befristete Verlängerung an den aktuellen Dienstleister vergeben werden bis zur Nachholung eines evtl. ausgefallenen ordentlichen Vergabeverfahrens, so ähnlich wie bei einer Blockade der Vergabe durch ein Rechtsmittelverfahren.

  • Weiß man schon was genaueres zum Insolvenzverfahren von VIA Bus ob dieses vom Coronavirus auch betroffen ist?


    Und wie steht es um die Neuausschreibungen der VIA Bus Linienbündel? Gibt es da schon Daten und Internetseiten dazu wo ich die Informationen nachlesen kann?


    Und was passiert wenn durch die Corona Krise sich kein Unternehmen auf die Ausschreibungen bewirbt?

    Hier werden Sie geholfen 8) https://ted.europa.eu/TED/search/search.do


    Aktuell läuft keine Ausschreibung von ViaBus-Linien :/

  • Dann gibts eine sog. Notvergabe (Art. 5 Abs. 5 VO EU 1370/2007). Fiele das Vergabeverfahren coronahalber aus, könnte eine befristete Verlängerung an den aktuellen Dienstleister vergeben werden bis zur Nachholung eines evtl. ausgefallenen ordentlichen Vergabeverfahrens, so ähnlich wie bei einer Blockade der Vergabe durch ein Rechtsmittelverfahren.

    … und sollte die Kommune, Stadt, Gemeinde bzw. der Auftraggeber einen eigenen Betrieb (städtischer Eigenbetrieb) haben, muss dieser dann einspringen und die Leistungen erbringen. Das Regierungspräsidium hat ja der jeweiligen kommunalen Verwaltung einen öffentlichen Personenbeförderungsauftrag erteilt.

  • … und sollte die Kommune, Stadt, Gemeinde bzw. der Auftraggeber einen eigenen Betrieb (städtischer Eigenbetrieb) haben, muss dieser dann einspringen


    Kann beauftragt werden, muss aber nicht. Auch bei Vorhandensein eines kommunalen Verkehrsbetriebs kann ein privater Verkehrsbetrieb beauftragt werden. Gemeinwirtschaftliche Verkehre können bekanntlich auch von privaten Unternehmen erbracht werden.

  • Kann beauftragt werden, muss aber nicht. Auch bei Vorhandensein eines kommunalen Verkehrsbetriebs kann ein privater Verkehrsbetrieb beauftragt werden. Gemeinwirtschaftliche Verkehre können bekanntlich auch von privaten Unternehmen erbracht werden.

    Na klar geht das. Ein privater kann auch gemeinwirtschaftlichen Verkehr erbringen. Sollte aber sich keiner Bewerben bei einer Ausschreibung (es gehen keine Angebote ein) und die Kommune hat einen Eigenbetrieb, muss dieser einspringen bzw. die Leistung erfüllen.

  • Hier werden Sie geholfen 8) https://ted.europa.eu/TED/search/search.do


    Aktuell läuft keine Ausschreibung von ViaBus-Linien :/

    Fast richtig, aktuell läuft eine Ausschreibung über die Linien X14 und X15.

    Beides ist die aktuelle Linie 751 und wurde neu überarbeitet:


    X14: Darmstadt - Walldorf

    X15: Darmstadt - Walldorf - Flughafen



    Aufgrund des Insolvenzsverfahrens läuft die Genehmigung für viabus den Betrieb auf der Linie 751 vorzeitig zum 11.12.2021 ab.


    Qulle RP-Darmstadt

  • Da hoffe ich, dass entwerder Winzenhöller, DB Regio Bus Mitte mit Standort Weiterstadt, Müller-Riedstadt mit Betriebshof Groß-Gerau, oder Becker-Bus auch Standort Groß-Gerau diese beide Linien bekommt.


    Welche Busse sollen dann eingesetzt werden. Sollen es wieder LE Fahrzeuge ohne Überlandbestuhlung und Gelenkbusse ohne Überlandbestuhlung sein?

