fahma kauft autonome Fahrzeuge für Testbetrieb

  • Von fahma könnte man in Zukunft noch mehr Beschaffungen für den BPNV erwarten. In einem Stellenangebot heißt es:

    Zitat

    Die Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma) ist eine 100%ige Tochter des RMV und beschafft Fahrzeuge für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sowie zukünftig auch den Busverkehr im Rhein-Main-Gebiet und stellt diese den Betreibern zur Verfügung.

  • Bei den von der FAHMA zu beschaffenden Bussen handelt es sich anscheinend um die Modelle, die im vergangenen Jahr auf dem Gelände der Fachhochschule am Nibelungenplatz getestet wurden; das legt jedenfalls ein FAZ-Artikel nahe, der gestern erschien.


    FAZ vom 10.6.2019

  • Die Rundschau meldet, dass der Bus am Mainkai eingetroffen ist und man damit begonnen hat, das Gelände durch Probefahrten zu "lernen". Erste Fahrten mit Passagieren sollen Ende September stattfinden. Als Haltestellen sind Alte Brücke, Eiserner Steg und Untermainbrücke geplant. Die hessenschau hat Bewegtbilder - angesichts der Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h als Zeitraffer.

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  • Und bis die so weit fertig sind, daß das Ding in Betrieb gehen kann, sind die Sachsenhäuser so sauer, daß sie den Römer stürmen, Geiseln nehmen, und die Straße wieder eröffnet wird. So, wie da die Emotionen hoch kochen, würde es mich nicht wundern, wenn der Engel auf der Spitze des Weihnachtsbaums dieses Jahr SPD-Politiker ist. Da liegen die Nerven blank. =O

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Hallo und guten Abend,


    ich bin heute nachmittag mal mit dem Bus gefahren. Er hat ein offizielles Kennzeichen:

    MTK-F 9991. Läuft also über den RMV. Bei Hindernissen klingelt er wie eine alte Strassenbahn oder die Dampfloks der HEF (;)).

    Aber fahrt selbst mal damit. Nicht schnell (probier´s mal mit Gemütlichkeit :)), aber nett. Fährt täglich zwischen 13.00 Uhr u. 19.00 Uhr - auf Nachfrage.


    Viele Grüsse und schönen Abend noch.


    Gruß

    Thomas

  • Die FAZ berichtet über die ersten Fahrten. Neben vielem bereits Bekannten schreiben sie, dass die Sensoren (aufgrund von Sicherheitsauflagen) so fein eingestellt sind, dass das wachsende Gras sie irritiert. Der Operator habe eingreifen müssen, um eine Wende am Ende der Strecke durchzuführen.


    Das hört sich so an, als sei die Wiese Teil des Geländemodells. Das Fahrzeug hat dann gemerkt, dass seine Sensoren widersprüchliche Positionen liefern und hat dann eine Sicherheitsabschaltung gemacht. Das Vorgehen ist so für den Produktiveinsatz sicher nicht geeignet.

  • Hier nun das zweite Fahrzeug.


    vgf27akui.jpg


    Neben dem bereits erwähnten Kennzeichen hat es auch eine Wagennummer. Da das T für die bereits bestellten neuen Straßenbahnen und das U für die Stadtbahnen verwendet werden, geht es mit V weiter, also Autonomer V-Wagen.


    Wie zu sehen, fährt das Fahrzeug auch in Richtung Osten an der Nordkante der Fahrbahn. Hinterlegt ist also eine eingleisige Strecke mit einer Wendeschleife im Westen, einem Dreispitz im Osten (weil zu wenig Platz für eine Schleife) und einer Ausweiche/Begegnungsstelle in der Mitte an der Haltestelle "Eiserner Steg".

    Also aufpassen, wenn man das Fahrzeug mit dem Rad Richtung Ost rechts überholt, denn es schert ziemlich stark zu den Haltestelen aus.


    Die Optik des Depots ist auf den ersten Blick so gewohnt, dass man zweimal hinsehen muss, dass es die Originalversion ist.


    PS

    Die Herleitung der Wagennummer ist nicht ernst gemeint.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Hallo zusammen,


    der Test soll, glaube ich , bis Sommer gehen. Solange das Mainufer gesperrt ist. Und da an Silvester dort viel los ist, würde ich zweiteres vermuten.

    Am Mainufer sind bestimmt viele Menschen, um das Feuerwerk anzuschauen.


    In diesem Sinne - guten Rutsch und ein gutes neues Jahr :thumbup:.

    Thomas

  • Der RMV spricht Mal wieder über autonome Busse und ein Bericht dazu verbreitet sich über dpa, z.B. zu lesen in der Süddeutschen Zeitung.


    Die Tests, u.a. am Untermainkai, in Wiesbaden und am Kloster Eberbach, seien sehr erfolgreich verlaufen und eine große Mehrheit der Passagiere habe in Befragungen angegeben, dass sie die Fahrzeuge auch ohne Operator nutzen würden.


