Verlängerung der SL 3 (Jefferson-Siedlung)

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Schleife unabhängig aus beiden Richtungen als Wendemöglichkeit genutzt werden soll. Wenn beide Richtungen über ein Gleis geführt werden, laufen die Fahrzeuge irgendwann auf und müssen warten.

    Wenn ich mir den Plan anschaue, dann scheint genau das gewollt zu sein.

  • Wenn ich mir den Plan anschaue, dann scheint genau das gewollt zu sein.

    Da es hier nur um Varianten geht, behaupte ich einfach mal, daß die genaue Ausführung der Schleife noch völlig offen ist. Da hat vermutlich ein Verkehrler gesagt, "wir brauchen da zwei Gleise" (im Sinne von: Zwei Gleise in der Schleife, die als Überholmöglichkeit angelegt sind) und daraufhin hat derjenige, der die Varianten grob erstellt hat, einfach zwei Vollschleifen eingezeichnet.


    Man kann sich auch die diversen Visualisierungen bisheriger Neu- oder Ausbaustrecken ansehen und feststellen: Solche Straßenbahnen, die der Planer da reingebastelt hat, gibt es in Darmstadt nicht. Deswegen ordne ich auch die Linien an der Lichtenbergschule aktuell in die Kategorie "Prinzipskizze" ein.

  • Wie könnte nun eine Linienführung bei diesem Schleifenstandort aussehen? (Die Liniennummern dienen hier lediglich der Übersichtlichkeit):


    1a: Hbf - Rhein-/Neckarstr. - Marienhöhe - Eberstadt (T30, wie bisher)

    1b: Hbf - Rhein-/Neckarstr. - Marienhöhe (T30, an der Marienhöhe Übergang auf 3b)

    3a: Hbf - Luisenplatz - Lichtenbergschule - Marienhöhe - Eberstadt (T30)

    3b: Hbf - Luisenplatz - Lichtenbergschule - Marienhöhe (T30, an der Marienhöhe Übergang auf 1b)

    3c: Hbf - Luisenplatz - Lichtenbergschule (T30, im Schülerverkehr)


    Das Ludwigshöhenviertel würde dann über Direktverbindungen nach Eberstadt, Alt-Bessungen, in die Heidelberger Straße, zum Luisenplatz und Hauptbahnhof verfügen.

  • Hier ist noch ein Artikel der Frankfurter Rundschau zur neuen Trasse, der auch die Beweggründe hinter der neuen Wendeschleife erläutert:

    Zitat

    (...) Der geplante Neubau der Wendeschleife diene dazu, dass bei Verkehrsstörungen auf der Heidelberger Straße die Bahnen über das geplante neue Gleisdreieck an der Einmündung der Cooperstraße in die Heidelberger Straße durch das Ludwigshöhviertel zum Wenden oder zur Umleitung über Bessungen fahren könnten. Mit der Vorzugsvariante könne zugleich der Baumbestand größtmöglich geschützt werden. Eine aus betrieblichen Gründen noch vorteilhaftere Wendeschleife an der Heidelberger Straße hätte einen erheblichen Eingriff in Natur und Umwelt zur Folge gehabt. „Der Waldverlust wäre mehr als dreimal so hoch gewesen“, heißt es in der Mitteilung.

    Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/d…hoehviertel-90170754.html

    In Zukunft kann man dann bei Störungen oder einer Baustelle zwischen Marienhöhe und Eberstadt die Bahnen der Linien 1, 6, 7 und 8 an der neuen Wendeschleife wenden lassen und so den Verkehr zwischen Marienhöhe und Arheilgen bzw. Hauptbahnhof, zumindest teilweise, aufrechterhalten.

  • Mal eine Frage in die Runde:

    Da die Strecke ja recht steil wird, wird diese auch von Triebwagen mit Beiwagen befahren werden können oder dürfen Beiwagen zukünftig nicht mehr auf den angrenzenden Linien (1, 3, 6, 7, 8) verkehren und müssen somit auf den anderen Linien konzentriert werden? Sprich: 1 und 3 Solo Triebwagen und 6, 7, 8 mit ST15.


    Mit einer Schleife unten an der Marienhöhe bräuchte es eine solche Einschränkung definitiv nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von ST4 ()

  • Da die Strecke ja recht steil wird, wird diese auch von Triebwagen mit Beiwagen befahren werden können [...]