  • Fast richtig, es läuft noch keine Ausschreibung, sondern es wurde vom RMV die Vorinformation für öffentliche Dienstleistungsaufträge bekannt gemacht. Sprich, die Antragsfrist für eigenwirtschaftliche Anträge läuft vom 01.04.2020 bis zum 01.07.2020.


    Den selben Status mit Linien der ViaBus haben auch: MKK Hanau Nord-Süd - Linien 42S, 44S, 46S, 562, 563, 566 , RMV - MKK X-Bus Hanau - Linien X57, X64, X93, X94, LOF-West - Linien 652, 653, 662 und LOF-Nordwest - Linien X18, X19, X83.


    Da alle ViaBus-Linien im Dezember 2021 auslaufen werden, wird im Herbst 2020 bis Anfang 2021 jeweils der Aufruf zum Wettbewerb gestartet. Ergebnisse gibt es dann im späten Frühjahr/frühen Sommer 2021 normalerweise. Dass sich jemand eigenwirtschaftlich bewirbt halte ich für nicht sehr wahrscheinlich.

  • Dann noch eine Frage, könnten dann auch junge gebrauchte Euro 6 LE Busse zum Einsatz kommen, denn auf Mobile stehen noch die ganzen ex Medenbach Traffic Mercedes-Benz Citaro C2 LE Üs mit nur 400.000 Kilometer drauf zum Verkauf.

  • Dann noch eine Frage, könnten dann auch junge gebrauchte Euro 6 LE Busse zum Einsatz kommen, denn auf Mobile stehen noch die ganzen ex Medenbach Traffic Mercedes-Benz Citaro C2 LE Üs mit nur 400.000 Kilometer drauf zum Verkauf.

    Du darfst dir gerne die Mühe machen und die Unterlagen des RMV lesen. Dort wird dir auch deine Frage beantwortet. Kleiner Tipp: Den Link zu den Unterlagen findest du in Dokument vom RP, dessen Link ST7DA freundlicher in seinem Posting als Quelle angegeben hat.

    Gruß Tommy

  • Dann noch eine Frage, könnten dann auch junge gebrauchte Euro 6 LE Busse zum Einsatz kommen, denn auf Mobile stehen noch die ganzen ex Medenbach Traffic Mercedes-Benz Citaro C2 LE Üs mit nur 400.000 Kilometer drauf zum Verkauf.

    Meinst Du wirklich, dass die Ende 2021, also in 1,5 Jahren, noch verfügbar sind?

    Der Einsatz von Gebrauchten ist auch abhängig von der Fahrzeugvorgabe und die kennen wir noch nicht.

  • Der RMV macht im Normalfall ja nur nach Fahrzeugalter. Da aber für das Bündel 8 Jahre vorgegeben sind wären die Medenbach-Citaro für ein Jahr zu gebrauchen. Aber dann musst du nach einem Jahr wieder alle Fahrzeuge neu im X-Bus-Design bekleben lassen und neu mit WLAN ausstatten und so weiter. Wer eins und eins zusammenzählt wird sich da sofort eine komplett neue Flotte anschaffen. Mein heutiger Service-Post ;)

  • Dann soll der RMV das Fahrzeugalter einfach per Beschluss höher setzen und sich eher auf dem Zustand und Pflege der Fahrzeuge einlassen.


    Denn in der Pfalz sieht man, dass auch sehr alte Busse, ich rede von Bussen die älter als 15 Jahre sind noch gut gepflegt und gut in Schuss sind.


    Damit hätte man auch einen Hebel um Billigheimer von den Ausschreibungen zu vergröllen. Denn diese Betriebe setzen nicht gerne ihre Busse in Schuss und so müsste dann viel mehr Geld zur Pflege der Fahrzeuge in die Hand genommen werden. Als Kompromiss könnte man vorschreiben, dass die B Fahrzeuge nur Euro 6 erfüllen müssen.

  • Achso, um Billigheimer zu vergrollen darf man uralte Schüsseln einsetzen?

    Ergibt irgendwie keinen Sinn, denn diese können doch dann alte Schüsseln kaufen und fahren?

  • Denn in der Pfalz sieht man, dass auch sehr alte Busse, ich rede von Bussen die älter als 15 Jahre sind noch gut gepflegt und gut in Schuss sind.