    Neben dem operatorlosen Betrieb sei ein weiterer Aspekt für den produktiven Einsatz, dass die Busse schneller werden müssen. Mögliche Einsatzgebiete sehen RMV und Mobilitätsexpertin Petra Schäfer, die das Projet wissenschaftlich begleitet, in On-Demand-Angeboten, Shuttlebussen in Gewerbegebieten oder im ländlichen Raum wenn sich große Busse nicht rentieren würden.


    Forschungsgegenstand soll in Zukunft auch der Betrieb einer Leitstelle zur Überwachung und Steuerung einer Flotte autonomer Busse sein.


    Bei all diesen Plänen ist die Geschwindigkeit der Busse sicher ein wichtiges Thema. Der Bus am Untermainkai fuhr ja eher in einer zügigen Schrittgeschwindigkeit. Eine weitaus schwierigere Herausforderung dürfte aber die Streckenlänge sein. Die bisherigen Busse hatten ein sehr exaktes Geländemodell, das auf Erkundungsfahrten erfasst wurde. Dieses Modell ist so genau, dass wachsendes Gras ein Problem darstellte. Ein so genaues Erlernen der Strecke wird bei einem On-Demand-Dienst oder einem Überlandbus sicherlich sehr schwierig.


    Andere Fahrerassitenzsysteme (z.B. das recht bekannte von Tesla) können sich ohne ein so genaues Geländemodell orientieren, bieten aber bisher kein vollständig autonomes Fahren ab. Auf der fünfstufigen Autonomieskala kommen sie nicht über Stufe 2 hinaus. Für einen Überland- oder einen Shuttlebus muss allerdings mindestens Stufe 4 (mit einem Operator, der aus einer Leitstelle heraus übernehmen kann), besser jedoch Stufe 5 erreicht werden. Hier sehe ich noch eine sehr große Lücke und ein produktiver Einsatz vollständig autonomer Busse wird noch Jahre auf sich warten lassen.

  • Die Liste gibt es auch bei Wikipedia - da braucht man nicht die Webseite des grössten deutschen Autolobbyisten ;)

    https://de.wikipedia.org/wiki/…omatisierungsgrade_(Level)

    Man kann ja für vollautonome Busse eigene Strassen anlegen so wie im Almere Poort (Flevoland, NL)

    busspuerfjjtf.jpg

    *gg*

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  • Schon ein Autonomielevel 4 würde es ermöglichen, mit einem zentralen Operator ein halbes Dutzend kleine Busse in Betrieb zu halten und damit ein deutlich besseres Angebot zu bieten, als wenn diese eine Person in einem Bus durch die Gegend fährt.


    Geschwindigkeit, also statt 25 auf 40 oder gar 50 km/h, das ist es was den Fahrzeugen für die "Alltagstauglichkeit" noch fehlt - aber wenn man mit den kleinen Fahrzeugen durch die Oberräder Gässchen führe, wären 15 oder 25 km/h vermutlich ohnehin ratsam.

  • Dieses Netz kann sogar eine echte Ergänzung des bestehenden ÖPNV bieten, da die Fusswege im Riederwald von der U-Bahn bis zu etwa 850 m erreichen können. Von der Haltestelle Schäfflestraße bis zu dem Supermarkt, zu dem laut Werbung doch hingehen solle:), sind es etwa 750 m. Da kann man jetzt auch hinfahren. Mit schweren Einkäufen kann das für den Rückweg durchaus hilfreich sein.


    Da genau in dieser Ecke kein Bus fährt, würde damit auch eine Bedienungslücke im Sinne des NVP geschlossen.


    In südösrlicher Richtung kann der neue EasyShuttle auch als Zugang zur Strab in der Hanauer Landstraße interessant sein. Von der U-Bahn Schäfflestraße bis zur Haltestelle Dieselstraße sind es über die Lahmeyerbrücke etwa 1350 m, von der letzten EasyShuttle-Haltestelle nur noch 500 m. Da können 5 Minuten Busfahrt schon einen Zeitvorteil bieten, damit die Anbindung interessant sind.

  • Da können 5 Minuten Busfahrt schon einen Zeitvorteil bieten, damit die Anbindung interessant sind.

    Das EZ10 hat wohl eine Begrenzung auf 16 km/h. Mit Anfahrt, Ein- und Ausstieg, eventuellem Umweg, um einen anderen Fahrgast abzusetzen, dürfte man nicht viel schneller als zu Fuß sein, solange man keine Mobilitätseinschränkung hat. Und da sehe ich einen gewissen Konflikt: Die Zielgruppe hat sicherlich ein Alter über dem demographischen Mittel und damit eine unterdurchschnittliche Versorgung mit Smartphones. Mal schauen, was die Studie am Ende des Zeitraums hierüber zu sagen hat.

  • Ich habe den Eindruck, dass im Riederwald viele ältere Menschen wohnen. Und gerade mit Einkäufen oder auch Leergut sehe ich eine Busfahrt auch dann als bequemer an, wenn sie genauso lange dauert wie der Fußweg. Deshalb nutze ich auch mit Gepäck gerne Aufzüge, während ich sonst die Treppe laufe.


    Nicht jede/r hat ein Auto, und in den engen Straßen des Riederwalds ist Autofahren auch kein Spaß.