    Laut Machbarkeitsstudie zur Strecke nach Weiterstadt von 2019, S. 16, ist die maximale Steigung im Bestandsnetz 48‰. In der Vorzugsvariante beträgt die maximale Steigung von der Hst. Marienhöhe bis zur Hst. Heinrich-Delp-Str. 47‰. (Lageplan 1, 2). Die Straße steigt etwas stärker an und ist schon am Kreisverkehr Cooperstr./Heinrich-Delp-Str. auf der Endhöhe (Querschnitt 1, 2). Beiwagen sollten also kein Problem sein. Bei der 3 besteht allerdings aktuell noch die Einschränkung, dass die Hst. Willy-Brandt-Platz zu kurz für Beiwagenbetrieb ist.


    Die Entscheidung für die Vorzugsvariante passt irgendwie zur Trassenentscheidung an der Lichtwiese. Aber gut, die Wendeschleife an der Heidelberger Straße hätte wahrscheinlich auch wieder zu jahrelangem BI-Kleinkrieg geführt. Und man ist immerhin von der Hst. Marienhöhe (10 min) schneller am Luisenplatz als von der Lichtenbergschule (12 min).

  • Laut Machbarkeitsstudie zur Strecke nach Weiterstadt von 2019, S. 16, ist die maximale Steigung im Bestandsnetz 48‰. In der Vorzugsvariante beträgt die maximale Steigung von der Hst. Marienhöhe bis zur Hst. Heinrich-Delp-Str. 47‰. (Lageplan 1, 2). Die Straße steigt etwas stärker an und ist schon am Kreisverkehr Cooperstr./Heinrich-Delp-Str. auf der Endhöhe (Querschnitt 1, 2). Beiwagen sollten also kein Problem sein.

    Ergänzend wäre noch darauf zu verweisen, daß ja vor 11 Jahren ein ST 14 mit SB 9 in Gera war und der Betrieb dort austesten wollte, ob ein Beiwagenbetrieb grundsätzlich möglich ist. Die Steigung nach Bieblach Ost liegt bei irgendwas um die 6% wenn ich mich nicht irre und da ist der Zug auch unter den widrigen Herbstbedingungen (und den nicht identischen Radreifen-/Schienenprofilen) problemlos hoch- und runtergefahren.


    Ob es allerdings sinnvoll ist, die Querhaltestelle Marienhöhe bereits in die "starke" Steigung zu legen, sei mal dahingestellt. Das mag für Bestandshaltestellen in Ordnung sein, aber aus Sicht der Barrierefreiheit muß das nicht unbedingt sein. Da werden sich dann die Planer genauer mit beschäftigen dürfen.

  • Deine Variante 1a hast Du schon, weil das ist die heutige Linie 1


    Ich könnte mir vorstellen, dass man die Linie 1 über die Lichtenbergschule und die Bismarckstraße zum Hauptbahnhof führt und die Linie 3 ab der Marienhöhe den jetzigen Verlauf der 1 und dann ab Hauptbahnhof weiter bis zur Gleisschleife Merck verlängert

    LUKAS Küster:)

  • Ebenfalls denkbar wäre Folgendes:


    Linie 1: Hbf - Rhein-/Neckarstr. - Marienhöhe - Lichtenbergschule

    Linie 3: Hbf - Luisenplatz - Lichtenbergschule - Marienhöhe - Eberstadt


    Linie 1 und 3 müssten dann an der Abzweigung miteinander korrespondieren. Durch die Linie 1 erhält die Ludwigshöhe eine kürzere Verbindung an den Hbf und durch die Linie 3 an den Luisenplatz. Eberstadtaedter Schüler können ohne Umweg mit der Linie 3 zur Lichtenbergschule fahren. Somit wird Linie 1 in der neuen Schleife Lichtenbergschule wenden und ggf. HVZ-Verdichterleistungen der Linie 3 aus Richtung Hbf.

    Einmal editiert, zuletzt von simplex23 ()

  • Das Problem ist aber dass die Linie 1 die Anbindung Eberstadts an den Hauptbahnhof darstellt und der Umweg über Lichtenbergschule und Bismarckschule die Fahrtzeit um geschätzte 12 Minuten verlängert. Mit dem von dir beschriebenen Fahrtweg erfüllt die Linie 1 diese Funktion nur noch für 6 läppische Haltestellen (von denen 2 diese Direktverbindung bereits mit der Linie R und 3 haben bzw. hätten). Ich sehe folglich für die Nord-Ost-Verbindungskurve an der Haltestelle “Marienhöhe” nur die bereits angesprochenen betrieblichen Funktionen aber keinerlei Relevanz für den Linienbetrieb...

    4 Mal editiert, zuletzt von Jojo ()

  • 12. Februar 2021


    Stadtverordnete stimmen für Vorzugsvariante


    Nach dem Beschluss des Magistrats der Wissenschaftsstadt Darmstadt Mitte Januar hat am Donnerstag (11.2.) auch die Stadtverordneten­versammlung mehrheitlich für die Vorzugsvariante und die Fortsetzung der Planungen im Projekt „Anbindung Ludwigshöhviertel“ gestimmt.