    Selten so laut gelacht. Erstens gibt es auf den Linien, je nach AS, auch Vorgaben, dass die Fahrzeuge nicht älter sein dürfen als 20 Jahren. Dies betrifft dann auch nur B-Fahrzeuge. A-Fahrzeuge haben ähnliche Vorgaben wie im RMV.
    So gut wie alle Subunternehmer haben deshalb ihre Flotten modernisiert. Einzig Vicari und teilweise Westrich setzen noch O 407 im Linienverkehr für die Regio Bus Mitte ein.
    Die meisten anderen Fahrzeuge, welche älter als 15 Jahre sind, laufen auf Schulbus-Linien für das US-Militär um Ramstein und Kaiserslautern. Der Zustand dieser Fahrzeuge war, bis zur Neuvergabe letztes Jahr, definitiv nicht "gut in Schuss".

    Von Kaiserslautern bis nach Osterburken,

    ist nicht schön mit diesen Gurken.

  • Also ich persönlich war auf der einen Seite sehr froh, als hier bei mir in der Ecke vor 4 Jahren die ganzen O405/G/GN ersetzt wurden. Man mag die durchaus pflegen können, aber irgendwo merkt man den Punkt, dass die Fahrzeuge über 1 oder 1,5 Millionen KM auf dem Buckel haben.

    Man kann über Sinn oder Unsinn der Achtjahresregel streiten, welche ziemlich streng gehandhabt ist, aber im Anbetracht des Services ist es schon wünschenswert, nicht mit irgendwelchen Gebrauchtfahrzeugen noch weitere acht Jahre zu fahren. Da könnte ich mir vorstellen, würde dies so weit kommen, dass sich die Unternehmen, die vorher in einen neuen Fuhrpark investiert haben, ziemlich veräppelt vorkommen würden. Man stelle sich mal vor, diese Vorgaben würden kippen: welcher Unternehmer würde dann neue Fahrzeuge für mindestens 190000€ und mehr kaufen? Die würden doch wenn die ihre Bündel wieder gewinnen mit den selben Fahrzeugen weiterfahren. Plus, das könnte unter Umständen noch weitere Billigbieter auf den Plan rufen, da die Fahrzeuganschaffungskosten nicht horrend hoch sind. Dann könnten zB Unternehmen, die im RMV + einem anderen Verbund fahren, ihre alten Fahrzeuge, die in diesem anderen Verbund fahren würden, einfach ins RMV Gebiet umdisponieren.

    Das Szenario mit alten Gebrauchtfahrzeugen klappt allenfalls bei einer Notvergabe, und dort ist das Alter ja auch festgesetzt. Allerdings ist es keine Notvergabe, die erfolgen soll, sondern ein branchenübliches Verfahren.

  • Genau deshalb auch mein Kompromiss mit Euro 6 Fahrzeugen, denn die sind je nach Hersteller erst 6 bis 8 Jahre auf dem Markt und sind deshalb noch nicht ganz heruntergefahren. Dazu merke ich, dass sich auch die Bauqualität bei Deutschen Herstellern gebessert hat. So ein Mercedes-Benz Citaro Facelift mit Überlandsitzen sieht heute mit maximal 14 Jahren besser aus, als damals ein Citaro Euro 2 oder Euro 3 die die HEAG auch hatte. Nur beim Rostschutz haben die Fahrzeuge nachgelassen.


    Von den ganzen Außländischen Herstellern möchte ich nicht reden.


    Und da gibt es noch einen Punkt: Momentan und auch immer wieder gibt es durch Leasingrückläufer, Insolvenzfahrzeuge oder sonstiges auch immer sehr viele 5 bis 8 jährige Busse die im Schnitt erst 200.000 bis 400.000 Kilometer runter haben.

    Deshalb mein Vorschlag mit dem Mindestalter und dafür sollte die Kilometerlaufleistung maximal auch hochgesetzt werden.

  • Dass die erste Baureihe des Citaros nicht das Gelbe vom Ei war, sollte ja bekannt sein. Man könnte durchaus bei Ausschreibungen, die über acht Jahre laufen, die Höchstaltersgrenze auf 10 Jahren setzen, aber mit so einer Idee hebelt man doch schlicht und ergreifend die Sinnhaftigkeit des Gedankens aus, zu einem neuen Start neue Fahrzeuge zu haben.

    Beispiel: Du übernimmst jetzt Bündel XY mit der Vorschrift Euro 6. Du brauchst 6 Fahrzeuge und kaufst dafür 6 Jahre alte Fahrzeuge für sagen wir 125000€, macht dann 750 000€. Nach 4 Jahren sagt der RMV dann "Ne is nich, du musst jetzt Neufahrzeuge holen". Dann kaufst du 6 neue Fahrzeuge für 200000€, womit du dann 1 200 000€ investierst und mit Glück für die anderen gebrauchten 50000€ bekommst. Also im Endeffekt investierst du dann abzüglich dessen, was du für die alten Wagen bekommst 900 000€.

    Rechnen wir zusammen:
    Du kaufst bei Laufzeitstart des Bündels direkt sechs neue Busse: 1 200 000€
    Du kaufst bei Laufzeitstart des Bündels sechs gebrauchte Busse und nach vier Jahren sechs neue Busse: 1 650 000€*

    (*Etwaige Rechenfehler vorbehalten :D)

    Das Vorgehen dürfte je nach dem, ob nach diesem acht Jahren das fiktive Verkehrsunternehmen die Linien neu gewinnt oder das fiktive Verkehrsunternehmen die dann vier Jahre alten Busse verkaufen kann, allenfalls ein Nullsummenspiel sein.

    Und zum Thema ausländische Hersteller: Wenn man mal von Otokar und Isuzu absieht, die wirklich furchtbare Busse bauen, welcher Hersteller liefert denn schlechte Qualität? Wenn wir mal im Bereich Darmstadt bleiben: Gegen die Ivecos von Fischle, zumindest mit denen, mit denen ich unterwegs war, ist doch rein gar nichts auszusetzen. Komfortabel sind sie und auch ziemlich leise. Oder hier: die Solaris, die bei mir fahren, mögen zwar nicht die Überlandtauglichsten sein, aber sie fahren schon vier Jahre lang ohne Probleme hin und her und laufen und laufen (und saufen... was aber bei dem großen Motor mit 368 PS, Voith und Anhängerbetrieb kein Wunder ist).... ebenso die VDLs, die zugegeben ein Paar Macken haben (wie vibrierende Cummins-Motoren im Stand), aber es sind alles Dinge, die man mit ein bisschen Pflege beseitigen kann und dann laufen die wie ein Uhrwerk. Dass die Ivecos und VDLs einen schlechten Ruf haben, liegt (auch) daran, dass Billigheimer wie die Viabus die gar nicht pflegen und dann wundert es auch nicht, dass die irgendwann liegen bleiben oder schwere technische Mängel haben. Klar sind Evobus-Fahrzeuge Spitzenliga, aber daraus schließen zu wollen, dass andere Hersteller nichts sind, halte ich für zu kurz gegriffen...

    Lange Rede, vielleicht gar keinen Sinn: Der RMV wird sich was dabei gedacht haben, dass die Regeln so sind, wie sie sind. Vielleicht wäre es allgemein gut, wenn man einfach Bündel auf 10 Jahren vergibt. Aber folgendes bitte nicht falsch verstehen - alte Fahrzeuge sind mancher Hinsicht robuster als neuere - aber nach Jahren, die man hier in 20 oder 25 Jahre alten O 405 durch die Gegend pendeln musste, bin ich doch schon froh, dass modernere Fahrzeuge Einzug halten.

  • Ich führe hier mal meine Sichtung ein, da ich meine, dass es zum Fuhrpark der BRH viabus kein eigenes Thema gibt.


    Ich konnte einen Scania Solowagen sichten, der statt SP-VB 242 eine Offenbacher Kennung hat:

    OF-VB 242.


    Vermutlich Kennzeichenverlust und kürzerer Wiederbeschaffungsweg unter Beibehaltung der Wagennummer.

    Vollkommen Großartiges Forum