    Die beschlossene Variante umfasst einen geplanten Verlauf der Straßenbahntrasse vom Bestand in der Ludwigshöhstraße durch das Ludwigshöhviertel über die Cooperstraße bis zur Heidelberger Straße. Dabei wird die die heutige Wendeschleife an der Akademie für Tonkunst zweigleisig neugebaut. Der Anschluss an die bestehende Strecke in der Heidelberger Straße wird an der heutigen Einmündung der Cooperstraße durch ein Gleisdreieck hergestellt. Ebenfalls beschlossen wurde der Umbau und die Verlegung der Cooperstraße nach Süden sowie der Umbau des Knotenpunktes Heidelberger Straße, Cooperstraße, Planstraße. Die Planungen zur Neuordnung des Straßenraums in der Ludwigshöhstraße werden zur Kenntnis genommen, da diese Planungen im weiteren Verlauf noch untersucht werden.


    Der nächste Schritt im Projekt ist die Erstellung der Entwurfsplanung sowie im Anschluss die Genehmigungsplanung.


    Quelle: HEAG mobilo

  • Auch wenn es altmodisch klingt, könnte man nicht einfach das Gleisdreieck an der Heidelberger zum Wenden benutzen? D.h. von der Cooperstraße kommend erst den einen Abzweig rauf, dann kurz rückwärts bis zum anderen Abzweig, dann in die andere Rechtung zurück. Um den restlichen Verkehr nicht zu sehr zu behindern wäre evtl. ein kurzes drittes Gleis auf der Heidelberger sinnvoll, aber selbst dann wäre das ja ein deutlich geringerer Eingriff in den Wald als mit Wendeschleife.

  • Im Oktober fand die vorerst letzte Planungsbegleitrunde und eine Bürgerinfo-Veranstaltung statt, beide Präsentationen sind hier zu finden.

    Eine Visualisierung des künftigen Streckenverlaufes gibt es hier.


    Die Planungen sind damit abgeschlossen, das Planfeststellungsverfahren soll unmittelbar beginnen und gut ein Jahr dauern, Baubeginn wenn alles glatt läuft im 2. Halbjahr 2024.

  • Na dann warten wir mal ab, wieviele "mit meinem Hund muss ich jetzt fünf Meter weiter in den Wald zum Kacken laufen" und "mit einem Bus geht doch alles viel billiger"-Einsprüche eintrudeln, die allesamt für das Verfahren natürlich irrelevant sind.


    Und vermutlich wird man kein Hellseher sein müssen, um festzustellen, dass ein "ganz Darmstadt ist gegen diese Bahn" von den Initiativen zu hören sein wird, aber hinterher dieses "ganz Darmstadt" aus gefühlt 120 gleichlautenden Einsprüchen (und damit noch nicht mal 0,1% der Einwohner) besteht.

  • Warum so pessimistisch? Es ist doch ein Neubauviertel auf ehemaligem Kasernengelände, weitestgehend oder vollständig unbewohnt. Wer könnte dort die Verletzung eigener Rechte überhaupt einwenden? Alles andere fällt in die Kategorie "mer sacht ja nix, mer redd ja nur" und spielt keine Rolle.

  • Die Strecke der Lichtwiesenbahn führt genauso durch weitgehend unbewohntes Gelände. Lediglich ein Studentenwohnheim liegt direkt auf der Strecke. Von denen hat sich aber keiner Beschwert. Trotzdem fanden sich bekanntlich genügend Gegner.

  • Es gibt schon längst welche die sich über die für den Streckenbau notwendige werdenden

    Baumfällungen an der Marienhöhe aufregen. Dafür haben schon die Konzeptpläne gereicht

    um diese [schlafenen Hunde] zu wecken.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Warum so pessimistisch? Es ist doch ein Neubauviertel auf ehemaligem Kasernengelände, weitestgehend oder vollständig unbewohnt.

    Die Gegner der Lichtwiesenbahn hatten bereits angekündigt, dass man den Kampf dort ja verloren habe, aber gleich bei der Ludwigshöhe weitermachen wolle. Damit sieht man, dass die persönliche Betroffenheit gegen Null geht und Einsprüche aus der Ecke allesamt wegen Nichtbetroffenheit abgelehnt werden. Plus der Tatsache, dass die meisten dieser Einsprüche sich ohnehin gegen die Dinge richtet, die nichts mit der Planfeststellung zu tun haben, wie z. B. dass ein Bus ja viel billiger sei. War an der Lichtwiese (und in Kranichstein und im Rebstock etc.) genauso. Nur wird diese Gruppe halt lautstark verkünden, dass sie ja für ganz Darmstadt sprechen würde.